cbeinecke
New member
Hallo Leute !
Wie versprochen folgt nun mein ausführlicher Erfahrungsbericht vom Frankfurt-Marathon.
Mein Freund und ich sind schon mal am Samstag hingefahren um unsere Startunterlagen abzuholen, die Nudelparty besuchten und etwas Marathonluft zu schnuppern.
Am Sonntag sind wir dann um ca. 9 Uhr angekommen und es regnete in Strömen. Zum Glück kam man vom Parkhaus mit dem Shuttlebus bis vor die Halle in der man sich vorbeiten konnte. 40 min vor dem Start haben wir dann unsere Kleidersäcke abgegeben und wir stellten fest dass es nicht mehr regnet. Die Temperaturen waren auch noch angenehm mit ca. 12°C. Dann noch ein bischen einlaufen und ab in die Startaufstellung. Alles super organisiert vom Veranstalter.
Dann der Start. Naja es dauerte ca 4 min. bis wir wirklich über der Startlinie waren. Und dann fing der Ärger an. Mein Freund und ich sind schon recht langsam gestartet. Trotzdem war uns das immer noch zu langsame, allerding kam man an den Anderen schlecht vorbei. Ich denke mir, dass sich die meisten völlig falsch in Ihrer Endzeit einschätzen. Die nehmen wahrscheinlich ihre 5km Zeit und multiplizieren sie mit 8 um auf Ihre Endzeit zu kommen. Wir haben ständig überholt obwohl wir uns eigentlich richtig in der Startaufstellung eingereiht hatten. Hier verliert man einmal unendlich viel Zeit und man kommt schlecht in seinen Rythmus. Hier haben wir sicherlich 5 min liegen lassen. Erst ab km 7 ging es so langsam, dass man vernüftig überholen konnte.
Verpflegung war auch gut organisiert. Es gab Leitungswasser, Mineralwasser, Tee und an bestimmten stellen noch Getränke von Powerbar.
Aufgrund des trockenen Wetters sind wohl doch noch viele Zuschauer gekommen und haben einen angefeuert. Viele Rythmus-/Schlagzeuggruppen säumten den Weg. Selbst in der Frankfurter Bürostadt waren noch einige Leute. Ich habe von Anfang an für meinen Freund das Tempo gemacht und versucht konstante km Zeiten zu laufen. Der Wind war am Anfang eher weniger ein Problem. Ab km 30 hatte man dann Rückenwind. Leider nur böhig und nicht konstant. Es gab dann in einem Frankfurt Stadtteil mal eine kleine Steigung von vielleicht 2-3% und 100m Länge. Hier sagte mir mein Freund, dass das ziemlich anstrengend war und ich fragte ihn was denn. Auch später über die Schwanheimer Brücke ging es kurz Bergauf und ich merkte wie die meisten an der "Steigung" nachliesen und ich fragte mich was ist denn los mit denen. Als es dann bei km 32 durch eine kurze Eisenbahnunterführung durchging und auch noch Rückenwind kam, habe ich kurz meine Schrittlänge vergrößert. Als es wieder aus der Unterführung rausging habe ich etwas auf meinen Freund gewartet. Als er aber nicht mehr aufschloss, habe ich Gas gegeben. Ich fühlte mich bei 32 noch so fit, dass ich mir nicht vorstellen, dass jetzt der Mann mit dem Hammer kommen soll. Ab km 32 bin ich dann i.d.R. Zeiten von unter 5 min gelaufen, was ca. 20 sek. schneller war als die bisherigen Zeiten. Mein Pulsuhr hatte ich auf 80-85% HFmax eingestellt (148-157), hatte den Alarm dann aber bei der Tempoverschärfung ausgeschaltet. Von da an lag ich ca. bei 90% HFmax.
Obwohl wir von Anfang an viele Leute überholt haben, hatte ich das Gefühl dass ich noch der Tempoverschärfung an den anderen vorbeifliege. Ich habe auf den letzten 10 km sicherlich noch über 300 Leute überholt. Viele Leute gehen dort schon. Noch mehr dehnen sich am Rand. Warum sich Leute aber schon bei km 15 dehen und Gehen spricht schon für deren Vorbereitung.
Ab km35 fing es ganz leicht in meinem rechtes Knie an zu drücken. Auf den letzten 2 - 3 km wurde es dann etwas stärke und ich konnte nicht mehr ganz so gut das Bein nach hinten durchziehen und wurde einen Tick langsamer. Die letzten 2km waren geprägt von Gegen- und Seitenwind. Einmal hat es mich fast umgeworfen, weil der Seitenwind meine Füße gegeneinander geschlagen hat.
Und dann war ich im Ziel, und leider sehr emotionslos. Was bei mir normalerwiese nicht der Fall ist. Wahrscheinlich weil es einfach zu einfach war.
Aber besser mit einer positiven Erfahrung starten und gut und locker durchkommen, als gleich beim ersten Marathon einzugehen und dann nie wieder laufen zu wollen.
Vielleicht noch ein paar Worte zur Verpflegung. Mal abgesehen vom Nudelgerichten in der letzten Tagen vorm Lauf, habe ich eine halbe Stunde vor dem Laufen nur 12g Trubenzucker (2 Täfelchen Dextro Energen) und 0,5 Liter Wasser zu mir genommen. Auch wären der ersten Stunde nur 2 Stück davon. Nach der ersten Stunde dann einen Beutel HydroGel von Powerbar (ca. 110kcal) und nach der zweiten Stunde nochmal einen Beutel. Nach der dritten Stunde dann nochmal ein Täfelchen Dextro und nach weitern 10 min nochmal ein Täfelchen. Optimal ist das sicherlich nicht (besonder der Traubenzucker) aber ich habe damit keine Probleme und fühle mich wohl damit. Ich habe auch zu keinem Zeitpunkt verspürt das mich die Aufnahme von KHs in irgenendeiner Weise "beflügelt". Ich lief immer ziemlich konstant.
Ich hoffe der "Bericht" hat Euch interessiert. Mal sehen welchen ich als nächste Laufe. Evtl. in Wien (Hallo Gerhard) oder Hamburg. Vom Training werde ich sicherlich vermehrt am Tempo arbeiten, da meine Grundlagenausdauer ja scheinbar nicht so schlecht ist. Ich habe hierzu den Tipp bekommen mal den einen oder anderen 10km Lauf und HM einzustreuen.
Viele Grüß und nochmals Danke an alle
Carsten
Wie versprochen folgt nun mein ausführlicher Erfahrungsbericht vom Frankfurt-Marathon.
Mein Freund und ich sind schon mal am Samstag hingefahren um unsere Startunterlagen abzuholen, die Nudelparty besuchten und etwas Marathonluft zu schnuppern.
Am Sonntag sind wir dann um ca. 9 Uhr angekommen und es regnete in Strömen. Zum Glück kam man vom Parkhaus mit dem Shuttlebus bis vor die Halle in der man sich vorbeiten konnte. 40 min vor dem Start haben wir dann unsere Kleidersäcke abgegeben und wir stellten fest dass es nicht mehr regnet. Die Temperaturen waren auch noch angenehm mit ca. 12°C. Dann noch ein bischen einlaufen und ab in die Startaufstellung. Alles super organisiert vom Veranstalter.
Dann der Start. Naja es dauerte ca 4 min. bis wir wirklich über der Startlinie waren. Und dann fing der Ärger an. Mein Freund und ich sind schon recht langsam gestartet. Trotzdem war uns das immer noch zu langsame, allerding kam man an den Anderen schlecht vorbei. Ich denke mir, dass sich die meisten völlig falsch in Ihrer Endzeit einschätzen. Die nehmen wahrscheinlich ihre 5km Zeit und multiplizieren sie mit 8 um auf Ihre Endzeit zu kommen. Wir haben ständig überholt obwohl wir uns eigentlich richtig in der Startaufstellung eingereiht hatten. Hier verliert man einmal unendlich viel Zeit und man kommt schlecht in seinen Rythmus. Hier haben wir sicherlich 5 min liegen lassen. Erst ab km 7 ging es so langsam, dass man vernüftig überholen konnte.
Verpflegung war auch gut organisiert. Es gab Leitungswasser, Mineralwasser, Tee und an bestimmten stellen noch Getränke von Powerbar.
Aufgrund des trockenen Wetters sind wohl doch noch viele Zuschauer gekommen und haben einen angefeuert. Viele Rythmus-/Schlagzeuggruppen säumten den Weg. Selbst in der Frankfurter Bürostadt waren noch einige Leute. Ich habe von Anfang an für meinen Freund das Tempo gemacht und versucht konstante km Zeiten zu laufen. Der Wind war am Anfang eher weniger ein Problem. Ab km 30 hatte man dann Rückenwind. Leider nur böhig und nicht konstant. Es gab dann in einem Frankfurt Stadtteil mal eine kleine Steigung von vielleicht 2-3% und 100m Länge. Hier sagte mir mein Freund, dass das ziemlich anstrengend war und ich fragte ihn was denn. Auch später über die Schwanheimer Brücke ging es kurz Bergauf und ich merkte wie die meisten an der "Steigung" nachliesen und ich fragte mich was ist denn los mit denen. Als es dann bei km 32 durch eine kurze Eisenbahnunterführung durchging und auch noch Rückenwind kam, habe ich kurz meine Schrittlänge vergrößert. Als es wieder aus der Unterführung rausging habe ich etwas auf meinen Freund gewartet. Als er aber nicht mehr aufschloss, habe ich Gas gegeben. Ich fühlte mich bei 32 noch so fit, dass ich mir nicht vorstellen, dass jetzt der Mann mit dem Hammer kommen soll. Ab km 32 bin ich dann i.d.R. Zeiten von unter 5 min gelaufen, was ca. 20 sek. schneller war als die bisherigen Zeiten. Mein Pulsuhr hatte ich auf 80-85% HFmax eingestellt (148-157), hatte den Alarm dann aber bei der Tempoverschärfung ausgeschaltet. Von da an lag ich ca. bei 90% HFmax.
Obwohl wir von Anfang an viele Leute überholt haben, hatte ich das Gefühl dass ich noch der Tempoverschärfung an den anderen vorbeifliege. Ich habe auf den letzten 10 km sicherlich noch über 300 Leute überholt. Viele Leute gehen dort schon. Noch mehr dehnen sich am Rand. Warum sich Leute aber schon bei km 15 dehen und Gehen spricht schon für deren Vorbereitung.
Ab km35 fing es ganz leicht in meinem rechtes Knie an zu drücken. Auf den letzten 2 - 3 km wurde es dann etwas stärke und ich konnte nicht mehr ganz so gut das Bein nach hinten durchziehen und wurde einen Tick langsamer. Die letzten 2km waren geprägt von Gegen- und Seitenwind. Einmal hat es mich fast umgeworfen, weil der Seitenwind meine Füße gegeneinander geschlagen hat.
Und dann war ich im Ziel, und leider sehr emotionslos. Was bei mir normalerwiese nicht der Fall ist. Wahrscheinlich weil es einfach zu einfach war.
Aber besser mit einer positiven Erfahrung starten und gut und locker durchkommen, als gleich beim ersten Marathon einzugehen und dann nie wieder laufen zu wollen.
Vielleicht noch ein paar Worte zur Verpflegung. Mal abgesehen vom Nudelgerichten in der letzten Tagen vorm Lauf, habe ich eine halbe Stunde vor dem Laufen nur 12g Trubenzucker (2 Täfelchen Dextro Energen) und 0,5 Liter Wasser zu mir genommen. Auch wären der ersten Stunde nur 2 Stück davon. Nach der ersten Stunde dann einen Beutel HydroGel von Powerbar (ca. 110kcal) und nach der zweiten Stunde nochmal einen Beutel. Nach der dritten Stunde dann nochmal ein Täfelchen Dextro und nach weitern 10 min nochmal ein Täfelchen. Optimal ist das sicherlich nicht (besonder der Traubenzucker) aber ich habe damit keine Probleme und fühle mich wohl damit. Ich habe auch zu keinem Zeitpunkt verspürt das mich die Aufnahme von KHs in irgenendeiner Weise "beflügelt". Ich lief immer ziemlich konstant.
Ich hoffe der "Bericht" hat Euch interessiert. Mal sehen welchen ich als nächste Laufe. Evtl. in Wien (Hallo Gerhard) oder Hamburg. Vom Training werde ich sicherlich vermehrt am Tempo arbeiten, da meine Grundlagenausdauer ja scheinbar nicht so schlecht ist. Ich habe hierzu den Tipp bekommen mal den einen oder anderen 10km Lauf und HM einzustreuen.
Viele Grüß und nochmals Danke an alle
Carsten