glycogenspeicher...

Chonkwon

New member
bei dem ganzen ketariergerede in letzter zeit bin ich auf folgende frage gestoßen:
angenommen, die glycogenspeicher sind völlig oder annähernd leer. sei es durch atkins, crashdiät oder was weiß ich.
wie lange würde es dann dauern, bis die speicher wieder voll wären und man eine anständige leistung erbringen kann?
und gäbe es unterschiede zwischen einem brotlosen lutz, der seit ewigkeiten ohne kh lebt und mir, wenn ich beispielsweise eine woche lang kh-los gelebt hätte?

fänd ich mal ganz interessant zu wissen. besonders, weil ich einige leute kenne, die vor turnieren auf kohlenhydrate verzichten, weil sie mitbekommen haben, dass kh wasser binden und sie somit gewicht loswerden wollen. (ja, ich weiß, das ist schwachsinn und nein, ich mache so nen blödsinn nicht :winke: )

http://www.taekwondo-bammental.de/INF/chonkwon.gif
 
nebenbei....

da so viele probleme haben, meinen namen zu buchstabieren, hab ich mir einen etwas normaleren besorgt.

cheers!
stefan

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hallo stefanB:winke:,
darf ich dich auf meinen artikel "die muskuläre energiebereitstellung im sport" auf meiner homepage verweisen.
die geschwindigkeit der wiederauffüllung des depletierten muskulären glykogenspeichers ist 1. von der nahrungszufuhr und 2. vom trainingszustand abhängig. bei untrainierten dauert es bis zu drei tagen, bei hochausdauertrainierten 24 stunden oder sogar weniger (sonst wäre z.b. das bewältigen einer radrundfahrt nicht möglich. abgesehen davon führen die radprofis auch während der etappe nahrung zu, vorwiegend in flüssiger form, und können damit die glykogenspeicher in phasen niedrigerer belastungsintensität wieder zum teil auffüllen. wie gesagt, ein untrainierter kann das nicht).
wichtig ist die unmittelbare zufuhr von rasch resorbierbaren kohlenhydraten nach längerer intensiver belastung, sprich zucker, z.b. in form eines fruchtsaftes. noch innerhalb von zwei stunden sollte eine mahlzeit zugeführt werden, die neben rasch resorbierbaren auch "komplexe" KH sowie proteine enthält. dieses zeitfenster von zwei stunden nach belastung ist entscheidend für eine rasche glykogenspeicherung.
zu deinen kollegen, die auf KH verzichten: sie sind falsch informiert und tun sich damit nichts gutes. das bisschen wasser, das zusammen mit der glucose intramuskulär gespeichert ist, ist kein "ballast", der einen schwerfälliger oder langsamer macht, sondern durchaus mit vorteilen verbunden. eine gut hydrierte muskelzelle ist leistungsfähiger und außerdem weniger anfällig für krämpfe. abgesehen davon ist eine hochintensive muskelarbeit, die länger als 6 sec dauert, ohne glucose als brennstoff nicht möglich (so erfolgt die energiebereitstellung z.b. beim 100m-sprint zu ca. 50% über die anaerobe glykolyse. siehe: www.fitness.com/phpapps/ubbthreads/Post105112)

gruß, kurt
 
wusste ichs doch!

dankeschön! mir wollte nämlich jemand weismachen, dass die glycogenspeicher nach rund 7 stunden wieder halbwegs voll wären. immerhin hat dieser jemand in ca. 2 wochen rund 5 kilo verloren. aber wahrscheinlich hat er sich auch sonst ziemlich eingeschränkt und hat einfach so wasser verloren.
wie ist es also dann mit der dehydration(richtig?)? wenn also ein wettkämpfer am abend vorher ein paar saunarunden einlegt, sich dann schlafen legt und erst am nöchsten morgen um ca. 10 uhr wieder wasser zu sich nimmt? ist jetzt ein recht extremes beispiel, aber ich hab das alles schon erlebt o_O

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Dehydratation

auch darüber hab ich schon informiert. das "gewicht machen" oder "abkochen", wie es so schön heißt, hat schon todesopfer gefordert. als arzt kann man vor dieser unsitte, die leider in sportarten mit gewichtsklasseneinteilung üblich ist, nur warnen.

gruß, kurt
 
ja, aaaaaaaaber:

es ging mir auch eher um die theoretische frage, wie lange es pi mal daumen dauern würde, den schaden wieder zu beheben bzw. den leistungssportler wieder auf annähernd leistungsfähiges niveau zu bringen.
aber es ist verständlich, dass du dich als mediziner nicht zu so einem schwachsinn äußern willst. nichts für ungut :)

-stefan

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wer sagt, dass ich mich nicht dazu äußern will?

gerade als engagierter sportmediziner muss man das! eine dehydratation ist mit entsprechender flüssigkeitszufuhr relativ rasch wieder behoben, meist schon nach einem tag. womit auch die leistungsfähigkeit wieder gegeben ist. hängt natürlich vom ausmaß und der dauer der dehydratation ab.

gruß, kurt (der z.b. schon ringer vor dem "abkochen" gewarnt hat. abgesehen von der gesundheitlichen gefährdung bringt ein dehydrierter athlet keine leistung im wettkampf, wie man an so manchem "totalversager" im gewichtheben, ringen oder judo sehen kann)
 
@ Chonki -Stef..

Glückwunsch zum neuen Namen, klingt wirklich besser.

Obwohl ich mich eigentlich zwecks der alten Kurt-Weisheiten zurückhalten wollte, hier nur eine kurze Info zum Thema.
Trainierte Glykogen-Speicher (und das ist bei einem Ketarier genau der Fall) schaffen es lässig, in der Umstellungphase zu HighCarb innerhalb von Stunden sich wieder zu füllen. So kannst du bei Umstellung vor einem Wettkampf Tatsache nach 4-6 Stunden ohne direkte Zufuhr von Flüssigkeit eine Gewichtszunahme von etwas über 2 Kilo beobachten. Was davon nun Wasser aus den Früchten ist oder Glykogen-Wasser 1:4, kann man nicht so einfach trennen. Auf jeden Fall bleibt das Gewicht temporär drauf und wird erst beim Verbrauch (Wettkampf..) abgebaut. Insofern ist es schon interessant, daß diese Beschleunigung durch LC effektiver als jahrelanges Training (laut Kurt) ist. Allein das scheint für den Praktiker schon interessant.

MFG siggi

(von unterwegs)
 
Re: @ Chonki -Stef..

= empirisch - Feststellungen/Beobachtungen
Da selbst so "große Fachleute" wie unser Lieblingskurt es nicht kennen, ist das Phänomen auch wenig erforscht. Die Fachleute wie Prof. Pfeiffer (Berlin) fangen ja jetzt gerade mal an mit solchen Dingen.
Unsere Hypothese (mehr nicht!): Da die Energie-Versorgung unter ketogener Ernährung über die Fettverwertung mittels eines extra dafür angekurbelten Enzymkomplexes (egal, wie Kurt das nennen mag) abläuft, wird das System Glykogenspeicher nicht/wenig für die aktuelle Energie-Versorgung gebraucht. Somit sind freie Kapazitäten bei spontaner KH-Zufuhr da und sorgen für eine Beschleunigung. Zusätzlich kann eine beschleunige Glukoneogenese Extra-Effekte bringen.

MFG siggi
 
vergiss es!

hallo stefan,
diesen postulierten "speziellen enzymkomplex" gibt es nicht. ich habe siggi das schon mehrmals zu erklären versucht. aber er ist die borniertheit in person. wer glaubt, durch eine ketogene diät die lipolyse von gespeichertem körperfett ankurbeln zu können, hat den intermediärstoffwechsel nicht verstanden.

gruß, kurt
 
Re: vergiss es! - Ostrich Kurt

Kurt,

"denn sie steckten den Kopf in den Sand wie ein Strauß"
Klar, daß man dann nichts sieht.

MFG Siggi

Habe aber ehrlich keinen Bock, meine Zeit hier damit zu vergeuden, dir den Kopf aus dem Sand zu ziehen. Bleibt er eben drin.
 
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