Ein neues Körpergefühl durch Kampfsport?

Ted1

New member
Hallo Leute!

Als Neuling hier möchte ich mich erstmal ein wenig vorstellen.
Ich bin Ted, 35 Jahre alt, (noch) ledig, keine Kinder.
Beruflich habe ich mit EDV zu tun, hocke also tagsüber praktisch immer vor irgendwelchen Rechnern.
Wenn ich mich aufrappeln kann, jogge ich nach Feierabend für 15-30 Minuten oder fahre Rad.
Ist nicht viel, ich weiß. Aber besser als gar nichts :)

Jetzt aber zum eigentlichen Thema. Ich leide seit sehr vielen Jahren an (manchmal massiven) Angststörungen und nehme deshalb auch Medikamente. Wie ich lesen konnte, bin ich mit diesem Problem nicht allein in diesem Forum.
Wie auch immer, ich habe herausgefunden, dass diese gewissen Ängste irgendwie mit einem gestörten Gefühl meinem eigenen Körper gegenüber zu tun haben. Sprich: ich traue meinem Körper irgendwie nicht so richtig über den Weg, traue meinem Körper nicht viel zu, habe Angst, ich könnte ihn zu schnell überlasten, ohnmächtig werden, einen Herzkasper bekommen.. oder was auch immer. Dass diese Ängste irrational sind, ist mir klar. Doch so einfach kann man solche festgefahrenen Gedankengänge nicht loswerden, die man sich über Jahrzehnte angelernt hat.

Ich trinke nie Alkohol, rauche nicht, esse sehr mäßig Fleisch, trinke nichts, was Koffeein enthält (steigert die Angstanfälligkeit)...
Mehrere gründliche Untersuchungen attestierten mir absolute körperliche Tüchtigkeit. Herz ist top, Nerven auch, meine Lunge hat laut Arzt 125 Prozent Leistung einer "Durchschnittslunge"... usw.
Doch trotz alledem schaffe ich es nicht, meinem Körper zu (ver)trauen. Worin genau dies begründet ist, weiß ich allerdings nicht genau.

Doch nun zu meiner Überlegung:
Ob Kampfsport (Kung-Fu, Karate.....) mir in dieser Hinsicht helfen könnte? Mich nach und nach meinen eigenen Körper näher kennenlernen lassen und immer neue Ziele zu erreichen, die ich mir zuvor nicht zutraute? Ein neues, besseres, positiveres Körpergefühl zu bekommen?
Ich mache mir keine Illusionen, dass ich noch ein zweiter Bruce Lee werden könnte; das will ich ja gar nicht erreichen (obwohl ich nichts dagegen hätte :)). Und mit 35 Jahren und ca. 12kg Übergewicht sehe ich beim Kampfsport wohl eher behäbig aus. Aber was soll's. Ich hoffe, ich würde nicht von zu vielen beobachtet werden.

Was meint ihr dazu, Leute? Ob das wohl Aussicht auf Erfolg haben könnte?
Oder was könnte ich sonst noch tun, um meinem leidigen Leben endlich mal auf die Sprünge zu helfen? Ich werde ja nicht jünger...

Gruß,
Ted
 
hallo! du hast bereits den 1.schritt in richtung verbesserung getätigt-- nämlich bereits den willen entwickelt überhaupt etwas zu tun und der lethargie ein schnippchen zu schlagen. also, zu deinen sorgen: mit einem langsamen einstieg merkst du schnell was du deinem körper zumuten kannst und was nicht, und es wird dich sicher freuen wenn du dich an ergebnissen und leistungssteigerungen motivieren kannst!

nun, obwohl ich mit kampfsport keine erfahrung habe, kann ich mir sicher vorstellen dass dies 1. deinen körper auf trapp bringt und 2.zudem durch erlernte techniken, schläge usw. dir mehr selbstbewußtsein geben wird. du wirst es merken, wenn die ersten (auch noch so kleinen) erfolge da sind, glaub mir, ich weiß wovon ich rede! wünsche dir viel erfolg!! mfg gernot
 
Hi Ted,
klar, mache was und begib Dich unter Menschen, egal ob Kampfsport oder nen Fitnessclub, überall dort sind Menschen und sicherlich auch viele mit Deinen beschriebenen Problem (stehen halt nicht dazu). Ich bezeichne dies mal als Problem und könnte mir vorstellen, das intensiver Gruppensport (egal welcher Art) bei solchen Zuständen helfen kann Deine ständigen Angsgefühle abzubauen und Dich in Deiner ganzen Erscheinungsweise selbstbewuster zu formen. Mit 35 Lenzen biste ja noch nicht zu alt und 12 Kg über dem BMI interessiert sicherlich auch keinen. Ach ja, Du bekommst nicht nur ein besseres Körpergefühl sondern ein besseres Lebensgefühl.
Also, leg los und berichte über Erfolge. :)
Viel Glück
Bullycop
 
durch jeden Sport, den du gern machst!

hallo ted,
jede sportart kann dir zu einem "neuen" körpergefühl verhelfen - sofern du sie mit freude ausübst.
neben dieser "therapie" empfehle ich dir auch eine kognitive verhaltenstherapie (wichtig in deinem fall!)
alles gute, kurt
 
Hallo :)

Wenn du den Willen hast Kampfsport/kunst zu betreiben dann sind auch die 12 kg Übergewicht egal :)
In erster Linie finde ich den Schritt den du gehen willst gut!
Kampfkunst (gerade innere Kampfkünste) bringen dir ein völlig neues Körpergefühl. Das Selbstbewustsein wird (in einem guten Dojo) ebenfalls gestärkt. Ich würde mir Gedanken darüber machen WAS ich für einen Stil erlernen möchte (gerne ne Mail an mich wenn du Hilfe brauchst) Dann suchst du ein Dojo indem du dich wirklich wohl fühlst und du gut aufgehoben bist.
(Kein Dojo von Profilneurotikern) Hast du diese Sachen in der Tasche kann es losgehen :)
Unterstützend solltest du dir dann aber doch Hilfe von einem Profi holen, denn NUR Sport wird dein Problem meines Erachtens nicht lösen.
Alles in allem finde ich deine Entscheidung gut und kann sie nur unterstützen.


Gruß
Stefan

http://mitglied.lycos.de/savateur/fitness.jpg
 
Hallo Ted,

ich kann mich Steffan nur anschliessen.
Ich mache z.B. Kickboxen und habe dadurch eine ganz neue Lebensqualität erreicht.
Glaube mir ich weiss was es heisst jahrelang mit Angst zu leben.
Ich hatte schon fast aufgegeben, als ich durch Zufall einen Kickboxtrainer kennen lernte. Ich war die erste Frau in seiner Kampfsportschule und ich habe dort gelernt, was ich und mein Körper alles leisten können. :)Ich bin beruflich und privat dadurch ein viel selbstbewussterer, lebensfreudigerer Mensch geworden.
Und mach Dir keine Gedanken wegen Deines Alters und Deines Gewichts. Suche Dir, wie Steffan schon sagt ein gutes Dojo mit guten Trainern. Bei uns trainieren auch Männer über 40 mit Übergewicht und keiner denkt etwas Negatives. Nein, die sind sogar mittlerweile richtig gut und jeder hat Respekt vor ihren Leistungen.
Ich find Deine Entscheidung gut, lass Dich nicht davon abbringen.
Auch, wenn Du Dich nicht für Kampfsport entscheidest, da muss ich Kurt Recht geben, jede Sportart, die Dir Spass macht kann Dein Körpergefühl zum Positiven verändern und Dir zeigen, was Du alles leisten kannst. :)
Aber suche Dir bitte, bitte auch unterstützend professionelle Hilfe. Es ist schwer alleine mit allem fertig zu werden.

Ich wünsche Dir guten Erfolg und warte bitte nicht mehr zu lange. Jetzt wo Du den Gedanken hast führe ihn bitte auch aus. Keine Angst es nicht zu schaffen! Suche Dir einen Sport, der Dir Spass macht und fange gleich Heute damit an. :winke:

Es würde mich freuen wieder von Dir zu hören.

L.G. Maria
 
Ich danke Euch für...

... die tollen Tipps und Eure Unterstützung!!
Der erste Schritt ist mit meinem Willen ja in der Tat schon mal gemacht. Als nächstes werde ich mich jetzt mal über die verschiedenen Kampfsport-Angebote in meiner Stadt informieren und mir dann das hoffentlich richtige raussuchen.

Mir ist es schon wichtig, dass ich einen Kampfsport als Sportart wähle, da ich durch "einfachere" sportliche Betätigungen wie z.B. Radfahren, Laufen, Schwimmen.. irgendwie kein sonderlich verbessertes/tieferes Körpergefühl bzw. Vetrauen in meinen Körper bekommen kann. Mit einer Kampfsportart wäre das anders, habe ich das Gefühl.

Ich habe übrigens bereits Verhaltenstherapien hinter mir (auch richtig teure, die ich zu 100% selbst gezahlt habe), doch die behandelten praktisch immer nur die Symptome. ("So, jetzt begeben wir uns so oft in die Situation, die Ihnen Angst macht, bis Sie nicht mehr das Gefühl haben, gleich in Ohnmacht fallen zu müssen.")
Was mir wohl mal fehlt, wäre eine Therapie, die mir Vetrauen in meinen Körper, sprich in meine Körperfunktionen und meine Leistungsfähigkeit, gibt.
Aber welcher Psychotherapeut oder welche Institution ist medizinisch schon so versiert, dass mir da gezielt geholfen könnte?

Doch jetzt schaun'mer erstmal, ob und was mir (kampf-)sportliche Aktivität bringt. Allein schon die Vorstellung, dass gemächlich hier und da mal ein Pfund Körpergewicht von mir fallen könnte, steigert die Motivation.

Also, vielen Dank noch mal an Euch alle! Ich weiß Eure Hilfe sehr zu schätzen.
Ich hoffe, dass sich meine Motivation langfristig hält.

Gruß,
Ted
 
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