HIT-Neuling

Gestern habe ich mein erstes HIT absolviert. Ich betreibe mit kurzen Unterbrechungen seit etwa 18 Jahren Krafttraining, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.

Bislang habe ich immer im Studio trainiert, so ca. 2 bis 3 mal die Woche. Das hatte den Nachteil, dass ich immer dann trainieren wollte, wenn das Studio nicht auf hatte (insbesondere am Wochenende abends). Ich war zwar immer der Meinung, ich wäre recht stark, aber die Fortschritte beim Training ließen doch zu wünschen übrig... gerade was Definition angeht. Ich bin immer noch auf der Suche nach meinen Bauchmuskeln. Sie müssen da irgendwo sein, nur gesehen hab' ich sie noch nie...

Nun hat mich meine Frau letztes Jahr dazu gezwungen ein Haus zu bauen. Ich stimmte diesem Unterfangen nur unter der Bedingung zu, dass ich die Hälfte des Kellergeschosses als Fitnesskeller einrichten konnte.

Nachdem fast ein Jahr ohne Training vergangen ist, sind nun die ersten Fitnessgeräte geliefert worden. Ich hatte mich für ein Powerrack und eine Multistation von SimpleProducts entschieden. Das Rack lässt noch auf sich warten, aber die Multistation wurde letzte Woche geliefert. Ein sehr solides Gerät, das durchaus mit denen im Studio mithalten kann. Sogar mit einer Bi-Angular-Brustpresse ausgestattet.

Nun kam es mir in den Sinn mal nachzuschauen, was denn im Internet über diese Geräte geschrieben stand, und so bin ich hier gelandet und kam mit dem Begriff HIT in Berührung.

Durch die Beiträge zu HIT erschienen mir plötzlich eine Menge Dinge, die ich mir bisher nicht erklären konnte, logisch und nachvollziehbar. Wenn die Ausführungen zu Intensität und Dauer des Trainings stimmen, leuchtet es mir absolut ein, warum ich ab einem bestimmten Niveau keine Fortschritte mehr machen konnte. Ich hatte zwar immer einen prima Pump in den Muskeln, aber ich trainierte nicht hart genug, um einen Wachstumsimpuls zu setzen.

Genau das wollte ich jetzt ändern. Ich stellte mir einen Plan auf, mit dem ich ein Grundprogramm über alle Muskelgruppen ausführen könnte. Angefangen bei den Oberschenkeln bis zu den Schultern und Armen.

Gestern begann das erste Training. Hinterher war mir klar, dass ich ein solches Training niemals in einem der Studios, in denen ich zuvor trainiert hatte, hätte durchziehen können. Ich keuchte, stöhnte und schrie, während ich mit Gewichten, die ich bis dahin für absolut lächerlich befunden hätte meine konzentrierten 4-2-4 Wiederholungen durchführte.

Verflucht! Das schmerzte! Das tat weh! Nach den ersten zwei Sätzen zog ich das ganze nochmal in Zweifel... Das sollte Training sein? Wo blieb der Spaß an der Sache? Die Genugtuung richtig viel Gewicht zu bewegen? Egal. Ich hatte damit angefangen, nun muss ich das ganze auch die angestrebten sechs Wochen durchziehen.

Mit solchem Gepruste und Gekeuche, wäre ich im Studio völlig aus dem Rahmen gefallen. In meinem letzten Studio wurde die letzten Jahre immer mehr Wert auf Kardio und Aerobic wert gelegt. Was die leicht bekleideten Hüpfers wohl gedacht hätten, wenn Sie auf Ihrem Weg von der Umkleidekabine zur Fitnessbar an der Butterflystation vorbei gegangen wären und plötzlich grunzt einer von links: "Los, die eine noch! Press die Dinger!"
So was ist weder in noch chique noch hip. Vielleicht hätten sie sich die Hände vor den Mund gehalten, ein wenig gekichert und sich hinterher auf dem Stepper gegenseitig lustig was ins Ohr geflüstert, aber verstanden hätten sie es nicht.

Falls die Mods nichts dagegen haben, werde ich die nächsten Wochen mal posten, wie es mit dem HIT so weiter geht. Ich plane das ganze erst einmal sechs Wochen in Kombination mit einer ketogenen Diät durchzuziehen, denn wie oben schon erwähnt: ich bin immer noch auf der Suche nach meinen Bauchmuskeln.

Wenn ich danach wieder in den Spiegel schauen kann, ohne den guten alten Zeiten nachzutrauern, hat sich der Aufwand schon gelohnt.

Viele Grüße,
Ralf
 
na dann bin ich ja mal gespannt. genug erfahrung, um die fortschritte bewerten zu können, hast du ja.

Original geschrieben von DerRalf
Nun hat mich meine Frau letztes Jahr dazu gezwungen ein Haus zu bauen.

:D :D :D
1. das muß ja ne schweine-arbeit gewesen sein! :D
2. da weiß man, wer in der beziehung die hosen an hat. ;)
 
hi,
trainiere selbst seit 2 monaten nach dem hit-prinzip und kann deine gedankengaenge nachvollziehen; bleib eifnfach am ball und hau nicht gkeich den hut drauf wenns nicht ganz so laeuft wie du es dir vielleicht vorstellst. wechsle uebungen aus und schau was am besten bei dir wirkt. falls dir die englische sprache nix ausmacht lies dir mal das hier durch

http://www.cyberpump.com/training/hitfaq/

hat mir sehr geholfen - auch die dinge nicht so eng zu sehen wie es in den hit-adaptionen immer gepredigt wird.
ich bin mit dem system sehr zufrieden und werde es auch beibehalten solange ich fortschritte erzielen kann....obwohl sich ILB auch sehr verlockend anhoert..... :)

edit:
gib gut auf deine regenerationphase acht! ich fuer mich mich habe jeden 4ten-5ten tag eine trainingseinheit - wenn du die erholungsphase beim hit-prinzip zu eng bemisst kanns leicht zu leistungsverminderung fuehren ... hab' das immer im hinterkopf!

keep on pumping!
mfg,
kugel
 
Ich bin auch schon gespannt, wie es weitergeht.

Ich hoffe Du findest irgendwann Deine Bauchmuskeln. :)

Meine haben sich zur Zeit auch etwas versteckt, aber ich weiß, wo ich sie wiederfinde. Denn gesehen hab' ich sie schon mal. ;)

mfg Moleman
 
Der zweite Trainingstag

Heute war ich gespannt, ob sich die Ergebnisse vom Mittwoch tatsächlich steigern ließen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich tatsächlich schon genug gewartet hatte, aber bis auf den leichten Muskelkater in der linken Wade fühlte sich mein Körper fürs Training bereit an. Auch der Ruhepuls lag nach dem Aufwachen im üblichen Bereich, also hab ich es gewagt.

Tatsächlich schaffte ich mit den gleichen Gewichten wie am Mittwoch heute mindestens eine Wiederholung mehr. Teilweise sogar mehrere Wiederholungen. Ich will dies nicht unbedingt auf HIT schieben. Einerseits freut sich mein Körper mit Sicherheit, dass er endlich wieder schwere Gewichte bewegen darf, und erinnert sich an alte Zeiten. Andererseits habe ich immer noch Schwierigkeiten das richtige Timing für die Wiederholungen zu finden. Ich habe nun eine Uhr mit Sekundenzeiger aufgehängt, aber wenn die Muskeln unter der Anstrengung zu brennen anfangen, fällt es mir schwer mich auf die Zeit und die Ausführung der Bewegung zu konzentrieren. Ich bin mir also bei manchen Übungen nicht sicher, ob die time under tension tatsächlich zugenommen hat.

Bei einigen Übungen bin ich mir jedoch sicher: So konnte ich mich bei den Konzentrationscurls mit der Kurzhantel von 4 auf 5 ultrakorrekte Wiederholungen mit 27,5kg steigern und auch Rücken und Schultern haben diesmal erheblich mehr geleistet als letztes Mal. Ich musste allerdings wieder feststellen, dass ich nach einem solchen Training, obschon es nur gute 30 Minuten dauert, kaum noch zu gebrauchen bin. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt und schwach, meine Oberschenkel fühlten sich recht wackelig an, und wie sich später herausstellte, war ich auch leichter reizbar als sonst. Ich überlege deswegen das Training vom späten Nachmittag noch etwas weiter in die Abendstunden zu verlegen, wenn sicher ist, dass ich hinterher nur noch abhängen oder schlafen kann.
 
Der dritte Trainingstag

So langsam ebbt die Aufregung und die Angst vor den Schmerzen etwas ab. Beim gestrigen Training habe ich mir ein wenig von meiner Frau als Trainingspartner helfen lassen. Ich habe ja schon geschrieben, dass es mir bei voller Konzentration auf die Ausführung schwerfällt die Anzahl der Wiederholungen im Kopf zu behalten... Vielleicht kommt daher das Vorurteil Bodybuilder könnten nicht bis drei zählen. :D Jedenfalls fiel mir die Sache gestern viel leichter, als sie die Wiederholungen laut mitgezählt hat.

Auch gestern gab's wieder Steigerungen bei allen Übungen bis auf den Beinbeuger. Der Muskelkater in der rechten Wade ist noch nicht ganz abgeklungen, und bis es soweit ist, lasse ich diese Übung lieber aus.

So langsam wird mir das mit der Leistungssteigerung ein wenig unheimlich. Es ist mir klar, dass das nicht immer so weiter gehen kann. Irgendwann gewöhnen sich die Muskeln an die Übung, und spätetestens dann ist es an der Zeit, den Trainingsplan umzustellen.

Auch macht mir die kurze Trainingszeit immer noch etwas zu schaffen. Als jemand, der es gewohnt war, dreimal die Woche für mindestens eineinhalb Stunden im Studio zu trainieren und hinterher trotzdem noch fröhlich pfeifend auf dem Rad nach hause zu fahren, finde ich es absolut erniedrigend, nach einer Trainingseinheit von dreissig Minuten keuchend und prustend von der Hantelbank zu kippen. Nach drei Trainingseinheiten, die zudem noch auf mehr als 6 Monate Trainingsabstinenz folgen, kann ich mir noch kein abschließendes Urteil machen. Aber möglicherweise muß ich mich damit abfinden, dass ich lange Jahre des Trainings an wenig effiziente Methoden vergeudet habe.

Und wie mir diesmal von meiner Frau bestätigt wurde: in den Studios, in denen wir bislang trainiert haben, ließe sich diese Art des Trainings nicht unterbringen. Dort wurdest du ja schon als Pariah gebrandmarkt, wenn deiner Kehle beim Flachbankdrücken mit 115 kg ein Stöhnen entwich.

Viele Grüße,
Ralf
 
@kugel: Habe mir das File gerade heruntergeladen. Das sollte helfen. Vielen Dank. (Und ich habe immer gedacht, die Typen im Studio, würden sich Musik durch die Lautsprecher ins Ohr dröhnen. Asche über mein Haupt :D )

Eigentlich war für heute eine Trainingseinheit eingeplant. Nachdem ich aber seit heute Morgen einen Ruhepuls messe, der gut 25% über meinem sonstigen Wert liegt, lasse ich das wohl besser sein.

Es ist schon komisch. Früher habe ich mir strengste Disziplin verordnet, was das Einhalten von Trainingsterminen anging. Wenn ich eine Einheit ausgelassen hatte, kam gleich das schlechte Gewissen und kniff mich in den Rettungsring um die Hüften. Ich muß mich an die neue Denkweise erst gewöhnen, dass es sinnvoller sein kann, eine Einheit auszulassen, als streng nach Plan zu trainieren.

Vielleicht muss ich die Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Wenn ich ernsthaft auf den Aufbau meines Körpers einwirken will, muss ich auf die Signale hören, mit denen er sich verständlich macht. Und das mit strengster Disziplin. Ich kann mich nicht mit Gewalt in die richtige Form bringen. Nur mit Köpfchen.

Viele Grüße,
Ralf
 
Nachdem ich gestern nicht wg zu hohem Ruhepulses nicht trainieren konnte, habe ich die Trainingseinheit heute nachgeholt. Diesmal mit Hilfe der mp3 Datei, die für mich das Zählen der Wiederholungen und das Abmessen der richtigen Geschwindigkeit übernahm.
Obschon sich auch heute wieder Steigerungen zeigten, hat das Einhalten der korrekten Geschwindigkeit bei den Konzentrationcurls dazu geführt, dass ich das Gewicht etwas reduzieren musste. Egal. Hauptsache die Übung war korrekt, und der Muskel konnte am Ende nicht mehr weiter. Etwas weniger Gewicht dabei schont wenigstens die Gelenke.
Und wenn die Steigerungen halbwegs so weiter gehen, habe ich zum Ende dieser Trainingseinheit bei den Konzentrationscurls wieder die alten Gewichte drauf.

Viele Grüße,
Ralf
 
Die dritte Trainingswoche hat nun angefangen, und ich musste wegen einer kleinen Erkältung die letzten zwei Tage etwas ruhiger treten. Eine Trainingseinheit habe ich deswegen etwas ruhiger angehen lassen. Ich habe keine Steigerung vom vorhergehenden Training erzwungen, bin also auch nicht bis ganz an die Grenze gegangen. Ich wollte die Einheit auch nicht ausfallen lassen, damit sich mein Stoffwechsel nicht vollends abseilt.

Die heutige Trainingseinheit funktionierte dann wieder mit Steigerung und dem gewohnten Schmerz, dem Keuchen und dem Gefühl sich höchstwahrscheinlich gleich übergeben zu müssen.

Letzte Woche sassen wir mit unseren Nachbarn auf der Terasse und irgendwie kamen wir auf das Thema Training zu sprechen. Dabei stellte sich heraus, dass unsere Nachbarn eingeschworene Cardio Fanatiker sind. Alles nach dem Motto: "Wenn ich so richtig anderthalb Stunden auf dem Crosstrainer Fett verbrenne, bin ich froh, wenn ich diese Muskelbrüder nicht andauernd sehen muss."

Tja, was antwortet man auf soetwas? Hört mal Freunde, was ihr da sagt ist ja gut und schön, hat aber mit der Realität leider nichts zu tun? Dabei verbrennt ihr mehr Muskelmasse als Fett, und mit eurer "Ich esse alles, was aus Amerika kommt"-Ernährungsweise tragt ihr auch nicht unbedingt zu eurer Gesunderhaltung bei. Besser nicht (immerhin müssen wir noch ein paar Jahre nebeneinander leben). Ausserdem mache ich nach einem halben Jahr Trainingspause noch nicht wieder den Eindruck von jemandem, der von Sport allzuviel Ahnung hat.

Naja, auch das ändert sich langsam

Viele Grüsse,
Ralf.
 
Mit dem Thema Übergeben hätte ich auch schon fast Erfahrung gemacht. Wer weiß, vielleicht kommt es ja noch.

Habe nun in meinem 2.Split 2 Kreuzheber Übungen und dann noch das schwüle Wetter. Ich war schon am Überlegen, Beine und Rücken zu trennen, aber das ist doch nicht so gut. Also muß ich durch.

Am Dienstag hatte ich 20 Minuten nach dem Training noch einen Pulsschlag von 110!

Aber egal, mal sehen was die Zukunft bringt;)

gruß
namor
 
Da sieht man mal, was ein Trainingspartner bringen kann. In den letzten drei Wochen konnte mein trautes Weib beobachten, wie sich mein Hüftumfang langsam verringerte und meine Gürtelschnalle Loch um Loch enger gezogen wurde. Irgendwie war ihr das unheimlich, immerhin war ich nicht täglich stundenlang im Keller beim Training. Auch machte ich nicht den typischen Eindruck eines Diät-Treibenden, der beim Anblick eines Pommes essenden Menschen erst geifernd stehen bleibt und dann entnervt kreischend das Weite sucht.

Nachdem ich ihr mein Konzept aus ketogener Diät und kurzem, harten Training erläutert hatte, wollte sie sich der Sache anschließen.

Nun war das Thema Abnehmen bei meiner Frau bislang immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist ein schlanker Körper immer nett anzusehen, andererseits war der Weg dahin bislang immer mit derart schlechter Laune und unausstehlichem Verhalten gepflastert, dass ich (wenn ich die Wahl gehabt hätte) lieber die zusätzlichen Kilos in Kauf genommen hätte. Da mein Liebling bislang auch jeder Diät, die mit kontrollierter Nahrungsaufnahme und Sport zu tun hatte, tunlichst aus dem Weg ging und lieber auf bewährte Diäten und Kuren aus diversen Frauenzeitschriften zurückgriff, hatte der Jojo-Effekt den Erfolg sowieso jedesmal zunichte gemacht.

Aber welcher Mann kann schon gegen "freundin" oder "Brigitte" anreden?
"Wieso soll das solange dauern?" hieß es dann zumeist. "Mit meiner Diät kann ich 15 Pfund in nur drei Wochen abnehmen!"
"Aber Schatz, wenn du am Tag 400kcal einsparst, und das über drei Wochen, dann sind das bei 9kcal pro Gramm Fett..."
"Du immer mit deinem Kalorienzählen. Ich habe den Tag über auch was anderes zu tun. Außerdem, wenn es bei diesen Frauen geholfen hat," sie hielt mir herausfordernd die aufgeschlagene Zeitschrift mit den bekannten Vorher-Nachher-Fotos entgegen, "dann hilft es bei mir auch."

Ich war also bei ihrem Entschluss, sich einer ketogenen Diät zu unterziehen, nicht zu überschwenglich. Aber gut. Soll es so sein. Ich setzte mich mit ihr zusammen und erklärte ihr die groben Zusammenhänge zwischen Kohlenhydrataufnahme, Ketose und Stoffwechsel. Die Aussicht zwei bis dreimal Sport in der Woche zu treiben, schreckte sie nicht. Erstens stand das benötigte Equipment im Keller und zweitens sollte eine Trainingseinheit eine halbe Stunde nicht überschreiten. Natürlich habe ich für sie keinen HIT-Plan konzipiert. Bei ihrer bisher gesammelten Trainingserfahrung hätte ihr das mehr geschadet als genützt. Trotzdem wird auch bei ihr über die Trainingserfolge Buch geführt, damit sie die Erfolge letztendlich messen kann.

So kam es also gestern zur gemeinsamen Trainingseinheit. Und wenn meine Liebste schon mit dabei war, konnte sie sich gleich nützlich machen. So schrie sie mich bei den letzten Wiederholungen stets nochmal an, so dass ich das Gewicht noch ein weiteres Mal bewältigen konnte. Und das war gerade beim Rudern und den Konzentrationscurls gar nicht so unwichtig. Das Resultat war, dass ich mich nach diesem Training noch elender fühlte als sonst. Aber das war ja auch Sinn und Zweck der Sache.

Viele Grüße,
Ralf
 
Hi Ralf.

Gratuliere zu deiner Überzeugungsarbeit bei deiner Frau-ich kenne das auch alles.

Aber sei ja vorsichtig.Deine Frau findet sonst noch Gefallen daran dich anzuschreien:"Los du Null,den einen wirst du doch wohl noch schaffen.Du Pfeife.":D
Andererseits ist es sicherlich von Vorteil,wenn deine Frau weiß wie so ein Training schlaucht.Dann gibt es Abends zur Belohnung mal ein Schnitzel,oder 2.;)

Gruß-Zausel

Wie kommst du eigentlich mit deinem HIT Programm voran?
 
Hi Zausel,

Du hast ja recht. Wie hieß es doch gleich im klassischen Teil meiner Schulausbildung: "Wenn du zum Weibe gehst,..." Aber seit dem kleinen Kurs "Kurzer Leitfaden der Manipulation zum Gebrauch für ehrbare Leute" bin ja vorgewarnt.

Mit dem HIT klappt es immer besser. Ich verfolge zur Zeit nur ein Grundtraining, das aus acht Übungen mit jeweils nur einem Satz besteht. Lustigerweise spüre ich die Muskelbeanspruchung stärker als früher beim Training mit mehreren Sätzen (wobei sich das Gewicht jedoch über Jahre hinweg nicht mehr gesteigert hat). Die Leistungssteigerungen beim HIT sind teilweise so beachtlich, dass ich teilweise wirklich ins Zweifeln gekommen bin, ob ich vor drei Wochen wirklich 100% Power in der letzten Wiederholung gegeben habe. Wenn ich mich jedoch daran erinnere, wie ausgepowert ich danach war, glaube ich schon, dass ich mich nicht zurückgehalten habe.

Was mich wirklich erstaunt, ist die Tatsache, dass sich während der drei Wochen Training und Diät mein Ruhepuls von zunächst 63 auf 52 gesenkt hat. Das hat mich beim letzten Training etwas überrumpelt. Ich hatte am Morgen einen Ruhepuls von 56, was ich früher für extrem ausgeruht und fit gehalten hätte. Erst nach dem Training wurde mir klar, dass ich noch nicht in der optimalen Phase der Regeneration angekommen war, denn die Steigerungen in Gewicht und Wiederholungsanzahl fielen äußerst schwer. Bei den Konzentrationscurls ließ sich dabei zum ersten Mal überhaupt keine Steigerung erreichen. Der Bizeps war durch das Rudern schon so ermüdet, dass er bei der sechsten Wiederholung, die er das Mal zuvor noch mit Hängen und Würgen geschafft hatte, einfach aufgab und versagte.

Hätte ich nur nachgedacht, wäre ich auch gleich darauf gekommen: Nach dem aktuellen Ruhepuls von 52 war mein Puls an jenem Morgen ja um mehr als 7% erhöht, also noch nicht wieder bereit für den nächsten Trainingsimpuls.

Wenn diese erste Trainingsphase vorbei ist, werde ich den Plan wieder umstellen, um eine Gewöhnung zu vermeiden. Möglicherweise könnte dann auch ein zweiter Satz mit vermindertem Gewicht dabei sein. Aber um mir das zu überlegen, hab ich noch ein gut drei Wochen Zeit.
 
Hallo Ralf.

Ich bin an deinen Erfahrungen sehr interessiert,weil HIT auch für mich-und für alle anderen in "meinem" Studio-totales Neuland ist.
Mich gucken immer alle ganz komisch an,wenn ich am Butterfly im Zeitlupentempo mit zusammengebissenen Zähnen die Holme zusammenpresse-oder auch nicht.
Ich mache übrigens immer noch einen 2. Satz mit weniger Gewicht.Das liegt daran,das ich nicht glaube mich beim 1. Satz zu 100% zu verausgaben.
So langsam verstehe ich da die Behauptungen HIT macht kein Spaß,ist brutal anstrengend und irgendwie hat man immer so im Hinterkopf "Ob das wirklich reicht?".

Ich habe jetzt erst 4 TE hinter mir und konnte mich tatsächlich schon bei der jeweils 2.TE steigern.Die Steigerung war zwar gering-meist 1 WH mehr bzw. Erhöhung der TUT um 10-30s.Aber bei HIT Verhältnissen ist das glaube ich garnicht sooo schlecht.
Muß allerdings auch sagen,das ich die letzten 8Wochen auch nur mit max. 8Sätzen für gr.MG und 6 Sätze für kl.MG mit 4-8WH tzrainiert habe.Also auch schon recht heftig.
Normalerweise hätte ich das auch beibehalten,denn ich habe gute Fortschritte machen können,aber HIT hat mich einfach gereizt.

Was ich dir damit sagen will?

Keine Ahnung,habe ich so vor mich hin geschrieben.Gibt ja nur sehr wenige die mit HIT längere Erfahrungen haben,also müssen sich die Neulinge halt untereinander austauschen.

Gruß-Zausel
 
In der vierten Woche HIT beginnt so langsam das Wääh-Gefühl bei den Übungen. Während der Regenerationsphasen habe ich immer ein schlechtes Gewissen: Eigentlich könnte ich ja jetzt noch ein bisschen Hanteln stemmen, aber hey, mein Ruhepuls war heute morgen immer noch zu hoch. Hmmm, aber nicht viel zu hoch. Vielleicht könnte ich ja.... Das nervt. Aber ich nehme auch dies als eine Übung der Selbstdisziplin hin.

Das HIT-Programm war auf sechs Wochen ausgelegt. danach muss ich unbedingt die Übungen variieren, sonst gehe ich noch ein.

Viele Grüße,
Ralf
 
Hi Ralf,

das mit der Selbstdiziplin hast du besser im Griff als ich.
Habe mir gedacht ich trainiere 3x die Woche in 2er Split 1.TE Oberkörper,2.TE Beine-also immer 3-4 Tage Pause dazwischen.
War schon Scheiße-konnte mich beim letzten Oberkörpertag(am Montag) nicht steigern.Die Leistung war absolut identisch-kaum zu glauben.Du kämpfst wie ein Irrer und stellst dann fest das es exakt auf die Sekunde gleich geblieben ist.

Naja,man lernt halt.Jetzt ist also Montag und Freitag Training und fertig.
Das mit der Abwechslung der Übungen sehne ich auch herbei.Fällt mir auch schwer nicht das Maßband zu nehmen,um mal zu sehen ob sich auch da was getan hat.Will die 6 Wochen unbedingt abwarten.

Bis denn-Zausel
 
Im Rückblick

Meine ersten sechs Wochen im HIT neigen sich nun dem Ende, und so wird es Zeit für einen kleinen Rückblick. Die Frage ist: hat es sich gelohnt, oder sollte ich in Zukunft wieder auf normales Volumentraining zurückgreifen.

Kurz gesagt: für mich hat es sich gelohnt. Obschon das Training besonders die mentale Einstellung zum Sport fordert und eine brutale Konzentration voraussetzt, bleibt es für mich wohl die momentan beste Wahl.

Folgendes ist mir besonders positiv aufgefallen:

1. Zeitersparnis: Beim Ganzkörpertraining hat sich ein Intervall von 2x die Woche als optimal herausgestellt. Das Training dauerte maximal eine dreiviertel Stunde. So blieb noch genügend Zeit für die anderen schönen Dinge des Lebens (und natürlich auch für die Arbeit).

2. Kraftzuwachs: In den einzelnen Übungen konnte ich mich im Verlauf der letzten Wochen um bis zu 30% steigern. Einzelne Übungen sind auch ohne Steigerung dabei, aber ich denke, wenn ich noch ein wenig am Trainingsplan feile, kriege ich auch das in den Griff. Mir ist klar, dass solche Steigerungen nicht auf Dauer erzielbar sind. Auch hat bei mir ein starker Erinnerungseffekt in den Muskeln dazu beigetragen (immerhin hatte ich vorher seit gut einem halben bis dreiviertel Jahr nicht mehr trainiert). Aber gerade die Disziplin und die Zielsetzung auf die nächste kleine Steigerung, haben sich bei mir sehr positiv ausgewirkt. Ich sehe das Training jetzt wieder mehr als Herausforderung und nicht mehr länger als Zeitvertreib.

3. Gesundheit: HIT hat sich für mich als ein sehr sicheres Training herausgestellt. Nachdem ich konzentriert die 4-2-4-Kadenz eingehalten hatte, bekam ich in keiner Muskelgruppe trotz größter Anstrengungen einen Muskelkater. Trotzdem war am nächsten Morgen häufig eine Spannung in den Muskeln fühlbar, die an das Training erinnerte. Da HIT aufgrund der langsameren Ausführung der Bewegung weniger Gewicht benötigt, vermindert sich die Gefahr von Muskelfaser- und Sehnenrissen. Als jemand, dem es beinahe mal den linken Brustmuskel zerrissen hat, bin gerade über diesen Aspekt besonders froh. Ein weiterer angenehmer Aspekt des Training ist mein Ruhepuls. Der hat sich in diesen Wochen von rund 60 auf heute 48 vermindert.

HIT ist meiner Meinung nach nicht für jeden geeignet. Wer Bodybuilding als Freizeitvergnügen ansieht, was ich für durchaus legitim erachte, sollte seine Finger davon lassen. Diesen Menschen bietet Volumentraining eindeutig mehr. Mehr Pump in den Muskeln, mehr Zeit im Fitness-Studio, mehr Kontakt zu anderen Sportlern, mehr Spaß und Freizügigkeit.

HIT ist für die Sportler gedacht, die ein ständig ein gewünschtes Ergebnis vor Augen haben und für die ihr Training dabei ein Mittel zum Zweck ist. Für diese Menschen kann HIT der kürzeste Weg zum Ziel sein.

Meine Bauchmuskeln sind zwar immer noch unter Fett verborgen, aber die Dicke der Schicht hat sich sichtbar vermindert. Vielleicht finde ich sie ja doch noch. Ich bin gespannt auf die nächsten 6 Wochen mit einem modifizierten Trainingsplan. Seit gestern bin ich stolzer Besitzer einer eigenen Multipresse. Jetzt kann ich endlich auch wieder Kniebeugen und Bankdrücken in den Trainingsplan aufnehmen. Gerade diese Übungen waren mir mit freien Gewichten und ohne einen kräftigen Trainingspartner für HIT zu gefährlich.

Viele Grüße,
Ralf
 
hi ralf

ich habe vor auch mit hit anzufangen und fand deine postings über das trainieren wirklich sehr interessant und es war ein richtiger ansporn :)

ich hoffe du postest weiterhin wie es dir ergangen ist beim trainieren
 
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