ermüdung des ZNS...

klaus

New member
hab gestern nacht mit einem splittrainingsfan über übertraining diskutiert.er besorgt sichs 6x die woche,erwischt jeden muskel aber nur einmal pro woche und meint daher,das sei ok so...

aber nachdem das zns ja eine wesentliche rolle beim krafttraining spielt und dieses ja bei jeder trainingseinheit gefordert wird....

hat da jemand genauere infos drüber????

grüsse,klaus
 
hallo klaus,

also ich zumindest nicht. wenn du fragst, heisst das, dass du auch nicht in "medline" fündig geworden bist. wir haben schon einmal darüber diskutiert. wie du weisst, glaube ich nicht so recht an die ermüdung des ZNS beim krafttraining. ich glaube an die ermüdung der muskulatur und an die motivation. sollte jedoch ein biochemischer bzw. molekularbiologischer nachweis einer ZNS-ermüdung erbracht werden, bin ich der letzte, der eine erkenntnis anzweifelt ;-)). derzeit kann ich mir nicht vorstellen, wie man eine "zns-ermüdung" qualifizieren und quantifizieren kann.

im übrigen halte ich einen 6er-split auf dauer für motivationstötend. wie schon gesagt, das scheint mir das eigentliche problem der "zns-ermüdung" zu sein...

gruss, kurt







klaus schrieb:

> hab gestern nacht mit einem splittrainingsfan über übertraining diskutiert.er besorgt sichs 6x die woche,erwischt jeden muskel aber nur einmal pro woche und meint daher,das sei ok so...

> aber nachdem das zns ja eine wesentliche rolle beim krafttraining spielt und dieses ja bei jeder trainingseinheit gefordert wird....

> hat da jemand genauere infos drüber????

> grüsse,klaus
 
hm,das hab ich gefunden...



Neuromuscular fatigue and recovery in maximal compared to explosive strength loading.



Linnamo V, Hakkinen K, Komi PV.



Department of Biology of Physical Activity, University of Jyvaskyla, Finland.



The purpose of this study was to examine acute neuromuscular fatigue and its recovery in men (n = 8) and women (n = 8). Two strenuous, but clearly different exercises were compared: maximal (MSL) versus explosive strength loading (ESL). The MSL included five sets of ten repetition maximum bilateral leg extensions. The same task and the same number of sets was performed in ESL but with 40% from the load used in MSL and performed as explosively as possible. Isometric force-time curves were measured during maximal voluntary bilateral isometric action of the leg extensors before the fatigue loading and after each set. The measurements were repeated after resting for 1 h, 2 h, 1 day and two days. Surface elecrtomyogram (EMG) activity was recorded from the vastus lateralis, vastus medialis and rectus femoris muscles. Blood samples from the fingertips were also taken throughout the experiment to determine blood lactate concentration. Marked changes took place in both sexes in force production during both MSL and ESL but the overall decreases were greater and the recovery was slower after MSL. Pronounced decreases occurred also in maximal integrated EMG (iEMG). In the men, the decrease in iEMG for the early contraction phase (0-100 ms) during ESL was greater (P < 0.05) than that of MSL, whereas the decrease in iEMG in the peak force phase (500-1500 ms) was similar. As expected, the increase in blood lactate concentration was greater during MSL in both sexes. It was concluded that heavy resistance loading may result in considerable acute fatigue of central and peripheral origin. The reduced electrical activity in the muscles accompanied by an accumulation of blood lactate led to marked decreases in strength. Explosive type loading, especially in men, appeared to lead primarily to central fatigue with less involvement of peripheral fatigue than MSL. The women seemed unable to fatigue themselves as much as the men, particularly in ESL.

grüsse,klaus
 
Ermüdung des ZNS - neuromuskuläre Ermüdung

hmmm, klaus. es geht hier um die neuromuskuläre ermüdung, die mittels EMG quantifiziert wurde. das lactat spielt ja auch keine unwesntliche rolle dabei.

wie ich schon sagte, eine ermüdung des ZNS ist nicht so ohne weiteres messbar. vielleicht bringt es was, wenn man gleichzeitig mit dem EMG auch ein EEG ableitet...?

werde gleich mal einen neurologen fragen, was er zum thema sagt.

eins steht aber fest: ein "ordentliches" maximalkrafttraining macht müde :)

mit grübelndem gruss,

kurt
 
Re: Ermüdung des ZNS - neuromuskuläre Ermüdung

hi kurt!

....considerable acute fatigue of central and peripheral origin....

is da nicht das zns mit "central" gemeint???

grüsse,klaus
 
Re: Ermüdung des ZNS - neuromuskuläre Ermüdung

klar ist damit das ZNS gemeint. gemessen wurde aber an der motorischen endplatte, quasi die gemeinsame endstrecke von zentral und peripher.

das EEG hab ich ja schon angesprochen. ansonst müsste man vermutlich schon stereotaktisch in der motorischen rinde herumstochern, wenn man biochemische und molekularbiologische info darüber kriegen will. wie allerdings die ethikkommission dazu steht, ist eine andere frage... vielleicht hat sie wenig verständnis dafür, erkenntnisse für's krafttraining mittels hirnanbohrung zu gewinnen... ;-))

gruss, kurt



klaus schrieb:

> hi kurt!

> ....considerable acute fatigue of central and peripheral origin....

> is da nicht das zns mit "central" gemeint???

> grüsse,klaus
 
Interessanter Ansatz

hallo thomas,

da ist was dran... obwohl ich denke, man sollte sich schon spezifisch auf den motorischen cortex und die motoneurone konzentrieren. die ermüdung des ZNS beim krafttraining hat meiner meinung nach nichts mit der konzentration oder dem allgemeinen "wachheitsgrad" als vielmehr mit der aktivität der motorischen grosshirnrinde zu tun. und diese schicht für schicht zu untersuchen und die "aktivität" der assoziations-, kommissuren- und projektionsbahnen im rahmen eines krafttrainings zu quantifizieren - das wär doch was ;-)

ansonst würde ich meinen - wenn ich saumüde bin, habe ich auch keinen bock auf ein krafttraining. oder wenn ich demotiviert bin.

schönen abend,

kurt (der heute sein donnerstägliches krafttraining aus "null bock-gründen" ausgelassen hat ;-))





Thomas M. schrieb:

> Hmm, ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, aber ich glaube, ich hab als Student mal Versuchsperson bei einer Studie gemacht, wo der Grad der ZNS-Aktiviertheit kontrolliert werden musste. Wenn ich mich recht entsinne, musste ich in eine Röhre schauen *hihi* und es wurde gemessen, wie hoch die Frequenz eines flimmernden Punktes war, die ich noch erkennen konnte. Diese Frequenz korrelierte offensichtlich mit dem, was man so als "Wachheit" bezeichnet. In dieser Studie musste die Aktiviertheit kontrolliert werden, da die Versuchsaufgabe eine zielmotorische war und man vermutete im Grad der ZNS-Aktiviertheit eine nicht unerheblich Störvariable.

>

> Leider weiß ich nichts mehr genaueres, aber ich versuch das nochmal in Erfahrung zu bringen...ich glaub, die nannten das Flimmerverschmelzungsfrequenz.

>

> Wenn diese Frequenz in der Tat mit ZNS-Ermüdung korreliert, könnte sie als abhängige Variable für Klaus´ Fragestellung rangezogen werden.

>

> Was meint Ihr dazu?

> Thomas
 
Zurück
Oben