Frage zu Fettstoffwechseltraining

Sugababe

New member
Hallo,
ich habe mir den Artikel zum "Fettverbrennung - Fettabbau" durchgelesen und auch die Informationen auf Kurts Homepage gelesen und im Archiv gestöbert.
Habe aber immer noch eine Frage.

Also, auf Kurts Homepage stand drin: "...Das bedeutet, dass bei einer höheren Intensität der Belastung der geringere relative (=prozentuelle) Anteil der Fettverbrennung an der Energiegewinnung einer größeren absoluten Menge an verbranntem Fett entsprechen kann, als es beim "Fettstoffwechseltraining" der Fall ist. Abgesehen davon wird vor allem mehr Energie verbraucht, was letztendlich für die Gewichtsreduktion entscheidend ist (Negative Energiebilanz) ..."

Dazu waren ja auch zwei Bsp. angegeben. Wenn man aber davon ausgeht, dass man bei einem Fettstoffwechseltraining viel länger trainiert trifft diese Aussage dann auch zu?

Zum Beispiel:
Wenn ich zum Beispiel intensiv Fahrrad fahre was bei mir schon bei einer Geschwindigkeit von 27 km/h der Fall ist, kann ich ca. 1 h trainieren und bin dann "kaputt".
Würde ich jetzt den Kalorienverbrauch für meine Daten berechnen (1h fahrad fahren mit ca. 25 km/h) würde das ca. 324 kcal betragen.

Fahre ich aber mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h würde ich locker 2h und mehr durchfahren können.
Für 2h Fahrrad fahren würde mein Kalorienverbrauch (bei 20 km/h) ca. 620 kcal betragen.

Das würde bedeuten dass ich doch erheblich mehr Kalorien verbrauche und damit "mehr" zu einer neg. E. beitrage als wenn ich intensiver aber kürzer trainieren würde. (Abgesehen davon, dass es natürlich langweiliger ist stundenlang auf dem Rad zu sitzen..)

Wäre denn dann ein Fettstoffwechseltraining in dem oben beschriebenen Fall nicht geeigneter um eine neg. E. zu erreichen?

Ich weiß, dass am geeignesten ein Krafttraining ist....
Mir geht es nur darum ob meine Überlegungen stimmen oder ob ich doch etwas nicht ganz kapiert hab..

Danke
Sugababe
 
völlig richtig erkannt

nur bei gleichem umfang bringt eine höhere intensität mehr fettverbrennung. diese aussage stimmt aber nicht generell. bei einem 60m-sprint wirst du kein fett verbrennen.

je höher der umfang, desto höher kann auch absolute fettverbrennung sein. was du bei einem 4h-marathon verbrennst, schaffst du kaum in einer stunde. diese intensität wäre nicht möglich.

gruß, Hannes

http://62.178.77.175/public_html/bilder/hannesoetscher.jpg
 
Hallo Sugababe,

zu den Beispielen auf Kurts Homepage und Deinem Beispiel.

Du fährst also eine Stunde mit mittlerer Intensität Fahrrad und verbrauchst dabei ungefähr 60 * 17 KiloKalorien (60 Minuten * 16-18 KiloKalorien bei 75-80% der max. Herzfrequenz), das sind insgesamt 1020 Kilokalorien.

Oder Du fährst 2 Stunden mit niedriger Intensität (so ca. 60% der max Herzfrequenz) und verbrauchst 120 * 8 KiloKalorien, das sind insgesamt 960 Kilokalorien.

Das Wesentliche dabei ist, dass bei steigender Intensität auch der Kalorienverbrauch steigt. Das Verhältnis des Kalorienverbrauchs zw niedriger und mittlerer Intensität ist so ca. 1:2. Du musst also immer doppelt so lange mit niedriger Intensität trainieren um auf den gleichen Kalorienverbrauch
wie bei einem Training mit mittlerer Intensität zu kommen.

Näherungsformeln zum Kalorienverbrauch findest Du auch in Kurts Artikel: Der Energieumsatz: Energieverbrauch - Energiebedarf. Ganz unten im Absatz Leistungsumsatz

Viel Spaß beim Rechnen,

Marcus
PS.: Oder das Rechnen sein lassen und einfach aufs Radl und lostreten....
 
zum "ps" ganz ganz richtig

wie könnte es einem sowieso interessieren, wieviel kalorien man verbbraucht, wenn man sich 1kg im monat zum ziel setzt?(250 kcal am tag weglassen oder mehr verbrauchen) der genaue kcal-verbbrauch kann doch nur leute interessieren, die extrem schnell abnehmen wollen oder zuviel zeit haben, ihre nahrung nach kcal-angaben auszuwählen?
 
Diese Frage...

... liebe(r) sugababe, stelle ich mir auch schon seit einiger Zeit. Vor allem weil der Artikel von Kurt der erste und lange Zeit einzige war, den ich gelesen habe und der diese These aufstellte. Viele Laufbücher und Internetseiten über dieses Thema raten zu einer geringen Intensität um mehr Fett zu "verbrennen" und dadurch abzunehmen. Dabei ist es doch logisch - wenn ich mehr Sprit verbrauche als ich zutanke, dann schrumpfen meine (Fett)Reserven.

Mittlerweile habe ich mehrere Artikel gelesen die das gleiche Aussagen. Ganz deutlich ich diese Aussage: "Optimale Fettverbrennung ist nicht gleich optimaler Fettabbau"(GEK Info Broschüre).

Allerdings halte ich es für richtig wenn man z.B. einem Laufanfänger zu einer geringen Intensität rät. Man muß Ihn ja nicht unbedingt mit dem Begriff "Fatburning" dazu motivieren langsam zu laufen.

Gruß wildmim
 
Du hast die Botschaft nicht verstanden!

liebe sugababe,
wie oft soll es noch betont werden, dass das ausmaß der fettverbrennung während des trainings irrelevant ist, wenn eine reduktion des körperfettanteils angestrebt wird?
der optimale bereich der fettverbrennung ist nur für das fettstoffwechseltraining relevant (intensität je nach ausdauertrainingszustand 65% - 75% der VO2max). wie oft habe ich schon betont, dass ein fettstoffwechseltraining kein "training zum fettabau" ist!
das rechenbeispiel in meinem artikel sollen nur der veranschaulichung dienen. berechnen soll man jedenfalls nichts, wenn es nur um's "abspecken" geht!

lg, kurt
 
besagte Laufbücher und Internetseiten...

...haben den unterschied zwischen fettverbrennung und körperfettreduktion nicht verstanden. siehe meine antwort an sugababe.
zum x-ten mal: es ist nicht eine von mir aufgestellte "these", sondern nur grundlegendes verständnis der leistungsphysiologie einerseits sowie der energiebilanz andererseits!

gruß, kurt
 
Re: jetzt "geht" er!

hallo kurt,

danke,werde mir den artikel jetzt mal ausdrucken und mit auf die arbeit nehmen*grummel*,ständig muß ich mich für meine meinung rechtfertigen und das geht mir auf den keks:p.

schönen tag noch

lg.helga:lol:
 
du musst dich doch nicht rechtfertigen!

manche menschen wollen eben dumm sterben - lass sie einfach!

lg, kurt
 
Re: du musst dich doch nicht rechtfertigen!

hast recht kurt,

eigentlich sollte ich um mich selber kümmern:),da gibts
allerhand zuverbessern:)

bussl helga
 
Re: besagte Laufbücher und Internetseiten...

Ich hätte mich anders ausdrücken sollen. Natürlich habe ich das Prinzip der negativen Energiebilanz begriffen. Deine Erklärungen auf deiner Homepage und im Archiv sind ja, selbst für einen Laien wie mich, verständlich. Ich wollte nur nochmal damit unterstreichen das mittlerweile auch andere Quellen, außer Dir, das gleiche über die neg. E-Bilanz berichten wie Du.
Es ist mir auch klar das es keine von dir aufgestellte "These" ist. Nur, bei Dir habe ich zum ersten mal davon gelesen. Meine Zweifel die ich bis dahin hatte wirst Du mir mit Sicherheit verzeihen.

Gruß wildmim
 
Re: P.S.: hast du auch diesen Artikel gelesen?

Danke!!!
Werd ihn mir erstmal ausdrucken und in Ruhe lesen...

Bye
Sugababe
 
klar verzeih ich dir

nochmals: ich bin weder der "erfinder" der energiebilanz noch bin ich der erste, der darüber geschrieben hat. das problem ist, dass die menschen ihren hausverstand viel zu selten einsetzen und auf unkritische weise das glauben und nachbeten, was ihnen irgendwelche (unqualifizierten) gurus vorsagen...

gruß, kurt
 
Zurück
Oben