Wird Krafttraining überschätzt?

frank_cycle

New member
So stellt es zumindest die aktuelle Ausgabe der Runner's World in den Raum. Habe mir jetzt nicht das ganze Heft für eine Doppelseite Artikel gekauft. Wesentliche beim Querlesen gefundene Punkte:

* Ein Pfund Muskelgewebe soll gar nicht mal so dramatisch viel mehr Energie verbrauchen als ein Pfund Fettgewebe. Die Rede war von 6,5kcal versus 2kcal, die Zeiteinheit habe ich leider überlesen. Deshalb soll der Effekt von "verbraucht permanent Energie, selbst im Schlaf" überschätzt werden.

* An einem Beispiel wurde vorgerechnet, daß Laufen zunächst mal mehr Energie verbrät als dieselbe Zeit Krafttraining. Der voraussehbare Einwand: Möglich, aber der Nachbrenneffekt ist bei Krafttraining wesentlich länger, und das reißt es wieder raus. Auch hier war der Artikel anderer Meinung: Den EPOC (excess post-exercise oxygen consumption) hätte man auch überschätzt und der wäre längst nicht hinreichend, um das Mehr an Energieverbrauch auszugleichen.

Ach ja, und wissenschaftlich soll es auch noch sein, jedenfalls berufen sie sich auf neuere Erkenntnisse. Nun mag man ja sagen, es ist halt die Runner's Word und nicht die Powerlifter's World und sie wollen ihre eigene Disziplin möglichst gut dastehen lassen.

Trotzdem frage ich mich, ob da was dran ist.

Viele Grüße,
Frank

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nein, nur die Bedeutung des Energieumsatzes allgemein

egal, um welche sportart es sich handelt. abgesehen davon würde ich 6.5 vs 2 kcal als hochsignifikant werten. dass die wissenschaftlichen publikationen über den EPOC widersprüchlich sind, ist auch nix neues (such mal in "medline"...), und auch das haben wir hier schon diskutiert. das problem ist, die methodik des trainings so zu standardisieren, damit objektivierbare ergebnisse erzielt werden können.
sei wie's sei - weder der energieumsatz während des trainings noch der EPOC sind für den trainingseffekt entscheidend. und wenn's um's abspecken geht, so braucht man auch keine genauen daten über den energieumsatz zu wissen - es geht auch ohne (es sogar besser, weil stressfreier).

schönes wochenende, kurt
 
Signifikant schon,

aber macht es "unter dem Strich" etwas aus?

Ich habe einen Artikel gefunden, der ähnliche Werte nennt,

Organ or tissue Daily metabolic rate
-------------------------------------------------------------
Adipose (fat) 2 calories per pound
Muscle 6 calories per pound

Sogar mal mit korrekter Literaturreferenz, oh Wunder.

Natürlich ist ein Pfund Muskelmasse sinnvoller als ein Pfund überflüssiges Fett, ohne Frage. Nur unter dem Aspekt der Energiebilanz ist es so gut wie nichts, ob ich pro Tag nun satte 4-4,5kcal mehr verbrauche. Ein TL Zucker hat 20kcal... Und selbst wenn man von mehreren Pfund Muskelmasse ausgeht, wird es immer noch nicht opulent mehr. Es demotiviert mich in keinster Weise, allerdings korrigiert es doch deutlich die Erwartungen, die ich an die Auswirkungen von Muskelmasse hatte.

Damit, daß man sich durch Rumrechnerei über mögliche Kalorienverbräuche viel unnötigen Streß machen kann, hast Du sicherlich recht. Ich hätte auch auf viel Kalorienrechnerei beim Essen keinen Bock gehabt.

Schönes Wochenende,
Frank


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spiegelt nicht alle pos. effekte wieder...

krafttraining beschr�nkt sich nicht nur auf den energieumsatz. deswegen heisst es ja auch krafttraining und nicht energieverbrauchstraining. schwerpunkt ist immer noch die steigerung der kraft und der damit in erster linie verbundenen pos. effekte auf z.B. gelenke im sinne von stabilit�t und leistungsverm�gen. wie viele l�ufer gibt es denn, die r�ckenschmerzen oder knieprobleme haben... dass auch ein effekt auf den energieumsatz existiert ist sch�n genauso wie der figurformende :winke:, es bleibt aber ein nebeneffekt (oder sollte es zumindest).

gru�, stefan
 
Ich seh den Punkt nicht...

Hey!

... worauf zielt diese Diskussion ab??

Conclusio: Muskeln verbrauchen mehr Kalorien pro Kg als Fettgewebe, jedoch nicht unglaublich viel mehr. Na und? Das ist ja ganz klar, wenn man sich überlegt, dass ein Kilo Fett 7000 kcal ausmacht und dazusagt, dass selbst ein intensivst trainierender Mensch pro Jahr nicht wesentlich mehr als 2 kg Muskelmasse aufbauen kann, so ist es absolut logisch, dass der zusätzliche Energieverbrauch der rein durch die Zunahme an Muskelmasse zu Stande kommt nicht aufregend groß ist (sein kann). Die Kombination macht's aus: Energie, die beim Training verbraucht wird, Nachbrenneffekt + jetzt kommt erst der Teil der ruhenden Muskelmasse, die durch's Training aufgebaut wird.

Es geht uns doch allen um den Spaß am Training und darum, dass man sieht, dass sich kraftmäßig was tut. Ein paar Kalorien +/- sollten eigentlich keinen um den Schlaf bringen. (Ok, ich kann das vermutlich nicht nachvollziehen, ich bin schlank und wars bisher immer. Das gestehe ich ein :))



So hab ich mir das gedanklich jedenfalls zusammengebastelt. Denke, dass ich nicht ganz falsch liege.

mfG

Alex

http://de.geocities.com/nosegrap77/alex.jpg
 
Mein Fehlverständnis

...und damit stehe ich nicht ganz allein, war:

"Durch Krafttraining wird Muskelmasse aufgebaut. Dadurch läßt sich der Grundumsatz merklich steigern, d.h. man bekommt auch bei körperlicher Inaktivität einen spürbaren Bonus in Form von Energiemehrverbrauch. Muskeln sind aktiveres Gewebe und verbrauchen immer Energie, ob sie gerade benutzt werden (dann um so mehr) oder nicht. Dadurch nimmt man selbst im Schlaf mehr ab."

Das entpuppt sich nun für mich als Mythos, denn selbst 5 Kilo Muskelgewebe = 10 Pfund = 60kcal Mehrverbrauch entspricht einem nicht gegessenen Apfel pro Tag und ist damit vernachlässigbar.

Mir geht es sicherlich nicht daru, jemandem den Spaß am Training zu nehmen und klar, es ist schon toll, daß einem die Hanteln, die man früher kaum hochbekommen hat, zu leicht werden. :winke:

Für mich ist die Thematik spannend, weil ich halt mal deutlich übergewichtig war, und immer noch mehr Fettgewebe mit mir rumtrage, als ich eigentlich möchte.

Grüße,
Frank




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Moment....

Hey frank!
Du hast vorher geschrieben, du hast die Zeiteinheit vergessen, in deren Zusammenhang von 2kcal bzw. 6,5 bei Muskelgewebe die Rede war. Ich nehme an es war pro Stunde, scheint mir logisch. Wenn du jetzt mit 4,5 kcal Mehrverbrauch/ h rechnest x (z.B.) 5 kg Muskelmasse mehr x 24 Stunden, dann kommst du immerhin auf 22,5x24 = 540 kcal. (natürlich vorausgesetzt, dass es sich auf Stunden bezieht). Das wäre aber dann nicht mehr wenig.

mfG

Alex

http://de.geocities.com/nosegrap77/alex.jpg
 
meiner meinung nach verbraucht...

1 kg muskulatur ca. 70 kcal pro tag. dabei ist aber nur der erhaltungsbedarf gedeckt. interessant wird das ganze doch erst bei aktivit�t und dabei ist der vorteil doch eindeutig.

gru�, stefan
 
Re: Ich seh den Punkt nicht...

Für mich gibt es den Punkt:

Lt. Forumsmeinung soll Krafttraining soll zum Abspecken besser sei als Ausdauertraining.

Der Artikel behauptet das Gegenteil - weil der Nachbrenneffekt zu gering ist und beim Laufen mehr verbrannt wird als bei der gleichen Zeit Krafttraining.

Das ist doch ein interessanter Punkt :)

lg

http://members.inode.at/wintersberger/tom.jpg
 
Der Punkt ist doch eher,

dass beim Abnehmen dem Körper "Abbauprioritäten" gegeben werden müssen. Und das geht eben nur mit Krafttraining. Schließlich will man ja nicht nur allgemein Gewicht, sondern Fett verlieren.

Und die Forumsmeinung ist doch sowieso, dass man beim Training auf Funktionalität und nicht auf die Kalorienzahl schauen soll. Da geht nun einmal nichts über Ausdauertraining (kann man öffters und länger ausführen, sowie mit den Intensitäten spielen). Aber letztlich geht es nur über Essensdiziplin bz. Esskultur. Diese Zahlenspiele mit dem Kalorienverbrauch sind rein akademisch.

Gruß
Sascha (der sich eigentlich fragt, was denn bitte "die Forenmeinung" ist)
 
Ich kann dieser Theorie irgendwie überhapt nicht trauen. Ich weiß, dass hier Bodybuilder nicht gerade beliebt sind, aber für dieses Thema doch der beste Beweis dafür, dass Muskulatur eine Menge mehr Kalorien verbrennt als Fettgewebe. Wenn man überlegt wieviele Kalorien ein 90 kg schlanker Bodybuilder(Fettgehalt 10 %) zu sich nimmt um sein Gewicht zu erhalten, im Gegensatz zu einer 90 kg schweren Person(Fettgehalt 20 %). Dann ist das schon ein großer Unterschied, in Bezug auf die Kalorienmenge.

VG Angelus
 
link funktioniert nicht

mit "calorie" sind sicherlich kcal gemeint, und nochmals: wer sport nur unter dem aspekt eines größtmöglichen energieumsatzes betreibt, tut mir leid.
abgesehen davon ist es seit über 20 jahren wissenschaftliche evidenz, dass otto normalverbraucher mit hilfe eines krafttrainings effizienter abspecken kann als mit einem extensiven ausdauertraining. denn untrainierte können erst recht kein so umfangreiches ausdauertraining durchführen, dass daraus ein sognifikant höherer energieumsatz resultiert. außerdem ist es ohnehin klar, dass die kombination kraft- plus ausdauertraining am zweckmäßigsten und damit auch empfehlenswert ist - und das nicht vorranging aus sicht der energiebilanz, sondern aus sicht der fitness. wer beim training kalorien zählt, ist genaus zwangsgestört, wie der, der es beim essen tut.

gruß, kurt
 
und diese Aussage ist eben nicht richtig

weil man das nicht pauschalieren kann. es kommt immer drauf an, wie intensiv trainiert wird. die meisten menschen verbrauchen bei ihrem ausdauertraining in der gleichen zeit nicht mehr energie als bei einem krafttraining.
ansonst siehe meine heutige antwort an frank.

gruß, kurt
 
Nimm diesen:

www.thefactsaboutfitness.com/news/cals.htm

Irgendwie gelingt es mir immer, das url-Tag so zu verhunzen, daß er eine ungültige URL draus macht. /phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

Davon, Sport <font color=blue>nur</font color=blue> unter dem Aspekt des Energieumsatzes zu betreiben, redet ja keiner. Andererseits hast Du ja selbst einen Artikel, der mit dem Mythos "Fettverbrennungspuls" aufräumt und deutlich macht, daß viele Leute wesentlich weniger effizient trainieren, als sie eigentlich könnten.

Wenn man größere Mengen überflüssigen Körperfetts abzubauen hat, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, sich anzuschauen, was den meisten Erfolg verspricht. Nicht um bei jedem Training mit dem Taschenrechner dazustehen und Kalorien nachzurechnen, aber doch, um auf längere Sicht mehr Resultat zu sehen.

Was mich angeht, halte ich mich an die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining. Nicht nur weil es unterschiedliche Bereiche körperlicher Fitneß abdeckt, sondern auch, weil mir beides Spaß macht.

Gruß,
Frank


http://www.arcor.de/palb/alben/88/934888/120_3462353036396331.jpg
 
60 kcal/24 Std sind nicht vernachlässigbar

das sind ein viertel kilo fettgewebe weniger im monat, 3 kg weniger im jahr...

gruß, kurt
 
brain jogging zum Abnehmen?

Hallo Frank!

Nach der Tabelle wär's ja am effizientesten, das Gehirn intensiv zu beschäftigen! Denken macht schlank! Oder kann man sogar die Nieren zu Höchstleistungen veranlassen? Ach ja, Bier wär vielleicht kontraproduktiv...
Oder versteh' ich da was falsch? Sind diese Organe so mit sich selbst beschäftigt, dass sie kaum auf äußere Anforderungen durch vermehrten Energieverbrauch reagieren?

lg Hans
 
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