Relativ gesehen (= prozentuell) verbrennt man umso mehr Fett, je weniger intensiv die
körperliche Belastung ist, (”Schlank im Schlaf”, Stichwort Grundumsatz, siehe unten), jedoch ist
aufgrund des niedrigen Energieumsatzes die absolute Menge an verbranntem Fett gering.
Je intensiver die Belastung wird, desto weniger trägt Fett prozentuell zur Energiegewinnung bei
und wird gegenläufig immer mehr Glukose (=Traubenzucker) verbrannt (primär aus den
muskulären Glykogenspeichern als gespeicherte Energie “vor Ort“, aber auch dem Blut
(Blutglukose = “Blutzucker“). [siehe DIE MUSKULÄRE ENERGIEBEREITSTELLUNG IM SPORT]. Dafür
steigt der Energieumsatz (=Kalorienverbrauch) mit zunehmender Belastung.
Das bedeutet, dass bei einer höheren Intensität der Belastung der geringere relative
(=prozentuelle) Anteil der Fettverbrennung an der Energiegewinnung einer größeren
absoluten Menge an verbranntem Fett entsprechen kann, als es beim postulierten
”Fettverbrennungstraining” der Fall ist. Abgesehen davon wird vor allem mehr Energie
verbraucht, was letztendlich für die Gewichtsreduktion entscheidend ist (Negative
Energiebilanz).
Da diese Erklärung erfahrungsgemäß auf Verständnisschwierigkeiten stößt, hier zwei Beispiele,
die der Veranschaulichung dienen sollen (Die Zahlenangaben sind Durchschnittswerte und
individuell unterschiedlich. Sie sind u.a. vom Trainingszustand, Ernährungszustand und
Körpergewicht abhängig):
Beispiel 1:
A) Langsames Laufen (”Joggen”) mit “Fettverbrennungspuls“ (vermeintlich optimales und vielfach
postuliertes “Training zum Fettabbau“), Herzfrequenz ca. 60 bis 70% der maximalen Herzfrequenz (z.B.
120-130/min). Das bedeutet ungefähr 60% Fettverbrennung, 40% Glukoseverbrennung. Der
Energieumsatz beträgt ca. 8 Kilokalorien pro Minute, somit kommen ca. 5 kcal pro Minute aus der
Verbrennung freier Fettsäuren.
B) Laufen mit mittlerer Geschwindigkeit, Herzfrequenz ca. 80% der max. HF (z.B. 150-160/min). Hier
haben wir einen deutlich höheren Energieumsatz (ca. 16-18 kcal/min), Energiebereitstellung ca. 40%
aus Fettverbrennung und ca. 60% aus Glukoseverbrennung. In diesem Fall werden ca. 7 ”Fettkalorien”
pro Minute verbraucht. 2
Das bedeutet, dass in diesem Fall durch den höheren Kalorienverbrauch im gleichen Zeitraum
um ein Viertel bis ein Drittel mehr Fett verbrannt wird. (Stichwort Fettstoffwechseltraining, siehe
unten)
Beispiel 2:
Zwei übergewichtige Damen um 40 besuchen vier mal wöchentlich ein Fitnessstudio und ”strampeln” dabei
jeweils eine Stunde auf dem Fahrradergometer, die eine mit “Fettverbrennungspuls“ (z.B. 110 bis 120/min),
die andere mit einer etwas höheren Intensität, z.B. bei einer Herzfrequenz von 140 bis 150/min.
Nach zwei Monaten hat die Dame, die im vermeintlichen ”Fettabbaubereich” trainiert hat, weniger
an Gewicht (besser gesagt Körperfett) verloren als ihre Kollegin, da diese mit ihrem Training mehr
Kalorien verbraucht hat und somit eine negativere Energiebilanz erzielt hat als sie selbst
(Außerdem hat ihre Kollegin während ihres Trainings auch mehr Fett verbrannt, was aber in
diesem Fall zweitrangig ist). Damit ihr ”Fettabbautraining” gleich effektiv wie das ihrer Kollegin ist,
sprich um gleich viel Energie (Kilokalorien) zu verbrauchen und gleich viel Fett zu verbrennen,
müsste sie die Belastungsdauer ihrer offensichtlich zu wenig intensiven Trainingseinheiten
deutlich verlängern!
Um es nochmals klar auszudrücken:
• Fettverbrennung ist nicht gleichbedeutend mit Fettabbau.
• Den vielfach postulierten “Fettverbrennungspuls“ zur Gewichtsabnahme gibt es nicht.
Es gibt keinerlei Herzfrequenz-gezieltes “Training zum Fettabbau bzw. Gewichtsverlust“!
• Ein Fettstoffwechseltraining ist kein “Fettabbautraining“! (Es verfolg
quelle: dr. moosburger publikationen