Verführung durch Adonis-Komplex?

Christian1

New member
Hallo zusammen!



Ich habe zu Weihnachten das Buch "Der Adonis-Komplex" geschenkt bekommen. Ich habe es 2x gelesen und den Eindruck bekommen -abgesehen vom Adonis-Komlex an sich-, daß Steroide beschönigt werden.

Der Eindruck wird dadurch untermauert, daß die Vorteile (Kapitel 5: Steroide: Mythos und Wirklichkeit) typisch amerikanisch präsentiert werden. Nach dem Motto Sportler A hat das Mittelchen genommen und dann sind die Muskeln explodiert.

Die Nachteile und Gefahren werden zwar auch angesprochen, nur ging das subjektiv unter gegen die vorher gennanten Vorteile.

Sie erzählen zwar etwas über Stimmungsschwankungen und Gefäßerkrankungen, aber einem normal Trainierenden wird doch der Flo ins Ohr gesetzt: Ich mach einfach mal 1 oder 2 Kuren, dann ist gut (bekomme ich die Nebenwirkungen nicht so extrem mit) und die Muskeln bleiben.

So zumindest ist mein Eindruck.

Wie seht Ihr das Buch?



Ciao Christian
 
Fehlinterpretation!

lieber christian,

du hast offensichtlich ein anderes buch gelesen! deine interpretation liegt nämlich falsch! das buch weist in eindrucksvoller weise - und zwar wiederholt - auf die spezifischen risken und gefahren durch den missbrauch anaboler steroide hin. "beschönigt" wird überhaupt nichts, im gegenteil - drastischer als dass anabole steroide einen "user" zum mörder werden lassen können, kann man es der leserschaft wohl nicht vor augen halten, oder?

die kernaussage des buches allerdings bezieht sich auf die manipulation durch die medienbilder und die dadurch verursachten körperdysmorphen störungen, v.a. die muskeldysmorphie bei jungen männern, die oft schon bei schulkindern beginnt.

gruss, kurt







Christian schrieb:

> Hallo zusammen!

>

> Ich habe zu Weihnachten das Buch "Der Adonis-Komplex" geschenkt bekommen. Ich habe es 2x gelesen und den Eindruck bekommen -abgesehen vom Adonis-Komlex an sich-, daß Steroide beschönigt werden.

> Der Eindruck wird dadurch untermauert, daß die Vorteile (Kapitel 5: Steroide: Mythos und Wirklichkeit) typisch amerikanisch präsentiert werden. Nach dem Motto Sportler A hat das Mittelchen genommen und dann sind die Muskeln explodiert.

> Die Nachteile und Gefahren werden zwar auch angesprochen, nur ging das subjektiv unter gegen die vorher gennanten Vorteile.

> Sie erzählen zwar etwas über Stimmungsschwankungen und Gefäßerkrankungen, aber einem normal Trainierenden wird doch der Flo ins Ohr gesetzt: Ich mach einfach mal 1 oder 2 Kuren, dann ist gut (bekomme ich die Nebenwirkungen nicht so extrem mit) und die Muskeln bleiben.

> So zumindest ist mein Eindruck.

> Wie seht Ihr das Buch?

>

> Ciao Christian
 
Nein! Manche Stellen sind missverständlich

Hallo Kurt!



Ich lehne - wie Du auch - Steroide ab. Aber ich finde, daß das Buch an manchen Stellen etwas unglücklich geschrieben wurde.

Die wirklichen Gefahren werden meiner Meinung nach so dargestellt, daß sie besonders bei hoher Dosierung (Doppelblindversuch) der Steroide und/oder langjähriger Verwendung auftreten.

Z.B.:

"Das erzielte Datenmaterial führte zu einem wissenschaftlich eindeutigen Ergebnis. Wenn Männer wöchentlich nur 200-300 mg Testosteron oder eines vergleichbaren Steroids nehmen, hat das kaum psychische Auswirkungen. Aber wenn die Dosen auf 500-1000 mg pro Woche erhöht werden - was bei illegalem Gebrauch durchaus üblich ist -, leiden die Steroidbenutzer mit zunehmender Wahrscheinlichkeit unter Reizbarkeit, Aggresivität und eingeschränktem Urteilsvermögen."

Wenn man diesen Abschnitt durchließt, kommt man doch zwangsläufig auf die Idee, 300 mg Steroide pro Woche sind unbedenklich - die kann ich nehmen, da passiert nichts.

Und das ist der Knackpunkt!

Das ist unglücklich formuliert!



Das öffnet die Tür zu noch mehr Steroidkonsum, weil man mit dem Ergebnis dann vielleicht doch nicht zufrieden ist und mehr will und dann entstehen die oben genannten Gefahren.



Das Buch ist nicht schlecht geschrieben und es erklärt schön die Zusammenhäng von komplexen Hintergründen.

Aber es ist an manchen Stellen einfach unglücklich formuliert.

Mehr habe ich nicht behaupten wollen.



Gruß Christian
 
Re: Nein! Manche Stellen sind missverständlich

Hallo!



Oft werden Dinge in Büchern geschrieben, die wir schon wissen, oder erahnen. Wenn ich Steroide benutzen möchte, mach ich das, ob mit oder ohne solch ein Buch.



Man sollte aber immer ein "bisschen" Nachdenken, bevor man handelt, und sich nicht alles vorkauen lassen. Aber man kann ja dann, wenn man erst mal krank von den "Mittelchen" ist, den Autor des Buches auf Schadenersatz verklagen.



mfg

Hermann
 
Subjektives Statment im Buch??

Hi Björn,



ein subjektives Statment im Buch habe ich nicht gefordert.

Ich habe nur meine Sichtweise zum Buch vorgestellt.

Klar ist es ein wissenschaftliches Buch, in dem nun mal Forschungsergebnisse stehen.

Wenn ich aber lese, daß bis 300 mg Steroid pro Woche kaum Nebenwirkungen auftreten, ist das zwar objektiv und Ergebnis wissenschaftlicher Studien, aber ein komisches Gefühl kommt das schon in mir auf. Das kommt dann etwas verharmlosend rüber.

Will das Buch nicht schlecht machen. Mir persönlich hat es gut gefallen. Aber so Kleinigkeiten sind mir eben aufgefallen.



cu

Christian
 
Manche Stellen sind missverständlich

o.k., wenn du diesen satz als "aufhänger" nimmst, dann mag es so sein. aber so sollte es nicht rüberkommen. ausserdem würde ich gern die stelle im englischen original lesen wollen.

wie dem auch sei - bedenke, dass die wöchentlichen steroiddosen einer "kur" meist jenseits der 1000mg liegen... und ein wettkampf-bodybuilder nur milde lächeln würde, wenn du sagst, du nimmst 200-300mg pro woche...

gruss, kurt





Christian schrieb:

> Hallo Kurt!

>

> Ich lehne - wie Du auch - Steroide ab. Aber ich finde, daß das Buch an manchen Stellen etwas unglücklich geschrieben wurde.

> Die wirklichen Gefahren werden meiner Meinung nach so dargestellt, daß sie besonders bei hoher Dosierung (Doppelblindversuch) der Steroide und/oder langjähriger Verwendung auftreten.

> Z.B.:

> "Das erzielte Datenmaterial führte zu einem wissenschaftlich eindeutigen Ergebnis. Wenn Männer wöchentlich nur 200-300 mg Testosteron oder eines vergleichbaren Steroids nehmen, hat das kaum psychische Auswirkungen. Aber wenn die Dosen auf 500-1000 mg pro Woche erhöht werden - was bei illegalem Gebrauch durchaus üblich ist -, leiden die Steroidbenutzer mit zunehmender Wahrscheinlichkeit unter Reizbarkeit, Aggresivität und eingeschränktem Urteilsvermögen."

> Wenn man diesen Abschnitt durchließt, kommt man doch zwangsläufig auf die Idee, 300 mg Steroide pro Woche sind unbedenklich - die kann ich nehmen, da passiert nichts.

> Und das ist der Knackpunkt!

> Das ist unglücklich formuliert!

>

> Das öffnet die Tür zu noch mehr Steroidkonsum, weil man mit dem Ergebnis dann vielleicht doch nicht zufrieden ist und mehr will und dann entstehen die oben genannten Gefahren.

>

> Das Buch ist nicht schlecht geschrieben und es erklärt schön die Zusammenhäng von komplexen Hintergründen.

> Aber es ist an manchen Stellen einfach unglücklich formuliert.

> Mehr habe ich nicht behaupten wollen.

>

> Gruß Christian
 
Würden 300 mg etwas bewirken?

Es klingt doch verlockend:

Mache 1-2 Kuren mit je 300 mg, baue Muskeln auf, danach absetzen und nur noch halten.

Also kein extremes Bodybuilding, nur leichter Muskelaufbau.

Das klingt selbst für mich, der schon lange trainiert, verlockend. Selbst wenn ich diese Methode des Muskelaufbaus nicht bevorzugen würde.



Oder reichen 300 mg nicht aus?



Christian
 
Re: Würden 300 mg etwas bewirken?

vermutlich wenig...aber auf jeden fall eine reduktion der körpereigenen produktion,lol!

und mit dem halten der muskelmasse bin ich skeptisch,jeder den ich kenn verlor nach absetzen der steroide einen guten teil der muskelmasse wieder...allerdings nimmt niemand 300mg,eher 3000,frag dich mal warum...

grüsse,klaus
 
Re: Würden 300 mg etwas bewirken?

Würd mich auch mal interessieren, ob man die Muskeln, die man während einer Anbolika-Kur aufbaut, danach auch ohne weitere Kuren halten kann, oder ob man langsam aber sicher wieder abbaut...



Gruß

Bortas
 
Re: Würden 300 mg etwas bewirken?

hm,zb die gewichtheber nehmen so geringe mengen(wegen dopingtests..) und werden schon stärker,aber in bezug auf muskelaufbau tut sich nix,was aber sicher auch durch die art des trainings begründet is.JEDER den ich kenn und der durch steroide deutlich zugelegt hat,hat beim absetzen derselben auch wieder deutlich verloren...deswegen nehmen die bb auch wenn sie "pause" machen im normalfall ein paar hundert mg weiter..und selbst dann verlieren sie an kraft und muskelmasse;-))))

das is auch gut so,denn dann erwischen wir sie,hehehehehe

grüsse,klaus
 
hehehe,und wie sensibel die harten jungs sind...

wenn man sie unschuldig fragt,ob sie krank gewesen wären*ggg*

*jemandderabundzuetwasgehässigfragenkann*

grüsse,klaus
 
was mich wesentlich dran stören würde:

ich hätte nicht mehr das gefühl,selber was erreicht zu haben...grosse muskeln sind eine nette sache,aber eben nicht um jeden preis!wäre in etwa die gleiche befriedigung für mich,wie wenn ich mit einem 170PS bike jemand auf der autobahn herbrenn,der auf einem 100PS moped sitzt...

mit 300mg/w gibts wahrscheinlich keine tragischen nebenwirkungen,aber eben auch keine drastische wirkung,also was solls,wegen 2kg mehr muskelmasse würd ich mir nicht selber untreu werden..die krieg ich so auch drauf,wenn ich´s geschickt genug anstell..

grüsse,klaus
 
Verlockung...

diese verlockung veranlasst ja viele, mal anabole stroide zu "versuchen". natürlich bewirken auch "nur" 300mg wöchentlich etwas - und wenn es nur eine absenkung des "guten" HDL-cholesterins ist und damit der atherogenese vorschub geleistet wird... ziemlich sicher würdest du - bei entsprechendem trainingsreiz - auch eine positivierung deiner stickstoffbilanz und damit einen muskelaufbau beschleunigen können.

aber vergiss nicht, dass die autoren des "adonis-komplex" psychiater und psychologen sind und das problem des steroidabusus v.a. aus diesem aspekt beleuchten. ich als internist würde das problem viel "nüchterner" darstellen. aber im buch geht es ja in erster linie um ein problem, das sich im kopf und nicht in in den gefässwänden, der leber usw. abspielt...

gruss, kurt





Christian schrieb:

> Es klingt doch verlockend:

> Mache 1-2 Kuren mit je 300 mg, baue Muskeln auf, danach absetzen und nur noch halten.

> Also kein extremes Bodybuilding, nur leichter Muskelaufbau.

> Das klingt selbst für mich, der schon lange trainiert, verlockend. Selbst wenn ich diese Methode des Muskelaufbaus nicht bevorzugen würde.

>

> Oder reichen 300 mg nicht aus?

>

> Christian
 
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