Als Hauptproblem der Elektromuskelstimulation wird immer wieder das Problem genannt, dass zwar der Muskel lokal kontrahiert, dass aber die Koordination nicht mitgeschult wird, also sozusagen die zentralnervöse Ansteuerung fehlt und daher das Training mit diesen Geräten nur eingeschränkt brauchbar ist.
Ist das wirklich so dramatisch?
* ich lass jetz mal die Diskussion über die mögliche Vermehrung von Muskelfasern (Hyperplasie) durch Training weg und geh davon aus, dass die Anzahl der Fasern konstant bleibt, genau so wie die Faserverteilung (ST-IM-FT) kaum durch Training beeinflussbar ist
* eine Muskelfaser gehorcht dem Prinzip 'alles-oder-nichts' also sie kontrahiert bei einem bestimmten Reizniveau oder bei unterschwelligem Reiz eben nicht
* Die Stärke einer Muskelkontraktion wird über die Anzahl der kontrahierten Fasern gesteuert - je mehr Einzelzuckungen, desto höher die entwickelte Kraft
* ein extern provozierter Reiz (EMS) bewirkt bei einem bestimmten Niveau und in einem ausreichenden Trainingzeitraum eine Verdickung der einzelnen Fasern (quasi eine Schutzreaktion durch Vergrösserung des Querschnitts)
ich komm jetzt auch schon zum Punkt ;] :
Wenn ich ein Bewegungsmuster gelernt habe, habe ich sozusagen ein Zeitprogramm einzelner Muskelzuckungen im Kopf: zu welcher Zeit müssen welche Muskelanteile wie stark kontrahiert werden (intermuskuläre Kontraktion)? Jetzt müsste es wohl so sein, dass dieser Ablauf durch 'extern' auftraininerte Muskeln sich prinzipiell nicht verändert. Alles was sich verändert ist das Kraftniveau - Zeitablauf/ Innervation bleiben wohl gleich. Vielleicht ändert sich auch die Reizschwelle oder andere Faktoren (weiss wer mehr dazu?) - trotzdem glaube ich, dass die neuen Ressourcen relativ schnell nutzbar sind.
Ich denke also - im Gegensatz zu den meisten hier - dass ein EMS-Training, vernünftig kombiniert mit dynamischen Zielbewegungen durchaus Sinn macht v.a. im Hinblick auf Reizintensität/ Reizsteigerung, Reizvariation, Vergrösserung von Gelenksbeweglichkeit, Zeitökonomie etc. - dass Hermann Maier damit Geld verdient (wie ich lese) spricht ja nicht zwangsläufig gegen die Wirksamkeit des Systems, ob er es jetzt selbst verwendet oder nicht (vielleicht ißt ja auch Gottschalk Gummibärlis)
Im übrigen ist genau dieses 'Problem' der nichtnutzbaren Muskelmasse auch im üblichen Trainingsverlauf der 'Normalzustand': ein Muskel, der durch Hypertrophietraining im Querschnitt vergrößert ist, wird zunächst nicht das leisten können, wozu er szg. physiologisch in der Lage wäre - genau aus dem Grund schließt man ja daran oft einen Zyklus IK-Training ('Maximalkrafttraining') an um das Zusammenspiel der einzelnen Fasern zu verbessern.
Wie seht ihr das?
Schöne Grüsse
Christian
Ist das wirklich so dramatisch?
* ich lass jetz mal die Diskussion über die mögliche Vermehrung von Muskelfasern (Hyperplasie) durch Training weg und geh davon aus, dass die Anzahl der Fasern konstant bleibt, genau so wie die Faserverteilung (ST-IM-FT) kaum durch Training beeinflussbar ist
* eine Muskelfaser gehorcht dem Prinzip 'alles-oder-nichts' also sie kontrahiert bei einem bestimmten Reizniveau oder bei unterschwelligem Reiz eben nicht
* Die Stärke einer Muskelkontraktion wird über die Anzahl der kontrahierten Fasern gesteuert - je mehr Einzelzuckungen, desto höher die entwickelte Kraft
* ein extern provozierter Reiz (EMS) bewirkt bei einem bestimmten Niveau und in einem ausreichenden Trainingzeitraum eine Verdickung der einzelnen Fasern (quasi eine Schutzreaktion durch Vergrösserung des Querschnitts)
ich komm jetzt auch schon zum Punkt ;] :
Wenn ich ein Bewegungsmuster gelernt habe, habe ich sozusagen ein Zeitprogramm einzelner Muskelzuckungen im Kopf: zu welcher Zeit müssen welche Muskelanteile wie stark kontrahiert werden (intermuskuläre Kontraktion)? Jetzt müsste es wohl so sein, dass dieser Ablauf durch 'extern' auftraininerte Muskeln sich prinzipiell nicht verändert. Alles was sich verändert ist das Kraftniveau - Zeitablauf/ Innervation bleiben wohl gleich. Vielleicht ändert sich auch die Reizschwelle oder andere Faktoren (weiss wer mehr dazu?) - trotzdem glaube ich, dass die neuen Ressourcen relativ schnell nutzbar sind.
Ich denke also - im Gegensatz zu den meisten hier - dass ein EMS-Training, vernünftig kombiniert mit dynamischen Zielbewegungen durchaus Sinn macht v.a. im Hinblick auf Reizintensität/ Reizsteigerung, Reizvariation, Vergrösserung von Gelenksbeweglichkeit, Zeitökonomie etc. - dass Hermann Maier damit Geld verdient (wie ich lese) spricht ja nicht zwangsläufig gegen die Wirksamkeit des Systems, ob er es jetzt selbst verwendet oder nicht (vielleicht ißt ja auch Gottschalk Gummibärlis)
Im übrigen ist genau dieses 'Problem' der nichtnutzbaren Muskelmasse auch im üblichen Trainingsverlauf der 'Normalzustand': ein Muskel, der durch Hypertrophietraining im Querschnitt vergrößert ist, wird zunächst nicht das leisten können, wozu er szg. physiologisch in der Lage wäre - genau aus dem Grund schließt man ja daran oft einen Zyklus IK-Training ('Maximalkrafttraining') an um das Zusammenspiel der einzelnen Fasern zu verbessern.
Wie seht ihr das?
Schöne Grüsse
Christian