Was tun gegen sehr dicke Oberschenkel und großen Po :(

Manhunter

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Guten Abend ihr Lieben,

mein Name ist Emma und ich wollte schon viele Male in einem Fitnessforum schreiben, kam bisher aber nicht dazu. Jetzt aber klappte es doch und ich möchte euch hier gern mein Problem schildern und hoffe auf eure Hilfe, v.a. weil ich sehr verwirrt bin wegen teils widersprüchlicher Aussagen in Magazinen, Fitnessstudios, Sendungen oder auch anderen Foren.

Im Vorstellungsbereich habe ich einen Beitrag erstellt (kann leider nicht verlinken, weil das erst mein zweiter Beitrag ist).

Ich bin in meinen mittleren Zwanzigern, 1,75 m groß und wiege 75 Kilogramm. In meinen schlimmen Zeiten wog ich fast 90 kg und habe kurzzeitig auf 68 kg abgenommen. In meinem derzeitigen Fitnessstudio fühle ich mich sehr unwohl und finde auch nicht die Hilfe, die ich mir wünsche. Fragen werden belächelt, ich bekomme 08/15 Trainingspläne, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie nix bringen und dann kommt dazu, dass ich beim Training ständig am Zupfen bin (Kleidung) und auch angeglotzt werde, hauptsächlich wegen meines Pos und das belastet mich. :(

Meine ganz große Frage ist tatsächlich nur eine: Ich habe dicke Oberschenkel mit Reiterhosen, was sehr hässlich in Jeans aussieht, und einen breiten, großen Po mit viel Fett und Dehnungsstreifen (?). Kann ich das mit einer erneuten Ernährungsumstellung und Sport beseitigen? Ich stoße beim Lesen und Recherchieren ständig auf widersprüchliche Aussagen und verzweifle da auch. Ich wünsche mir schlanke, schöne Beine und einen normal geformten Po. Ist das möglich nur über Sport und gesunde Ernährung? Wenn die Antwort ja ist, würde ich gern weitergehen zu Methoden, die ich dazu nutzen kann.

Ich wünsche mir dahingehend eine klare Antwort, bis jetzt erscheint mir alles irgendwie vage und neblig, wisst ihr, was ich meine?

Danke vorab und einen schönen Abend! :)

LG
 
A

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Re: Was tun gegen sehr dicke Oberschenkel und großen Po :(
Okay, dann geht es jetzt hier weiter :)

Versteh bitte, dass alles, was hier als Antwort kommt, immer nur Erfahrungen aus verschiedenen Blickwinkeln sind. Wir versuchen hier, unsere Ratschläge plausibel zu erklären - was aber auch bedeuten kann, dass du hier möglicherweise nicht das hörst, was gutaussehende Trainerinnen erzählen. Trainer haben oft von Natur aus einen guten Stoffwechsel und athletisches Aussehen. Das bedeutet oft, dass sie sich nicht in das hineinfühlen können, was Leute erleiden, die körperlich viel schlechtere Voraussetzungen haben. Sei es nun Muskulatur bei Männern, oder Fett bei Frauen. Soviel zum Hintergrund.

Halten wir also mal fest: es gibt einen genetischen Rahmen, innerhalb dessen du dich verbessern kannst. Bestimmte Dinge (Körpergröße, Knochenlänge, Schmerztoleranz, Stressresistenz) können nicht verändert werden. Andere Dinge hingegen schon - und auf die solltest du dich konzentrieren.

Eine gute Figur ist ein Nebenprodukt guter Gewohnheiten. Wenn du zielorientiert isst (die Grundlagen kennst du: viel Eiweiß, viel Gemüse, gutes Fett aus Nuss und Fisch, Kohlenhydrate aus Reis und Kartoffeln), im Alltag nicht bewegungsfaul bist (Schrittzähler hilft), 2 Mal die Woche entsprechend hart trainierst (nicht viel, sondern intensiv!) und stark daran arbeitest, dich selbst nicht runterzumachen, sondern Körper und Geist ins Positive veränderst, dann ergibt sich ein schöner Körper nebenbei.

Die 08/15-Pläne sind nicht das Problem - ehrlich nicht. Es ist so gut wie egal, was man als Anfänger für nen Plan bekommt: Wichtig ist, dass du versuchst, dich anzustrengen und den Widerstand zu lieben. Für deine Zwecke halte ich erstmal folgenden Plan für gut (jeweils 1 Satz schwer, mehr nicht):

1. Beinpresse 15 Wdh, 2. Beinbeuger-Maschine, 15 Wdh, 3. eine Bauchübung mit 30-50 Wdh, 4. Schulterpresse, 12-15 Wdh, 5. Latzug, 10-12 Wdh. Falls du danach noch Luft hast, kannst du Squats machen, so viele du willst. Die Gewichte wählst du so, dass es anstrengend ist, du das Gewicht aber kontrollieren kannst. Training 2 Mal die Woche, an den restlichen Tagen lange Spaziergänge oder Schwimmen.

Es ist zudem recht erfolgversprechend, sich regelmäßig zu wiegen, ein Trainingstagebuch zu führen (Wie war meine Stimmung/Motivation/Ernährung/Selbstbild?) und Fotos von sich zu machen. Erfolg ist messbar - das wirst du aus dem Studium kennen.

Okay, das soll erstmal als Antwort reichen - bei Fragen, nur zu.

Alles Gute dir :) Und gib nicht auf :)
 
Guten Morgen,

danke für deine sehr umfangreiche Antwort. :)

Tatsächlich ist der Punkt mit der Genetik mit meine Hauptsorge und Fragen meinerseits wurden von "meinem" Trainer eher standardmäßig beantwortet, sodass sie eigentlich immer noch offen blieben.

Ich habe das Problem, bei Ernährungsumstellung mit Diäten sowie Sport immer Fett dort zu verlieren, wo es unerwünscht ist. Das war sehr deutlich nach meiner Abnahme der 20 kg.

Was deutlich besser wurde, waren Bauch, Oberarme und Waden. Auch im Gesicht. xD Wangenknochen wurden sichtbar und das ist alles sehr zufriedenstellend. Beim Bauch wurde kein Sixpack erreicht, aber endlich etwas zum Bikinitragen. :) Allerdings traten gerade im Oberkörperbereich Schlüsselbein und einzelne Rippen hervor, wohingegen in anderen Bereichen Fett blieb.

Wo ich leider abgenommen habe (wurde mir auch so gesagt, aber die Hoffnung war, durch stärkeres Beintraining gezielt dort abzunehmen), ist die Brustgegend und gerade die Brüste haben viel an Umfang verloren. Ich hatte auch vorher nie sonderlich viel, aber aus einem vollen B-Körbchen wurde ein kaum ausgefülltes A-Körbchen. Für mich ist das schon sehr viel und hab das auch nicht mehr zurückbekommen. Das nagte auch sehr an dem Selbstbewusstsein. :( Das ist bei mir wohl echt eine große Kopfsache.

Und was sich kaum veränderte, waren Oberschenkel und Gesäß. Jetzt habe ich hier schon paarmal gelesen, dass man nicht gezielt an bestimmten Regionen Fett verlieren kann. Mir hat sogar jemand schonmal gesagt, ich sollte über eine Fettabsaugung bzw. Entfernung von Fettzellen in Gesäß und Oberschenkel nachdenken und gleich danach dann mit gesunder Ernährung und Sport starten. Quasi dass das aus eigener Kraft nie so aussehen wird, wie gewünscht.

In den sechs Monaten aber wurde ich adipös auf normalgewichtig und ich habe "böses" Fett um die Organe herum verloren, was den höchsten Teil am Gesamtgewicht inne hatte laut Trainer. Problem ist jetzt wohl das Fett unter der Haut (ich hab das nicht mehr im Kopf, aber irgendwo einen Zettel, wo das ausformuliert drauf steht).

LG
 
Tatsächlich ist der Punkt mit der Genetik mit meine Hauptsorge und Fragen meinerseits wurden von "meinem" Trainer eher standardmäßig beantwortet, sodass sie eigentlich immer noch offen blieben.

Allein die Bezeichnung "Trainer" sagt noch nicht viel aus. "Fitness-Fachwirte" sind ein unterbezahlter Massenberuf, der hauptsächlich 2 Dinge können soll: viele Verträge abschließen und sie verlängern. Wenn man dafür mal ne Maschine und deren Bedienung zeigen soll, okay - ist aber nur Mittel zum Zweck. Gute Trainer sind diejenigen, die diesen Beruf nicht nur zum Geldverdienen benutzen, sondern neben den Dienstleistungsaufgaben, dem Putzen und den Vertragsgesprächen, neben dem Musterpläne weitergeben und Eiweißshake-Schütteln noch die Kraft aufbringen, nach Feierabend selber zu trainieren, Fachliteratur zu lesen und wenigstens 5, besser 10 Jahre dafür aufbringen, Trainierende wirklich besser zu machen. Wenn du einem Trainer nicht anmerkst, dass er dir helfen WILL, dann wirst du ihm nicht glauben können - und zweifelst selbst Ratschläge an, die zwar richtig sind, aber ohne nachzudenken gegeben werden.

Nochmal zur Genetik: Dein Knochenbau ist vorgegeben, ebenfalls grob die Stellen, an denen du Fett zu- und abnimmst. Allerdings ist dieser Rahmen derart groß, dass du es schaffen kannst, dass dich in 12 Monaten niemand mehr wiedererkennt.

Ich habe das Problem, bei Ernährungsumstellung mit Diäten sowie Sport immer Fett dort zu verlieren, wo es unerwünscht ist. Das war sehr deutlich nach meiner Abnahme der 20 kg.

Dieses Problem trifft jeden von uns mehr oder weniger. Ich hab grad Diät gemacht (knapp 7 kg) - natürlich wurden auch meine Arme dünner, meine geliebten Arme, Symbol der Kraft und Männlichkeit ... dahin ... :D Aber das ist alles so extrem relativ - denn für einen Untrainierten habe ich immer noch Keulen. Ich leide allerdings an ziemlichem Perfektionismus - ich will immer von Allem das Beste. Diäten sind also ein tolles Lehrstück dahingehend: man muss sich entscheiden, was man will - und wofür. In meinen Zwanzigern wollte ich Masse, um endlich wie ein Mann akzeptiert zu werden. Jetzt gehe ich auf die Vierzig zu und mir wird Gesundheit, junges Aussehen und Beweglichkeit immer wichtiger.

Was deutlich besser wurde, waren Bauch, Oberarme und Waden. Auch im Gesicht. xD Wangenknochen wurden sichtbar und das ist alles sehr zufriedenstellend. Beim Bauch wurde kein Sixpack erreicht, aber endlich etwas zum Bikinitragen. :) Allerdings traten gerade im Oberkörperbereich Schlüsselbein und einzelne Rippen hervor, wohingegen in anderen Bereichen Fett blieb.

Du siehst also, dass Erfolg möglich ist. Nochmal: es geht nicht um Perfektion (die ist eh hochgradig subjektiv) - sondern um die Einsicht, durch Gewohnheiten positive Veränderung bewirken zu können. Erfolg ist ein Nebenprodukt.

Wo ich leider abgenommen habe (wurde mir auch so gesagt, aber die Hoffnung war, durch stärkeres Beintraining gezielt dort abzunehmen), ist die Brustgegend und gerade die Brüste haben viel an Umfang verloren. Ich hatte auch vorher nie sonderlich viel, aber aus einem vollen B-Körbchen wurde ein kaum ausgefülltes A-Körbchen. Für mich ist das schon sehr viel und hab das auch nicht mehr zurückbekommen. Das nagte auch sehr an dem Selbstbewusstsein. :( Das ist bei mir wohl echt eine große Kopfsache.

Wahrscheinlich, weil du große Brüste mit Attraktivität gleichsetzt (wie ich halt dicke Arme). So passt die Rechnung aber nicht - oft haben genau die Leute, die man als perfekt wahrnimmt, kein besonders glückliches Leben - sie haben viel Angst vor plötzlichem Verlust. Wer hingegen hart für seine kleine Perfektion arbeiten musste, hat Kontrolle über sie.

Und was sich kaum veränderte, waren Oberschenkel und Gesäß. Jetzt habe ich hier schon paarmal gelesen, dass man nicht gezielt an bestimmten Regionen Fett verlieren kann. Mir hat sogar jemand schonmal gesagt, ich sollte über eine Fettabsaugung bzw. Entfernung von Fettzellen in Gesäß und Oberschenkel nachdenken und gleich danach dann mit gesunder Ernährung und Sport starten. Quasi dass das aus eigener Kraft nie so aussehen wird, wie gewünscht.

Ist möglich, ja. Aber überleg, was du wirklich willst: Vergängliche, geschenkte Perfektion oder das, was du aus eigener Kraft schaffen und erhalten kannst.

In den sechs Monaten aber wurde ich adipös auf normalgewichtig und ich habe "böses" Fett um die Organe herum verloren, was den höchsten Teil am Gesamtgewicht inne hatte laut Trainer. Problem ist jetzt wohl das Fett unter der Haut (ich hab das nicht mehr im Kopf, aber irgendwo einen Zettel, wo das ausformuliert drauf steht).

Fettabbau ist keine Sache, die linear verläuft. Manchmal gibt es Stagnation, Rückfälle, Gefühle der Sinnlosigkeit oder Stress-Phasen. Wenn du dir gute Gewohnheiten antrainierst, wird nie wieder eine Diät nötig sein.
 
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