Ermittlung der HFmax optimieren

Urmel

New member
Hallo,

habe heute mal versucht, auf dem Fahrradergometer meine maximale Herzfrequenz zu ermitteln.

Irgendwas lief da wohl nicht so ganz optimal, denn ab einem Puls von ca. 170 ging es nicht mehr weiter, mir wurde vorübergehend übel und ich habe daraufhin die ganze Aktion abgebrochen. War bei 170 wirklich schon das Ende der Fahnenstange erreicht? Vielleicht lag es ja auch am Wetter, denn heute war es in meiner Region tagsüber unangenehm schwül-warm gewesen. Egal, ich werde die Aktion in den nächsten Tagen auf jeden Fall nochmal wiederholen, um die Aussagekraft des ersten Ergebnisses zu überprüfen.

Nun beschäftigt mich die Frage, wie man das Ermitteln der maximalen Herzfrequenz auf dem Fahrradergometer wohl gewissermaßen optimieren kann.

Worauf sollte man achten?

Trittfrequenz normal, niedrig oder erhöht?

Belastung langsam ansteigen lassen, z. B. nach einem bestimmten Stufenprotokoll (wenn ja, nach welchem?) oder gleich auf einem hohen Niveau beginnen?

Die maximale Herzfrequenz besser vor einem Ausdauertraining ermitteln, danach oder an einem trainingsfreien Tag?

Sollte man sich vorher kurz aufgewärmt haben - quasi als Vorbereitung für die nachfolgende maximale Belastung?

Welche Rolle spielt die Außentemperatur und die Frage, ob man vorher was gegessen hat? (Das sind ja meines Wissens beides Faktoren, die zumindest beim normalen Ausdauertraining die Herzfrequenz beschleunigen können.)

Woran merkt man, daß man sich wirklich maximal ausbelastet hat? (Klar, irgendwann wird man kurzatmig aber das allein stellt ja noch kein zuverlässiges Kriterium dar, ob man wirklich sein Maximum erreicht hat.)

Spielt es eigentlich eine Rolle, ob man die maximale Herzfrequenz auf einem Fahrradergometer oder einem normalen Fahrrad (mit Kühlungseffekt durch den Fahrtwind) ermittelt?

Fragen über Fragen ...

Urmel

P.S.: Und ja, die Beiträge im Archiv, die das Stichwort "Hügelsprint" beinhalten, kenne ich bereits. :winke:
 
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Re: Ermittlung der HFmax optimieren
hallo urmel,
wenn du vor lauter übersäuerung nicht mehr treten kannst (und deine hyperventilation ein maximum erreicht hat, v.a. die atemfrequenz), auch wenn man dir eine nacht mit pamela anderson (oder heidi klum oder wem auch immer - ich kenne deinen geschmack nicht:winke:) verspricht, bist du ausbelastet. :winke:
ein aufwärmen ist nicht notwendig, aber empfehlenswert (ein 5-minütiges einrollen genügt). am besten ist ein rampenprotokoll der belastung bzw. der von mir bereits wiederholt empfohlene langgezogene bergaufsprint. die tretfrequenz ist zweitrangig, ich empfehle eine möglichst hohe.
ob du die max. HF auf einem fahrradergometer oder auf einem fahrrad ermittelst, macht keinen unterschied. beim bergaufradeln ist kein wirklicher fahrtwind und damit auch kein relevanter kühlungseffekt gegeben.
welche faktoren die HF beeinflussen können (wobei das eher submaximale herzfrequenzen betrifft und weniger die maximale HF), kannst du auf meiner homepage nachlesen ("sinn und grenzen eines pulsgesteuerten ausdauertrainings")

gruß, kurt
 
Hallo,

deine HFmax wirst du auf diesem Weg nicht ermitteln. Ich glaube es gibt ganz wenige Menschen die so ganz alleine für sich alles geben können bis sie fast umfallen. Selbst Spitzensportler geben zu dass sie dies nicht ohne weiteres hinbekommen.
Da braucht man ein bißchen Motivation z.B. in Form eines Gegners. Ohne diese Motivation fehlen bestimmt 5-10 Schläge/Minute auf die HFmax.

Grüsse
 
Hallo kurt,

ein Rampenprotokoll, das die Wattleistung stufenlos steigert, läßt sich bei den von mir benutzten Fahrradergometern leider nicht einstellen. Was wäre die beste Alternative?

Und zuletzt noch die Frage: Spielt es eine Rolle, zu welchem Zeitpunkt man die maximale Herzfrequenz ermittelt (z. B. vor einem Ausdauertraining, nach einem Ausdauertraining oder an einem trainingsfreien Tag)?

Gruß, Urmel
 
Stufenlos ist ein Leistungstest nicht. Es werden Stufen von z.B. 50 Watt genommen.

Ein Leistungstest sollte immer in erholtem Zustand durchgeführt werden. Wenn also am Vortag schon eine sehr intensive Trainingseinheit dran war, bietet es sich nicht unbedingt an einen Ausbelastungstest zu machen. Wenn man am Vortag nur eine locker Einheit gemacht hat, kann man sehr wohl einen Test machen.

Gruß

Carsten

http://www.beinecke-cad-technik.de/assets/images/db_images/Carstens Head.jpg
 
Stufen- versus Rampenprotokoll

hallo carsten,
ein rampentest kann zur ermittlung der max. HF (und der max. VO2) zweckdienlich sein. zur leistungsdiagnostik und trainingssteuerung braucht es natürlich ein stufenprotokoll (4 min/40 watt oder 3 min/20 watt)

gruß, kurt
 
welches ergometer benutzt du? es gibt ergometer, die ein rampenprotokoll ermöglichen. kannst du ein stufenprotokoll wahlweise einstellen? dann kannst du ein rampenprotokoll imitieren, z.b. mit 10 watt/10 sec oder 20 watt/20 sec.
ansonst empfiehlt sich, wie schon mehrmals gesagt, ein langgezogener bergaufsprint bis zur "erschöpfung".

gruß, kurt
 
hallo schlingel,
man kann sich auch ohne wettkampfatmosphäre motivieren, seine leistungsgrenze auszuloten. die ermittlung der max. HF zur trainingssteuerung erfolgt in der regel nicht im wettkampf, sondern im labor (ergometrie). auch bei einer ergometrie sollte der proband motiviert sein, sich vollständig auszubelasten.

gruß, kurt
 
Hallo,
hab doch gar nichts von einem Wettkampf mit entsprechender Atmosphäre geschrieben. Reicht schon ein Kumpel der ein bisschen besser ist und dem man versucht hinterherzukommen.

Ja und ein Labor/professioneller Test wäre so eine Motivation, wo ein Arzt o.ä. z.B. eine nette Arzthelferin einen "motiviert" :)
Aber so ganz alleine auf einem Ergometer herumstampfen und seine Grenzen ausloten, also ich weiß nicht ......

Grüsse und schönes WE
 
eine nette Arzthelferin ist in der Regel...

...zwar nett anzusehen, aber sie neigt dazu, eine ergometrie grundlos vorzeitig abzubrechen. das ist einer der gründe, warum ich jede ergometrie selbst durchführe. und du kannst dir sicher sein, dass ich dich zu deiner vollständige ausbelastung antreiben würde:winke: (siehe den ersten absatz meines ersten postings an urmel:winke:)

schönes wochenende, kurt (der sich jetzt in selbiges verabschiedet)
 
Hallo kurt,

üblicherweise führe ich das Ausdauertraining in "meinem" Fitneßstudio auf einem Fahrradergometer namens "Bike XT" von Technogym durch. Interessanterweise ist es bei diesem Ergometer anscheinend gar nicht möglich, eine bestimmte Wattzahl als Vorgabe einzugeben; man kann dort offenbar nur Schwierigkeitsgrade festlegen. Das Ergometer zeigt beim Training dann jedoch an, wie viel Watt man jeweils tritt.

Bei mir zuhause habe ich auch noch ein Fahrradergometer namens "AX 1" von Kettler. Dort kann man zwar eine bestimmte Wattzahl als Tretwiderstand explizit einstellen, diese kann aber nur manuell durch Tastendruck festgelegt bzw. verändert werden (25 bis 400 Watt in Abstufungen von 5 Watt).

Soweit ich das sehe ist es wohl leider bei keinem der beiden Ergometertypen möglich, irgendwelche automatisch ablaufenden Stufen- oder Rampenprotokolle auszuwählen, die eine langsam ansteigende Erhöhung des Tretwiderstandes bewirken.

Ich spiele derzeit mit dem Gedanken, ob ich mir eventuell

a) mal das Computerprogramm zum Anschluß an das Kettler-Ergometer kaufe, um darüber eventuell den Funktionsumfang von meinem Ergometer erweitern und auch eine Trainingsanalyse durchführen zu können

oder

b) mittelfristig mal ein solides Ergometer anschaffe, wie es auch in einer sportmedizinischen Praxis eingesetzt wird. Aber solch ein Gerät ist vermutlich für einen Freizeitsportler wie mich ziemlich überdimensioniert und unerschwinglich, oder?

Gruß, Urmel
 
Nachtrag

Zwischenzeitlich ist mir eingefallen, daß beide Ergometertypen die Funktion bieten, mit einer konstanten Herzfrequenz zu trainieren. In einem solchen Fall erhöht das Ergometer automatisch den Tretwiderstand, bis eine vorher eingegebene Herzfrequenz erreicht wird. Wenn ich nun die Ziel-Herzfrequenz am Ergometer auf einen Wert einstelle, den ich garantiert nicht erreiche (zum Beispiel 300 Herzschläge pro Minute), dann müßte dies ja defacto der Simulation eines Rampenprotokolls entsprechen.

Urmel
 
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Re: Ermittlung der HFmax optimieren
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