Tour de France - Hamilton vs. Petacchi

Zeus1

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Falls Hamilton irgendwann einmal endgültig das Rad zur Seite stellen wird, dürfte sein Körper wohl ein Wrack sein.

http://www.sport1.de/coremedia/generator/www.sport1.de/Sportarten/Radsport/Tour_20de_20France_202003/Minichannel__Meldungen/Hintergrund/rad_20tdf_202003_20verletzter_20hamilton_20beeindruckt_20mel.html


Hamilton aber ist er mir vom sogenannten kämpferischen Aspekt her weit vorzugswürdiger als ein Schmuse-Sprinter wie Petacchi, der ähnlich wie sein Weltmeister-Landsmann Cipollini nur mal kurz für ein paar Sprints bei der Tour vorbeischaut. Ähnliches galt ja auch schon für Tom Steels.

Rückblickend kann ich die Entscheidung der Tour-Oberen nur richtigheißen, die Sonntagsfahrer konsequent ohne Ansehung ihrer sonstigen Stellung zu Hause zu lassen. Für Petacchi wird es wohl auch der letzte Start bei der Tour des France gewesen sein. In diesem Sinne steigt meine Hochachtung vor Erik Zabel und auch Robbie McEwen, die sprinten, um in Paris anzukommen. Als ich Petacchi anfangs sah, wie er mit bald 20 Metern Vorsprung wie ein Sprint-Berserker das restliche Feld hinter sich ließ, roch ich den Braten schon. Schade, aber bei den Zehnkämpfern des Radsports sind nun einmal reine Sprinter nicht gerngesehen.

LG,

René
 
An solchen Beispielen sieht man halt, was hinter dem Mythos "Tour de France" steckt: Am Ende läuft alles auf wirtschaftliche Überlegungen hinaus. Mit vier Etappensiege dürft Petacchi sein Soll erfüllt haben und das Saisonbudget gerettet. Warum also noch sich die Beine in den Alpen und Pyrenäen kaputt machen. Lieber an der Vuelta wieder für ein paar Sprints antreten, absahnen und auf wiedersehn sagen.....
So läuft das halt!
Ja, ja früher war alles ganz anders, da ist man noch zur Tour angetreten um als Held in Paris anzukommen, mit 20 Stunden Rückstand auf den Sieger. Damals waren die Strapazen auch noch von ganz anderer Güte. Man absolvierte 300 oder 400km an einem Tag, schleppte sein ganzes Zeugs selbst mit, hatte dafür aber viel mehr Ruhetage.

Ja und so rollt sie nun 100 Jahre dahin.....

Grüsse Rik
:winke::)

PS: der Link funzt nicht
 
Hamilton ist für mich schon jetzt ...

... der Held der Tour de France. Was der leistet nach dieser Verletzung: immer bei Armstrong, selbst in den Alpen. Wahnsinn. Er hat sowas ja schonmal gemacht, ohne zu wissen, dass sein Schlüsselbein gebrochen war.
Leute wie Cippolini oder jetzt Petacchi fand ich schon immer "blöd". Die Tour de France ist ein Rennen über drei Wochen. Wenn ich daran teilnehmen will dann muss ich auch versuchen diese drei Wochen durchzuhalten und gebe nicht auf, wenn ersten mal unangenehm wird. Deshalb wird für mich dieses Jahr wieder der Sprinter der in Paris im Grünen fährt der beste Sprinter der Tour sein und nicht Petacchi bloß weil er vier Etappen gewonnen hat.

Hochachtung vor allen (und besonders den Sprintern) die über die Berge kommen.

Gruß,

Stephan
 
Meiner Ansicht nach wird Armstrong aber unterschätzt, oder er wurde in früheren Jahren überbewertet. Ich denke, daß er sich auf der Etappe nach Alpe d'Huez sehr gut gehalten hat, sofern man seine Fahrt aus strategischer Sicht bewertet.

Mit dem Knopf im Ohr war er über die Auswirkungen auf das Klassement stets informiert. Gefährlich werden konnte ihm an diesem Tage nur Beloki, und an diesem ist er dran geblieben, oder auch umgekehrt, je nach Sichtweise.

Was ich eher ironisch bewerte ist die Tatsache, daß Jan Ullrich 2001 nach Alp d’Huez dieselbe Strategie fuhr: Tempo hochhalten durch die Teamkollegen an der Spitze. Dieses Mal versuchte es Armstrong damit und hatte – aus meiner Sicht – Erfolg. Frühe Ausreißer, die dem gelben Trikot gefährlich werden konnten in der Endabrechnung, gab es nicht, und viele, die das hohe Tempo mitgehen konnten, auch nicht.

Beloki hat viel in Sachen Antrittsschnelligkeit, die eigentliche technische Domäne Armstrongs, getan, so daß Armstrong – selbst wenn er wollte – Beloki nicht hätte abschütteln können. Er wäre also gewissermaßen Wasserträger für Beloki auf den Weg zum Gipfel gewesen. Also fuhr er langsamer.

Im Moment sehe ich nur Vinokourov als ernsthaften Konkurrenten im Kampf um das gelbe Trikot, nicht nur nach Belokis bedauerlichem Ausscheiden. Gleichwohl scheint Vinokourov keine sonderlich große Unterstützung am Berg durch sein Team zu haben, ähnlich wie bei Ullrichs Team Bianchi.

Ein Zweikampf ist auch immer ein Zweikampf der Technik. Da Ullrich mehr im Sattel sitzt, kann er nur schwer gegen Armstrongs Tempoverschärfungen angehen.

LG,

René
 
Vielleicht sollte man nach dem Prolog gleich mal drei Tage in die Alpen fahren, dann hätte es sich mit so Leuten wie Petacchi.

Gruß

Carsten
 
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