Hilfe: Motoriktraining

Anonyma

New member
Hallo,

ich habe eine sehr schlechte Motorik, vor allem mit der Feinmotorik hapert es und ich lasse immer wieder etwas fallen, stosse mich an Moebeln, knicke um, verliere das Gleichgewicht, erscheine anderen als sehr ungelenkig und steiff. War schon immer so aber ich habe es jetzt gruendlich satt. Meine Krankenkasse will keine entsprechende Therapie bezahlen, meint ich sei schon zu alt dafuer. Ich selber habe kein Geld um selber etwas zu machen, vielleicht Ballet fuers Gleichgewicht und gegen diese dumme Steiffheit, einen Kampfsport um meine Umgebung besser wahrzunehmen, Unfaelle zu vermeiden, in bestimmten Situationen richtig reagieren.

Meine Uni bietet zwar verschiedene Sportkurse an, aber ich wohne nicht im Studienort (zu teuer, zu laut, kann mich dort nicht konzentrieren) sondern gut 90 Minuten weg von der Uni und die Kurse sind alle am Abend, so gegen 20-21 Uhr. Wenn ich nicht nach meinen Kursen um 15-17 Uhr nach Hause gehe werde ich nichts vorbereiten koennen, fuer Klausuren lernen, eben durch zu viel Ablenkung an der Uni und abends wieder zu den Kursussen ist auch nicht das Wahre.

Also will ich probieren, selber etwa zu machen. Die Frage ist nur: was, ohne mir selber Schaden zuzufuegen, Gelenke zu sehr zu belasten, usw. Ich probiere mein Gleichgewicht zu schulen, durch laenger auf den Fussballen zu stehen oder laufen, auf einem Bein stehend das andere so lange wie moeglich in der Waagerechten in alle Richtungen zu bewegen, ein bisschen Schattenboxen, Muskeln dehnen. Aber gut ist das fuer meine Gelenke nicht da ich nicht die richtigen Techniken kenne, keine Ahnung habe, wie ich mich richtig aufwaermen muss, ausserdem setze ich ziemlich dicke Muskeln an, was auch nicht toll aussieht.

Aber: Mitstudenten haben sich gewundert, warum ich so veraendert erscheine, lockerer und ich habe weniger Unfaelle duch Gleichgewichtverlieren und Umknicken. Also total schlecht kann's doch nicht sein.

Wer kann mir ein paar Tipps geben, wie ich mein Trainung besser abhalten koenne, wie aufwaermen, richtig Stretchen, wie riesige Muskeln an Oberarmen und Oberschenkeln vermeiden - wenn schon Muskeln, dann lieber duenn und sehnig als sowas.

Vielen Dank!
 
Ein Tipp der etwas anderen Art...

In Antwort auf:

die Kurse sind alle am Abend, so gegen 20-21 Uhr. Wenn ich nicht nach meinen Kursen um 15-17 Uhr nach Hause gehe werde ich nichts vorbereiten koennen

Schon mal mit Ohrstöpseln und Lesefutter bewaffnet die universitätseigene Bibliothek besucht? Dort sollte es gefahrlos möglich sein, einmal pro Woche einige wenige Stunden bis zum Beginn eines Kurses zu überbrücken, ohne dass die Vor-/Nachbereitung der Seminare darunter leidet.
Oder vielleicht einfach am Heimat- statt am Studienort irgendwas sporteln?
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es einen studentischen Tagesablauf gibt, der es nicht erlaubt, ab und zu einen (festen oder flexiblen) Sporttermin entweder am Studien- oder am Heimatort einzubauen. Das Argument, dass die Kurse so ungünstig liegen, klingt für mich - sorry - ein bißchen nach einer leicht faulen Ausrede :winke:. Hätte Dir die Krankenkasse wirklich eine Motorik-Therapie gezahlt, müsstest Du Dich schließlich dabei ja auch nach irgendwelchen Terminen richten.

lg

Tabea
 
Re: Ein Tipp der etwas anderen Art...

Hallo Tabea,

ich habe nicht gesagt, dass ich in Deutschland studiere. Ich habe tatsaechlich einen Studienplan (wie Stundenplan) von 9-15 oder 17 Uhr jeden Tag. Ich wuerde nicht so weit weg von der Uni in einem kleinen Kaff wohnen wenn ich nicht auf das leiseste Geraeusch, sei es Autoverkehr, sei es Laerm im Studentenwohnheim mit Abgelenktheit reagieren wuerde. Wenn man so empfindlich ist klingt selbst eine Buecherei wie eine Fabrik: jemand, der probiert vorsichtig zu gehen, das Kratzgeraeusch eines Stiftes, fluesternde Studenten, tja.. und Ohrenstoepsel lenken mich durch das Druckgefuehl und meine eigenen Koerpergeraeusche ab. Ja, ich habe eine Behinderung, kann damit auch gut leben wenn ich mich entsprechend anpasse, aber das bedeutet: wenn moeglich, weg von zu vielen Menschen.

Nicht an die Uni gebundene Sportclubs kosten uebrigens rund 250 Euro pro Jahr, ein Vermoegen fuer mich, und es gibt keine Ermaessigungen fuer Studenten, die Uni bietet ja genug an.

Mit einer Motoriktherapie hast du natuerlich recht, auch dafuer haette ich nur schwerlich Zeit. Eben darum probiere ich, selber etwas zu machen und meine kleinen Erfolge geben mir Recht dabei. Ich will nur nicht zu viel falsch machen.
 
Neurologische Untersuchung vorrangig!

liebe anonyma,
bevor du an ein training deiner muskulären koordination denkst, solltest du dich neurologisch abklären lassen. sollte eine neurologische ursache deiner "schlechten motorik" bestehen, gibt es für deine krankenkasse keinen grund mehr, dir eine entsprechende physikalische therapie zu verwehren.
alles gute, kurt
 
Re: Ein Tipp der etwas anderen Art...

Hallo Anonymina,

ich wusste ja nicht, dass es sich bei Dir tatsächlich um eine Behinderung handelt. In diesem Fall ist meine Unterstellung, Du würdest Dich einer faulen Ausrede bedienen, natürlich völliger Quatsch. Viel Erfolg bei Deinen Übungen!

Tabea
 
Eine neurologische Untersuchung wie Kurt sie vorschläft würde ich auch mal in Angriff nehmen. Ansonsten gibt es auch ein paar Möglichkeiten die Motorik zu schulen.
Übungen mit einem Ball
Seilspringen
Kniebeugen mit einem langen Stab den du über dem Kopf hälst
Ein paar Sachen machst du ja schon und wenn man einen Erfolg sieht, kannst du stolz auf deinen Willen sein :)
Gibt es für dich die Möglichkeit Tai Chi zu machen ? Das wäre mit Sicherheit eine gute Sache für dich.

Gruß
Stefan

http://mitglied.lycos.de/savateur/fitness.jpg
 
noch was vergessen

Aus dem Kampfsportbereich gibt es ein paar Sachen die man auch Zuhause machen kann.
Halte dich mit einer Hand am Türrahmen fest, drehe den Fuß ein und fang langsam an Kicks auszuführen, in der Höhe in der du sie kannst, dann versuchst du es nach einiger Zeit ohne festhalten und durch dehnen, die Höhe der Tritte zu steigern.

Wenn mir nochwas einfällt hänge ich es noch drunter ;-)

Bleib Tapfer

Stefan

http://mitglied.lycos.de/savateur/fitness.jpg
 
Re: Neurologische Untersuchung vorrangig!

Hi Kurt,

ja, ich habe schon seit einer Weile eine Diagnose, brauche also deswegen nicht mehr zur Arzt. Falls du es wissen willst, ich bin eine Aspie mit noch ein paar netten Zugaben.
Als ich Deutschland verlies hatte ich ein Leersysteem, mit dem ich eh nicht zurechtkomme gegen meine Traumuni getauscht. Hier kann ich endlich mit Erfolg und Genuss studieren. Leider habe ich dabei ein noch relativ gutes Gesundheitssystem gegen etwas total marodes, das danach strebt jahrelange Wartezeiten aufzubauen getauscht. Aber gut, auch damit kann ich leben.
 
Re: noch was vergessen

Hi Stefan,

was meinst du mit Fuss eindrehen? Ja, solche Kicks mache ich schon, allerdings nicht mit viel Technik dahinter sondern eher auf Gleichgewicht bedacht. Seitlich kann ich mit meinem linken Fuss ohne festhalten und waagerecht zum Boden gut 10 Sekunden durchhalten, oder 3 langsame Kicks. Rechts klappt das noch nicht. Schon komisch, obwohl ich Rechtshaender bin merke ich mehr und mehr, dass meine rechte Koerperhaelfte total unterentwickelt ist was Geschicklichkeit, Dehnbarkeit und Gleichgewicht angeht, bin aber kein umgeschulter Linkshaender...
 
Re: noch was vergessen

http://www.kenpokan.de/stile/savate.htm

Auf dem Bild Oben Rechts sieht man was ich meine mit dem eingedrehten Fuß ;-)

Nich aufgeben wenn es die erste Zeit nicht klappt ... bei meiner ersten Savate Stunde habe ich mehr auf meinem Hinterteil gelegen als meine Beinchen nach oben bekommen.

Wichtig ist das Zusammenspiel aus Dehnen und dem Kicktraining ... aber das is alles zu machen :)

Gruß
Stefan

http://mitglied.lycos.de/savateur/fitness.jpg
 
Re: Neurologische Untersuchung vorrangig!

liebe anonyma,
mit "aspie" und "netten zugaben" kann ich nichts anfangen. wenn du willst, kannst du mir eine private nachricht schicken (entweder auf dieser seite oder an meine email-adresse, die du bei meinem "profil" findest), dann fällt es unter das arztgeheimnis.
mit "leersystem" hast du wohl lehrsystem gemeint, nehme ich an:winke:. wo studierst du jetzt?
alles gute, kurt (der u.a. eine spastisch gelähmte behindertensportlerin betreut, die mittlerweile radrennen fährt)
 
Das Kratzen des Bleistifts

Wenn man sich wegen des kratzenden Bleistifts nicht konzentrieren kann, liegt das nicht selten an dem Mißverständnis, daß man an mucksmäuschenstillen Orten am besten arbeiten könne. Solche Orte sind grauenhaft, wenn man nicht völlig allein ist. Das Umschlagen einer Zeitungsseite in einem widerhallenden Lesesaal kann zur wahren Lärmbelästigung werden. Hier wäre es angesagt, den Raum so auszustatten, daß so etwas weitesgehend vermieden wird.
 
Asperger Syndrom

das sagt mir natürlich was. die abkürzung kannte ich allerdings nicht.
im übrigen ist das nicht mit einer motorischen behinderung verbunden und kein neurologisches, sondern ein psychiatrisches problem.
lg, kurt
 
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