Durst und Flüssigkeitsmenge

Gerte

New member
Ich warte nur auf den Tag, an dem es heißt, "Wissenschaftler haben herausgefunden, daß der Durst entgegen der derzeit gültigen Auffassung eben doch den Flüssigkeitsbedarf des Menschen individuell zuverlässig regelt. Demnach ist es sogar schädlich für ... (Leistungsvermögen, Organe, Schönheit...), 'über den Durst zu trinken', wobei hier nicht von Alkohol die Rede ist".

Zur Zeit heißt es ja, daß man Durst eigentlich gar nicht erst entstehen lassen sollte ("Dann ist's schon zu spät.") und das Viel-Trinken sowieso günstig für alles mögliche sei.

Ich trinke täglich mindestens 3 Liter (Kräuter- und grüne Tees, Landkaffee, Mineralwasser, Tomatensaft...), was ich mir regelrecht antrainiert habe und mir keineswegs schwer fällt. Man tut halt, was man kann, aber wie gesagt, ich warte nur auf den Tag...

Hat jemand Erkenntnisse über einen sich anbahnenden Sinneswandel der "Gelehrten"? Oder was schätzt Ihr - so aus dem Bauch heraus?

Gerte
 
Hallo gerte ,

man sagt man soll pro Tag ca. 2 Liter trinken ( Wasser , Tee )und pro Stunde Sport einen Liter zusätzlich .
Bei mir gibt es Tage da trinke ich mehr als 2-3 Liter pro Tag und wiederum Tage da muß ich mich anstrengen überhaupt 1-2 Liter zu trinken .
Man sollte nicht so viele schlaue Bücher lesen sondern einfach auf seinen Körper hören und der wird schon wissen was für einem gut ist .

Mfg
Ulf
 
Hallo Ulf und Ihr anderen,

natürlich sollte man nicht blind alles verinnerlicheren, wo "wissenschaftlich erwiesen" draufsteht und stets hinterfragen, ob nicht Interessen im Spiel sein könnten oder mangelhafte Recherche oder Ignoranz usw., zumal sich die Lehrmeinung zu allen Bereichen des Lebens (Medizin, Sport, Erziehung ...) ja auch immer wieder ändert. Die finale Weisheit ist dem Menschen wohl nicht zugänglich. Das erkennen die meisten jedoch erst, wenn sie solcherart Wandel schon selbst erlebt haben, also durch Lebenserfahrung. Vorher glaubt man den jeweils gültigen Feststellungen und rümpft die Nase über die Zweifel und antiquiert erscheinenden Ansichten der Älteren.

Auf das Thema Durst bezogen: Antrainiert (mußte mich allerdings nicht zwingen, was ja viele berichten) habe ich mir die Vieltrinkerei, als ich den Argumenten dafür einfach glaubte, Sie "einleuchtend" fand (als Laie findet man schnell alles mögliche "einleuchtend"). Dadurch hat sich sogar meine Durstschwelle verlagert. Ich brauche jetzt auch einfach mehr (keine Diabetes!).

Und nochmal allgemein: Ich zweifle, ob unsere Instinkte dank westlicher Zivilisation und Lebensweise tatsächlich noch immer ein zuverlässiges Instrument oder nicht eher verkümmert und zugeschüttet sind.

Gerte
 
Trinkverlangen: unterschiedlich

Hallo!

Um besser kontrollieren zu können, wieviel ich täglich trinke (dazu kommen noch Flüssigkeitskonsum durch Kaffee, Tee, Sportgetränke...) habe ich mir angewöhnt, gleich in der Früh eine 2 lt Flasche mit Leitungswasser (haben hervorragendes Wasser) zu füllen und mit einem Gals so zu positionieren, dass ich immer wieder dran vorbei muss und dadurch ständig etwas trinke. Mir geht es ebenso wie manch Anderen: manchmal muss ich tagsüber nachfüllen, manchmal habe ich zu tun, dass ich wenigstens die Hälfte schaffe.

Also meine ich auch, dass der Körper sich schon selber holt, was er bedarf.

Müsste ich ständig aus Zwang trinken, nur um eine bestimmte Menge zu schaffen, würde gleichzeitig meine Laune aus Frust, die Menge wieder nicht geschafft zu haben, sinken, das tue ich mir nicht an.
Fühle mich auch so gut!

LG
Inge
 
Hallo gerte ,

wer sagte Dir das viel Trinken gut ist , waren es aktive Sportler , ein Fitness-Trainer oder so ein allwissender Studiobesitzer der seine überteuerten Getränke los werden will ?

Durstschwelle verlagert ? Was meinst Du damit , höre ich zum ersten mal .
Warum brauchst Du jetzt EINFACH mehr . Wer sagt Dir das ?

Was würde passieren wenn Du von heut auf morgen nur noch 1-2 Liter pro Tag trinken würdest . Merkst Du es Körperlich ( Kreislauf , Müdigkeit ) oder fehlt Dir dann irgend etwas .

Schade das Wasser nicht dick macht sonst wären wir alle ein wenig schlauer !! Und weil unsere Instinkte ja verkümmert und zugeschüttet sind kann man uns ja auch allen Sche.... der Welt verkaufen :-((( . Daher verlasse ich mich auf meinen Körper und hoffe das ich nicht verdurste :)) .

Mfg
Ulf
 
Hallo Ulf,

hörst Du nicht auch ständig diesen Satz, "Man soll ja viel trinken."? Das ist doch Allgemeingut, steht in jeder Zeitung, sagt jeder (?) Arzt und jeder Laie (z. B. Schuldbekenntnis: "Ich trinke viel zu wenig."). Dabei geht es nicht speziell um den Mehrbedarf beim Sporttreiben, sondern um die dem Trinken zugeschriebenen positiven Wirkungen ganz allgemein (z. B. für Nieren, Konzentrationsfähigkeit, Haut ...).

Den Begriff "Durstschwelle" habe ich eigens für meine Nachricht "kreiert" und meine damit, daß ich meinetwegen nachmittags Durst bekomme, wenn ich im Laufe des Tages bereits 2 l getrunken habe und dann aus irgendwelchen Gründen nichts Trinkbares griffbereit habe. Früher (und normalerweise?) hätte ich dann wohl kaum gleich Durst gehabt. Müßte direkt mal testen, was passiert, wenn ich die Trinkmenge radikal runterschraube.

Trinkfeste Grüße ;-)
Gerte
 
Ich drinke während der Arbeit schon 3 Liter (Wasser) und Abends noch mal ca. einen (da kommt dann noch ca. 1 Liter dazu, wenn ich laufe (trinke ich unterwegs). Ich schwitze allerdings auch sehr viel (beim Sport nicht auf der Arbeit). Wenn ich am Wochenende (bin Pendler) zu Hause bin und "vergesse" zu trinken, merke ich das sofort, mir fehlt dann einfach was und ich habe ein Gefühl als wäre ich ausgetrocknet. Vielleicht ist das ja auch eine Art Sucht.

Carsten
 
Trinkmengen häufig überschätzt

Hallo Gerte,
Du sprichst einen sehr interessanten Aspekt an, der hier auch schon einige male diskutiert wurde. Es wird häufig behauptet, der Organismus könne seinen Wasserhaushalt nicht regulieren. Demnach wären wir das einzige Säugetier, welches eine kognitive Regulation des Wasserhaushaltes benötigt. Wer viel trinkt, der scheidet auch viel aus. Sich aus einem Zwangsverhalten heraus drei und mehr Liter Wasser pro Tag einzupfeifen, führt nur dazu, dass man häufig die Toilette aufsuchen muss und schwach konzentrierten Harn von sich gibt. Die Durstregulation funktioniert schon ganz gut und von einer Verschiebung der Durstschwelle habe ich auch noch nichts gehört.
Über den Durst trinken, kann in bestimmten Fällen aus medizinischer Sicht wichtig sein, etwa bei Verbrennungen, während der Einnahme best. Medikamente. etc.
Eine weitere Ausnahme bildet körperliche Aktivität. Wenn in kurzer Zeit viel Flüssigkeit verlorengeht, dann ist die Regulation über den Durst in der Tat nicht schnell genug. Folge: Die Leistungsfähigkeit lässt nach. Bis der Sportler dann an der nächsten Verpflegungsstation ist und das dort zugeführte Wasser im Darm resorbiert hat, hat er schon wichtigen Boden im Wettkampf verloren. Deshalb ist dort die Prämisse, einem Flüssigkeitsdefizit vorzubeugen. Allen sei gesagt: Lasst Euch nicht von Fantasierechnungen zum Wasserbedarf beeindrucken. Wie fast alles im Körper, wird auch das Wasser bilanziert. Ihr gebt an einem körperlich nicht aktiven Tag etwa 1,5 Liter Wasser mit Harn und Stuhl ab. Ein weiterer Liter wird abgeatmet oder herausgeschwitzt. Auf der anderen Seite entstehen 300 ml Oxidationswasser und 700ml nehmt Ihr mit dem Essen auf. Wenn Ihr also eine große Flasche (1,5l) Wasser, Saft oder was auch immer trinkt, ist die Bilanz ausgeglichen. Mehr trinken hat keine Vorteile.
Euer Thomas

https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann.jpg
 
nicht "viel", sondern "ausreichend" trinken!

so soll die empfehlung lauten. aussagen wie "mindstens 3 liter täglich" usw. entbehren jeglicher grundlage. über dieses thema haben thomas und ich nicht nur erst einmal gepostet (siehe forenarchiv). leider sind heute auf dem ernährungssektor viele "experten" am werk, die in wirklichkeit keine sind.
lg, kurt (der sich als arzt nicht gern über einen leisten scheren lassen will:winke:)
 
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