aerobe vs. anaerobe Kapazität

Bortas

New member
Moin allerseits :)



Nach den ganzen Diskussionen um die Ausdauer stellt sich mir nun folgende Frage...



Eine Erhöhung der aeroben Kapazität geht ja bekanntlich immer mit einer entsprechenden Verringerung der anaeroben Kapazität einher und umgekehrt. Die aerobe Kapazität kann man mit Ausdauertraining verbessern, wodurch man hier leistungsfähiger wird. Wenn sich aber demzufolge gleichzeitig die anarobe Kapazität (welche ja für das Krafttraining unentbehrlich ist) verringert, würde das doch bedeuten, daß man nie in beiden Bereichen "gut" sein kann.



Will heißen: Ein toller Ausdauersportler ist automatisch auch ein mieserabler Kraftsportler und umgekehrt. Liege ich soweit richtig, mit meinem Gedankengang?



Wenn ja, weiter im Text:

Aus oben genannter Feststellung würde doch messerscharf folgen, daß sich meine Kraftleistung verschlechtert, sobald sich meine Ausdauerleistung verbessert, oder? Daraus wiederum würde folgen, daß Ausdauertraining Gift für ambitionierte Kraftsportler ist, während Krafttraining Gift für Ausdauersportler wäre.



Meinungen?



Gruß

Bortas
 
A

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Re: aerobe vs. anaerobe Kapazität
kleine Ergänzung...

...wenn die Folgerung in meinem ersten Posting soweit korrekt ist, würde das doch auch weiterhin bedeuten, daß es sinnlos ist, sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining zu betreiben, da die beiden sozusagen gegeneinander arbeiten.



Beispiel:

zuerst absolviere ich eine intensive Ausdauereinheit und verbessere damit meine aerobe Kapazität. Gleichzeitig verschlechtert sich die anaerobe Kapazität. Dann gehe ich hin und führe ein intensives Krafttraining durch. Der umgekehrte Effekt tritt ein und ich bin wieder am Ausgangspunkt. Beide Trainingseinheiten würden sich gegenseitig aussschalten und man könnte auch gleich im Sessel sitzen bleiben.



Das ganze kommt mir komisch vor, so daß ich davon ausgehe, daß ich einen Denkfehler eingebaut habe. Kann mir jemand sagen, wo der liegt?



Gruß

Bortas
 
Re: natürlich is ein kompromiss möglich....

Hi,



> es gilt den schnittpunkt der beiden als geraden

> definierten einheiten ausdauer und kraft nach oben zu verschieben



Naja, daß man gerade als Anfänger sowohl seine Kraft- als auch seine Ausdauerleistung verbessern kann, ist schon klar, wobei das ja eigentlich schon nicht in das Modell paßt (Daher ja auch die Frage... ist das Modell an sich falsch, oder versteh ich es nur nicht richtig? ;-)). Aber wie siehts bei Leuten aus, die sich in der Nähe ihrer jeweiligen genetischen Grenze befinden? Ist eine Ausdauerverbesserung da tatsächlich kontraproduktiv für die Kraftverbesserung, oder meinetwegen auch umgekehrt?



Kann vielleicht mal einer Kurt rufen? ;-)



Gruß

Bortas
 
aerobe versus bzw. plus anaerobe Kapazität!

hallo bortas,

dein denkfehler besteht darin, die anaerobe kapazität nur den energiereichen phosphaten zuzuordnen. diese sind beim maximalkrafttraining gefragt. es ist jedoch die anaerobe glykolyse, die den grossteil der anaeroben kapazität ausmacht (->kraftausdauer bzw. schnelligkeitsausdauer: beispiel: 400m-lauf, 1000m-bahnzeitfahren, 500m-eisschnelllauf, 100m-kraulsprint).

thomas marknmann und ich haben zu diesem thema schon stellung bezogen. natürlich kann man die motorischen grundeigenschaften kraft und ausdauer parallel steigern, das läuft quasi auf zwei verschiedenen schienen ab. aber genauso ist es klar, dass man nicht in beidem das maximum herausholen kann (man kann nicht gleichzeitig ein spitzen-marathonläufer und spitzen-kraftdreikämpfer sein).

aber eine solide grundlagenausdauer ist für ein krafttraining keinesfalls kontraproduktiv, im gegenteil!

gruss, kurt
 
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