Erhöhung des Grundumsatzes durch Muskeln

Ursachenforschung

Hallo Elke,

Dein Satz > 'Schuld' an der schwindenden Muskelmasse und dem zunehmenden Körperfett ist also nicht das Altern, sondern der Mensch ist einfach zu faul, sich den Unbillen des körperlichen Verfalls mit allen Kräften zur Wehr zu setzen. < hört sich für mich recht vorwurfvoll an. Nach dem Motto: Du bist ja selbst Schuld, dass dein GU im Keller ist, hättest mal den A.. vom Sofa bewegen sollen.

Es geht doch nicht um Schuldzuweisung, sondern um Ursachenforschung. Wenn ich weiss, warum der GU im Alter sinkt und ich etwas dagegen unternehmen kann, ist das eine Chance, die ich wahrnehmen kann oder nicht.
Das heisst natürlich nicht, dass man beim Sport nur auf den Muskelzuwachs und den GU achten soll. Die Freude an der Bewegung sollte im Vordergrund stehen. Aber als Nebeneffekt, nehme ich einen guten GU gerne in Kauf :)

LG Christiane
 
Re: Ursachenforschung

Aber der Zeitungsartikel sagt doch gerade NICHT, warum der Grundumsatz im Alter sinkt.

Er zeigt nur an, wie man dem Sinken entgegenwirken kann.

Deshalb ist ja auch die Schlußfolgerung des Artikels, mangelnde Bewegung und Ernährung seien URSACHE für das Sinken, unwissenschaftlich.

Es verhält sich wohl ähnlich wie mit der weiter oben erwähnten "Gesund statt rund"-Broschüre. Es geht weniger um den Wahrheitsgehalt als um die Motivation zu erhöhter sportlicher Aktivität mit einer möglichst einfachen und eindringlichen Message. Ob das unbedingt das Sinnvollste ist, weiß ich nicht.
 
Ich will es mal so erklären:

Wenn du lange Zeit Vitamin C nimmst, kann es sein, daß du aufgrunddessen erkältungsfrei bleibst. Setzt du aber das Vitamin C ab und bekommst eine Erkältung, dann ist die Ursache NICHT das Absetzen der Vitamintabletten, sondern die Ursache ist das Erkältungsvirus.

Genauso ist es mit dem Altern: Die Verringerung der Muskelmasse tritt nicht ein, weil du nicht trainierst, sondern weil du alterst. Wäre dem nicht so, müßtest du den Effekt der schwindenden Muskelmasse bei mangelnder Bewegung völlig unabhängig vom Alter nachweisen können.
 
wenn ich mir ein Bein breche

und es über einen längeren Zeitraum nicht bewegen kann verliere ich merklich Muskelmasse an diesem Bein, während das gesunde Bein, das genauso altert, keine oder nur wenig Muskeln abbaut (je nachdem ob ich viel unterwegs bin oder nur auf der Couch liege).

Und nun?
LG Christiane
 
Fast einverstanden

Hi Claus,

Ich halte immer noch die körperliche Inaktivität für die Hauptursache fürs Absinken des GU. Wenn man erst mal im Beruf steht und Famile hat bleibt i.d.R. wenig Zeit für Sport. Da diese Phase meist mit Anfang bis Mitte 20 beginnt, merkt man die Auswirkungen dann ab 30.
Beginnt man jenseits 30 wieder mit dem Sport, wird man wegen der sinkenden körperlichen Leistungsfähigkeit sicher keine Höchstleistungen mehr erbringen können, kann aber dem weiteren Muskelabbau entgegenwirken oder sogar durch Krafttraining etwas Muskelmasse aufbauen. Sicher muss ich mich mit 36 mehr anstrengen als eine 20-jährige, aber es ist nicht aussichtslos.
Dass man den Muskelabbauprozess nicht auf Dauer aufhalten kann, ist mir klar. Schliesslich soll die Muskelerhaltung nicht zur alleinigen Lebensaufgabe werden.

LG Christiane
 
doch, sagt er:

körperliche inaktivität, mangelernährung (nicht ausreichende proteinzufuhr) und vor allem hormonelle veränderungen sind dafür verantwortlich.
aber das ist ohnehin hinlänglich bekannt.
lg, kurt
 
dieser Effekt ist nachweisbar!

und zum mythos vitamin c als "erkältungsschutz" habe ich auch schon gepostet.
lg, kurt
 
Re: dieser Effekt ist nachweisbar!

Wenn man es mal stark vereinfacht darstellt, ja.

Auch der junge Mensch verliert an Muskelvolumen, wenn er z. B. sein Bein in Gips hat.

Nur während der junge Mensch die Muskelmasse ruckzuck wieder aufbaut, wird der ältere Mensch nur mit äußerster Anstrengung seine Muskeln in den Stand von vor 30 Jahren zurückversetzen. Wenn überhaupt.

(Das Beispiel mit dem Vitamin C hatte nur eine Alibifunktion.)
 
hormonelle Veränderungen

ja, liebe elke, so ist es. vielleicht hast du nicht gewusst, dass die produktion der anabolen hormone, allen voran des testosterons, aber auch des DHEA, ab 40 abnimmt.
lg, kurt
 
erst ab 40

Das bedeutet doch, wenn ich bereits mit 30 einen merklich niedrigeren GU habe, dies auf körperliche Inaktivität oder Mangelernährung zurückzuführen ist. Wobei ich eine Mangelernährung in dem Alter für recht unwahrscheinlich halte, es sein denn, man hungert sich schlank.
LG Christiane
 
der GU mit 30...

...ist nicht "merklich niedriger" - wer sagt das? abgesehen davon trifft es auf einige (v.a. frauen) zu, dass sie mit crash-diäten ihren GU downregulieren. das beruht vorwiegend auf muskelmasseverlust.
lg, kurt
 
Interessant

Anstatt die Symptome zu bekämpfen, wäre es also auf lange Sicht durchaus sinnvoll, daran zu arbeiten, wie man die Ursache, nämlich die verringerte Produktion dieser Hormone in den Griff bekommt. Ich weiß nicht, wie weit man heutzutage schon in der Lage ist, Hormone in diesem Bereich therapeutisch einzusetzen.

Solange das nicht geschieht, wird ja auch der Sport den Verfall nur hinauszögern, ihn aber nicht verhindern.
 
dann hilft nur...

...regelmäßige sportliche aktivität (wenn möglich, 1x krafttraining pro woche) und eine vernünftige ernährung!
lg, kurt
 
Hormonsubstitution

das wird auch gemacht, liebe elke. man nennt das HRT (hormone replacement therapy) bzw. hormonsubstitution. substitution heißt gabe einer körpereigenen substanz, die der körper unzureichend produziert bzw. die ihm fehlt (im gegensatz zur supplementation). ich hab schon mal darüber gepostet. bei der postmenopausalen frau wird das ohnehin schon seit 30 jahren gemacht (nicht bei allen, obwohl es sinn machen würde). die substitution von testosteron beim älteren mann ist noch nicht so etabliert. sie macht aber sinn, wenn tatsächlich ein testosteronmangel vorliegt. der benefit einer DHEA-substitution ist noch nicht ausreichend durch wissenschaftliche studien belegt.
lg, kurt
 
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