Tiefer Puls beim Ironman - Marathon

Tria

New member
Nach einer für mich ansprechenden Leistung im Schwimmen und Radfahren wechselte ich nach 7:20 auf die Marathonstrecke.

Ohne Umstellungsprobleme lief ich den ersten Kilometer in 5min. Der Puls war bei 143 und auf einem Niveau, das ich eigentlich sehr lange durchstehen kann. Aber während des Laufens ging der Puls stetig zurück und nach 25km war er auf ca. 120 und blieb in stabil bis zum Ziel. Natürlich wurde ich auch entsprechend langsamer.

Liegt dies an den fehlenden Energiereserven oder an muskulären Problemen? Die Beinmuskulatur schmerzte nach der Halbmarathondistanz höllisch.

Auf alle Fälle habe ich ca. 1l Powerade pro Stunde auf dem Fahrrad/Marathon getrunken (8g KH, 51mg Natrium/100ml) mit ein wenig Wasser zwischendurch. Ganz nach dem Motto, Essen muss man nicht, aber sicher genug trinken.

Habt ihr einige Tipps oder war es nur der Hammermann und das Marathon-Training muss noch verbessert werden.

Schlussendlich waren es 12:18 und Finishen war das Ziel Nr.1.

Gruss Tria
 
A

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Re: Tiefer Puls beim Ironman - Marathon
selbes Phänomen nach Laktattest

keine Antwort, nur ein Quercheck, ob das auch damit zu tun haben kann:

Hatte einmal am Tag nach dem Laktattest das genau gleiche Phänomen: Ich fuhr (Speedskates) auf der Geraden dahin, der Puls war nicht über 130 zu treiben und das Tempo entsprechend niedrig. Ein völlig neues, ungekanntes Gefühl: nicht erschöpft, nicht ermüdet, einfach wie mit speedlimiter.

reach
 
hallo tria,
zunächst mal: gratulation! einen "iron man" zu finishen ist super!
zu deiner frage - ich glaube eher an muskuläre probleme, diese schließen ein gewisses energiedefizit mit ein. 80g KH = 320 kcal/std ist nicht gerade eine überfütterung... auch flüssigkeitsbilanzmäßig warst du sicherlich deutlich im minus, was die muckis nicht gern haben.
gruß, kurt
 
Sali Kurt

Ich dachte auch mehr an ein muskuläres Problem.

Bringt es viel, noch mehr zu trinken? Ich dachte immer, viel mehr als die 80g Zucker bringt man nicht in sich hinein. Was wäre ideal? Noch einige Bananen oder Powergels auf dem Rad?

Nach dem Event stand ich auf die Waage und war ca. 500g leichter als am Morgen (Getränke eingerechnet). Ab Halbzeit Marathon war ein kräftiges Gewitter mit einem Temperatursturz auf 22Grad über Zürich.

Gruss Tria
 
da geht schon noch was ...

mit dem richtigen Maltodextrin (Kettenlänge 5-7) kannst du 200g/Liter und mehr mixen, ohne dass es hyperton wird!

Bei Haushaltszucker ist die Grenze allerdings mit 80g/l fast erreicht (s. den Artikel "Trinken im Sport" auf Kurts Homepage). Gerade beim Ironman kann man aber auf der Fahrrad-Etappe doch auch essen, schließlich wird der Magen lange nicht so durcheinandergeschüttelt wie beim Laufen - und in den 4 bis 6 Stunden auf dem Rad kann man einige Riegel verdauen :winke:.

Mit den dann aufgefüllten Glykogenreserven kann dann der Hammermann auf Distanz gehalten werden - denn das war die Ursache für die Schmerzen und das langsamere Tempo. Nicht der Puls hat dich gebremst, sondern der Kreislauf hat sich der Belastungsintensität angepasst, die mit deinen Energiereserven noch möglich war.

Was ist deine "normale" Marathon-Bestzeit? Wenn ich einen Ironman in 12h schaffen wollte, würde ich so trainieren, dass ich 5:00/km locker, d.h. "im Fettstoffwechsel" (70-75%HFmax) laufen kann, also den M in 3:30

Glückwunsch zum Kratzen an der Leistungssport-Schallmauer! Nächstes mal klappt's!

Gruß

Ekkehard
 
200 g/Liter

Hallo Ekke,

Hast Du das selbst mal probiert ? Auf Kurt's HP stehen solch hohe Dosen aber nicht. Da kann ich ja eine ganze Maltodextrindose bei einem Marathon leermachen.

Gruß

Carsten
 
Was geht genau ...

Sali Chianti

Eine Marathonbestzeit habe ich keine. Marathons bin ich nur bei Ironmans gerannt und da ist meine Bestzeit 3:57. Allerdings war dies vor 10 Jahren und die Bestzeit lag bei 10:21. Mein Wissen über Training, Ernährung usw. war damals auf einem Stand, der sich in vielen Anfängerfragen in diesem Forum widerspiegelt.

Was ich noch nicht verstehe, und ich habe wirklich vieles gelesen, istdie Aufnahme von Energie während des Wettkampfes und deren Verwertung. Wenn ich 200gkh/h zu mir nehme und davon ca. 80gKH verbrauchen kann, was
geschieht mit den restlichen 120g? Nimmt sich der Muskel den Blutzucker und gewinnt damit Energie? Nach Kurt ist dies nur ein sehr kleiner Teil. Damit müsste während der Belastung der "Restzucker" in Fett umgewandelt werden - macht aber keinen Sinn. Die Lipolyse würde gehemmt, jedoch nicht die Betaoxidation. Wenn ich allerdings dauernd sehr viel Zucker zu mir nehme, würde die Lipolyse so lange gehemmt, dass auch keine Betaoxidation mehr stattfinden könnte. Also wäre zuviel KH kontraproduktiv. Daher meine 80g/h.

Jetzt werden sich du, Kurt und weitere wahrscheinlich die Haare raufen und mich hoffentlich auf eine Thread verweisen, bei dem mir der "Groschen" (oder heisst dies nun Eurocent) fällt.

Gruss Tria
 
Energie-output abhängig vom input!

hallo tria,
natürlich kann (und soll sogar, v.a. wenn man viel schwitzt) man mehr als nur 1 l/std trinken, v.a. auf dem rad. riegel und gels sind prinzipiell nicht notwendig. wie chianti schon sagte, sollte man im ultraausdauersport vorwiegend maltodextrin zu sich nehmen, das man höher dosieren kann als glucose oder saccharose. außerdem schmeckt es milder und "sympathischer" als die "einfachen" zucker, die mit der zeit "aggressiv" schmecken und dann weniger gern getrunken werden. ich würde ca. 120g/l empfehlen, dann sind es schon fast 500 kcal/l (als fertiges getränk bietet sich das "long energy" von ISOSTAR an. empfehlen kann ich auch das "enervit G"). wenn es recht heiß ist, und man viel schwitzt, sollte das geränk eher hypotonisch sein, also weniger KH und dafür mehr natrium bzw. NaCl enthalten. durch die größere trinkmenge ist trotzdem eine ausreichende energiezufuhr gewährleistet.
weiters würde ich ab einer belastungsdauer von 4-6 std dem getränk gelegentlich BCAA's zusetzen (z.b. "enervitam simplex" von ENERVIT. lies mal meinen RAAM-bericht auf meiner homepage ->link "HIER") wenn du willst, emaile ich dir herberts ernährung beim RAAM (dann bräuchte ich deine email-adresse. du kannst sie mir als PM schicken, wenn sie "geheim" bleiben soll)
gruß, kurt

p.s.: übrigens - ich bin weder werbeträger für ISOSTAR noch für ENERVIT:winke: (hab aber mit deren produkten gute erfahrungen gemacht)
 
siehe die Threads zu "Hungerast"

ich habe mit chianti zum thema "mann mit dem hammer" und "hungerast" schon diskutiert.
wer sagt, dass man nur 80g KH pro std verwerten kann? das sind ja nur 320 kcal! beim RAAM nimmt man bis zu 900 kcal pro std zu sich! (da sind natürlich auch fettsäuren und aminosäuren dabei). den zucker bzw. die KH, die du während einer belastung zuführst, werden nur zum kleinen teil sofort in den muskeln verbrannt (primär wird die glucose "vor ort" zur energiegewinnung herangezogen, sprich das in den muskelzellen gespeicherte glykogen). primär dienen sie der glykogenspeicherung in der muskulatur und der leber und der aufrechterhaltung des blutzuckers. gerade im ultraausdauersport wäre eine depletion des leberglykogens fatal (siehe "hungerast"). du kannst sicher sein, dass unter belastung keine glucose in fett umgewandelt wird. auch deine vorstellung, dass durch eine KH-zufuhr die betaoxidation gehemmt werden würde, ist falsch.
ich hab schon ein paar mal ein diagramm gepostet, das die muskuläre energiebereitstellung in abhängigkeit von der belastungsdauer und -intensität zeigt. siehe hier:http://www.fitness.com/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php?Cat=2&Board=de_fitnessbk&Number=35114&Search=true&Forum=All_Forums&Words=muskul%E4re%20Energiebereitstellung%20in&Match=And&Searchpage=0&Limit=1000&Old=allposts&Main=34919

gruß, kurt
 
Der Groschen fällt noch nicht

Sali Kurt

Habe ich voll verstanden (resp. denke, dass ich es voll verstanden habe). Die Frage die ich nicht beantworten kann ist: was geschieht mit den KH? Du sagst:

"primär dienen sie der glykogenspeicherung in der muskulatur und derleber und der aufrechterhaltung des blutzuckers". Soweit klar. Ich denke, dass die Neugewinnung von Gycogen im Maximum 1.1g/min beträgt. Wenn ich 150gKH/h zu mir nehme, dann bleiben mir 80gKH/h übrig, die ich verwerten muss. Also zu Fett oder zu Energie. Anscheinend wird nur ein kleiner Teil der Energie aus dem Blutzucker gewonnen. Würde also das Fett übrig bleiben.

Und du sagst ja: "du kannst sicher sein, dass unter belastung keine glucose in fett umgewandelt wird". Wird nicht Blutzucker in Fett umgewandelt?

Wo ist der Groschen, der bei mir nicht fällt?

Gruss Tria
 
Re: Der Groschen fällt noch nicht

hallo tria,
wie kommst du auf die ominöse zahl von 80g/h in bezug auf die verwertung?
erstens gibt es neben der skeletmuskulatur noch weitere organe, die glucose verwerten (das gehirn sogar ausschließlich, sieht man vom hungerstoffwechsel ab, wo das gehirn auch ketonkörper als energiequelle nutzt).
zweitens wird nicht die blutglucose ("blutzucker") in fett umgewandelt, sondern die glucose, die praktisch "übrigbleibt" also nicht zur energiegewinnung oder energiespeicherung herangezogen wird. die umwandlung von glucose zu triglyceriden erfolgt in der leber und im fettgewebe.
drittens: wenn pro minute 1 gramm glykogen gebildet werden kann, dann wären das 60g pro stunde - das ist doch was, oder nicht? gut ausdauertrainierte können sogar unter belastung - sofern sie nicht zu intensiv ist - glykogen speichern. ohne diese fähigkeit könnte kein radprofi die tour de france bestreiten.
gruß, kurt
 
Re: Der Groschen fällt noch nicht

Sali Kurt

Also wird praktisch der ganze Zucker bei einer Ausdauerbelastung den ich aufnehmen kann in Glycogen 1g/min umgewandelt und gespeichert/verbraucht oder direkt vom Organen, Nerven usw. zur Energiegewinnung herangezogen. Somit wird weniger Fett und zuerst einmal Blutglucose durch die arbeitenden Muskeln verwertet.

Kann auch Blutglucose durch den Muskel zu Laktat umgewandelt werden? Ich denke nicht. Um so wichtiger wie ein TdF Profi austrainiert zu sein.

Gruss Stefan - Mit hoffentlich den richtigen Schlüssen.
 
Re: Der Groschen fällt immer noch nicht

hallo stefan,
bitte lies meinen infoartikel "die muskuläre energiebereitstellung im sport" auf meiner homepage.
natürlich werden auch freie fettsäuren zur muskulären energiebereitstellung herangezogen, erst recht bei einem iron man! sie stammen aus den in den muskelzellen gespeicherten triglyceriden - v.a. bei gut ausdauertrainierten als "energiequelle vor ort" - sowie aus dem viszeralen und subkutanen fettgewebe. hast du die tabelle nicht gesehen, die ich dir als link gepostet habe? das verhältnis glucose: FS-verbrennung ist von der energieflussrate abhängig und die wiederum von der belastungsintensität.
zur blutglucose: die muss erst mal in die muskelzelle hinein, damit sie oxidiert oder zu lactat abgebaut werden kann. sieh dir nochmals die tabelle an.
gruß, kurt
 
A

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Re: Tiefer Puls beim Ironman - Marathon
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