HF beim Joggen bei über 160

Bojojo

New member
Hallo zusammen,
Mein Puls beim Joggen springt sofort enorm hoch auf 150 -170 Schläge/min.
Nun stellst sich mir die Frage: schadet das meinem Herzen?
Aber mal ganz von vorne…
Ich bin männlich, 53 Jahre, wiege 93kg bei 175 cm Größe und mache seit 6 Wochen 4 – 6 mal die Woche Sport. Vorher bin ich ein mal die Woche für eine Stunde gewalkt.
Ich würde gerne das 30 min am Stück laufen erlernen.
Beim Walken bleibt mein Puls zwischen 100 und 130; beim Radfahren kann ich den Puls gut im gewünschten Bereich ( 130 – 155) halten, aber beim Joggen bekomme ich das nicht in den Griff.
Gestern rannte ich 20 min am Stück und meine Pulsuhr sagte mir danach, dass ich mich zwischen 153 und 179 bei einem Mittelwert von 157 bewegt hatte. Ich joggte so langsam, wie es nur ging.
Das scheint mir doch etwas grenzwertig – oder?
Natürlich ist das Joggen für mich anstrengend, aber ich bekomme (noch) ausreichend Luft.
Was könnt ihr mir raten?
PS: eigentlich dachte ich, dass meine max. HF bei etwa 170 (220-Alter) liegt, aber die Pulsuhr zeigt schon 178 – also wird meine max. HF wohl über 180 liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern war ich bei meinem Hausarzt, um diese Frage von ihm beantwortet zu bekommen.
Er glänzte mit Halbwissen...
...meinte, das keine Herzschäden zu erwarten wären, aber ein Belastungs-EKG angeraten sei. Das werden wir nun nächste Woche durchführen.
Ich solle am Besten nur noch walken. Das will ich aber nicht.

Wäre eine "richtige" sportmedizinische Untersuchung (koste wohl etwa 160 Euro) notwendig?

Hat denn keiner eine Meinung dazu?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
 
Wenn Dein Doc Dir schon ein EKG spendiert, sei zufrieden und warte das Ergebnis einfach ab! Manchmal geht es eben nicht nach dem eigenen Willen, da heißt es dann Geduld haben.

Wenn Dir das absolut nicht paßt, mach doch so weiter wie bisher, aber beklag Dich nicht, wenn dann plötzlich doch Schäden auftreten. Oder Du gibst schon im Vorfeld erstmal teueres Geld aus, was Du Dir mit ein wenig Geduld sparen könntest.

Wie immer also: Ganz Deine Entscheidung.

PS: Halbwissen Deines Docs: Soll er anhand Deiner Angaben jetzt die Diagnose aus dem Ärmel schütteln? Ärzte sind auch nur Menschen und Diagnosen müssen durch Fakten unterfüttert werden. Sonst können wir auch wieder mit Kaffeesatzlesen anfangen.
 
@BWE-35 hab ich deine Gefühle verletzt, oder warum der scharfe Ton?

Hättest du mich gefragt, wie ich das mit dem Halbwissen meine, dann hätte ich dir erzählt, dass der Arzt meint ich würde bei 130er Puls mehr Kalorien verbrennen, als mit einem 160er ( er meinte wohl einen höheren, prozentualen Fettanteil). ...dass sich meine HFmax 200-Alter berechnet... usw.

Ein Arzt verliert bei mir nicht an Achtung, wenn er mitteilt, dass er sich irgendwo nicht genau auskennt.
 
@Bojojo
Nein, Gefühle hast Du bei mir nicht verletzt, woher auch? Scharfer Ton? War nicht persönlich gemeint. Nimm es einfach als Wahrheit. So manch einer hier meint, alles müßte nach seinem Gusto funktionieren und wenn es nicht so läuft ....

Daß Du mit dem Halbwissen etwas völlig anderes meintest, ging aus Deinem Beitrag nicht hervor. Ich nahm aufgrund der Satzgestaltung an, daß der folgende Herzschädensatz zum Halbwissenteil gehörte. Schließlich fehlt den Lesern ja Dein Hintergrund, somit ist es leicht fehlzuinterpretieren.

Deine Einstellung zu Ärzten ist schon mal löblich, trifft die meine.

Um zum Thema zurückzukehren, warte einfach das Ergebnis des EKG ab, bevor Du weitere Entscheidungen triffst. Du brauchst ja nicht gleich zu walken, sondern könntest für den knappen Zeitraum den Trainingsumfang ja so reduzieren, daß Du im niedrigeren Herzfrequenzbereich bleibst. Damit bleibst Du im Training und würdest trotzdem kein Risiko eingehen.
 
Gerade beim Thema maximale Herzfrequenz sieht man wieder die Auswirkungen von in Schablonen gepressten Formeln. Die Faustregel 220 minus Lebensalter passt vielleicht auf einen gewissen Durchschnitt der Menschen (ca. 1/5), der Rest liegt drüber oder drunter, teilweise signifikant. So breichtet Dr. Marquardt in seinem Buch "77 Dinge, die ein Läufer wissen muss" von 2 Kunden seiner Leistungsdiagnostik-Praxis (Zwillinge), die immer gemeinsam trainierten. Sie hielten sich an die Vorgabe 220 minus Lebensalter (ich hab in Erinnerung, dass sie 45 Jahre alt waren). Die eine hat die Intensität von 175 HF unter-, die andere überfordert. Eine Maximalpuls-Analyse ergab bei der einen 200, bei der anderen 170. Und das schon bei Zwillingen!

Wenn du also genau wissen willst, wie du dich belasten musst, um dich weiterzuentwickeln, muss die Leistungsdiagnostik her (zwischen 100 und 300 Euro). Gibt noch einen anderen Weg, den Maximalpuls zu ermitteln, aber ich gebe hier lieber keine Anleitung zur Selbstverletzung. Vereinfacht lässt sich sagen, dass du in einem Tempo laufen solltest, bei dem du 2 Sätze hintereinander sprechen kannst (Ausdauer) und wenn dir nach Tempo zumute ist, eine Geschwindigkeit anschlägst, bei der du 1 kurzen Satz sprechen kannst.

Den Rat mit Walken kann ich dir nicht geben, da walken eine andere (geringere) Belastung ist, als der Vorgang des Laufens/Rennens. Es fehlt die Flugphase und gerade die macht ja die Dynamik des Laufens aus.
 
Heute wurde ein Belastungs-EKG durchgefüht - mein Herz ist bumberl gsund.

Hab dann zur Belohnung meinen ersten 30 min Lauf geschafft.
HF-Durchschnitt: 153
max: 172

Gruß
Bojojo
 
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