cbeinecke
New member
Hallo Leute,
hier wie versprochen der Bericht.
Gleich vorweg. In der offiziellen Ergebnisliste steht 2:50:01. Ich habe aber 2:50:00 gestoppt und damit BASTA.
Eigentlich wollte ich dem Bericht eine Überschrift geben. Aber mir vielen so viele Passende ein, dass ich mich für keinen entscheiden konnte. Hier eine kleine Auswahl:
- Man lernt immer wieder dazu
- Blut geleckt
- Laufen und der Kopf
- Da geht noch was
- usw.
Aber ich fange einfach mal vorne an und ich hoffe Ihr habt Spaß beim Lesen. Zunächst ein kleiner Rückblick in die allgemeine uns spezielle Vorbereitung. Nach meinem Berlin Marathon im September 2003 (2:54:30) war ich sehr unzufrieden (könnt Ihr auf meine Homepage nachlesen). Ich habe mir dann vorgenommen dieses mal die Trainingsumfänge früher als bisher zu erhöhen. So war ich schon am Jahresanfang mit 100 km/Woche unterwegs. Eigentlich wollte ich auch ein paar 10km Wettkämpfe machen. Leider habe ich nur Anfang Dezember einen gemacht. Diesen aber überraschenderweise in sehr hügeligem Gelände mit 38:10 (Bericht ist auf der Homepage). Aber irgendwie konnte ich mich für weitere Wettkämpfe nicht motivieren. Die spezielle Vorbereitung (8 Wochen) habe ich wieder nach dem Trainingsplan von Greif absolviert. Oder korrekterweise in Anlehnung an diesen Plan. Da ich beruflich bedingt nicht zu Hause war, konnte ich das Intervalltraining nicht so durchziehen wie laut Plan. Auch war mir die genaue Streckenlänge, welche ich hier Laufe unklar. Nur am Wochenende bei meiner Hausstrecke, habe ich ein Feedback über meinen Trainingszustand erhalten. Und Das sah gar nicht so schlecht aus. Wie auch bei den letzten beiden Vorbereitungen, ist nach ca. 4 Wochen mein Puls bei den Tempoeinheiten, um ca. 4 Schläge abgesackt. Das Ganze bei gleichem bzw. schnellerem Tempo. Ich habe es selbst bei Zielsprints am Ende einer Tempoeinheit nicht geschafft meinen Puls in die Höhe zu treiben. Am letzten Montag (Ostern) habe ich dann nochmal einen Test auf meiner Hausstrecke von 14,5km mit Marathonpuls, gemacht. Entsprechend meines niedrigeren Pulses bin ich dann mit einem 161er Puls bei 3:59 min/km angekommen. In den darauf folgenden Tagen hatte ich aber das Gefühl, dass mein Puls wieder höher liegt als noch am Montag. Zum Teil lag das sicherlich auch am deutlich wärmeren Wetter. 20°C Differenz machen halt doch einen Unterschied. Auf jeden Fall war ich auf einmal völlig verunsichert mit welchem Puls ich denn jetzt überhaupt loslaufen soll. Auch die Beine fühlten sich auf einemal irgendwie nicht so super an. Ich hatte mir dann vorgenommen, wenigstens so nahe wie möglich an die 2:50:00 ranzulaufen.
Damit komme ich dann zum Rennen. Am Abend habe ich wieder mein Versorgungsteam, welches sich über die bisherige Bezeichnung als "Wasserträger" beschwert hat, zum Essen eingeladen. Es wurde wieder abgesprochen wer wo und wann steht. Jedem habe ich dann noch eine Zeitenliste in die Hand gedrückt. Von Thomas wurde ich wieder aufgefordert, dass da mindestens eine 2:49:xx stehen müsste. Als der Kellner mir meine Portion Spaghetti brachte, schaute ich ihn enttäuscht an. Die war eher für nen holen Zahn. Woraufhin ich mir dann noch Eine bestellte. Gut gefüllt ging ich dann zu Bette und habe gut geschlafen. Morgens um 6:00 aufgestanden und 3 Brötchen mit Marmelade verdrückt. Dazu noch einen Liter Mineralwasser. Nach der obligatorischen Darmentleerung, dann ab nach Hamburg und mit der U-Bahn zum Messegelände. Da ich zeitig da war, hab ich mich noch ein bisschen auf den Boden gesetzt und die anderen Läufer bei ihren Vorbereitungen beobachtet. Selbst beim Sitzen war mein Puls wieder bei 90 angelangt. Der letzte Gang zur Toilette wurde etwas hektisch, da ich erst 8 Minuten vor dem Start fertig war (die Schlangen vor den Häuschen sind halt lange). Entsprechend konnte ich mich nur ein bisschen einlaufen und bin dann 4 min. vor dem Start in die Startaufstellung.
Mit meiner gemeldeten Zeit von 2:50:00 durfte ich diesmal ganz vorne in der Startaufstellung stehen. D.h. ich hätte dort stehen dürfen. Da ich ja erst ein paar Minuten vor Start zur Aufstellung ging, Stand ich doch relativ weit hinten. Nach knapp 1:30 min bin ich dann endlich über die Startlinie. Da so viele vor mir waren hat es erst mal ca. 300m gedauert bis ich zügig überholen konnte. Leider habe ich die km Markierungen für km 1 und 2 nicht gesehen und damit wusst ich auch nicht wie schnell ich war. Sicherlich habe ich auf den ersten 300 m einige Sekunden liegen lassen. Umso mehr überraschte es mich das ich bei km 3 mit 12:04 min durch bin. Allerdings war auch der Puls ziemlich hoch. In den Steigungen die folgten, ging der Puls zum Teil bis auf 171 hoch. Ich habe dann etwas Gas rausgenommen und habe ihn so bei 167 eingependelt.
Mir war bewusst, dass ich mit dem hohen Puls schon gleich am Anfang des Marathons, ein Risiko eingehe. Aber nachdem ich schon einige km gelaufen war, habe ich beschlossen es einfach mit dem hohem Tempo zu versuchen. Ich wollte dann einfach das Tempo im weiteren Verlauf beibehalten und nicht wie sonst üblich steigern. Wenn ich mir aber die 10km Zwischenzeiten anschaue, ist mir das wohl nicht gelungen. Die einzelnen 10km Zeiten sehen wie folgt aus:
10km 00:39:53
20km 00:39:19 01:19:12
30km 00:40:01 01:59:14
40km 00:41:29 02:41:29
1. Hälfte 01:23:33
2. Hälfte 01:26:27
Wie man sieht konnte ich mich wohl doch nicht so zurückhalten. Als ich bei km 30 unter 2 Stunden durch war, war das schon beeindruckend.
Leider fing das Leiden schon sehr früh an. Bereits ab km 15 merkte ich schon das es schwer wird das Tempo noch lange durchzuhalten. Bei km 25 kam dann noch eine Steigung die mir wahrscheinlich den moralischen Rest gegeben hat. Als Thomas dann ab km 30 mit Babyjogger noch einen km neben mir herlief, war’s das dann mit der Moral. Aber irgendwie quält man sich dann halt doch durch.
Interessant war wieder einmal, was die ganzen Läufer da vor mir gemacht haben. Ich bin 176. der Männer und 48. in meiner Altersklasse geworden. Dazu waren noch 12 Frauen vor mir. Wenn ich mir dann aber den Start auf Video anschaue, frage ich mich was die da machen. Vielleicht sollten die Veranstalter langsam mal anfangen die Startaufstellung in 5 Minuten Zonen aufzuteilen. Soll heißen z.B. die LäuferInnen unter 2:30, dann zwischen 2:30 und 2:35 usw. Oder wenigstens in 15 Minuten Zonen. Jetzt habe ich zwar etwas zu weit hinten gestanden, aber ich habe fast bis zum Ende ständig überholt. Und das lag sicherlich nicht an meinem hohen Anfangstempo, denn trotz meines Nachlassens ab km 30 habe ich immer noch überholt (wogegen ich von höchsten 10 anderen Läufern überholt wurde). Das ging mir mit der Zeit richtig auf den Keks. Ich hätte mich gerne mal bei einem hinten drangehängt und mich ziehen lassen. Stattdessen ranlaufen, ausscheren, überholen, und das nächste Opfer suchen. Da haben es die Profis da vorne doch irgendwie leichter. Natürlich kann man jetzt sagen, dass das motivieren muss, ständig zu überholen. Das ist natürlich richtig. Aber da ich schon ziemlich fertig war und man in der Mitte eines Marathons meist ein Tief hat, hätte ich mich halt schon gefreut über Begleitung.
Interessant war dann noch der Zielsprint. Nach km 40, war ich der Überzeugung, dass ich doch noch unter 2:50:00 bleiben könnte. Jedoch war die km 41 mit einer Steigung gesegnet (das wusste ich bereits). Als ich dann bei 2:45:09 durchwar, dachte ich mir, dass ich die 1,2km noch in 5 Minuten schaffen werde. Leider ist das mit dem Kopfrechnen am Ende eines Marathons nicht mehr so weit her. Als ich dann mit 2:49:21 beim km 42 durch war, war mir klar, dass wird nichts mit dem Lächeln durchs Ziel. Ich musste alles geben um es dann gerade noch zu schaffen. Es ist dann aber schon faszinierend, dass ich die 200m in 39 sek. geschafft habe. Mithin ein Schnitt von 3:15 min/km.
Ich bin mir sicher, dass ich trotzdem hätte schneller laufen können. Das Problem war einfach der Kopf. Bei km 33 hat mich ein Läufer überholt. Ich habe mich dann entschlossen, mich an seine Fersen zu heften. Leider hat mich die Moral nach ca. 500 m verlassen. Wäre ich dran geblieben, hätte ich wieder ähnliche Zeiten gelaufen wie zu Anfang. Hier muss ich einfach noch an mir arbeiten. Für Tipps bin ich dankbar.
Nicht das jetzt jemand denkt, ich wäre nicht zufrieden mit meiner Leistung. Ich bin sogar sehr zufrieden, denn nach meiner Unzufriedenheit nach Berlin und der unklaren Situation in der letzten Vorbereitungswoche, habe ich doch schlussendlich mein gestecktes Ziel erreicht.
Wie geht’s jetzt weiter?
Zunächst muss ich wieder mit Krafttraining anfangen. Ich habe festgestellt, dass mich auf den letzten 1,5 – 2 km meine Atmung (Frequenz und Tiefe) nicht mehr so recht unter Kontrolle hatte. Ich denke mir, dass ich durch die Stärkung meiner Rumpfmuskulatur das Problem wieder in den Griff bekomme.
Auf erneute Anregung hin, werde ich bis zum nächsten Marathon (Wachau-Marathon im September) einige 10km Wettkämpfe absolvieren. Da es in meiner Umgebung meist nur recht hügelige Läufe gibt, werde ich wohl das eine oder andere mal ins Rhein-Main-Gebiet fahren müssen um eine flache Strecke zu erwischen.
Ebenso möchte ich mein Gewicht noch etwas reduzieren. Ich habe jetzt 3 Monate bis zur nächsten Vorbereitung. In knapp 3 Wochen steht zwar ein weiterer Marathon (Mainz) an, den ich aber nur als Hase mache. Ich werde dort versuchen Hans aus unserem Lauftreff auf 3:30:00 zu ziehen. Das entspricht bei mir dem GA1-Tempo und sollte mich nicht überfordern.
Was noch bleibt ist eine neue Zielzeit. Ich werde mich mal mit 2:48:00 oder ein Schnitt von 3:59 min/km anmelden.
Bis zum nächsten mal
Carsten
http://www.beinecke-cad-technik.de/assets/images/db_images/Carstens Head.jpg
hier wie versprochen der Bericht.
Gleich vorweg. In der offiziellen Ergebnisliste steht 2:50:01. Ich habe aber 2:50:00 gestoppt und damit BASTA.
Eigentlich wollte ich dem Bericht eine Überschrift geben. Aber mir vielen so viele Passende ein, dass ich mich für keinen entscheiden konnte. Hier eine kleine Auswahl:
- Man lernt immer wieder dazu
- Blut geleckt
- Laufen und der Kopf
- Da geht noch was
- usw.
Aber ich fange einfach mal vorne an und ich hoffe Ihr habt Spaß beim Lesen. Zunächst ein kleiner Rückblick in die allgemeine uns spezielle Vorbereitung. Nach meinem Berlin Marathon im September 2003 (2:54:30) war ich sehr unzufrieden (könnt Ihr auf meine Homepage nachlesen). Ich habe mir dann vorgenommen dieses mal die Trainingsumfänge früher als bisher zu erhöhen. So war ich schon am Jahresanfang mit 100 km/Woche unterwegs. Eigentlich wollte ich auch ein paar 10km Wettkämpfe machen. Leider habe ich nur Anfang Dezember einen gemacht. Diesen aber überraschenderweise in sehr hügeligem Gelände mit 38:10 (Bericht ist auf der Homepage). Aber irgendwie konnte ich mich für weitere Wettkämpfe nicht motivieren. Die spezielle Vorbereitung (8 Wochen) habe ich wieder nach dem Trainingsplan von Greif absolviert. Oder korrekterweise in Anlehnung an diesen Plan. Da ich beruflich bedingt nicht zu Hause war, konnte ich das Intervalltraining nicht so durchziehen wie laut Plan. Auch war mir die genaue Streckenlänge, welche ich hier Laufe unklar. Nur am Wochenende bei meiner Hausstrecke, habe ich ein Feedback über meinen Trainingszustand erhalten. Und Das sah gar nicht so schlecht aus. Wie auch bei den letzten beiden Vorbereitungen, ist nach ca. 4 Wochen mein Puls bei den Tempoeinheiten, um ca. 4 Schläge abgesackt. Das Ganze bei gleichem bzw. schnellerem Tempo. Ich habe es selbst bei Zielsprints am Ende einer Tempoeinheit nicht geschafft meinen Puls in die Höhe zu treiben. Am letzten Montag (Ostern) habe ich dann nochmal einen Test auf meiner Hausstrecke von 14,5km mit Marathonpuls, gemacht. Entsprechend meines niedrigeren Pulses bin ich dann mit einem 161er Puls bei 3:59 min/km angekommen. In den darauf folgenden Tagen hatte ich aber das Gefühl, dass mein Puls wieder höher liegt als noch am Montag. Zum Teil lag das sicherlich auch am deutlich wärmeren Wetter. 20°C Differenz machen halt doch einen Unterschied. Auf jeden Fall war ich auf einmal völlig verunsichert mit welchem Puls ich denn jetzt überhaupt loslaufen soll. Auch die Beine fühlten sich auf einemal irgendwie nicht so super an. Ich hatte mir dann vorgenommen, wenigstens so nahe wie möglich an die 2:50:00 ranzulaufen.
Damit komme ich dann zum Rennen. Am Abend habe ich wieder mein Versorgungsteam, welches sich über die bisherige Bezeichnung als "Wasserträger" beschwert hat, zum Essen eingeladen. Es wurde wieder abgesprochen wer wo und wann steht. Jedem habe ich dann noch eine Zeitenliste in die Hand gedrückt. Von Thomas wurde ich wieder aufgefordert, dass da mindestens eine 2:49:xx stehen müsste. Als der Kellner mir meine Portion Spaghetti brachte, schaute ich ihn enttäuscht an. Die war eher für nen holen Zahn. Woraufhin ich mir dann noch Eine bestellte. Gut gefüllt ging ich dann zu Bette und habe gut geschlafen. Morgens um 6:00 aufgestanden und 3 Brötchen mit Marmelade verdrückt. Dazu noch einen Liter Mineralwasser. Nach der obligatorischen Darmentleerung, dann ab nach Hamburg und mit der U-Bahn zum Messegelände. Da ich zeitig da war, hab ich mich noch ein bisschen auf den Boden gesetzt und die anderen Läufer bei ihren Vorbereitungen beobachtet. Selbst beim Sitzen war mein Puls wieder bei 90 angelangt. Der letzte Gang zur Toilette wurde etwas hektisch, da ich erst 8 Minuten vor dem Start fertig war (die Schlangen vor den Häuschen sind halt lange). Entsprechend konnte ich mich nur ein bisschen einlaufen und bin dann 4 min. vor dem Start in die Startaufstellung.
Mit meiner gemeldeten Zeit von 2:50:00 durfte ich diesmal ganz vorne in der Startaufstellung stehen. D.h. ich hätte dort stehen dürfen. Da ich ja erst ein paar Minuten vor Start zur Aufstellung ging, Stand ich doch relativ weit hinten. Nach knapp 1:30 min bin ich dann endlich über die Startlinie. Da so viele vor mir waren hat es erst mal ca. 300m gedauert bis ich zügig überholen konnte. Leider habe ich die km Markierungen für km 1 und 2 nicht gesehen und damit wusst ich auch nicht wie schnell ich war. Sicherlich habe ich auf den ersten 300 m einige Sekunden liegen lassen. Umso mehr überraschte es mich das ich bei km 3 mit 12:04 min durch bin. Allerdings war auch der Puls ziemlich hoch. In den Steigungen die folgten, ging der Puls zum Teil bis auf 171 hoch. Ich habe dann etwas Gas rausgenommen und habe ihn so bei 167 eingependelt.
Mir war bewusst, dass ich mit dem hohen Puls schon gleich am Anfang des Marathons, ein Risiko eingehe. Aber nachdem ich schon einige km gelaufen war, habe ich beschlossen es einfach mit dem hohem Tempo zu versuchen. Ich wollte dann einfach das Tempo im weiteren Verlauf beibehalten und nicht wie sonst üblich steigern. Wenn ich mir aber die 10km Zwischenzeiten anschaue, ist mir das wohl nicht gelungen. Die einzelnen 10km Zeiten sehen wie folgt aus:
10km 00:39:53
20km 00:39:19 01:19:12
30km 00:40:01 01:59:14
40km 00:41:29 02:41:29
1. Hälfte 01:23:33
2. Hälfte 01:26:27
Wie man sieht konnte ich mich wohl doch nicht so zurückhalten. Als ich bei km 30 unter 2 Stunden durch war, war das schon beeindruckend.
Leider fing das Leiden schon sehr früh an. Bereits ab km 15 merkte ich schon das es schwer wird das Tempo noch lange durchzuhalten. Bei km 25 kam dann noch eine Steigung die mir wahrscheinlich den moralischen Rest gegeben hat. Als Thomas dann ab km 30 mit Babyjogger noch einen km neben mir herlief, war’s das dann mit der Moral. Aber irgendwie quält man sich dann halt doch durch.
Interessant war wieder einmal, was die ganzen Läufer da vor mir gemacht haben. Ich bin 176. der Männer und 48. in meiner Altersklasse geworden. Dazu waren noch 12 Frauen vor mir. Wenn ich mir dann aber den Start auf Video anschaue, frage ich mich was die da machen. Vielleicht sollten die Veranstalter langsam mal anfangen die Startaufstellung in 5 Minuten Zonen aufzuteilen. Soll heißen z.B. die LäuferInnen unter 2:30, dann zwischen 2:30 und 2:35 usw. Oder wenigstens in 15 Minuten Zonen. Jetzt habe ich zwar etwas zu weit hinten gestanden, aber ich habe fast bis zum Ende ständig überholt. Und das lag sicherlich nicht an meinem hohen Anfangstempo, denn trotz meines Nachlassens ab km 30 habe ich immer noch überholt (wogegen ich von höchsten 10 anderen Läufern überholt wurde). Das ging mir mit der Zeit richtig auf den Keks. Ich hätte mich gerne mal bei einem hinten drangehängt und mich ziehen lassen. Stattdessen ranlaufen, ausscheren, überholen, und das nächste Opfer suchen. Da haben es die Profis da vorne doch irgendwie leichter. Natürlich kann man jetzt sagen, dass das motivieren muss, ständig zu überholen. Das ist natürlich richtig. Aber da ich schon ziemlich fertig war und man in der Mitte eines Marathons meist ein Tief hat, hätte ich mich halt schon gefreut über Begleitung.
Interessant war dann noch der Zielsprint. Nach km 40, war ich der Überzeugung, dass ich doch noch unter 2:50:00 bleiben könnte. Jedoch war die km 41 mit einer Steigung gesegnet (das wusste ich bereits). Als ich dann bei 2:45:09 durchwar, dachte ich mir, dass ich die 1,2km noch in 5 Minuten schaffen werde. Leider ist das mit dem Kopfrechnen am Ende eines Marathons nicht mehr so weit her. Als ich dann mit 2:49:21 beim km 42 durch war, war mir klar, dass wird nichts mit dem Lächeln durchs Ziel. Ich musste alles geben um es dann gerade noch zu schaffen. Es ist dann aber schon faszinierend, dass ich die 200m in 39 sek. geschafft habe. Mithin ein Schnitt von 3:15 min/km.
Ich bin mir sicher, dass ich trotzdem hätte schneller laufen können. Das Problem war einfach der Kopf. Bei km 33 hat mich ein Läufer überholt. Ich habe mich dann entschlossen, mich an seine Fersen zu heften. Leider hat mich die Moral nach ca. 500 m verlassen. Wäre ich dran geblieben, hätte ich wieder ähnliche Zeiten gelaufen wie zu Anfang. Hier muss ich einfach noch an mir arbeiten. Für Tipps bin ich dankbar.
Nicht das jetzt jemand denkt, ich wäre nicht zufrieden mit meiner Leistung. Ich bin sogar sehr zufrieden, denn nach meiner Unzufriedenheit nach Berlin und der unklaren Situation in der letzten Vorbereitungswoche, habe ich doch schlussendlich mein gestecktes Ziel erreicht.
Wie geht’s jetzt weiter?
Zunächst muss ich wieder mit Krafttraining anfangen. Ich habe festgestellt, dass mich auf den letzten 1,5 – 2 km meine Atmung (Frequenz und Tiefe) nicht mehr so recht unter Kontrolle hatte. Ich denke mir, dass ich durch die Stärkung meiner Rumpfmuskulatur das Problem wieder in den Griff bekomme.
Auf erneute Anregung hin, werde ich bis zum nächsten Marathon (Wachau-Marathon im September) einige 10km Wettkämpfe absolvieren. Da es in meiner Umgebung meist nur recht hügelige Läufe gibt, werde ich wohl das eine oder andere mal ins Rhein-Main-Gebiet fahren müssen um eine flache Strecke zu erwischen.
Ebenso möchte ich mein Gewicht noch etwas reduzieren. Ich habe jetzt 3 Monate bis zur nächsten Vorbereitung. In knapp 3 Wochen steht zwar ein weiterer Marathon (Mainz) an, den ich aber nur als Hase mache. Ich werde dort versuchen Hans aus unserem Lauftreff auf 3:30:00 zu ziehen. Das entspricht bei mir dem GA1-Tempo und sollte mich nicht überfordern.
Was noch bleibt ist eine neue Zielzeit. Ich werde mich mal mit 2:48:00 oder ein Schnitt von 3:59 min/km anmelden.
Bis zum nächsten mal
Carsten
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