Angst, Panik, Zittern, ... kann jemand helfen?

lexdeluxe

New member
Hallo zusammen

Muss nun endlich etwas loswerden. Damit ihr mich jedoch auch versteht, muss ich etwas weiter ausholen…

Angefangen hat alles vor rund drei Jahren. Ich (28 Jahre) arbeitete im Büro und ernährte mich sehr schlecht (auch viel zu wenig). Ausserdem war ich sportlich aktiv und ging regelmässig über die Mittagspause 1.5 Stunden ins Fitnessstudio und trainierte Kraft und teils etwas Ausdauer. Gegessen habe ich anschliessend nicht wirklich viel …

Es kam, wie es kommen musste: An einem Freitag nach der Arbeit ging ich zu Fuss in die Stadt. Mitten in einem Supermarkt sah ich auf einmal alles doppelt. Ich rannte raus; ein pfeifen im Ohr kam hinzu; heiss/kalter Schweiss; Angst; Panik … ich lief zu einem Kiosk, kaufte Cola und Schokolade, verliess den Kiosk und …

… erwachte wieder, als der Krankenwagen losfuhr – jedoch nur benommen.

Es folgten: eine Nacht im Krankenhaus – die Ärzte wussten nicht, was mit mir los ist; Schädel-EKG – kein Befund; MRI (2x) – ohne Befund … ich war am verzweifeln, niemand konnte mir helfen. Ich war überzeugt, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte. Ich liess ein Blutbild machen – Befund: Eisenmangel, sonst i. O.

Ich schluckte ein Eisenpräparat (Tardiferon) – vom Arzt verschrieben. Mit diesem Arzt, meinem Hausarzt, hatte ich ein Gespräch. Er meinte, ich leide an einem Burn-out, hatte eine Depression! Er verschrieb mit Temesta – half mir nicht. Immer wieder Panikattacken (vor allem unter Leuten, Einkaufszentren, …). Mein Arzt verschrieb mit ein Antidepressivum (Paroxetin). Ich ging durch die Hölle, immer wieder Panik, Angst, Zittern, Schweissausbrüche, und und und …

Nach ein paar Wochen gings berauf. Ich war überzeugt, dass Antidepressivum hat mir geholfen.

Anschliessend kam eine schöne Zeit. Hochzeit, Geburt meines Sohnes, neuer Job, ja, ich dachte, ich habe es geschafft. Obwohl ich steht ungern in Einkaufzentren ging und Menschenversammlungen meidete.

Ich verringerte meine Dosis von Paroxetin von 4mg schrittweise auf nun 2mg (welche ich heute noch nehme). Seit nun aber 2 Wochen ist es wieder soweit. Während meinem Training (Krafttraining) wird’s mir plötzlich schwindlig. Angst kommt auf, unwohlsein. Ich trinke Apfelsaft, es geht besser. Gestern jedoch ging es gar nicht – trotz Apfelsaft und Dextro-Energy Tabs. Mein Training ist mir wichtig und ich möchte nicht darauf verzichten.

Jedes mal, wenn ich mich unwohl fühle, es mir schwindlig wird, steigere ich mich in etwas hinein, kriege Atemnot (Einbildung?) und spüre meinen Herzschlag. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass mit mir alles in Ordnung ist. Aber wie kann ich meine Angst, die Panik, das „mich in etwas hineinsteigern“ loswerden. Kann mir da jemand helfen?

Kann es sein, dass das ganze durch eine Unterzuckerung ausgelöst wird? Oder eher von Blutdruckabfall?


Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könntet.


Gruss
lexdeluxe
 
A

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Re: Angst, Panik, Zittern, ... kann jemand helfen?
Hallo Lex

Sxhwierige Situation und über die Ferne schwer bis absolut nicht zu diagnostizieren. Kamen die Panikattacken erst nach dem ersten "Umkippen" dazu, bzw. hat sich aus diesem Erlebnis eine Angst entwickelt wieder unter Leute zu gehen weil es eben dort wieder passieren könnte?

Ich kenne das Problem Ohnmachtsanfälle aus meiner Jugendzeit. Bei uns liegt der niedrige Blutdruck, der ab und an (bei längerem Stehen, Gedränge, Hitze, zu wenig gegessen, getrunken) in Ohnmachtsanfällen resultierte, in der Familie. Das ging vorher mit Schwindelgefühlen, Übelkeit, kalten Schweißausbrüchen und dann dem "Ameisenhaufen" vor Augen einher. Am Ende hat man sich auf dem Boden wiedergefunden. Allerdings ging es mir nach solchen Attacken meist wieder gut und Angstzustände bzw. Panik waren nie dabei.

Um abzuklären ob es am Blutdruck liegt kannst du z.B. eine Langzeitblutdruckmessung über 24h machen lassen. Da trägst du die Manschette und ein Messgerät den ganzen Tag und in regelmäßigen Abständen wird gemessen. Sicher nicht angenehm, aber eine Möglichkeit. Beim Blutzucker wäre es ähnlich, nur müsstest du die Messungen selbst vornehmen, nicht erst wenn diese Gefühle eintreten, sondern auch schon vorher. Wenn es daran liegt und die Symptome auftreten ist er schon wieder am Steigen. Das Ergebnis wäre also nicht hilfreich. Da muss man allerdings sagen das Hypoglykämien selten bei Gesunden auftreten, aber dann meist in Abhängigkeit von Medikamenten. Da muss der Arzt ran um so etwas abzuklären.

Grundsätzlich würde ich allerdings empfehlen, so unschön es klingt, dich mal mit einem Psychologen auseinanderzusetzen. Angst- und Panikattacken können zwar Symptome eines organischen Problems begleiten, aber es gehört trotzdem in fachliche Hände. Ebenso sind Depressionen, sollten sie ursächlich sein, dort auch besser und spezifischer behandelbar.
Hausärzte sind auf allgemeine Erkrankungen spezialisiert. Attacken wie deine sind aber nicht wirklich allgemein, gehören also nicht dorthin.

Grüsse

Maria
 
Vielen Dank für deine Antwort.

Ja, dieses Problem ist nach dem ersten Umkippen entstanden, auch, weil mir niemand weiterhelfen konnte. Seither habe ich einfach Angst, wieder in Ohnmacht zu fallen, sobald mir schwindlig ist.

Wie regelst du dies nun? Hast du immer noch das Problem, umzukippen? Deine Gefühle sind genau die gleichen, welche ich vor meiner Ohnmacht hatte.


Gruss
lexdeluxe
 
also bei mir hat sich das ab dem 23. Lebensjahr von allein gegeben. Wie gesagt ist das bei uns eine Befindlichkeitsstörung die jede Frau der Familie in Jugendzeiten hatte. Das ist wohl auch der Grund dafür wieso ich das Ganze sehr locker gesehen habe. Es war ja eher "normal". Meist lief es so das ich das umkippen einfach zugelassen habe weil es mir danach meist wesentlich besser ging als wenn ich mich mit den Schwindelgefühlen den ganzen Tag rumgeplagt habe. Ich nehme einfach an das dadurch die kurzfristige Blutdruckregulation effektiv gearbeitet hat. Ich hab natürlich darauf geachtet mich bei den ersten Anzeichen sofort in irgendeine Ecke zu stellen in der mir nichts passieren konnte beim Fallen. Am Ende waren dann auch meist irgendwelche Leute da die mir was zu trinken und zu essen vor die Nase hielten etc. Das war also kein Drama, nur bei den ersten Malen oder dann später auf Parties etwas peinlich :).

Deine Panik davor ist verständlich, vor allem weil du nciht weißt woran es liegt. Aber ein erfahrener Psaychologe kann mit dir daran arbeiten. Zumindest ist dann eine unangenehme Komponente weniger vorhanden.
 
hi
mediakementös hast du a schon einiges probiert.
ernährst du dich immernoch schlecht/ungesund bzw. zu wenig? falls ja abstellen, sollte priorität sein, denn ein körper das etwas leisten soll muss auch versorgt werden. stresssituationen wie menschenmengen kann man oft vermeiden bzw. aus dem weg gehen - versuch das doch einfach.
vllt spielt auch da soziale umfeld eine rolle, also befasse dich mehr mit personen an denen dir liegt bzw. denen du liegst, und begeb dich vllt. mit diesen gemeinsam in so eine "stresssitation", denn das baut den stress eher ab und man ist gelassener und sicherer in gruppe/rudel^^. viel schlaf kann ich noch empfehlen, und gelassenheit und du kannst dich auch objektiv fragen was denn nun der grund für diese körperlichen reaktionen sein soll, manchmal steigert man sich auch von schreck. o.ä. in etwas hinein obwohl es dazu keinen grund gibt.
unbequeme situationen kannn man meistern indem man sich diesem abgeschwächt aber vermehrt aussetzt - somit entsteht ein "einschleifeffekt" da du dann schon alles kennst, ablauf usw.
begleitender gang zum seelenklempter ist sicher auch kein schlechter tipp. alles in allem läßt sich die ursache für dein verhalten/reaktion aus meinem standpunkt nicht wirklich ergründen.

mfg
 
Hallo erneut

Nachdem ich erneut einige Panikattacken erleben musste, habe ich mich nun bei einem Psychotherapeuten angemeldet. Termin: nächsten Mittwoch.

In der Zwischenzeit habe ich mir selber auch Gedanken gemacht, woher das kommen kann. OK, meine Bewusstlosigkeit ist für mich erklärbar. Zuviel Training, zu Intensiv, mangelnde Ernährung, viel Stress.

Jetzt aber zum Zittern, Unwohlsein, Angst, etc. welches mich immer mal wieder heimsucht.
Kann es sein, dass dies auch eine Reaktion meines Körpers ist, weil ich stets zu intensiv trainiert habe? Dazu muss ich sagen, dass ich regelmässig (seit Jahren) Krafttraining betreibe und dies auch IMMER Intensiv. Also jeden Satz bis zum konzentrischen Muskelversagen (MV). Trainingsdauer +/- eine Stunde, dazu kommen noch Ausdauereinheiten. Meist trainiere ich so 4-5 mal pro Woche und dies, wie gesagt, seit Jahren.

Leider muss ich wohl auch sagen, dass ich nicht wirklich auf meinen Körper gehört habe, d.h. dass mein Training einfach absolviert habe, ohne wenn und aber. Zugegeben, kann auch als Zwang angesehen werden.

Dazu gibt es den Begriff Übertraining, obwohl dieser ja sehr umstritten ist. Aber kann es sein, dass ich meinen Körper regelmässig übertrainiere und er mir das so nun "heimzahlt"?

Ich weiss, dass Ferndiagnosen schwierig sind und mir ist klar, dass ich jetzt zu einem Therapeuten gehen werde. Ich möchte nur wissen, ob vielleicht jemand von euch mir dazu was sagen kann bzw. eigene Erfahrungen gemacht hat.

Ich bin nicht regelmässig in diesem Forum und weiss auch nicht, ob Kurt noch da ist. Aber vielleicht könnte er mit seiner Erfahrung mir dazu was sagen. Ich persönlich halte sehr viel von seinem Wissen.

Vielen Dank schon mal im Voraus.
 
Jetzt aber zum Zittern, Unwohlsein, Angst, etc. welches mich immer mal wieder heimsucht.
Kann es sein, dass dies auch eine Reaktion meines Körpers ist, weil ich stets zu intensiv trainiert habe? Dazu muss ich sagen, dass ich regelmässig (seit Jahren) Krafttraining betreibe und dies auch IMMER Intensiv. Also jeden Satz bis zum konzentrischen Muskelversagen (MV). Trainingsdauer +/- eine Stunde, dazu kommen noch Ausdauereinheiten. Meist trainiere ich so 4-5 mal pro Woche und dies, wie gesagt, seit Jahren.

Leider muss ich wohl auch sagen, dass ich nicht wirklich auf meinen Körper gehört habe, d.h. dass mein Training einfach absolviert habe, ohne wenn und aber. Zugegeben, kann auch als Zwang angesehen werden.

Dazu gibt es den Begriff Übertraining, obwohl dieser ja sehr umstritten ist. Aber kann es sein, dass ich meinen Körper regelmässig übertrainiere und er mir das so nun "heimzahlt"?

Abwegig finde ich die Theorie nicht. Ständig auf Höchstleistung zu trainieren kann für den Körper Stress bedeuten. Ähnliche Phänomene gibt es ja auch bei "normalem" Stress. Lange Zeit stark unter Strom auf die der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Infektanfälligkeit. Andere Symptome wie z.B. allgemeines Unwohlsein wären auf jeden Fall auch denkbar. Ob mentale Reaktionen wie Panikattacken ebenfalls ihre Ursache darin haben können weiß ich allerdings nicht und möchte auch nichts falsches sagen. Da ist der Therapeut der passende Ansprechpartner. Die Frage ist auch ob du dich allgemein sehr stark unter Stress setzt, nicht nur beim Sport , auch in anderen Lebensbereichen. Das würde ich als Ursache für möglich halten (ohne den fachlichen Hintergrund wohlgemerkt, nur eine persönliche Meinung).

Du kannst versuchen Kurt eine private Nachricht zu schreiben, die müsste er per Mail bekommen.

Grüsse

Maria
 
Vielen Dank schon mal für deine Antwort.

Sonstiger Stress in meinen persönlichen Umfeld hält sich in Grenzen. Klar, mit Kind gibt es schon mal etwas an die Nerven und auch im Job gibts ab und zu etwas mehr zu tun. Jedoch würde ich dies nicht als grossen Einfluss auch meine Psyche ansehen.

Ich bin schon mal gespannt auf meine erste Sitzung vom Mittwoch beim Therapeuten. Dem Kurt habe ich mal geschrieben und vielleicht meldet er sich auch, wäre super. Habe seine Artikel über das Übertrainingssyndrom gelesen und bin der Meinung, dass er vielleicht noch etwas mehr darüber weiss.

Jedenfalls habe ich mir Heute den Entschluss gefasst, mein Krafttraining für eine Woche einzustellen. Ganz ohne körperliche Tätigkeit bin ich nicht, habe mir vorgenommen, täglich 30 Minuten lockeres, regeneratives Ausdauertraining zu absolvieren. Hoffe, das unterstützt meine "Genesung" etwas :ka:

Werde mich bestimmt weiterhin melden, wie es bei mir weitergeht.
 
Panikattacken sind doch heutzutage ein bekanntes Phänomen. Dafür gibt es Spezialkliniken. Würde an Deiner Stelle dort einen Aufenthalt beantragen, natürlich vorher gut über Foren informieren, welche der Institutionen gut ist. Dort wird normalwerweise mit einem Desensibilisierungstraining gearbeitet. Bloss nicht wahllos Tabletten schlucken. Sport hilft dabei gut, aber zuvor muss die Grundthematik geklärt sein.
 
Hi,

ich habe gezögert, hierzu etwas zu schreiben.

Gut aus meiner Sicht ist, dass Du Dich bei einem Psychotherapeuten angemeldet hast. Eine Diagnose hier zu stellen wäre darüber hinaus falsch und selbst meine Gedanken können kontraproduktiv sein

Dennoch haben mich ein paar Deiner Erzählungen nachdenklich gemacht:
- Pfeifen im Ohr (ist es immer noch da oder immer wieder mal da) könnte auf Tinitus hindeuten, der wiederum durch psychischen Druck entstehen.
- Auch der Schwindel kann psychische Ursachen haben
- Angst/Panik kann aus Angst vor der Schwindelsituation entstehen. (Ein Kollege klagte jahrelang über Schwindel, der sich wie eine langsam ansteigende Sinuskurve entwickelte. Jede körperliche Ursache konnte ausgeschlossen werden. Erst eine psychotherapeutische Behandlung - hier Hypnosetherapie - brachte nachhaltigen Erfolg. Diagnose war Agoraphobie.)

Dies sind nur ein paar Gedanken, die bei Dir zutreffen könnten. Letztendlich abklären kann dies aber nur ein Therapeut in persönlichen Sitzungen.

Ich wünsche Dir, dass Du an den "richtigen" geraten bist und darüberhinaus viel Erfolg!

Grüße,
Jörg
 
@ all

Danke für eure Antworten.

@Jörg
Nein, dieses Pfeiffen im Ohr hatte ich nur damals, bevor ich bewusstlos wurde.

Das dies alles psychische Hintergründe haben könnte, weiss ich nicht. Genau deshalb habe ich mich auch bei einem Psychotherapeuten gemeldet. Ob es jetzt der Richtige ist, muss ich abwarten :-(

Auf jeden Fall werde ich meine neuen Erkenntnisse nach meiner Sitzung hier preisgeben, damit evtl. weiter "Leidensgenossen/-innen" von Anfang an den richtigen Weg einschlagen werden, sofern es denn der Richtige ist. Aber schwarzmalen sollte man ja nicht ... :D

viele Grüsse
 
Leider wurde der Termin von Gestern aus privaten Gründen des Therapeuten abgesagt.

Neuer Termin ist nun Heute um 11.00 Uhr.
 
Hi!

Ich hatte/habe vor einiger Zeit eine recht ähnliche Symptomatik gezeigt.
Ich war ebenfalls beim Kardiologen und habe ein langzeit EKG aufzeichnen lassen.
Bei mir kam raus, dass es wohl die kompensatorische Pause nach einer Supraventrikulären Extrasystole ist, die ich, je nachdem wie lange diese ausfällt, bemerke.
Die Angst danach ist psychisch bedingt, man fühlt eben etwas was nicht normal ist und steigert sich da hinein, ich zumindestens.
Wünsche dir aber dennoch gute Besserung!
 
A

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Re: Angst, Panik, Zittern, ... kann jemand helfen?
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