Artikel "Koffein lindert Muskelschmerzen"

Phil

New member
Hallo,

bei Spiegel-Online fand ich den Artikel "Koffein lindert Muskelschmerzen". Forscher sollen heraus gefunden haben, dass sich Muskelschmerzen bei Sportlern verringern, wenn sie eine Stunde vor dem Training Koffein zu sich genommen haben.
Was ist von diesem Ergebnis zu halten? Fällt es ebenfalls in die Kategorie "Wundermittel Koffein"?

Viele Grüße,

Phil

P.S.: Den Artikel findet ihr unter: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,265890,00.html
 
Hallo Phil,

2 Möglichkeiten:

1) Koffein ist wirkungslos und die Studie komplett an den Haaren herbeigezogen. Fazit: Bringt also nichts.

2) Koffein wirkt schmerzlindernd. Dann: Finger weg, denn die Muskeln schmerzen nicht umsonst, sondern umso mehr, je dichter sie vor dem Kollaps sind. Um Muskel- und Sehnenüberlastungen und -risse zu vermeiden würde ich hier grundsätzlich die Finger davon lassen.

Möge der Saft mit Dir sein,

Doc (Holliday)

http://people.freenet.de/Sciencepark/madII.gif
 
koffein wirkt u.a. als stimulans im ZNS. gut möglich, dass es damit auch die qualität der schmerzleitung bzw. schmerzempfindung beeinflusst.
besagte studie halte ich aber eher für nicht sehr relevant.

gruß, kurt
 
Re: was ist ein "Muskelkollaps"? (k.T.)

Kollabieren = Versagen (bzw. den Löffel abgeben, ins Gras beißen, die Radieschen von unten betrachten).

Wir können das Ganze natürlich auch wissenschaftlicher ausdrücken:

Im Stadium III der ETC (Elektronentransportkette) steigt der oxidative Streß im Mitochondrium stetig an. Dies führt mit der Zeit zu Schäden an den mitochondrialen und zellulären Proteinen und auch der mtDNA und der nukleären DNA - vor allem, wenn ein Mangel an molekularem Sauerstoff und Substraten (Acetyl-CoA) auftritt. Steigt der oxidative Streß zu stark an, kommt es über proapoptotische Signale (Bax, Bcl2, CD, BD) zur Öffnung der mtPTP (mitochondrial permeability transision pore), zum Kollaps des Elektronengradienten und zum Kontakt zwischen Zytosol und Mitochondrienmatrix. CytochromC, AIF und APAF-1 lösen danach die Apoptose der Zelle aus.

Es gibt natürlich zusätzliche Faktoren, die das beschleunigen bzw. verhindern können. Übersäuerung und das Hochfahren der SODs, GPx und Glutathion gehören beispielsweise dazu.

Erzähle ich Dir damit eigentlich etwas Neues?

Möge der Saft auch mit Dir sein :)

Doc (Dollihay)

http://people.freenet.de/Sciencepark/madII.gif
 
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