Info über Süßstoffe u. E-Nummern
hier hab ich zwei "alte" postings von mir aus dem forum-archiv für dich (wenn du dich registrierst, kannst du die suchfunktion nutzen):
1. "Keine Panik" (vom 14.02.2001):
liebe leonie,
nach letztem wissensstand und internationaler lehrmeinung ist aspartam (=methylester der beiden aminosäuren asparaginsäure und phenylalanin) NICHT gesundheitsgefährdend.
ausgenommen sind patienten mit phenylketonurie ("brenztraubensäureschwachsinn"), einer angeborenen (autosomal rezessiv vererbten) erkrankung des aminosäurestoffwechsels, bei der die umwandlung von phenylalanin in tyrosin durch einen enzymdefekt gestört ist (vorkommen bei uns ca. 1:7000).
der phenylalaningehalt von light-getränken, die mit aspartam gesüsst sind, beträgt ca. 5 - 7mg/100ml (also 50 - 70 mg pro liter)
die von andreas angeführten studien haben zu keinen eindeutigen ergebnissen geführt, sind widersprüchlich und ihr design ist zum teil zu hinterfragen. die diskussionen rankten sich v.a. um DKP, eine benzyldiketopiperazinverbindung, die sich in saurem milieu aus aspartam bildet. aber, wie gesagt, es gibt letztendlich keine wirklichen und objektiven hinweise auf eine relevante gesundheitsgefährdung durch aspartam, und es mit "russischem roulette" zu vergleichen, ist nicht nur masslos übertrieben, sondern inkorrekt und panikmache.
trotzdem würde auch ich für einen massvollen konsum von süssstoffen eintreten, v.a. aus "ernährungs-erzieherischer" sicht.
2. "süssstoffe - info" (vom 19.03.2001)
sorry, lisa, für meine späte antwort.
also - um es kurz zu fassen, ich habe in der aktuellen literatur keinerlei hinweise auf eine gesundheitliche schädigung bei "normalem" konsum von süssstoffen (es gibt eine reihe davon) gefunden.
was cyclamat (E952 betrifft, ist dieses seit 1969 in den u.s.a. nicht (wieder) zugelassen, da im tierexperiment (mit extrem hohen dosen) blasenkrebs aufgetreten war. man ist sich allerdings einig, dass cyclamat höchstens experimentell eine tumorfördernde wirkung hat. nach den FDA-bestimmungen darf es aber (bis auf weiteres) nicht mehr auf den markt kommen. in den EU-ländern gibt es seit 1991 einen ADI-wert (acceptable daily intake) für cyclamat (bis 11 mg/kg, in england reduziert auf 1.5 mg/kg).
auch bei saccharin (E954) als dem ältesten süssstoff (1879 entdeckt) wurden im tierexperiment blasenkarzinome beobachtet, v.a. wenn die ratten bereits in utero mit saccharin belastet wurden. der ADI-wert für saccharin beträgt 0.5 mg/kg.
bei acesulfam (E950) wurden keine bedenklichen befunde erhoben, ADI bis 9 mg/kg.
über aspartam (E951) habe ich ja schon mal gepostet (warnhinweis für patienten mit phenylketonurie), ADI bis 40 mg/kg.
neohesperidin DC (E959): wird aus zitrusfrüchten gewonnen, unbedenklich, ADI bis 5 mg/kg.
thaumatin (E957): proteine einer westafrikanischen pflanze, extrem hohe süsskraft, gentechnologische herstellung möglich. wurde 1979 in japan als "natürliches lebensmittel" zugelassen, bei uns ist es den "novel foods" zuzurechnen.
gruss, kurt