Cholesterin - Hilft bewusste Ernährung?

Zioba

New member
Hallo,

auch auf die Gefahr hin, Augenrollen zu provozieren :rolleyes: , nun folgende Frage:

Ist die Ernährung signifikant ausschlaggebend für den Cholesterinspiegel oder nicht?

Kurt habe ich soweit verstanden (in kurzen eigenen Worten): Der Körper produziert selber Cholesterin (in 2 oder 3 unterschiedlichen Formen). Führt man dem Körper nun Cholesterin über die Ernährung zu, so drosselt der Körper eben halt die eigene Produktion. Eine Veränderung des Cholesterinwertes gelingt über die Ernährung lediglich bis max. ca. 10 Prozent.

(Kurt, das sind natürlich meine eigenen Worte und ich hab keine Ahnung, ob ich dich da im Groben richtig verstanden habe)

Die Suche im Internet ergab anderes: Ich habe mehrere Internetseiten gelesen:

z.B.: www.netdoktor.de, www.meine-gesundheit.de, www.lifeline.de, www.daserste.de, www.gesundheit.de

Eine einzige Seite erklärte mir zwar, warum das Eigelb nicht ausschlaggebend für den eigenen Cholesterinwert ist, jedoch auf die Ernährung (Fast Food, zu fettes Fleisch etc.) beziehen sich schon all diese Seiten als ausschlaggebenden Faktor.

Was ist denn nun richtig? Nun, weder die genannten Internet-Seiten, noch Kurt müssen richtig liegen? Gibt es Studien oder Links, die ich nicht gefunden habe?

Netten Gruß an alle.

Sascha
 
Cholesterin versus Fettzufuhr

Zioba schrieb:
Hallo,

auch auf die Gefahr hin, Augenrollen zu provozieren :rolleyes: , nun folgende Frage:

Ist die Ernährung signifikant ausschlaggebend für den Cholesterinspiegel oder nicht?

Kurt habe ich soweit verstanden (in kurzen eigenen Worten): Der Körper produziert selber Cholesterin (in 2 oder 3 unterschiedlichen Formen). Führt man dem Körper nun Cholesterin über die Ernährung zu, so drosselt der Körper eben halt die eigene Produktion. Eine Veränderung des Cholesterinwertes gelingt über die Ernährung lediglich bis max. ca. 10 Prozent.

(Kurt, das sind natürlich meine eigenen Worte und ich hab keine Ahnung, ob ich dich da im Groben richtig verstanden habe)

Die Suche im Internet ergab anderes: Ich habe mehrere Internetseiten gelesen:

z.B.: www.netdoktor.de, www.meine-gesundheit.de, www.lifeline.de, www.daserste.de, www.gesundheit.de

Eine einzige Seite erklärte mir zwar, warum das Eigelb nicht ausschlaggebend für den eigenen Cholesterinwert ist, jedoch auf die Ernährung (Fast Food, zu fettes Fleisch etc.) beziehen sich schon all diese Seiten als ausschlaggebenden Faktor.

Was ist denn nun richtig? Nun, weder die genannten Internet-Seiten, noch Kurt müssen richtig liegen? Gibt es Studien oder Links, die ich nicht gefunden habe?

Netten Gruß an alle.

Sascha

da muss man differenzieren. eine cholesterinzufuhr verändert den cholesterinspiegel bzw. das verhältnis cholesterin zu HDL und LDL zu HDL nicht signifikant.
wohl aber wirkt sich eine übermäßige fettzufuhr ungünstig aus.
da in der regel cholesterinreiche auch fettreiche nahrungsmittel sind, ist eine fettbewusste ernährung in jedem fall empfehlenswert. es geht hier um tierische fette.
zu eigelb: abgesehen vom negativen feedback zwischen cholesterinzufuhr und -eigenproduktion wird das cholesterin im eidotter kaum resorbiert. auch darüber hab ich schon informiert.

gruß, kurt
 
Ergänzung aus der Praxis...

Hallo Sascha!

Vielleicht kann ich hier Kurt's wissenschaftlich fundierten Aussagen ein wenig durch meine praktischen Erfahrungen ergänzen:
Wie ich schon vor einiger Zeit hier gepostet habe, leide ich unter einer genetisch bedingten Hypercholesterinämie, dh. mir fehlen ca. die halben Rezeptoren für Cholesterin in der Leber und ich habe daher einen unbehandelten LDL Level von ca. 350.
Als ich vor ca. 4 Jahren draufgekommen bin, habe ich natürlich zunächst versucht, meine Ernährung aufgrund der Empfehlungen der Ärzte umzustellen und habe mich monatelang äußerst fettarm ernährt (Ein Primarius hat mir empfohlen, auch die paar Tropfen Milch im Kaffe wegzulassen). Ergebnis: LDL 320 - 330 (Normwert: ca. 130!). Soviel "Erfolg" kann man also von einer Diät erwarten!
Bei genetisch Unbelasteten dürfte es wohl so ähnlich sein. Bei einem erhöhten LDL von ca. 170 (?) könnte man vielleicht durch strenge Diät auf 150 kommen, das halte ich aber nicht für die entscheidende Therapie.
Viel wichtiger erscheint mir der begleitende Lebensstil, vor allem Bewegung, da damit auch das LDL/HDL-Verhältnis verbessert wird (HDL steigt an, ev. auch unterstützt durch Ernährung?)
Mit meiner genetischen Disposition hat man ein statistisches Infartrisiko von 80% bis zum 60. Lebensjahr. Da ich jetzt 57 bin, habe ich mir natürlich Gedanken gemacht und habe ein Coronar CT machen lassen. Ich habe keinerlei Ablagerungen in den Coronararterien. Möglicherweise auch deshalb, weil ich in den letzten 30 Jahren ca. 50000 km gelaufen, nicht übergewichtig und Nichtraucher bin.
Die wahren Risikofaktoren dürften also nicht die Laborwerte sein, sondern eher der Lebensstil: (zu) gutes Essen, Faulheit, Rauchen. Zu hohe LDL-Werte sind eines der Symptome, die eher darauf hinweisen, dass man generell etwas ändern sollte als dass man an den Werten selbst etwas ändern müsste. Natürlich nehme ich jetzt Statine um wenigstens auf ein LDL von ca. 170 zu kommen. Aber ich habe mehr als 50 Jahre auch ohne diese bei recht ausgewogener, normaler Ernährung ohne jede Einschränkung gesund überstanden.
So gesehen sind ein gelegentliches Schmalzbrot oder gar ein Ei geradezu lächerliche Gesundheitsbedrohungen.
Noch etwas zur Intensität der Bewegung: Mein Vater (mit dem gleichen Gendefekt) hat ungeähr in meinem Alter seinen ersten Infarkt gehabt und ist bald darauf am 2. verstorben. Er ist täglich mind. 8 km zu Fuß gegangen, hat aber sonst keinerlei Sport betrieben. Wenn man hier aus dem Einzelfall natürlich keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen kann, so scheint die Intensität der Bewegung bei der Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen doch eine wesentliche Rolle zu spielen!

LG Hans
 
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