12 Minuten-Wettkampf: Am Anfang richtig Gas geben?

Michael447

New member
Hallo,

mich würde mal interessieren, ob man bei einem Wettkampf (Laufen), der 12 Minuten andauert, versuchen soll, konstante Rundenzeiten einzuhalten.

Wäre es nicht sinnvoller, während des erstens Drittels der Zeit, also während der ersten 4 Minuten, schon mal 40% der gesamten Wettkampfstrecke zu absolvieren?

Der Grund für meine Vermutung ist, dass man seine Kohlenhydrate möglichst schnell verbrennen sollte (notfalls anaerob), damit die Fettverbrennung möglichst schnell einsetzt und ein wenig zusätzliche Energie liefert.

Meine Begründung kann kompletter Unfug sein, interessieren würde mich deswegen einfach mal die Meinung von Leuten, die (im Gegensatz zu mir) ein wenig praktische Wettkampferfahrung haben.

Danke schon mal für Antworten!

Michael.
 
Sie ist kompletter Unfug.

Was soll das eigentlich für eine Streckenlänge sein ? 3000m Hinderniss ?

Zur Einteilung. Wenn Du am Anfang Gas gibst wie ein blöder, wird Deine Laktatbildung so hoch sein, dass Du anschließend nur noch kriechst. Sinnvoll ist auf jeden Fall sich vorher ein paar km langsam trabend einzulaufen. Gleichmäßig müssen die Rundenzeiten nicht sein, hier spielt die Taktik dann eine Rolle und die Tempohärte.

Gruß

Carsten
 
12 Minuten-Wettkampf: COOPER-Test?

hallo michael,
ich nehme an, es handelt sich um den cooper-test.
was willst du mit der niedrigen energieflussrate durch fettverbrennung bei einem 12-minütigem wettkampf? willst du joggen oder möglichst schnell laufen? deine glykogenspeicher reichen bei größtmöglicher aerober belastung für mindestens eine stunde. natürlich darfst du von vornherein keine zu hohe belastungsintensität wählen, die dein maximal mögliches lactat-steady übersteigt und dich somit vorschnell übersäuern lässt.
(siehe "die muskuläre energiebereitstellung im sport" auf meiner homepage).
gruß, kurt
 
Re: COOPER-Test? => JA!

Ja, es handelt sich tatsächlich um den Cooper-Test.

Ich werde auch akzeptieren, dass es nicht sinnvoll ist, am Anfang richtig Tempo zu machen :winke:

Aber ehrlich gesagt, bin ich mit der Erklärung immer noch nicht ganz zufrieden:

Die Idee mit der Fettverbrennung ziehe ich zurück; ist wirklich falsch, wenn die Glykogenreserven so groß sind.

Aber: Wodurch wird denn die Gesamtleistung des gesamten Wettkampfes im Wesentlichen begrenzt? Ich vermute, durch die Gesamtmenge an Laktat, die man während dieser Zeit abbauen kann.
Deshalb würde ich meinen, am Anfang richtig Gas geben (z.B. eine Minute), damit sich Laktat schnell bildet und das Abbau-System auch was zu tun bekommt. Weil: bei wenig Laktat im Körper wird ja wohl auch wenig abgebaut => ungenutztes Potential im Wettkampf (während der ersten Minuten).

Abgesehen davon hätte ich mal geschätzt, dass die durchschnittliche Gesamtleistung während des (kurzen)Wettkampfes vielleicht 150% der steady-state-Leistung beträgt, immerhin hat man am Anfang ja kein Laktat und am Ende ist man "voll davon"...

Zu meiner Entschuldigung, falls ich schon wieder Unfug von mir gebe, muss ich sagen, dass ich Physiker bin und kein Biologe - aber interessieren würd´s mich trotzdem..

Grüße, Michael.
 
Re: COOPER-Test? => JA!

Ich antworte hier mal für Kurt.

Wenn Du am Anfang Deine Geschwindigkeit so hoch schraubst, werden Deine Muskeln mit Laktat überschüttet und bis das dann abgebaut oder abtransportiert ist, liegst Du schon flach auf dem Boden und zwar bevor 12 min rum sind. Probier's doch einfach mal aus. Gib mal ein paar Minuten richtig Gas und schau mal was passiert. Im Prinzip müsstest Du ja bei so einer kurzen Strecke die Geschwindigkeit halten können (schön wär's).

Gruß

Carsten
 
muskuläre Energiebereitstellung

hallo michael,
du hast die muskuläre energiebereitstellung nicht verstanden (ich hab dir schon den hinweis auf den infoartikel auf meiner homepage gegeben).
nicht die menge an "abbaubarem" lactat ist leistungslimitierend, sondern die energieflussrate, die über den entsprechenden zeitraum gewährleistet werden kann. bei 12 min belastungsdauer mit größtmöglicher leistung ist jedenfalls die aerobe energiebereitstellung durch glucoseverbrennung das entscheidende kriterium, wobei auch die anaerobe glykolyse mitbeteiligt ist. es gilt, diejenige leistung herauszufinden, die 12 min aufrechterhalten werden kann. diese liegt natürlich etwas über der individuellen anaeroben schwelle, aber darf nicht so groß sein, dass die lactatbildung eine vorzeitigen abbruch der belastung (durch einen zu großen pH-abfall in der muskelzelle mit konsekutiver enzymhemmung) erzwingt.
übrigens: lactat wird bei einer solchen belastung von beginn an gebildet.
hier noch der link zu einem älteren posting von mir (darin ist auch eine tabelle enthalten, die die muskuläre energiebereitstellung bei den unterschiedlichen laufdistanzen zeigt):
http://www.fitness.com/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php?Cat=2&Board=de_fitnessbk&Number=48882&Search=true&Forum=All_Forums&Words=muskul%E4re%20energiebereitstellung%20in%20%5C%25&Match=Entire%20Phrase&Searchpage=0&Limit=25&Old=allposts&Main=48837
gruß, kurt
 
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