V. Billat: Training im 30s-Takt bei VO2-Tempo

der_kelte

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In einer Rezension des Buchs "Advanced Marathoning" von Pfitzinger + Douglas wird kritisch angemerkt, dass neueste Trainingserkenntnisse (z.B. von Veronique Billat) nicht berücksichtigt seien. Da ich nichts deutschsprachiges zu Billat gefunden habe und sie auch in Neumann/Hottenrots "Grosses Buch vom Laufen" nicht im Literaturverzeichnis auftaucht, habe ich im Web gesucht und dabei einiges gefunden, was das Interesse anderer Forumels wecken könnte.

Es geht um ein Lauftraining, welches verspricht, gleichzeitig und effizient (geringer Zeitaufwand) die drei Faktoren VO2max, Laktatschwelle und die Laufökonomie zu verbessern. Während der Wert der maximalen Sauerstoffaufnahme VO2max nicht für die Trainingssteuerung taugt, soll die Geschwindigkeit, bei welcher VO2max erreicht wird (= vVO2max), gut dafür geeignet sein. Die Zeitdauer, über den dieses Tempo gehalten werden kann, eignet sich -weil individuell - für die Ausdauerprognose. Als mittlerer Wert für diesen Zeitdauer wurden 6 min bestimmt.

Die vVO2max wird nach Billat -alternativ zum Kurzzeitstufentest- vereinfacht durch einen Lauf über 6 min bestimmt; gerade mal halb so lang wie der Cooper-Test. Zunächst wurde propagiert, in diesem Tempo (vVO2max) 5 x 3 min zu laufen. Neueste Erkenntnisse besagen, dass ein Training im 30s-Takt (30s in vVO2max, 30s Traben) noch effizienter sei, weil insgesamt mehr Laufzeit bei maximaler Sauerstoffaufnahme gerannt wird und darum ein höherer Trainingseffekt erzielt wird. Man wiederholt die 30'/30'-Intervalle so oft, bis man das VO2max-Tempo nicht mehr halten kann, etwa um die 20 Zyklen.

Mme Billat läuft selbst Halbmarathon und veröffentlichte ein Trainingslehrbuch (auf Französich, 2. Aufl. 2003). Auf Webseiten aus NZ, AUS, UK wird ihre Methode als vielversprechend dargestellt und gelobt. Und auch für Langstreckler und Triathleten empfohlen, weil diese Form von Training mit kurzen & intensiven Intervallen auch die Laktatschwelle anhebe. Als sportwissenschaftlicher Laie kann ich das nicht beurteilen.

Ich frage daher in die Runde, ob ihr solche Intervalleinheiten für Langläufer sinnvoll findet oder etwas dagegen spricht?


Informationen im Web zu Billats vVO2max-Training:
- Owen Anderson. New vVO2max sessions lead to impressive gains in fitness,
www.pponline.co.uk/encyc/0896.htm
- auf der Site Sportscoach, Stichwort vVo2max unter www.athleticscoach.co.uk und bei
- Francois Modave. vVO2max and tlimVO2max: Practical Considerations for Triathletes in Quest for Speed
www.competitionzone.com/tips-practical-considerations.htm
 
HIIT

das ist die abkürzung für high intensity intervall training.
habe das schon ab und an ausprobiert, finde es einfach brutal. *laufenbiskotz*
die trainingsdauer ist sicherlich extrem kurz, die intensität enorm hoch. klar, man kommt, wenn man die methode sinnvoll einsetzt sicherlich, gut in form. aber wer nur damit trainiert macht sich kaputt.
hiit soll nur als eine von vielen trainingsformen angewandt werden. gerade für langstreckler sollte die grundlagenausdauer im zentrum stehen. hiit soll da vielleicht
2-3% des trainingsumfangs ausmachen.

ausserdem: es wird nicht die laktatschwelle angehoben, sondern die leistung bwz. die geschwindigkeit an selbiger.

grüsse
rik
 
HIIT

hallo kelte,
rik hat recht. ein solches HIIT ist erst bei einer gut entwickelten GA interessant, und selbst dann sollte es nur einen kleinen teil des trainingsumfanges ausmachen (im sinne eines entwicklungstrainings zur anhebung der leistung an der IAAS). für marathoner bleibt es dabei, dass ca. 80% des umfangs im GA-bereich erfolgen sollen. ich nehme nicht an, dass mme billat etwas anderes behauptet.
wenn mich nicht alles täuscht, haben wir schon mal darüber diskutiert (-> archiv).

gruß, kurt
 
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