Training des Vastus Medialis bez. patellasehnensp.

redfox1

New member
Hi!
Wende mich nach Empfehlung aus dem "ironsport" Forum an euch und hoffe, dass ihr für Klarheit sorgen könnt.
Hab nämlich von allen möglichen Seiten bestimmte Tipps zum Training des Vastus Medialis gehört und kenn mich nicht so ganz aus. (Viele Köche verderben den Brei :))
Hab hier mal die sammlung der versch. Ratschläge zusammengeeschrieben und würde gerne wissen, was ihr davon haltet.

Habe Probleme mit beiden Patellasehnen (spitzen). Ein Knie Patellaplastik..(nach Kreuzbandop im Jahr 2001)
War ja nachdem mein Arzt meinte, ich solle meine Kugelstoßkarriere beenden(nach erfolgloser Ruhestellung der Knie für 3 monate+Stoßwellentherapie etc.. Alles außer kortison), bei noch 2 Ärzten.

Diese meinten, mein Vastus medialis(muss wohl stimmen, da ich beim Kugelstoßén auch Probleme mit dem letzten Teil der Streckung hatte) sei viel zu schwach(angeboren? falsches Training?) und ich müsse ihn auftrainieren, denn er sei der Grund für meine Probleme. Was haltet du von dieser Diagnose. Könnte das stimmen? Hab übrigens auch eine Jägerpatella. Sie meinten, alles in allem ungünstige Vorraussetzungen, aber es ist zu schaffen.
Sie und versch. Trainer, Physiotherapeuten gaben mir folgende Tips.

1.) Fußstellung(Zehen) nach außen bei Kniebeugen...FRAGE: Dadurch ist aber die Belastung fürs Knie auch größer oder?

2.)Beinstrecker mit Zehen nach außen+nur oberen Teil der Bewegung machen

3.)Bei Kniebeugen überstrecken, d.h. ganz hinauf gehen in die Streckung und Quadrizeps extra anspannen.

4.)Mit Strom (compex) inneren Teil isolieren.

5.) Bei Kniebeugen das Gewicht extrem nach vorne auf die Zehen geben und FErsen erhöhen. Widerspricht vielen, was ich bisher gelesen habe.

6.) FRontkniebeugen.
Und hier noch 2 widersprüchliche Tips:
1.)Nicht weit runter gehen (max 90 Grad), da sonst die Belastung verstärkt auf den äußeren Teil geht.

und
2.) Ganz runter gehen und wippende Bewegung machen. (tip von nen La-Trainer). KOmmt mir aber ein wenig seltsam vor.

Wäre super, wenn ihr mir helfen könntet.Ist echt wichtig, da ich meine Karriere nicht so einfach beenden will ohne dass ich echt alles versucht habe.

mfg,
redfox!
 
A

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Re: Training des Vastus Medialis bez. patellasehnensp.
hallo redfox,
ich nehme kurz zu den einzelnen punkten stellung:

1.) die zehen zeigen ohnehin immer etwas nach außen. ein extremes nach außen drehen halte ich für nicht günstig. die kniebelastung hängt aber in erster linie von der stellung des unterschenkels ab, sprich, ob du beim beugen schön nach hinten gehst, wie es richtig ist, um das knie zu entlasten, oder ob du die knie nach vorn (über die fußspitze hinaus) drückst.

2.) halte ich für zeitverschwendung

3.) bringt meiner meinung nach nichts

4.) vergiss es

5.) damit wäre die druckbelastung des kniegelenks, v.v. der retropatellare druck, sehr groß. halte ich für eine potentiell gefährliche empfehlung (v.a. für jemanden, der es nicht gewohnt ist, wie es die gewichtheber sind)

6.) gegen diese variante spricht nichts

Und hier noch 2 widersprüchliche Tips:
1.) stimmt nicht, man soll sogar tiefer runter gehen (bei korrekter ausführung)

und
2.) wüsste nicht, was das bringen sollte.

mal schauen, was klaus und thomas dazu meinen.

schönes wochenende, kurt
 
hi redfox,

nun ja kurt hat ja eigentlich alles wichtige geschrieben.
nur zur "zehen nach aussen + oberen teil der bewegung machen":
prinzipiell ist es egal wie die zehen beim endgelenkstrecken sind. ob aussen oder innen ist wurscht weil mit zunehmender streckung des kniegelenks die roationsfähigkeit gegen null geht. da kannst du die zehen noch so weit nach aussen strecken, die rotation erfolgt dann aus der hüfte. tipp: dabei die zehen anziehen und angezogen lassen, intensiviert das training.
beim v.medialis training streiten sich immer noch die geister. hab da noch keine eindeutigen studien dazu gelesen, die ein endgelenksstrecken als v.medialis training interpretieren (z.b. in form von emg messungen etc.). bin aber (subjektiv) sehr angetan/ überzeugt und beziehe es in mein training mit ein (auch ein kniegeschädigter :winke:).

grüße stefan
 
Erstmal danke für eure raschen Antworten.

@sporti: d.h. du gehtst bei Kniebeugen auch in die 100% Streckung bzw. Überstreckung?

@kurt, sporti: bez. Kniebeugen: Erhöhen der Ferse bringt also nichts? Hab auch schon des öfteren gelesen, das es im Gegenteil sogar schädlich ist, da damit die Knie ja zwangsweise über die Zehen hinausschauen? Stimmt das?

Und eine Frage hätt ich noch: Ich merke, dass das Gewicht bei den Kniebeugen augrund des geringen Winkel (geh nur bis ca 100Grad runter) sehr schnell höher wird und die Belastung auf den unteren Rücken dadurch auch.
Meint ihr, es wäre sinnvoller, ganz tief zu gehen (tiefer als 90 Grad), da ich dadurch ja weniger Gewicht nehmen muss/kann? Oder ist das wegen meiner Patellasehnenprobleme+Jägerhutpatella nicht empfehlenswert?

Schon mal danke für eure Hilfe,
mfg,
Martin!
 
hi martin,

nein, ich überstrecke nicht. bringt meiner meinung nach nichts. wäre das gleiche wenn du sie ohne rückenlast anspannst.
ferse erhöhen, war hier schon mal thema. macht nur wirklich dann sinn, wenn aufgrund von sprunggelenksverletzungen eine normale ausführung nicht möglich ist (bekannter von mir kann wegen eines unfalls das fußgelenk nur wenig beugen).konzentriere dich auf eine saubere ausführung OHNE fersenkeil.
mein tipp: experimentiere mit der tiefe deiner kniebeuge. normalerweise ist eine tiefe kniebeuge physiologisch, d.h. sie entspricht deinem normalen bewegungsmuster und ist somit auch trainierbar und sinnvoll. benutze anfangs wenig gewicht und warte ab welche reaktionen kommen.

grüße stefan
 
hi!
erstmal:manche ärzte sind sehr schnell damit,irgendeinen sport(besonders krafttraining) zu verbieten,obwohl sie null ahnung davon haben...(ich hab gesagt manche...sicherheitshalber,sonst haut mir der kurt auf die birne:winke:)
schwacher vastus medialis:

Treatment of Knee Conditions

The treatment of knee conditions such as chondromalacia patellae by leg extension exercises to alter 'muscle balance' may be based on faulty or doubtful premises.

Treatment of the condition involving deterioration of the articulating surface beneath the patella (often referred to as chondromalacia patellae - CPAT) is usually based on the premise that some muscular imbalance between vastus medialis and vastus lateralis causes the patella to track imprecisely over the femur.

Apparently, a weaker v medialis relative to the v lateralis permits the patella to be pulled laterally out of its most efficient trajectory over the femur, thereby leading to uneven wear of the cartilagenous bearing surface beneath the patella.

Consequently, therapists have tried to strengthen the v medialis with knee extension exercises on isokinetic dynamometers or with various forms of electrostimulation (faradism, interferentialism or so-called 'Russian stimulation') in an attempt to improve the medialis/lateralis strength ratio. Many clinical and theoretical studies have attested to its success and validity, but the underlying mechanical process might not be as clearcut as has been suggested.

The traditional explanation of strengthening v medialis implies that strengthening of this muscle causes the patella to be 'pulled in' closer to its 'ideal' trajectory during any movement which involves significant knee flexion. A simple geometric analysis of the situation implies further that :
v medialis must then shorten more than it did before treatment; or
v medialis has been shortened chronically by the treatment.
If either of these implications is correct, then there must be some evidence either that training causes any given muscle to contract to a greater extent than the same unexercised muscle or that extended range training causes a muscle to shorten progressively. If this suggested analysis is incorrect, then another possible explanation has to be sought, possibly in altered neuromuscular control or kinaesthetic processes.


This does not deny the fact that this type of therapy often may diminish peripatellar pain and improve knee extension strength, but it serves to point out that some of the traditional rationales for this type of injury management may not be correct or as simple as are implied by the current theories.

This analysis may also have profound implications for the entire concept of testing and training muscles to enhance performance, facilitate rehabilitation or prevent injury. In trying to understand the relevance of muscle ratios, we have to search for rational hypotheses in structural, functional or combined (structural-functional) processes.

For instance, has it been proved beyond a shadow of doubt that 'muscle imbalances' are a major cause of injury or impaired performance? Or is the cause of any problem rather to be sought in inappropriate patterns of muscle recruitment, irrespective of the balance between the strength of any muscles involved? In other words, is the dominant cause of injury or impaired performance due more to neuromuscular control or motor skill factors than 'muscle imbalances'?

Moreover, in attempts to analyse muscle balance and imbalance, how solid are the current norms against which these balances are measured? We also have to examine differences in muscle balance under static or static stabilising conditions, as well as under dynamic conditions at different velocities and in different patterns of cocontrative and ballistic action.

We cannot simply assume that balance under dynamic conditions implies equal balance under explosive, slower or static conditions. Is this type of biomechanical analysis carried out yet with this degree of thoroughness or are therapists quite blindly extrapolating fixed path analysis on an isokinetic dynamometer to all other multi-dimensional stabilising and moving conditions to be encountered by the athlete? If the latter, why do therapists continue to use such a flawed and dubious method of treatment and assessment?

So, our critical analysis of the idea of an idealised perfect patella trajectory under 'balanced' muscle action has led us to re-examine the entire concept of testing and rehabilitation based on machine measurement under very rigid mechanical conditions.




Vielleicht is da was dabei für dich:anterior knee pain




mir erscheint die hypothese,das es eher an der "ansteuerung" des v.m liegt plausibler....

1.)mach kniebeugen im powerliftingstyle, ich würd die zehen nicht bewusst nach aussen drehen. beschreibung zu kniebeugen hab ich sicher schon gepostet,find ich aber nicht und jetzt bin ich etwas im stress..
2.)beinstrecken is für die knie nicht gut..
3.)seh ich auch keinen grund...
4.) siehe text oben
5:)das würd ich keinesfalls machen. übrigens braucht man keine besondere beweglichkeit in den sprunggelenken, die unterschenkel sollen sowieso senkrecht bleiben..boxsquats!

und überhaupt:alle vorschläge gehen von einem kraftdefizit des v.m aus...is wie gesagt unter umständer der falsche ansatz.

hab gehört,das propriozeptives training bei sowas sinn macht...

lern,das knie zu tapen...

ich bild mir ein,das die sprinter im forum von charlie francis mal davon gesprochen haben,das plyometrics bei troubles dieser art sinn machen(aber die haben ja einen krankhaften zwang zum herumhüpfen:)),vielleicht weiss kurt mehr....

mehr fällt mir im moment auch nicht ein..
cheers,klaus
 
plyometrics

hi klaus,
ich weiß ich auch nicht mehr darüber.
kannst du bitte noch erklären, was man unter "plyometrics" versteht. das forum soll dazulernen:winke:

cu, kurt
 
Hallo Kurt,

zu diesem Thema weiß ich leider nicht mehr als du. Je tiefer das in den konkreten physiotherapeutischen oder orthopädischen Bereich geht, um so weniger kann ich da mitreden. Ich halte das paper von Klaus für spannend. Insgesamt denke ich, dass wir noch ein bisschen davon entfernt sind, genau erklären zu können, welches die Mechanismen sind, die den positiven Effekt von Krafttraining ausmachen.
Ganz isoliertes Training sehe ich ebenfalls kritisch und würde daher auch nicht in erster Linie zur Compex-Geschichte anraten.

Gruß,
Thomas

https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann2.jpg
 
danke für deine Antwort!

zum positiven effekt eines krafttrainings fällt mir ein:
1. eine gelenksentlastung sowie ein ausgleich muskulärer dysbalanzen, welche zu orthopädischen problemen wie blockierungen usw. führen
2. ein metabolischer benefit (der v.a. beim metabolischen syndrom zum tragen kommt)
ansonst hab auch ich mich noch nicht mit der speziellen frage eines isolierten therapeutischen kräftigungstrainings befasst und stehe einem solchen auch kritisch gegenüber.

lg, kurt
 
Re: plyometrics

hmm, würd mich auch brennend interessieren, was das ist.
Von Plyometrics hab ich echt noch nichts gehört.
Nachdem meine Patellasehnen wieder sehr stark schmerzen (und ich meine Wettkampfsaison in Gefahr sehe), wäre ich für jeden Tipp dankbar.

mfg,
Martin!
 
A

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Re: Training des Vastus Medialis bez. patellasehnensp.
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