Fitness-Sucht und Isolation

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Re: Fitness-Sucht und Isolation
ein wachsendes Problem..

...aber auch kein ungewöhnliches. Alle gesellschaftlichen und sozialen Ausdrucksmöglichkeiten beinhalten ein Suchtpotential. (Internet, Alkohol, Spiel....einfach alles)

Die Probleme liegen jeweils dahinter und sind erst in zweiter Linie mit dem jeweiligen Suchtmittel zu diskutieren.

Der gesamte Leistungssport liegt ebenfalls im Spannungsfeld zwischen Isolation und interkultureller weltweiter Kontaktvielfalt.

lg
herbert
 
Hallo GerdHoetzel,
war das nicht Paracälsus, der da sagte,"die Dosis macht das Gift"?
Gruß Rainer
 
siehe "Anorexia athletica"!

ich habe darüber schon gepostet. betrifft interessanterweise mehr junge frauen als männer.
gruß, kurt
 
Hallo Gerd!

Wichtig ist die Freude! Die Freude an der Bewegung, der frischen Luft, der Natur ..... in der Gruppe, oder auch alleine!

Neben dem Sport mit Kindern und Partnerin gehe oft auch alleine laufen, da hat man so wunderschön Zeit zum "Nachdenken". Oft forme ich Geschäftsideen während eines Laufs aus.
Ich nehme mir auch die Freiheit, um z. B. im Herbst oder Winter in der Mittagszeit im Wald einen "Schönheitslauf" zu machen .... glaub mir, es wirkt! Oder ich schmeiß mich einfach mal einen Nachmittag aufs Rad ..... einfach weils Spass macht!
Dafür arbeite ich auch oft am Abend oder an verregneten Wochenenden.
Übertreibung ist nirgends gut, weder im Sport noch bei der Arbeit ;-)

Grüße
Gerhard
 
Re: siehe "Anorexia athletica"!

Ist anorexia athletica auch bei Männern so um 40 bis 50 ein Problem?

Grüße
Gerhard
 
Dazu kann ich (wieder einmal) aus meiner eigenen Geschichte erzählen:

Ich bin offensichtlich auch ein "suchtgefährdeter" Mensch (obwohl sichs bei mir auf Essen und Sport beschränkt hat).

Ich hatte offensichtlich ca. von 19-25J. auch "anorexia athletica" (obwohl diese Bezeichnung kenn ich erst jetzt).

Bei mir war das die Antwort auf das extreme Essverhalten (übrigens verbunden mit selbstgewählter Isolation- obwohl ich nicht richtig dick wurde fühlte ich mich extrem hässlich...aber der "Unterschied" zw. meiner magersüchtigen Schwester und mir (BMI damals 25.9) war einfach "zu" gross. Meine (ältere) Schwester war lange "Maß aller Dinge".

Ab 19 hab ich den Sport bewußt als "Heilmittel" gewählt und eingesetzt (seit meinem 3.Lj mach ich regelmäßig Sport-das war gut so), und es hat mir tatsächlich sehr geholfen.
Ich ging wieder unter die Leut, hab Erfolge gehabt, hab mich gut gefühlt.
Nur hab ichs eben übertrieben, denn ich kenne dieses "schlechte Gewissen" einen Tag mal nichts zu tun, ich wurde dann unleidlich und fühlte mich unwohl, wie eine Versagerin, wurde manchmal auch aggressiv.
Ich verzichtete ohne mit der Wimper zu zucken auf Abende mit Freunden, um meinen täglichen Sport zu machen. Nur manchmal zwang ich mich zur Geselligkeit am Abend.

"Runtergeholt" von diesem Trip hat mich mein Freund, der zwar sehr sportlich aussieht, aber Sport nur macht, wenn er unbedingt muss. Einen inneren Antrieb, so wie ich, hat er dazu überhaupt nicht.
Anfangs (und auch heute noch manchmal) wars sehr schwer für mich, an einem freien Tag überhaupt keinen Sport zu machen, nur im Bett rumzukollern, Videozuschauen...
Aber jetzt geht das "süße Nichtstun" schon ganz gut.

Ich war und bin mir meiner Gefährdung zu - ach wie gut, dass ich jetzt einen Namen dafür hab ;-) - anorexia athletica bewußt, und versuche, mich psychisch auf Nichtstun etc. vorzubereiten (ich wiederhole im Geiste "es ist gut, wenn der Körper auch mal regenerieren kann, sonst geht eh nichts weiter!"...)

Tja, dieser psychische Zwang war zwar nicht gut, aber bereuen tu ichs auch nicht so richtig, denn immerhin war das der Weg weg von der "Dominanz des Essens" in meinem Leben, und hin zu einem "realeren" Körperbild in meinem Kopf.
Tja, das Leben ist oft ein "trade off" und ebensooft eine Gratwanderung....
LG Hexi
 
"Anorexia athletica"

nein, das wäre untypisch. hexi schildert den "klassischen" fall.
gruß, kurt
 
Re: "Anorexia athletica"

untypisch heißt aber auch, dass es sowas vielleicht doch gibt, oder?
Ich habe am Wochenende einen Läufer kennengelernt: Mitte 40, sportliche Figur (= dünner Läufer), bereits 10 kg abgenommen, läuft so ca. 100km (?) pro Woche als Vorbereitung für den Grazmarathon im Oktober, isst hauptsächlich Nudeln, macht Krafttraining für die Oberschenkel, läuft jedesmal "volles Rohr" (lässt sich nicht von dieser Sinnlosigkeit abhalten), macht vor- und nachher intensiv Streching *lächel*, seine Halbmarathonbestzeit ist 1:50 *frust, das lauf ich auch ohne dieses Training und bin 20 kg schwerer* und seine Frau hat sich bei meiner beklagt, dass im Bett nichts mehr läuft *schockierendes grins*.....

Er kommt mir vor, wie ein getriebener, jemand der sich in der Midlifecrisis noch einmal was beweisen will. Nebenbei, er ist ein lieber Kerl, hab mich mit ihm auf Anhieb gut verstanden. Nur verschwendet er meiner Meinung nach seine Energien für ein Phantom ... krankhaft?

Grüße
Gerhard
 
Du sagst es.

ja, gerhard,
das geht in diese richtung. abgesehen davon, dass die anorexia athletica v.a. durch eine angst vor'm zunehmen geprägt ist (weshalb sie vorwiegend bei jungen frauen vorkommt, oft gepaart mit einer anorektischen oder bulimischen essstörung), bedeutet die exzessive sportausübung eine missachtung der gesetze der medizinischen trainingslehre. deswegen wird auch jener laufverrückte leistungsmäßig bestenfalls auf der stelle treten, vermutlich aber durch seinen chronischen übertrainingszustand sogar leistungsmäßigabbauen. in ihrem unverständnis fangen dann diese leute an, noch intensiver und noch umfangreicher zu trainieren, bis sie dann endgültig zusammenklappen. das ist nur eine frage der zeit. gefährlich wird's dann, wenn sie auch bei einem infekt (ihr immunsystem ist ja durch das übertraining geschwächt, wodurch diese leute ständig infekte erleiden) intensiv weitertrainieren.
gruß, kurt
 
Hallo Gerhard,
das mit dem "Nachdenken" kann ich nur bestätigen. Mir hilft mein RiesenschnautzerSetter Mix dabei. Für den spielt das Wetter keine Rolle und und wenn wir morgends und abends eine Stunde durch den Wald saussen, kommen mir auch oft wunderbare Ideen, vielleicht ist es ja die frische Luft. Grins.
Gruß Rainer
 
... dann ist für uns beide das Laufen ja so etwas wie Arbeit und Hobby und Spass und .... !

Grüße
Gerhard
 
So eine kenne ich auch aus dem Fitness-Studio. Zu welcher Zeit auch immer ich da auftauche, sie ist auch da und trainiert und trainiert und trainiert. Muß wohl Hausfrau oder arbeitslos oder von Beruf Tochter sein. Auf meine Frage, sag mal schläfst Du eigentlich hier? kam die Antwort, ich brauche das tägliche Training, ohne einige Stunden hier zuverbringen fühle ich mich nicht wohl, ich muß das haben.

Naja, ich muß zugeben, dass sie eine erstklassige, durchtrainierte aber schlanke Figur hat. *seufz*
 
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Re: Fitness-Sucht und Isolation
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