Vielleicht
lieber fitnessfroemel,
interessiert Dich ja auch in diesem Zusammenhang, wie das Ringen entstand, bzw. wo es herkommt:
3400 v.u.Z.
Das erste systematische Ringertraining praktizierten ägyptische Soldaten, die Kämpfe vor Zuschauern bestritten.
3000 v.u.Z.
In China entstanden erste Ringerschulen mit festgelegten Griffen.
2900 v.u.Z.
Der sumerische Nationalheld Gilgamesch ringt mit Enkidu. Das Epos berichtet: »Sie ruinierten den Türpfosten, die Mauer wankte, aber Gilgamesch und Enkidu hielten einander noch immer am Gürtel. Wie erfahrene Ringer rangen sie.«, 400 Jahre später wird in Mesopotanien eine Kupferplastik gefertigt, die an das heroische Duell erinnert.
2500 v.u.Z.
Eine Darstellung in den Gräbern von Bani Hasan (Ägypten) zeigt 400 Ringerszenen.
708 v.u.Z.
Ringen wird in das olympische Programm aufgenommen. Der erste Sieger heißt Euribote. Es gibt feste Regeln: Verboten sind Kratzen, Beißen, Schlagen mit der Faust, Bestechung und Zauberei. Es gibt keine Gewichtsklassen und kein Zeitlimit beim orthe?pale? (Aufrechtes Ringen). Besiegt ist derjenige, der zum dritten Mal zu Boden gegangen ist, oder kampfunfähig ist durch Knochenbruch oder Tod. Für einen Olympiasieg werden bis zu 500 Drachmen ausgesetzt, dazu gibt es viele Vergünstigungen. Der Held muß zeitlebens keine Steuern mehr zahlen. Pech für ihn nur, wenn ein Krieg ausbricht. Dann zieht der Olympiasieger in vorderster Reihe in die Schlacht.
658 v.u.Z.
In Japan wird die erste Gilde der Sumo-Ringer gegründet.
540 v.u.Z.
Milon von Kroton ist der größte Athlet der Antike. Von 540 bis 516 beherrscht er das olympische Ringen. Wie er das macht, erklärt sein Ernährungsplan. Die Legende weiß von täglich 17 Pfund Fleisch, 17 Pfund Brot und 10 Litern Wein. Die Chronik des Sports berichtet: »Unter stürmischen Beifall des Publikums trägt Milon einen vierjährigen Ochsen rund um die Laufbahn des Stadions, tötet ihn mit einem einzigen Faustschlag auf die Stirn und ißt ihn noch am selben Tag bis zur letzten Faser auf«.
512 v.u.Z.
Das Ende einer großen Sportlerkarriere. Milon gibt nach langem Kampf gegen Timasitheos aus Kroton auf.
500 v.u.Z.
Bei den Etruskern steigt das Interesse am Ringen, Zuschauerliebling bleibt jedoch das mörderische Hantelboxen.
192 v.u.Z.
Daß es nicht unbedingt von Nutzen ist, sich als Staatsmann einen Ringer zum Leibwächter zu nehmen, muß der römische Kaiser Commodus erfahren, der von seinem Beschützer erwürgt wird.
108 v.u.Z.
Chinesische Ringerfans nehmen die beschwerliche Anreise von über 100 Kilometern auf sich, um Wettkämpfen am Hof des Kaisers Wu Ti beizuwohnen.
50 v.u.Z.
In Rom klagt Cicero, daß Schüler oft ihrem Lehrer beim wissenschaftlichen Unterricht davonlaufen, um sich im Ringkampf zu üben.
23 v.u.Z.
Im Jahre 23 v.u.Z. fanden Ringkämpfe am Hof von Sainin Tenno in Kyoto statt. Der Sieger mit dem Namen Sukane Nomiro wird zum höchsten Beamten Japans ernannt.
20 v.u.Z.
Der römische Dichter Properz berichtet von Mädchen-Ringkämpfen in Sparta.
Im Jahre 390
In Rom verbietet Kaiser Theodosius das Ringen.
Im Jahre 730
Der englische Held Beowulf reißt beim Ringen einem Gegner den Arm aus.
Im Jahre 1119
Ritter reiten und stechen nicht nur. Beim Turnier in Göttingen werden auch Wettkämpfe in der sonst eher bäuerlichen und bürgerlichen Disziplin Ringen bestritten.
Im Jahre 1171
Der Philosoph und Rabbi Maomonidis empfiehlt den Juden Leibesübungen allerArt, darunter auch das Ringen.
Im Jahre 1200
Profi-Ringer aus Persien, Indien und Mittelasien kämpfen an mohammeda-nischen Fürstenhöfen in Indien. Auch im Großreich der Inkas wird gerungen.
Im Jahre 1215
Beim Volksfest der Mongolen bietet Dschingis Khan auch Ringkämpfe.
In der Schweiz entsteht bei einem Fest der Kantone das »Schwingen« (Ringen mit Kleidern).
Im Jahre 1221
Skandal im ehrwürdigen Westminster: Einwohner haben direkt vor der Kirche St. Mathilda einen Ringkampf veranstaltet.
Im Jahre 1382
Die Türken erobern Sofia und führen das Ringen in Bulgarien ein.
Gruß Rainer