Hallo Joe23,
da sind 4 Aspekte, die gleichzeitig bei mir präsent sind:
- Unterscheidung der unterschiedlichen Trainingsbereiche
- Training und Messpunkte als Anhalt zum "richtigen" Training
- Training und Körpergefühl
und nicht zuletzt
- Sitzen, Sitzposition
Die ersten drei Aspekte liegen sehr nah beieinander.
Ich hatte es früher bereits geschrieben:
Auch wenn ich mich theoretisch insbesondere mit dem Lauftraining, aber auch, wenn auch einiges weniger, mit dem spezifischen Radtraining befasst habe, habe ich für mich gelernt, auf mein Körpergefühl und meinen Atem zu achten. Maß war immer, wie gut oder schlecht ich mich noch hätte unterhalten können (bei langen Läufen in der Gruppe kamen recht nette Gespräche dabei heraus). Meinen Lauftrainingsplan mit diesem Maßstab habe ich schon einmal geschrieben.
Verstehen kann ich allerdings auch, dass der eine oder andere Maßstäbe braucht, sei es aus noch nicht so ausgeprägtem Vertrauen in das eigene Körpergefühl, sei es aus persönlich "wissenschaftlichem" Interesse, sei es aus gesundheitlichem Interesse (z.B. Vorgabe der Mediziner zur Präventation von Herz- und Kreislauferkrankungen), etc. Eine Kombination aus ersten beiden Aspekten vermute ich bei Dir. OK, dann sind die Zahlen wenigstens interessant bis vielleicht wichtig. Wichtig scheint mir allerdings auch, dass langsam (mit Deinem ganz eigenen Tempo) das Körpergefühl mehr an Gewicht findet ... und dies machst Du ja offenbar, indem Du Dich und Deinen Körper immer mehr reflektierst und, so erscheint es mir zumindest, immer stärker beginnst, Deinem Körper zu vertrauen und Zahlen in Frage zu stellen.
Ach ja, Zahlen: Mir gefällte es nicht wirklich, den Trainingsbereich in so viele einzelne Bereiche zu unterscheiden (Regeneration, GA1, GA2, EB, SB, ...) und diese fest mit Zahlen zu markieren. Für mich "einigermaßen" interessant waren meine ungefähre max. HF (nie bewusst ermittelt, sondern bei Endspurts in Wettkämpfen ermittelt), meine aerob/anaerobe Schwelle (auch dies nie bewusst, sondern aus Erfahrung von Wettkämpfen ermittelt), sowie mein Ruhepuls als ein Maß für Trainingserfolg und Warnung vor Übertraining. Trainiert habe ich überwiegend unterhalb der aerob/anaeroben Schwelle, mal ein wenig langsamer laufend (GA1), mal ein wenig schneller (GA2, EB), nur einmal/Woche oberhalb, Maßstab wieder, wie bereits gesagt, das Gefühl wie gut oder schlecht ich mich noch hätte unterhalten können.
ABER: auch hier gelten die Einschränkungen, die ich oben bereits zum Thema "Körpergefühl und Zahlen" genannt hatte.
Insgesamt: Kannst Du bei Deinen Beobachtungen Deines Trainings vielleicht noch Deine Fähigkeit, Dich vielleicht noch unterhalten zu können (und wenn ja, wie gut) mit einfließen lassen? Ich denke, es würde Dir helfen, Dich noch besser kennenzulernen. So z.B. interessiert es mich, wie es Dir bei der beschriebenen 180 Watt-Einheit ergangen ist, wie im Vergleich dazu bei der 185-Einheit.
Zum Thema Sitzen und Sitzposition:
Ich verstehe, dass das Sitzen ein wesentlicher Aspekt ist - ich kenne dies aus langen Ausfahrten bis zu 250 km. Eine Möglichkeit der Abhilfe von Sitzbeschwerden wäre eine Veränderung der Sitzposition und dabei ein wenig mehr des Körpergewichts auf Arme und Schultern zu verlagern ...
Ich vermute allerdings, Du hast einen Ergometer mit einer fixen und mit Ausnahme der Sitzhöhe (und diese ist nur in einer Position "richtig") nicht veränderbaren Position.
Verstanden habe ich, dass Du bei höherer Last durch den Pedaldruck Last von der Sitzfläche wegnimmst und dies fällt im Grundlagenausdauerbereich mangels Pedaldruck weg. Hier fällt mir nur ein anderer Sattel oder bessere oder zusätzliche Polsterung ein ... vielleicht hat der eine oder andere hier noch andere, bessere Vorschläge dazu.
Soweit jetzt erst einmal ...
Viele Grüße,
Jörg