Blutzuckerspiegel

opelomega

New member
Hallo zusammen!

ich bin momentan alle 4 Wochen beim Arzt um meinen Blutzuckerspiegel messen zu lassen.
Vor ca. 3 Monaten hatte ich bei einer Vorsorgeuntersuchung Zucker im Harn, deswegen die 4-wöchigen Untersuchungen.
Bis dato war kein Zucker mehr im Harn festzustellen, aber der Blutzuckerspiegel bewegte sich nüchtern im Bereich von 94 -106 mg/dl.
Gestern war es dann wieder so weit, um zu testen ob es vieleicht an der Kohlenhydratreichen Nahrung liegt nahm ich mein letztes Mahl am Sonntag gegen 13 Uhr zu mir.
Dann ass ich bis zur Untersuchung am Dienstag um 7.45 Uhr nichts mehr. Ich hatte zugegebenermassen auch nicht viel Hunger, was die Sache auch leichter machte.
Am Montag machte ich zusätzlich ein hartes Krafttraining.
Bei der Untersuchung war zwar wieder kein Zucker im Harn nachzuweisen, aber der Blutzuckerspiegel lag trotzdem bei 96 mg/dl.
Mir ist klar, dass der Blutzuckerspiegel vom Körper aufrechterhalten werden muss, aber warum fällt dieser Wert dann so hoch aus, wenn ich hart trainiert habe, und meine Glykogenspeicher nachher nicht aufgefüllt habe?

Gruß
Werner
 
hallo werner,
auch darüber habe ich schon mehrmals informiert siehe archiv). ein nüchtern-BZ bis 110mg/dl (venös) ist im normbereich (optimalerweise bis 100 mg/dl, werte von 100 bis 110 mg/dl sind meist schon hinweis auf eine gestörte glukosetoleranz). unter 50 mg/dl liegt eine hypoglykämie vor.
die sog. "nierenschwelle" für die blutglukose liegt bei 180 mg/dl, d.h. bei einem BZ-wert darüber wird glukose über die den harn ausgeschieden. das ist bei nicht gut eingestellten diabetikern der fall.
es gibt aber auch die sog. renale glukosurie bei gesunden, in diesem fall liegt die nierenschwelle unterhalb 180 mg/dl. das könnte damals bei dir vorgelegen sein (du warst damals vermutlich nicht nüchtern, postprandial ist der BZ natürlich höher, siehe meine info zu "OGTT" bzw. "oraler glucosetoleranztest" im archiv).
mach dir also keine sorgen. dein gemessener BZ von 96 mg/dl ist nicht hoch, sondern im normbereich. ein training sollte niemals zu einem BZ-spiegelabfall führen (siehe meine postings zu "hungerast"). nicht der muskuläre glykogenspeicher, sondern der glykogenspeicher in der leber ist für die aufrechterhaltung des BZ-spiegels verantwortlich (glykogenolyse und glukoneogenese, siehe meine postings dazu im archiv). deshalb sollten spätestens ab einer belastungsdauer von einer stunde kohlenhydrate zugeführt werden, um nach depletion der muskulären glykogenspeichers einen BZ-spiegelabfall zu vermeiden (-> "hungerast"). das muskelglykogen wird als "energie vor ort" zur energiebereitstellung herangezogen (siehe meine info im archiv sowie "die muskuläre energiebereitstellung im sport" auf meiner homepage).

gruß, kurt
 
Hallo Kurt!

Danke für deine rasche Antwort.
Werde mir mal gleich die Artikeln im Archiv durchlesen.
Mein Doc gab mir vor einiger Zeit mal ein Beispiel bezüglich älteren Diabetes-Patienten.
Er sagte: jetzt gerade im Sommer, wenn sie alle mehr Gartenarbeit verrichten und dadurch auch mehr Bewegung machen verbrennen sie mehr Zucker, und deswegen ist dann auch deren Blutzuckerspiegel niedriger.
War dass dann eine fehlinformation?

Gruß
Werner
 
hallo werner!
dein arzt meinte die zusätzliche Bewegung die bei DM Typ II zu einem zusätzlichen Energieverbrauch und daher zu besseren BZ-werten führt. körperliche Aktivität ist diesen pat. sogar zu empfehlen. deine werte sind aber im physiologischen bereich. bist du übergewichtig. wurde ein OGTT gemacht?
Vielleicht hilft dir der link zum besseren verständnis.
Stoffwechsel & Insulin

seas, uschi

 
Hallo Uschi!

Mit 188 cm Körpergrösse, und knappen 90 kg und dem Spiegelbild zufolge, kann ich mich nicht beklagen ;-)
Ein OGTT-Test wurde noch nicht gemacht, schätze mal mein Doc schaut sich die Werte noch über einen gewissen Zeitraum an.
danke für den Link, werde ihn mir dann zu Gemüte führen.

Gruß aus Wien
Werner
 
Muskelarbeit bei Typ 2-Diabetes ist wichtig

es stimmt, dass bei intensiverer muskelarbeit glukose zur energiegewinnung herangezogen wird, aber zunächst mal ist das die "vor ort" gespeicherte glukose, sprich das in den muskelzellen gespeicherte glykogen. aber mit zunehmender dauer wird auch etwas blutglucose in den muskeln verbrannt, sodass der BZ tatsächlich sinken kann, v.a. dann, wenn man keine carbs (KH) zuführt.
wie wichtig muskelarbeit für typ 2-diabetiker ist, v.a. krafttraining, siehe in meinem homepage-artikel "abspecken durch sport". was viele nicht wissen: bei muskelarbeit wird glukose auch insulin-unabhängig von der muskelzelle aufgenommen.

hier eine tabelle über die prozentuelle verteilung der muskulären energiebereitstellung (du findest sie auch in meinem homepage-artikel)

tipp zur nutzung der suchfunktion

gruß, kurt
 
link funzt net

außerdem braucht werner eh nur meine "alten" einträge zu lesen, i glaub, des reicht für's erste. wir wolln die leut ja net überfordern, oder?:winke:

bussl, kurt

p.s.: wann und wo findet das forentreff-revival statt?
 
Re: jetzt scho

treffen ist guad, aber schwierig. es gibt leut die haben immer zeit, ausser i setz an termin an :winke:.
donny hat auch schon nachgefragt. wie wärs wieder mit mitte dezember? da kann klaus noch "üben" *gfg*

bussl!


 
braucht er nicht

deine nüchtern-blutglukose liegt bislang im normbereich. wenn du wissen willst, ob bei dir eine gestörte glukosetoleranz vorliegt, dann mach einen OGTT oder - noch einfacher - geh nach dem frühstück zum doc und lass 1 und 2 std danach den BZ messen.

gruß, kurt
 
is für mi o.k.!

bis dahin druck i hoffentlich zumindest so viel auf'm bankl wie du:winke:

bussl, kurt
 
kleine Korrektur zum link

die leber speichert 90 - 100g glukose in form von glykogen, die muskulatur ca. 5x mehr (in abhängigkeit von ernährung und trainingszustand. ein 70kg schwerer ausdauerathlet kann 500g muskelglykogen speichern).
(laut link speichert leber u. muskulatur je 150g)

bussl, kurt
 
Kann es sein....

hi Kurt!

Kann es sein, dass opelomega abgezockt wird bzw. seine krankenkasse? Wegen dem Aufwand der jetzt bei ihm betrieben wird.

Gruß

Björn

 
Re: in wien

läuft das alles über krankenschein (ausser er geht privat zum arzt). sooo viel punkte macht das BZ-messen nicht aus :winke:

seas, uschi

 
es geht in diese Richtung...

auf diese weise hält man seine patienten "bei der stange":winke:
schlimm wird's dann, wenn ärzte mit der angst "arbeiten"... das scheint aber bei werners arzt nicht der fall zu sein. ich würde eine adäquate aufklärung (renale glukosurie, glukosetoleranz, insulinresistenz, metabolisches syndrom sowie lifestyle) für sinnvoller erachten als laufend nur den nüchtern-BZ zu messen.

gruß, kurt
 
nojo, es läppert sich z'samm...

schon einmal was von "den schein auspunkten" gehört? dazu gehört auch, dass man leistungen, die nicht mehr auf einem schein "platz haben" auf einen anderen geschrieben werden, der noch nicht "ausgepunktet" ist. wir wahlärzte können uns das nicht erlauben.

lg, kurt
 
Re: nojo, es läppert sich z'samm...

hab auch nur gemeint, dass werner es normalerweise nicht selber bezahlen muss.
i bin zu nahe an dem thema, darum äussere ich mich dazu nicht. deshalb auch der smilie am schluss meiner obigen antwort. :)
XXX


 
Re: es geht in diese Richtung...

Hallo Kurt.

Ich hatte dazumals auch eine komplette Blut und Harnuntersuchung im Labor machen lassen müssen, und da waren die Cholesterin, Triglycerid, Harnsäurewerte auch seeeeehr schlecht. Bekam dann Medikamente, und musste nach einiger Zeit wieder ins Labor. Cholesterin, Triglycerid und Harnsäurewerte waren dann wieder völlig i. O. Nur der Blutzuckerwert wird eben noch laufend kontrolliert.

Gruß
Werner
 
das nennt man "Laborkosmetik"

eine einmalige bestimmung des lipidstatus ist noch keine indikation für eine medikamentöse therapie, erst recht nicht, wenn du kein kardiovaskulärer risikopatient bist. warst du vor der blutabnahme 14 stunden nüchtern? ebensowenig ist eine medikamentöse senkung des harnsäurespiegels angezeigt, sofern du noch nie einen gichtanfall hattest.
zu deinem BZ hab ich mich ja schon geäußert.

gruß, kurt
 
Re: das nennt man "Laborkosmetik"

Hallo Kurt!

Da ich nur 1 x am tag esse, und dass meist gegen 17 Uhr, bin ich am nächsten Tag gegen 7 Uhr immer 14 Stunden nüchtern.
Was ich noch vergessen hatte war mein erhöhter Blutdruck von 110 zu 175....EKg war i.O., bis auf einige stolperer, die aber laut meines Doc's normal sind.Vielleicht lag es auch an meinem Lebensstil zu dieser Zeit (unausgewogene Ernährung, am Wochenende Feiern, relativ viel Süssigkeiten, wenig Bewegung...Stress. Gichtanfall hatte ich noch keinen.

Gruß
Werner
 
beginnendes metabolisches Syndrom?

wie oft hast du deinen blutdruck kontrolliert? siehe meinen homepage-artikel auf meiner homepage. wenn es kein "ausreißer" war, hast du einen bluthochdruck und gehörst medikamentös behandelt. bist du familiär vorbelastet? in diesem fall ist bei dir ein OGTT sicherlich vorrangig, um eine etwaige insulinresistenz zu erfassen. je früher man ein metabolisches syndrom behandelt, desto besser. oft ist eine lifestyle-änderung ausreichend, wie dein beispiel zeigt. im falle einer pathologischen glucosetoleranz muss man aber auch medikamentös eingreifen (zunächst einmal mit METFORMIN). siehe auch meine info im archiv.

gruß, kurt
 
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