liebe Forumels?
Etwa die frühere "Dementia praecox" oder eine "Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis"??
Oder bevorzugt man gar den entschärften Begriff "Psychose"??
In diesem Falle hätte ich hier die WHO-Definition:
„Eine Psychose ist eine seelische Störung, bei der die Beeinträchtigung der psychischen Funktionen ein solches Ausmaß erreicht hat, dass dadurch Realitätsbezug, Einsicht und die Fähigkeit zu sehr gestört sind, um einigen der üblichen Lebensanforderungen noch zu entsprechen.“
Allerdings stehen immer neue Definitions-Varianten zur Diskussion. Nach wie vor ist jedoch die Psychose eine allgemeine psychiatrische Bezeichnung für verschiedene Formen bzw. besser: verschiedene Ursachen dieser seelischen Krankheit.
So gibt es die sogenannten exogenen, also von außen ausgelösten Psychosen durch erkennbare Organ- oder Gehirnkrankheiten, Schädel-Hirn-Unfälle sowie Vergiftungen durch bestimmte Rauschdrogen, Arzneimittel usw. Und es gibt die sogenannten endogenen, also von innen, aus dem Organismus herauskommende Psychosen, jedoch ohne bisher erkennbare bzw. nachweisbare körperliche Ursache, wenngleich auf überwiegend erblichen und konstitutionellen Faktoren beruhend.
Man geht zwar davon aus, dass es sich um eine Störung des Nervenstoffwechsels handelt, doch welcher der möglichen Stoffwechselstörungen die entscheidende Ursache zukommt, ist noch unbekannt. Auch müssen gerade bei der schizophrenen Psychose wohl noch andere Ursachen hinzutreten, die zumindest teilweise in der Umwelt des Betroffenen zu suchen sind.
Zu den endogenen Psychosen zählen neben den schizophrenen Erkrankungen auch die endogenen Depressionen und Manien, also die krankhafte Herab- bzw. Heraufgestimmtheit, ferner der Wechsel beider Krankheitsbilder, früher als manisch-depressive Erkrankung/Psychose oder Zyklothymie bezeichnet sowie die schizoaffektive Psychose, bei der schizophrene, depressive und/oder manische Zustände zusammen oder kurz hintereinander beeinträchtigen.
Inzwischen gibt es aber durch die neuen Klassifikationen, nämlich die Internationale Klassifikation psychischer Störung (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störung (DSM-IV) der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA) eine Reihe neuer Begriffe, die später im laufenden Text kurz erläutert werden.
Häufigkeit der Schizophrenien
Die Schizophrenien gehören zu den häufigsten Psychosen. Man schätzt sie auf rund 1 % der Gesamtbevölkerung, d.h. einer von hundert Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens an Schizophrenie – weltweit. Das sind mehr als eine Million im gesamten deutschsprachigen Bereich, rund 60 Millionen auf dieser Erde.
Diese Zahl bleibt offenbar stabil. Schizophrenien nehmen also nicht zu, wie dies bei anderen seelischen Störungen registriert wird (z.B. Depressionen, Angstzustände).
Allerdings muss man nach wie vor mit einer nicht geringen Dunkelziffer unerkannter Erkrankungen rechnen. Diese fallen Zeit ihres Lebens nicht oder bestenfalls kurzfristig auf, weshalb sie nicht als Schizophrenie diagnostiziert und behandelt und damit statistisch erfassbar werden. In ärztlicher Behandlung soll jedenfalls nur knapp ein Drittel aller Betroffenen stehen. Dabei könnte man den meisten Patienten mit nur leichter oder scheinbar nicht auffälliger Erkrankung durch eine gezielte Therapie die zumindest irritierenden bis lästigen, ggf. schon beeinträchtigenden Symptome mildern – und damit ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (und die ihrer Angehörigen!) verbessern.
Nach neueren Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Zahl psychischer Störungen in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen.
Mit freundlicher Unterstützung von Prof. Dr. med. Volker Faust
Zentrum für Psychiatrie - Die Weissenau
Abt. Psychiatrie I der Universität Ulm
D - 88214 Ravensburg
Gruß Rainer
Etwa die frühere "Dementia praecox" oder eine "Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis"??
Oder bevorzugt man gar den entschärften Begriff "Psychose"??
In diesem Falle hätte ich hier die WHO-Definition:
„Eine Psychose ist eine seelische Störung, bei der die Beeinträchtigung der psychischen Funktionen ein solches Ausmaß erreicht hat, dass dadurch Realitätsbezug, Einsicht und die Fähigkeit zu sehr gestört sind, um einigen der üblichen Lebensanforderungen noch zu entsprechen.“
Allerdings stehen immer neue Definitions-Varianten zur Diskussion. Nach wie vor ist jedoch die Psychose eine allgemeine psychiatrische Bezeichnung für verschiedene Formen bzw. besser: verschiedene Ursachen dieser seelischen Krankheit.
So gibt es die sogenannten exogenen, also von außen ausgelösten Psychosen durch erkennbare Organ- oder Gehirnkrankheiten, Schädel-Hirn-Unfälle sowie Vergiftungen durch bestimmte Rauschdrogen, Arzneimittel usw. Und es gibt die sogenannten endogenen, also von innen, aus dem Organismus herauskommende Psychosen, jedoch ohne bisher erkennbare bzw. nachweisbare körperliche Ursache, wenngleich auf überwiegend erblichen und konstitutionellen Faktoren beruhend.
Man geht zwar davon aus, dass es sich um eine Störung des Nervenstoffwechsels handelt, doch welcher der möglichen Stoffwechselstörungen die entscheidende Ursache zukommt, ist noch unbekannt. Auch müssen gerade bei der schizophrenen Psychose wohl noch andere Ursachen hinzutreten, die zumindest teilweise in der Umwelt des Betroffenen zu suchen sind.
Zu den endogenen Psychosen zählen neben den schizophrenen Erkrankungen auch die endogenen Depressionen und Manien, also die krankhafte Herab- bzw. Heraufgestimmtheit, ferner der Wechsel beider Krankheitsbilder, früher als manisch-depressive Erkrankung/Psychose oder Zyklothymie bezeichnet sowie die schizoaffektive Psychose, bei der schizophrene, depressive und/oder manische Zustände zusammen oder kurz hintereinander beeinträchtigen.
Inzwischen gibt es aber durch die neuen Klassifikationen, nämlich die Internationale Klassifikation psychischer Störung (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störung (DSM-IV) der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA) eine Reihe neuer Begriffe, die später im laufenden Text kurz erläutert werden.
Häufigkeit der Schizophrenien
Die Schizophrenien gehören zu den häufigsten Psychosen. Man schätzt sie auf rund 1 % der Gesamtbevölkerung, d.h. einer von hundert Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens an Schizophrenie – weltweit. Das sind mehr als eine Million im gesamten deutschsprachigen Bereich, rund 60 Millionen auf dieser Erde.
Diese Zahl bleibt offenbar stabil. Schizophrenien nehmen also nicht zu, wie dies bei anderen seelischen Störungen registriert wird (z.B. Depressionen, Angstzustände).
Allerdings muss man nach wie vor mit einer nicht geringen Dunkelziffer unerkannter Erkrankungen rechnen. Diese fallen Zeit ihres Lebens nicht oder bestenfalls kurzfristig auf, weshalb sie nicht als Schizophrenie diagnostiziert und behandelt und damit statistisch erfassbar werden. In ärztlicher Behandlung soll jedenfalls nur knapp ein Drittel aller Betroffenen stehen. Dabei könnte man den meisten Patienten mit nur leichter oder scheinbar nicht auffälliger Erkrankung durch eine gezielte Therapie die zumindest irritierenden bis lästigen, ggf. schon beeinträchtigenden Symptome mildern – und damit ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (und die ihrer Angehörigen!) verbessern.
Nach neueren Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Zahl psychischer Störungen in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen.
Mit freundlicher Unterstützung von Prof. Dr. med. Volker Faust
Zentrum für Psychiatrie - Die Weissenau
Abt. Psychiatrie I der Universität Ulm
D - 88214 Ravensburg
Gruß Rainer