Grüner Tee kurbelt die Fettverbrennung an und schützt vor Arteriosklerose
29.03.2005, Laut einer aktuellen Studie aus Japan führt der tägliche Genuss von grünem Tee durch seine hohe Konzentration an Catechinen zu einer signifikanten Verringerung des Körperfettanteils beim Menschen, berichtet heute Diplom Oecotrophologe Thomas Reiche von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen.
Unter den sekundären Pflanzenstoffen des grünen Tees haben die Polyphenole seit einigen Jahren aufgrund ihrer mannigfaltigen gesundheitsfördernden Wirkungen in den Medien besonderes Aufsehen erregt. Es sind bereits zahlreiche wissenschaftliche Berichte über diese antioxidativen Teegerbstoffe bekannt, von denen insbesondere die Catechine mikrobielle Infektionen, Thrombosen und Krebserkrankungen vorbeugen, sowie Blutdruck und Blutzucker regulieren können.
Darüber hinaus haben Tierversuche gezeigt, dass Teecatechine die Speicherung von Fett in Körper und Leber hemmen und die Thermogenese stimulieren, fasst Ernährungswissenschaftler Reiche die positiven Effekte der Catechine im grünen Tee zusammen. Daher prüfte ein japanisches Forscherteam um Tomonori Nagao in einer zwölfwöchigen, doppelblinden Studie die Hypothese, ob eine kontinuierliche Catechinaufnahme auch beim Menschen das Körperfett reduzieren kann. Dazu tranken 17 gesunde, normal- bis übergewichtige japanische Männer zwischen 24 und 46 Jahren täglich 340 Milliliter Oolong-Tee mit 689,9 Milligramm Catechinen, während die 18-köpfige Kontrollgruppe dieselbe Menge an Oolong-Tee trank, dessen Catechinmenge aber lediglich 21,8 Milligramm betrug. Aus der Gruppe der Catechine heben sich Epigallocatechin sowie Epigallocatechin Gallat durch besondere physiologische Aktivität hervor.
Alle Probanden ernährten sich während der Studie leicht hypokalorisch, bezogen auf einen berechneten Energieumsatz für Büroangestellte mit wenig körperlicher Aktivität, wobei der Fettanteil an der Nahrungsenergie mit jeweils rund 27 Prozent recht niedrig war, berichtet Thomas Reiche. Zusätzlich führten die Studienteilnehmer ein wöchentlich von den Forschern überprüftes Ernährungstagebuch. Alle vier Wochen erfolgte eine Aufzeichnung der körperlichen Aktivität. Um den Einfluss der Teecatechine klarzustellen, war einerseits die Koffein-Konzentration beider Teegetränke mit etwa 22 Milligramm pro 100 Milliliter minimal, andererseits durften die Probanden für die Dauer der Studie keine catechin- oder koffeinreichen Lebensmittel und Getränke konsumieren.
Bei Versuchsende zeigten sich bei der Versuchsgruppe signifikant niedrigere Werte insbesondere für das Körpergewicht, den Body-Mass-Index (BMI), den Taillenumfang und die Körperfettmasse. Hatten beide Gruppen anfangs in diesen Kategorien noch fast identische Werte, konnte die Catechin-Gruppe nach drei Monaten ihr Körpergewicht im Mittel mit 2,4 Kilogramm um 1,1 Kilogramm stärker reduzieren als die Kontrollgruppe. Dadurch verringerte sich der BMI in der Versuchsgruppe durchschnittlich von 24,9 um 0,8 Punkte und damit doppelt so deutlich wie in der Kontrollgruppe, bei der er von 25,0 auf 24,6 sank. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass ein Großteil des Gewichtsverlustes auf die Reduzierung der Körperfettmasse zurückzuführen war. Diese war in der Grünteegruppe im Durchschnitt mit 1,4 Kilogramm deutlich ausgeprägter als in der Kontrollgruppe, die eine vergleichsweise geringe Abnahme der Fettmasse um 0,7 Kilogramm aufwies.
Zusätzlich konnten die Forscher zeigen, dass sich die Serum-Konzentration eines durch oxidativen Stress degenerierten Lipoproteins, das MDA-LDL, in der Versuchsgruppe verglichen mit der Kontrollgruppe statistisch bedeutsam verringerte. Aufgrund dessen kommen die Autoren zum Schluss, dass ein langfristiger Konsum catechinreichen grünen Tees die Entstehung von oxidierten Lipiden wie MDA-LDL hemmen und somit einen Risikofaktor für die Entwicklung von Arteriosklerose ausschalten kann. Doch vor allem konnten Nagao und Kollegen erstmalig am Menschen nachweisen, dass Teecatechine signifikant das Körperfett senken und damit eine Verbesserung bei zahlreichen Zivilisationskrankheiten, insbesondere bei Adipositas, bewirken können, fasst Thomas Reiche abschließend zusammen.
Quelle: Krankenkassenratgeber
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