@Thomas Markmann

alex3

New member
hallo Thomas,

wenn es Dich noch gibt, würde ich mir wünschen daß Du auf das Thema in Kurt's Posting mit Betreff "gute Frage!" antwortest. Er hat Dich selbst dazu eingeladen, wahrscheinlich hast du es nicht gelesen

gruß, alex
 
A

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Re: @Thomas Markmann
Hallo Ihr,

ich hatte keine Gelegenheit auf die Frage zu antworten, will das aber jetzt nachholen.
Die Grenzen zwischen den einzelnen Anpassungen, also neurologisch, morphologisch und energetisch sind in der Tat fließend. Du kannst bei Deiner Trainingsgestaltung mit Reizdauer und Reizintensität jonglieren. Diese Belastungsnormative bedingen sich einander, wenn wir eine Ausbelastung innerhalb einer Serie voraussetzen. Um Anpassungen am Nervensystem zu erreichen, benötigst Du sehr hohe Reize. Um energetische Anpassungen zu erreichen benötigst Du lange Reizdauern. Hohe Reize führen so früh zu Ermüdung, dass sie nicht zu energetischen Anpassungen führen. Hier könnte man sogar das umstrittene Superkompensationsmodell als Erklärungshilfe einsetzen, d.h. es werden nicht die Substrate aufgebraucht, die für lange Reizdauern notwendig sind. Deshalb kommt es zu keiner Anpassung. Entsprechend ist ein Reiz, der zu einer Substratentleerung führt, nicht hoch genug, um das Muskel- Nervzusammenspiel, also die intramusk. Koordination an die Grenzen zu bringen. Das eine lässt sich mit dem anderen nicht vereinbaren. Das Muskelaufbautraining erfordert eine optimale aber nicht maximale Reizhöhe und ebenso eine optimale Reizdauer. Wenn bei Klaus zum Beispiel fünf bis acht Wiederholungen für Muskelaufbau optimal sind, dann könnte das daran liegen, dass der die Wiederholungen nicht so schnell ausführt und die Reizdauer dadurch genau so hoch ist, wie bei jemandem, der 10 zügige Wiederholungen macht.
Weiter ist es so, dass die Anpassungen nicht völlig isoliert von einander angesteuert werden. Auch ein Maximalkrafttraining steigert die Kraftausdauerfähigkeiten, nur eben nicht so effizient, wie dies bei einem speziellen Kraftausdauertraining der Fall wäre.
Ich hoffe, ich hab´s jetzt nicht zu kompliziert geschrieben.
Gruß,
Thomas


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Du schreibst folgendes:
"Das Muskelaufbautraining erfordert eine optimale aber nicht maximale Reizhöhe und ebenso eine optimale Reizdauer...."

wiel lege ich fest was optimal aber nicht maximal ist? Bis dato halte ich mich an das Prinzip der letzten WH und dass heisst daß die Kombination Gewicht + TUT so ausgewählt ist daß nachher nix mehr geht. Habe ich in diesem Fall nicht eine maximale Reizhöhe erreicht? Wenn ja, ist das oben genannte Prinzip für Hypertrophie nicht "optimal"?

gruß
 
Intensität

Hallo Alex,

ich glaube, ich habe den Knackpunkt gefunden. Wir haben unterschiedliche Auffassungen vom Begriff der Intensität. Die Frage nach der Intensität bezieht sich auf die Größe des Impulses bei einer Übungsform. Dem steht die Reizdauer gegenüber, nämlich die Frage, wie lange ich die Übungsform durchführe. Ein Training, das zu einer Ausbelastung führt, muss nicht intensiv sein. Auch ein extensives Kraftausdauertraining kann und soll bis zum völligen Muskelversagen führen. Reizdauer und Reizintensität bedingen sich also einander. Ein intensives Training mit sagen wir mal 90 bis 95% des Einwiederholungsmaximums kann nicht über einen Zeiraum von 60 Sekunden oder 30 Wiederholungen durchgeführt werden. Damit muss ich mich vor Beginn einer Serie festlegen. Wähle ich das Trainingsgewicht moderat, sind viele Wiederholungen (=hohe Reizdauern) möglich, wodurch es zu einer energetischen Ansteuerung kommt. Eine gleichzeitige neuronale Ansteuerung fällt damit aber weg, weil der Reiz nicht hoch genug ist.
Beim Muskelaufbautraining braucht´s sowohl einen hinreichend langen als auch einen hinreichend intensiven Reiz. Ich muss also einen Kompromiss finden. Dieser liegt so bei einer Belastungsdauer von 20 bis 30 Sekunden und dem entsprechenden Gewicht, das innerhalb dieser Zeit zur Ausbelastung führt.
Ansätze wie die ILB-Methode oder sanftes Krafttraining, die auf eine Ausbelastung verzichten, müssen zunächst unabhängig davon betrachtet werden.
Gruß,
Thomas


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Re: @Thomas Markmann
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