Hallo Marco,
vielleicht erstmal etwas zu mir, denn das gebietet die Höflichkeit, sich auch im anonymen Internet mal vorzustellen, damit Du weißt, wer Dir hier vermeintliche Tipps gibt.
Ich bin selbst 13 Jahre lang in der Fitnessbranche unterwegs gewesen, vom Fitnesstrainer, über Food Coach und Personal Trainer bis ganzheitlichem Gesundheitscoach und Studioleiter, kann ich also über eine Menge Erfahrung berichten.
Ich habe selbst viele Trainer ausgebildet und bin auf nationalem Topniveau in mehreren Sportarten in der Bundesliga und auf internationalen Turnieren als Athletiktrainer unterwegs. Damit will ich hier keinen auf dicke Hose machen, sondern Dir einfach nur die Möglichkeit bieten einzuordnen, wer da zu Dir spricht. Ich selbst hätte auch gerne den Hintergrund von jemandem gewußt, von dem ich mir z.B. Finanztipps geben lasse. Nur weil ich ein Konto auf eine Bank habe, bin ich nämlich dafür noch kein Experte und nur weil jemand im Fitnessstudio trainiert, ist er ebenso kein Fitnessfachmann. Die durchschnittliche Erfolgsquote von 6-8 % der deutschen Fitnesstreibenden spricht da eine klare Sprache...
Zu deinem Anliegen:
Zunächst einmal möchte ich Dir gratulieren! Ich finde es großartig, dass Du Deine Gesundheit in die Hand genommen hast und fleissig trainieren gehst und die Tatsache, dass Low Carb eine Lebensweise, die Dir guttut ist und keine Diät, lässt Dich vielen anderen schonmal einen großen Schritt voraus sein. Weiter so!
Ich würde Dir gerne etwas weiterhelfen und lege einfach mal los.
Zunächst einmal möchte ich Dich davor warnen solche "Tests", wie Du sie angehängt hast allzu ernst zu nehmen. Die Messungen auf den Auswertungen sind lediglich Schätzungen und Du wirst bei 5 unmittelbar hintereinander durchgeführten "Messungen" auch 5 unterschiedliche Ergebnisse bekommen. Lass Dich davor also bitte nicht stressen! Dieser negative (Dis)Stress setzt nämlich Cortisol frei und dieses Stresshormon sorgt für Kleinigkeiten wie vermehrtem Bauchfett, schlechten Ernährungsentscheidungen und vielem mehr.
Wie Du siehst gibt es einige Komponenten, die Einfluß auf Deinen Körper haben und daher wäre es sehr wichtig mehr über Dich zu wissen. Dazu jedoch später.
Zunächst zu den Dingen, die unmittelbare Veränderungen mit sich bringen könnten, aber nicht müssen. Es ist nämlich nicht immer so einfach wie es die YouTube Superstars vermitteln.
Du sagst, dass Du nun seit fast einem Jahr 3x wöchentlich in einem Fitnessstudio trainierst.
Frage 1: Wie viele unterschiedliche Trainingspläne hattest Du seitdem?
Frage 2: Bist Du seitdem stärker geworden? Weißt Du das sicher? Wenn ja, woher? Hast Du es einmal getestet?
Frage 3: Gibt es in Deinem Studio einen Trainer, von dem Du den Eindruck hast, dass er über den Tellerrand schaut, sich fortbildet und selbst fit zu sein scheint (damit ist nicht Bodybuilding gemeint)
Frage 4: Wie ist Dein Fitnessstudio ausgestattet? Gibt es nur Maschinen? Auch Freihanteln? Funktional Training Equipment wie Kettlebells, Kunstrasen?
Wenn Du mir diese Fragen beantwortest, kann ich Dir schonmal ein gutes Stück weiterhelfen, denke ich. Wenn Dir hier jemand ohne dieses Hintergrundwissen Tipps geben möchte, kannst Du ihn und seine Aussagen getrost löschen!
Mein nächster Punkt ist das Creatin:
Du schreibst, dass Du es immer vor dem Training nimmst. Dazu sei erwähnt, dass Du, wenn Du wirklich einen Effekt spüren möchtest, Kreatin dauerhaft nehmen solltest. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, nämlich a) eine Kur über ca. 6 Wochen oder b) eine niedrig dosierte permanente Einnahme (ca. 3 Gramm). Wenn Du in den ersten wenigen Wochen Deiner Einnahme keinen wesentlichen Effekt spürst, nämlich Kraftgewinn, dann kannst Du das Zeug getrost verschenken, da Du dann ein Non-Responder bist und nicht auf Kreatin "anschlägst".
Ob es für Dich sinnvoll ist Kreatin überhaupt zu nehmen, kann und will ich nicht beurteilen, das musst Du selbst wissen. Wenn, dann musst Du es nur richtig machen.
Für weitere Tipps habe ich außerdem noch ein paar weitere Fragen:
Frage 5: auf einer Skala von 1 bis 10, wieviel Spaß macht Dir das Training?
Frage 6: Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus? Viel sitzend? Körperlich anstrengend? Gemischt?
Frage 7: Wie lang ist Dein Weg zur Arbeit?
Frage 8: Warum machst Du das alles überhaupt? Was ist dein Ziel?
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und bis bald!