Wer hat BWL studiert (oder studiert) ???

GanjaFarmer

New member
Ich hatte vor kurzem den thread "Zukunft gesucht" aufgemacht, wollte ihn aber so allgemein nicht weiterführen. Mich interessieren jetzt die Meinungen der BWL Studenten oder am besten die der Absolventen bezüglich Studium und vor allem: Beruf.
Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, an der Uni Mainz BWL zu studieren. (z.Z. studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen, Fachrichtung E-technik an der TU Darmstadt). Ich weiß, dass ich mit einem Abschluss in meinem jetzigen Studiengang beste Aussichten auf nen interessanten Job hätte. Leider merke ich, dass der technische Teil was für echte "Freaks" ist. Also Leute, die schon in der Schule in Mathe und Physik "abgingen" und ich viel zu oft auf dem Schlauch stehe.

Ich denke, dass mir BWL echt liegen würde. (habe ja zur Zeit auch ein paar Wirtschaftsfächer) und dass ich mit der BWL-mathe zurechtkommen würde (war im Grundkurs immer gut bis sehr gut). An der Uni Mainz hätte ich die Möglichkeit, einen deutsch-französischen Doppelabschluss zu machen, für das man sich als Student des 1./2. Semesters bewerben kann. Ich traue mir das zu (Franz.-LK) und zeitweise in paris zu studieren kann ich mir auch gut vorstellen.

Jetzt ist nur die Frage: Was mache ich damit ??? Man hört immer wieder von massenweise arbeitslosen BWL-Studenten, die sogar umsonst arbeiten um keinen lückenlosen Lebenslauf zu haben. Und was für jobs kann man überhaupt machen ? Ist man meistens nur eine Art "Sachbearbeiter" ? Deshalb an euch absolventen: Seid ihr zufrieden mit euren Jobs (nicht unterfordert, Gehalt usw) und was macht ihr???
 
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Re: Wer hat BWL studiert (oder studiert) ???
Hallo, Ja die Mathematik. Vieles an der Uni ist leider sehr theorielastig. Wenn Du später in einer Firma arbeitest willst und keine Ahnung von technischen Abläufen hast dann bleibt Dir nur die Stelle als sturer Sachbearbeiter.
Zum Beispiel in der Buchhaltung oder in der Personalverwaltung.

Kennst Du Dich auch mit technischen Dingen aus kannst Du z.B. auch in der Produktion arbeiten.

Ein lockerer Bürojob ist mit einem guten BWL Abschluss auf jeden Fall drin. Allerdings der Buchhalter ist austauschbar der Ingenieur mit dem zustätzlichen Wirtschaftsabschluss nicht, und das lassen Dich manche dann auch spüren.

Als BWL'er kannst Du keine Firma leiten die z.B. Rolläden herstellt weil Du einfach nicht weiß um was es eigentlich technisch geht. Das fängt beim Einkauf der Rohstoffe an und geht bis zum Vertriebsnetz mit unterschiedlichen Wetterbedingungen in den Regionen. Was Du machen kannst sind Kalkulationen erstellen, Controlling, Rechnungen schreiben, Angebote erstellen, die Geldmittel überwachen, mit den Banken sprechen, das Rechnungswesen führen e.t.c. Eben all das was Dir theoretisch an der Uni beigebracht werden kann.

Frag z.B. mal 10 Firmenchefs in Deiner Umgebung. Da wird keiner mit BWL Abschluss in der Firma angefangen haben. Oft haben die eine Lehre gemacht und dann später irgendwann mal einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss gemacht.

P.S. Die Mathe bei BWL ist auch nicht ohne. Physik brauchst Du nicht dafür kommt dann Statistik dazu.
 
GanjaFarmer schrieb:
Leider merke ich, dass der technische Teil was für echte "Freaks" ist. Also Leute, die schon in der Schule in Mathe und Physik "abgingen" und ich viel zu oft auf dem Schlauch stehe.

Nein, ist er nicht. Der technische Teil ist eben der lernintensivste und verlangt einiges an logischen und analytischen Denken ab. Um darin gut zu werden, muss man viel tun, ganz egal wie man in der Schule "abging". In dieser Hinsicht kann man Schule nämlich komplett vergessen. Ich war dort ohne viel zu tun gut in Mathe und Physik, an der Uni bringt mir das rein gar nix.

Hier muss haufenweise Arbeit investieren, um den Schein zu bekommen. Wenn ich in der Stochastik Vorlesung sitze vestehe ich höchstens 5%. Mittlerweile (10te Vorlesungswoche) meist überhaupt nix. Was nun?

In den ersten beiden Semestern habe ich gelernt, was einem an der Schule kaum vermittelt wird. Ich lernte, wie ich mich effektiv in eine Thematik einarbeiten kann. Welche Veranstaltungen ich brauche, zusätzliche Literatur, usw... Der Kontakt zu Mitstudenten ist extrem wichtig. Ohne die Hilfe von anderen, hätte ich einiges nicht verstanden bzw. bestanden. Selbstverständlich lasse ich sie auch an meinem Wissen teilhaben.

Wichtig ist, sich nicht gleich entmutigen zu lassen, wenn man etwas nicht gleich vesteht oder wo durchfällt. Das ist ein normaler Lernprozess. Wenn du später irgendwo arbeitest, kannst du nach einem halben Jahr nicht sagen:"Das ist mir zu schwer und nur was für Freaks." Es läuft nicht immer allles wie geölt, man wissen, wie man sich durchbeissen kann.

Also überleg es dir gut. Du hast noch nichtmal ein Semester auf dem Buckel und willst schon wechseln, in der Hoffnung, dass alles bessser wird. Wenn dich dein Fach interessiert und anspricht, dann hast du dich nicht verwählt. Du musst die Herausforderung annehmen, du könntest es später bereuen.


PS: Freaks sind in der freien Wirtschaft kaum gefragt.
 
SUPERDIM schrieb:
Hier muss haufenweise Arbeit investieren, um den Schein zu bekommen. Wenn ich in der Stochastik Vorlesung sitze vestehe ich höchstens 5%. Mittlerweile (10te Vorlesungswoche) meist überhaupt nix. Was nun?

also in Stochastik hab ich schon so um die 30% verstanden in den Vorlesungen, aber im endeffekt stimme ich dir schon zu.
In der Schule hatte ich immer 13-15 Pkt. in Mathe und hab praktisch kaum was dafür getan. in den Statistik-Scheinen hab ich jedes mal verdammt viel gelernt und war auch wirklich nicht der schlechteste, aber mehr als ne 3,0 war da auch net drin...

und zum Auslandssemester... ich hatte auch Französisch-LK (12 Pkt. glaub ich), aber wenn du wirklich glaubst da groß Scheine machen zu können, naja... vielleicht solltest du es besser mal mit ner ausbildung versuchen, oder ner FH
 
Hallo, teils aus eigener Erfahrung teils von anderen.

P.S. Ich war auch in Mainz mir ist aber jedes Uni Studium zu theorielastig.
Ich kenne auch einige für die es nach dem Uni Studium BWL ein böses Erwachen gab. Heute werden auch viele BWL'er für ein halbes Jahr in Teilzeit gesucht.

Mein Tip für BWL: So früh wie möglich Praktika machen und sich Unternehmen von innen ansehen und dort mitarbeiten. Leute mit Praxisbezug sind sehr gefragt und dann weißt Du schon während des Studiums worauf es später mal ankommt.
 
also dass du mit nem guten franz-lk französisch sprechen kannst halte ich für schwachsinn. Ich studiere internationale BWL und kann dir sagen dass das franz in der schule nicht das franz im studium is weil es nur um die wirtschaft geht. Da bringt dir dein alter wortschatz so gut wie gar nix.......


Wie gesagt ich würde ein studium nicht wegen den job aussichten wählen. Mach das was dich interessiert und glaub mir KEIN studium is leicht!!!!!

Da brauchst in jedem studium viel zeit zum nacharbeiten, lernen und den nerv in vorlesungen zu sitzen und manchmal absolut gar nix zu kapieren......und die Noten von früher in der schule (vor allem mit DEM aufwand in der schule also gar keinen!) kann man nur schwer halten (bzw gar nicht).

SUPERDIM hat eigentlich alles super zusammengefasst, das spiegelt auch meine lernerfahrungen mit einem studium wieder. Ich denke du findest KEIN studium was dir einfach so liegt und du nicht 10x mal arbeit investierst als in die schule.

Kidd
 
stimme völlig zu aber der mehreinsatz kommt automatisch da man sonst nicht mehr hinterher kommt.
und auch das mit der schule ist soooo wahr! ich hab im abi Lk bio gehabt, da dachte ich mir ich studiere Bio,ich habe Kein wort verstanden :D
 
hab jetzt nicht alles durchgelesen.
ich studiere bwl (5. semester) und kann nur sagen, wenn einem mathematik manchmal unangenehm ist dann sollte man es lassen.
Klar ist mathe nicht alles, aber an meiner uni recht wichtig (fast in
jedem bwl-fach).
 
kanNzler schrieb:
hab jetzt nicht alles durchgelesen.
ich studiere bwl (5. semester) und kann nur sagen, wenn einem mathematik manchmal unangenehm ist dann sollte man es lassen.
Klar ist mathe nicht alles, aber an meiner uni recht wichtig (fast in
jedem bwl-fach).

Dem kann ich mich nur anschließen. Zudem ist das Bwl Studium gerade an den Unis wirklich sehr theoretisch. Ich kenne eigentlich niemanden, der mit mir studiert, der wirklich Spaß an der Materie hat.
Zudem ist auch hier die Abbrecherquote relativ hoch. Wenn du also schon einen Studiengang abgebrochen hast, würde ich mir gut überlegen mit Bwl einen zu starten, bei dem man u.U. auch wieder abbrechen könnte!

Zudem bist du gerade mal im ersten Semester. Im ersten Semester saß ich auch mit einem Brett vorm Kopf in der Uni. Würde daher erst noch mal abwarten. Oder du nutzt jetzt noch die letzten Wochen vor Bewerbungsschluß und guckst dir ein paar andere Vorlesungen in der Uni an!
 
ich habe nichts gegen mathe. im gegenteil. Bloß wer mal E-technik an der uni studiert hat, weiß vielleicht was ich meine...

Natürlich sagt kein bwl student, dass sein studiengang einfach sei. Einfachacher als Wirtschaftsingenieur ist es aber definitiv und ich weiß, dass ich BWL schaffen werde und dass es mich interessiert, und wenn ich mich anstrenge in der ein oder anderen Klausur auch mal ne gute note schreiben kann.
 
GanjaFarmer schrieb:
ich habe nichts gegen mathe. im gegenteil. Bloß wer mal E-technik an der uni studiert hat, weiß vielleicht was ich meine...

Hab ich, weiß ich. Man muss da eben durch. Ich frage mich aber, warum du E-Technik als Fachrichtung hast? Kannst du die nicht wechseln?
 
Kannste nicht in ne andere Richtung bei W-Ing. wechseln?
Bei uns in Dortmund gibts 3, Grundstudium ist für alle gleich.
 
In darmstadt muss man sich von anfang an für die fachrichtung entscheiden. hab etechnik genommen weil mir Bauingenieur und maschinenbau zu physik-lastig sind. Hab gedacht etechnik wäre ja "nur" mathe...aber mein entschluss steht fest. Außerdem hab ich bei 2 praktika festgestellt, dass mich die ganze technik nicht wirklich interessiert. ich konzentrier mich die 2 semester jetzt nur noch auf die wirtschaftsfächer und mathe und fang dann mit BWL an...
 
GanjaFarmer schrieb:
Einfachacher als Wirtschaftsingenieur ist es aber definitiv und ich weiß, dass ich BWL schaffen werde und dass es mich interessiert, und wenn ich mich anstrenge in der ein oder anderen Klausur auch mal ne gute note schreiben kann.

na wenn du das weisst :rolleyes:

Da fragt man sich doch nur warum die Abbruch-Quote bei BWL immer so hoch ist :rolleyes:
 
Tenshi schrieb:
na wenn du das weisst :rolleyes:

Da fragt man sich doch nur warum die Abbruch-Quote bei BWL immer so hoch ist :rolleyes:

Vielleicht irre ich mich. Vielleicht werde ich auch an BWL scheitern, aber mein gefühl sagt mir dass ich es packen werde. Auf mein gefühl konnte ich mich bis jetzt immer gut verlassen und beim Wirtschaftsingenieur bin ich mit der einstellung dran gegangen: "das wird knallhart und ich werde große probleme kriegen. Aber vielleicht ist alles anders wenn ich erstmal angefangen habe" Klar dass es mit der einstellung nicht funktionieren kann aber ich kann mich eigentlich schon immer ganz gut einschätzen.

Und zu BWL: ich denke mal, dass die abbrecherquote deshalb so hoch ist, weil sich viele was falsches drunter vorstellen. Mir ist klar, dass die mathe hier zwar anwendungsorientierter ist als in meinem jetzigen studiengang aber trotzdem einen großen stellenwert hat. wenn ich seh, welche mathe-nieten mit bwl anfangen, ist mir klar warum dort so viele abbrecher sind.

(Hochmut kommt vor dem Fall....bitte nicht :D )
 
Glaub mir, auch BWL ist knallhart und du wirst wirklich verdammt viel dafür tun müssen um da durchzukommen. Wobei man wohl grade hier sehr unterscheiden muss, da es an der FH recht einfach sein soll (damit sich keiner angegriffen fühlt: ich gebe nur Erfahrungen anderer Leute wieder) und auch der Unterschied an den Unis recht groß ist.
Ich kann nur sagen, ich habe 2 Bekannte die Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen studieren und wenn ich das mit dem vergleiche was ich in Köln bei BWL machen musste weiss ich gar nicht was die sich beschweren ;)
ist also immer Ansichtssache...
desweiteren ist die die überwältigende Mehrheit der BWL-Abbrecher mit sicherheit nicht an Mathe gescheitert :)
 
die höchste durchfallquote hatte bei uns im grundstudium VWL2.
von 200 leuten haben es immerhin 2 geschafft die nötigen 50% der punkte zu bekommen. -> durchfallquote 99%, wurde dann aber immerhin auf ~75% hochgezogen.
 
@GanjaFarmer

Das soll jetzt kein Angriff sein. Aber du scheinst ja davon so sehr zu überzeugt sein, es nun mit BWL zu probieren. Also warum interessiert es dich, was andere sagen, wenn du sowieso 100 % davon überzeugt bist? Wie gesagt, dass ist kein Angriff.

Ich selber studiere Jura. Bin im 4. Semester und glaub mir ich habe einige Höhen und Tiefen durchgemacht. Das gehört für mich irgendwie zum Studium. Ich wage mal die Prognose, dass es bei uns keinem im Hörsaal gibt, der wirklich Spaß daran hat. Natürlich bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, aber wirklich Spaß macht es mir nicht. Dafür habe ich gelernt mich durchzubeißen und nicht so schnell aufzugeben.
Dies auch mit Erfolg, da ich letzte Klausurphase meine Klausuren alle zweistellig also im Prädikatsbereich ansiedeln konnte. Und jeder, der Jura studiert weiß, dass das nicht über Nacht kommt.

Und zu den Zukunftsperspektiven:
Na ja, in Jura nicht gerade rosig. Man muss sich nichts vormachen, 85% eines jeden Jahrgangs werden erfolglose Anwälte. Ohne Prädikatsexamen trittst du nicht mir nichts dir nichts in den Staatsdienst ein. Ich denke mal in BWL sieht's ähnlich aus. Also egal was du tun willst, zieh es durch und das gut ;).
 
Ist es nicht witzig, dass einem von Seiten des Staates und der Wirtschaft immer weis gemacht wird, eine gute Bildung (sprich Studium) wäre das A und O - und trotzdem heißt es nun sogar bei "seriösen" Studiengängen wie Jura und BWL, die Zukunftsaussichten wären scheiße?

Wundert mich ehrlich gesagt ein bißchen, ich dachte bei diesen Fächern wären die Aussichten noch ganz gut... naja, fiel mir nur gerade so auf, sorry wenn es etwas vom Thema abgeht.
 
A

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Re: Wer hat BWL studiert (oder studiert) ???
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