Blutdruckwerte

Flumi

New member
Hallo!

Habe nach einem Arztbesuch mal 'ne Frage an die Fachmänner und -frauen unter Euch:

Der zweite Blutdruckwert (145 zu 95) ist nach Aussage meines Arztes etwas zu hoch und ich solle das ein wenig im Auge behalten. Was er mir aber gar nicht so richtig erklären konnte (vielleicht habe ich auch zu wenig gebohrt) war, was dieser Wert bedeutet und wie ich ihn, durch Sport oder wodurch auch immer, beeinflussen kann und was für Auswirkungen zu hohe Werte langfristig haben.

Kann mir da bitte mal jemand auf die Sprünge helfen?

Lieben Dank und liebe Grüße, Flumi

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Re: Blutdruckwerte
hallo flumi,
ich darf auf thomas' artikel über bluthochdruck sowie auf meine postings im forenarchiv verweisen.
die obergrenze des normalen blutdrucks ist heute (seit der HOT-studie) mit systolisch 135 und diastolisch 85mm Hg festgelegt. 75 aller gemessenen blutdruckwerte sollen diese grenzen nicht übersteigen, 25% dürfen etwas nach oben "ausreißen". eine einmalige RR-messung ist somit ohne aussagekraft, am allerwenigsten in einer arztpraxis.
bist du familiär vorbelastet? ein bluthochdruck ist in über 95% der fälle "essentiell", sprich ohne fassbare ursache (=primäre arterielle hypertonie), nur in wenigen fällen findet man eine ursache (nierenerkrankung oder eine hormonelle ursache wie schilddrüsenüberfunktion, vermehrte produktion von aldosteron oder cortisol in der nebennierenrinde oder von adrenalin/noradrenalin im nebennierenmark).
regelmäßiges ausdauertraining kann eine gewisse RR-senkende wirkung haben, ebenso eine körperfettreduktion (abbau von übergewicht).
die schwerwiegendste langzeitfolge eines unbehandelten bluthochdrucks ist die linksherzinsuffizienz, d.h. dass die linke herzkammer als muskelpumpe schwach wird und somit der organismus nicht mehr ausreichend mit blut versorgt wird.
daneben ist bluthochdruck ein bekannter risikofaktor für die entstehung der atherosklerose mit den hauptkomplikationen herzinfarkt und schlaganfall.
ein bluthochdruck muss konsequent behandelt werden, leider sind nur ca. 10% aller hochdruckpatienten gut eingestellt (ca. 50% aller hypertoniker wissen gar nicht, dass sie einen zu hohen blutdruck haben, von denen, die es wissen, werden 50% nicht behandelt und von den behandelten ist weniger als die hälfte ausreichend behandelt...)
ich empfehle dir die nächste zeit engmaschige selbstkontrollen in körperlicher ruhe, über den tag verteilt (du kannst dir einen RR-apparat ausleihen oder kaufen, so teuer sind die nicht. außerdem leistet manche krankenkasse einen kostenersatz, wenn du ein ärtzliches attest hast). nach 30 messungen, die du bei 4 bis 5 messungen pro tag in ca. einer woche bewerkstelligen kannst (ansonst macht es auch nichts, wenn du dafür länger brauchst), siehst du ja, wie du dran bist: 22 messwerte sollten nicht über 135/85 liegen.
weiters solltest du eine ergometrie machen, denn auch die blutdruck-regulation unter belastung ist aufschlussreich. du kannst mir ja die befunde mitteilen, wenn du willst.
gruß, kurt
 
Guten Morgen Kurt!

Danke für die schnelle Info! Werde mich auch noch einmal durch's Archiv lesen, um in dem Thema etwas fitter zu werden. Mit dem Begriff 'Ergometrie' kann ich bspws. noch gar nichts anfangen. Was ist das?

Praktisch stapfe ich in den nächsten Tagen mal in die Apotheke und kaufe so ein Blutdruckmessgerät. Werde Dir die Ergebnisse dann tatsächlich mal zumailen. Bin sonst nicht so ängstlich, aber ich bin durch meinen Papa da tatsächlich ein bisschen vorbelastet und würde ungern wie er mit 50 irgendwelche blutdruck senkenden Mittelchen schlucken müssen...!

Ganz herzlichen Dan schonmal für Deine Hilfe!

Flumi

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Re: Bluthochdruck

hallo flumi,
zur ergometrie siehe meinen artikel auf meiner homepage.
zu deinen unbegründeten ängsten vor einer medikamentösen blutdrucksenkung lies mein heutiges posting an peter im artikelforum. ich habe dir schon zu erklären versucht, wie wichtig die normalisierung eines bluthochdrucks ist! natürlich kommt es auch drauf an, welche medikamente man verordnet...
gruß, kurt
 
Betablocker

Unser Hausarzt besteht darauf, dass mein Mann morgens Betablocker und abends ACE-Hemmer nimmt. Ich habe wegen den Betablocker gefragt und dabei auf Deine Argumente verwiesen. Genutzt hat es nichts. Übrigens ist er Internist und müsste es doch eigentlich besser wissen.
Ist es wirklich so schlimm, Betablocker zu nehmen? Er will einfach nichts anderes verschreiben.
 
Dein Blutdruck war nicht "zu nieder"!

hallo carmen,
deine ärzte kann ich nicht verstehen, sie scheinen wenig ahnung von der hämodynamik zu haben.
wenn du dich registrierst, kannst du über die suchfunktion meine postings zum thema "niedriger blutdruck" und "orthostase" abrufen.
jedenfalls trotzt du keiner norm!
lg, kurt
 
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Re: Blutdruckwerte
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