Die Mauer: Mythos oder Wahrheit

Phil

New member
Hallo,

beim goggeln zum Thema Marathon bin ich vor Kurzem zufällig auf folgende Theorie gestoßen:
Es gibt beim Marathon eine Art "Mauer". Damit wird ein plötzlicher Einbruch bezeichnet, der aus heiterem Himmel kommt.
Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass dies so nicht möglich sein kann, sondern dass es psychisch bedingt ist, dass dieser Eibruch plötzlich erscheint. Die Erschöpfung, die auch vorher schon da war, kann aufgrund eines Motivationseinbruches nicht mehr kompensiert werden.
Nun meine Frage: Liege ich mit dieser Theorie richtig oder gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema, die belegen, dass es so etwas wie eine Mauer wirklich gibt?
Für Informationen bin ich dankbar.

Viele Grüße,

Phil
 
weiss ja nicht wo du es genau gelesen hast, aber normalerweise steht dann auch immer die erklärung dabei!

dieser einbruch wird duch den kompletten verbrauch des muskelglykogen hervorgerufen, (zu schnell gelaufen bzw. kein carbonloeding gemacht etc.) ab dann kann "nur" noch über fettverbrennung energie geliefert werden was einen natürlich sehr viel langsamer macht... aber wenn man seiner leistung entsprechend schnell läuft und mit den getränken für kohlenhydratnachschub sorgst wirst du diese mauer nie kennelernen, passiert eigentlich eher den übermotivierten anfängern (ich glaub baumann hats bei seinem ersten marathon übertrieben und musste dann aufgeben, weil er mit fettverbrennung alleine keine gute zeit mehr hätte laufen könne und bevor dies passiert gibt man lieber "verletzungsbedingt" auf *g*)

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Hier gehts wohl um den berühmten Mann mit dem Hammer :)!
Es gibt ihn wohl schon, aber er lässt sich durch viel Trinken etc. vermeiden, soweit ich weiss!
Gruss,

Felix

 
Ich denke es hat von beiden Argumenten.
Einerseits ist es schon so, dass wenn bei einer langzeitbelastung die KH's zur Neige gehen, die Leistung mehr oder weniger abrupt nachlässt.
Aber: Der mentale Faktor ist mindestens ebenso wichtig.
Der Körper ist der Sklave der Psyche. Habe das bei mir schon beobachtet: Wenn ich bspw. mir vornehme eine Stunde zu laufen, dann passiert es höchst selten (wenn ich mich wirklich total gut fühle), dass ich dann wesentlich länger laufe.
An "schwierigen" Tagen ist dann auch nach genau 1h Schluss und ich merke, dass irgendwo die mentale Spannkraft nachlässt.
Also: sowohl Geist als auch Körper legen fest wo der Mann mit dem Hammer kommt!

Grüsse
Rik
 
Der "Mann mit dem Hammer" kommt ohne ...

... Voranmeldung, ebenso wie der Hungerast, das ist ja das gemeine daran! Ich kenne beide zwar nur in ihrer leichten Form ("plötzlich geht's schwer"), aber das ist kein schleichender Prozess - ähnlich wie Hunger, man hat ihn oder nicht. Auch wenn der physiologische Prozess (Glykogenentleerung bzw. Blutzuckerabfall) allmählich oder gar linear vonstatten geht, setzt das dazugehörige Gefühl eben erst ab einer bestimmten Schwelle ein.

Das hat aber nichts mit der Motivation oder einer psychischen "Einstellung" zu tun, sondern gehört zum normalen Zusammenspiel von Körper und Geist beim Menschen.

Gruß

Ekkehard
 
hallo phil,
darüber haben wir schon diskutiert (v.a. chianti und ich).
wie chianti schon sagte, gibt es zwei arten von mauern: eine niedrigere, die durch depletion des der muskulären glykogenspeichers bedingt ist ("der mann mit dem hammer") und eine ziemlich hohe, die (nach überwindung der niedrigeren mauer) durch depletion des leberglykogens bedingt ist: der berüchtigte "hungerast", der durch eine hypoglykämie gekennzeichnet ist (weil die KH-zufuhr vernachlässigt wurde) und einen totalen leistungseinbruch bedeutet. beim marathonlauf spielt aber ein "hungerast" aber nur dann eine rolle, wenn nie KH zugeführt werden. hingegen ist eine vorzeitige depletion des muskelglykogens bei schlechter abstimmung der leistungsfähigkeit auf den trainingszustand absehbar. ideal wäre es, mit dem letzten gramm muskelglykogen ins ziel zu kommen.
gruß, kurt
 
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