Süßstoff vs. Zucker

Silberdrache

New member
Eine Frage für die "Profis":

Ist die Aussage dieses Berichts richtig ?

"Beim Konsum eines künstlich gesüssten
Getränkes oder Nahrungsmittels wird über den süssen
Geschmack im Mund die Bauchspeicheldrüse "alarmiert"
und schüttet jede Menge Insulin aus. Nun kommen aber
gar keine Zuckerkalorien, da Süssstoff bekanntlich und
im Gegensatz zu richtigem Zucker keine Kalorien
enthält. Das "fälschlich" ausgeschüttete Insulin senkt
den vorhandenen Blutzucker. Ein sinkender
Blutzuckerspiegel ist immer ein Alarmsignal für den
Körper. Der absinkende Zuckerspiegel muss
ausgeglichen werden, daher "verlangt" unser Körper nun
nach Zufuhr von Nahrung - er sendet massive
Hungersignale. Ein Grossteil der anschliessend
zugeführten Nahrung landet in den Fettdepots auf
Grund des überhöhten Insulinspiegels. Süssstoffe
machen dicker, in dem sie uns Hungergefühle
produzieren, die wir ohne sie nie gehabt hätten..."



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Gruß, Silberdrache
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Re: Süßstoff vs. Zucker
Hallo Silberdrache,

schau mal hier:
gut oder .
Das ist FALSCH. Ich habe letztens noch eine Studie über Süßstoff gelesen. Ich muß mal danach suchen. Und bei Galileo oder so kam auch was darüber.
Das Gerücht, Süßstoff würd dicker machen als Zucker ist reine Propaganda der Zuckerindustrie. Ein schönes Beispiel ist mein alter Herr. Der hat in einem Jahr 15 kg abgenommen, nur durch Austausch des Zuckers im Kaffee durch Süßstoff. Das ist nicht übertrieben. Naja, inzwischen hat er die 15 kg durch die Ernährung wieder reingeholt.
biggrin.gif

Bei dem TV-Bericht wurden alle Gegenargumente gegen Süßstoff, außer der ab und an starke Nachgeschmack, entkräftigt.
So auch das Gerücht, man würde durch Süßstoff Krebs bekommen. Das sei durch Versuche an Ratten belegt. Um ein erhöhtes Krebsrisiko (welcher Krebs genau, weiß ich nicht mehr) zu bekommen; wohlgemerkt erhöhtes Risiko, damit ist noch kein Krebs "garantiert"; müßte man, um auf die gleiche Dosierung wie bei den Ratten zu kommen, sein ganzes Leben lang jeden Tag um die 800 Süßstofftabletten konsumieren.
Auch ist es Unsinn, daß man nach Süßstoff mehr Appetit auf Süßes habe. Es ist eigentlich genau andersrum. Der Körper verlangt immer abwechselnd nach deftig und süß. Zu Zeiten der Jäger und Sammler hat der Körper so dafür gesorgt, daß er Kohlenhydrate (Früchte) und Eiweiß (Fleisch) bekam.


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Ick kann jar nicht soviel fressen, wie ick kotzen möchte.
*Max Liebermann*
 
Genau habe das letzte Woche auch bei Galileo gesehen. Zucker hat jede Menge Kalorien, und Süßstoff keine. Demnach macht es nicht dick.

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by Phono
 
Aha, dachte ich's mir doch...

Aber hat einer von Euch vielleicht auch noch einen Linkauf eine Studie ?



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Gruß, Silberdrache
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@dennis77m*nn:

dann poste mal bitte die studie, denn diese scheint ja alles bisherige auf den kopf zu stellen/stellen zu wollen. (deshalb würde ich doch mal gerne sehen, wie glaubwürdig die quelle ist..)

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..::Der Hasenmann::..
 
@All

Durch Süßstoff wird keine Insulinsekretion hervorgerufen !!!!

Die Rezeptoren für die Insulinsekretion liegen nicht auf der Zunge.
Die Signale kommen erst bei der Resoprtion der Glucose !!!!

Die Einzigste Insulinsekretion gibt es bei Aspartam, da es ein Depeptid ist.
Und durch Aminosäuren wird ja auch Insulin ausgeschüttet !!
Zwar nur wenig, aber zur Volksverwirrung reicht es allemal !!!

@Der Hasemann
Man braucht keine Studien um das zu Beweisen, sondern gesunden Menschenverstand, gepaart mit ein wenig physiologischen wissen !!!

Gruß Patrick
 
@horstym*nn:

wenn jeder über das nötige physiologische wissen (von dem gesunden menschenverstand will ich gar nicht einmal sprechen
wink.gif
) verfügen würde, würde es keine fragen hier geben und ich denke, das board ist zum austausch da, danke.


desweiteren sprach ich auch nicht "nur" den punkt der erhöhten insulinsekretion der süßstoffe acesulfam, aspartam, cyclamat und saccharin an. was auch egal ist, mich interessieren nur studien, die alte untersuchungen berichtigen oder bestätigen.


widersprechen möchte ich dir jedoch bei deiner aussage zu aspartam, zieht man nämlich die untersuchung von ryan-harschman in betracht, so nimmt zwar die aminosäurenkonzentration (insbesondere phenylalanin) zu, jedoch hat dies keine auswirkungen auf das appetitverhalten des konsumenten. somit muss man die biochemische sowie die pharmakologische wirkung einzelner aminosäuren (auch phen.) in frage stellen.
okay, du erwähnst dies auch nur nebenbei und unter vorbehalt.


nichts für ungut.

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..::Der Hasenmann::..
 
Darüber hatten wir vor einiger Zeit auch einen Thread,ich kenne auch die behauptung das durch süßstoff unnötig insulin ausgeschütet wird,aber da gar kein zucker kommt der blutzuckerspiegel unnötig gesenkt wird und man hunger kriegt,aber da von allen Seiten immer wieder neue studien auftauchen und man über süßstoffe allgemein immer wieder unterschiidliche sachen hört kann man eigentlich derzeit noch gar nichts so richtig glauben denke ich.
 
Was ich gelesen habe, stand in einer Zeitschrift. Ich weiß nicht mehr genau, wo. Ich suche mal danach. Ich meine, es war in einer Fitness-Zeitschrift meiner Mom. Sollte ich es finden, scann ich es ein und stells hier rein.

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*Max Liebermann*
 
Moin Jungs,

nachdem wir ja nun schon mal dieses Thema haben und sich die Experten auch zu Wort melden (Dank an Horsty, ich verstehe zwar seine Herleitungen nicht ganz (meine mangelnde Inteligenz?), aber sie klingen toll und irgendwie professionell).
Zu meiner Frage: Ich meine, in irgendeinem Bericht mal gelesen zu haben, daß Aspartam impotent macht!!! Ist da was dran???

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Carpe Diem
 
Hier ein Auszug einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover:
(komplett unter http://www.suessstoff-verband.de/07servic/down/haertel.pdf)

Während einerseits ein kurzfristiger Anstieg der Insulinspiegel
beobachtet wurde, konnte in anderen Untersuchungen kein Einfluß auf den Insulinspiegel gefunden
werden. Möglicherweise sind die Unterschiede darauf zurückzuführen, daß zum Teil Süßstoffe in
Lebensmitteln und Getränken verabreicht wurden, die ihrerseits für eine cephalische Insulinsekretion
verantwortlich sein können.

Eine Hungergefühl-Stimulation allein durch Süßstoffe erscheint unwahrscheinlich. Andererseits erlauben
aber die bisher vorliegenden Daten zur Beeinflussung der Insulinsekretion und des Blutzuckerspiegels durch
Süßstoffe wegen verschieden-artiger Versuchsbedingungen keine eindeutige Aussage über das Vorliegen
eines cephalischen Insulinreflexes und einer daraus folgender Änderung des Blutglucosespiegels. Das Ziel
der vorliegenden Untersuchungen war es deshalb, Daten unter genau kontrollierten Bedingungen und
unabhängig von weiteren Substrateinflüssen zu gewinnen.
Geprüft wurde, ob die in der Bundesrepublik Deutschland lebensmittelrechtlich zugelassenen Süßstoffe
Aspartam, Acesulfam, Cyclamat und Saccharin nach Gabe wäßriger Lösungen an gesunde Probanden die
Insulinsekretion und, daraus folgend, den Blutzuckerspiegel beeinflussen.

Die Studienergebnisse zeigen, daß die in ihrer chemischen Struktur unterschiedlichen Süßstoffe Aspartam,
Acesulfam, Cyclamat und Saccharin nach Verabreichung ihrer wäßrigen Lösungen in dem
Beobachtungszeitraum von 2 Stunden keine Veränderungen des Plasmainsulinspiegels bewirken. Die
geregelte Größe Blutglucose wird ebensowenig zeitabhängig beeinflußt. Alle gemessenen Werte verlassen
nach Süßstoffgabe den Normbereich nicht. Sie sind - bis auf zwei physiologisch nicht relevante Werte - von
den durch Wasser induzierten Werten nicht signifikant verschieden (Tab. 1 u. 2). Das Fehlen zeitabhängiger
Auswirkungen auf die Insulinsekretion und den Blutglucosespiegel konnte durch die lineare
Regressionsanalyse bestätigt werden. Demzufolge scheidet eine hypoglykämische Wirkung der
untersuchten Süßstoffe aus.
Insbesondere wurden keine durch die Süßstoffe verursachten zeitabhängigen Veränderungen gefunden.
Das Fehlen zeitabhängiger Auswirkungen auf die Insulinsekretion und den Blutglucosespiegel konnte durch
die lineare Regressionsanalyse bestätigt werden.


Womit meine Frage geklärt wäre.

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Gruß, Silberdrache
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Hmm, soviel ich weiß, werden Süßstoffe in der Schweinemast eingesetzt, damit die Tiere mehr fressen. Das würde ja die appetitanregende Wirkung bestätigen. Weiß jemand da was drüber?
 
@Dio

Zum Süßstoff in Schweinefutter:
http://www.mg.hats.de/deutsch/news/newsdata_id3504.html

Aachen (ots) - Auf viel Skepsis stoßen die Ernährungsberater im Verband für
Ernährung und Diätetik (VFED) e.V., Aachen, seit in den Medien die Meinung um
sich greift "Süßstoffe machen dick, deshalb setzt man sie auch in der Schweinemast ein"
Dieser Umstand veranlaßte jetzt den VFED-Vorsitzenden Sven-David Müller, den
Experten für Tierfutterherstellung, Agraringenieur Dr. Stefan Mandel aus Scheden
bei Kassel nach den Gründen zu befragen, weshalb denn überhaupt Süßstoff im
Ferkelfutter zum Einsatz kommt.


Müller: Und weshalb nehmen Sie statt Süßstoff nicht einfach Zucker, um das
Ferkelfutter der süßen Sauenmilch ähnlicher zu machen?

Dr. Mandel: Aus mehreren Gründen. Zum einen kann Zucker den bitteren
Geschmack einiger Komponenten (Aminosäuren, Vitamine), die für die Entwicklung
des Muskelfleisches so wichtig sind, nicht so gut maskieren. Zum anderen sind es
Verarbeitungsgesichtpunkte. Wenn wir der Futtermischung zu viel Zucker zusetzen,
lässt sie sich kaum noch zu "Pellets", also gepressten Futterpartikeln formen, die
eine gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe auch bei längerer Lagerung
gewährleisten. Und letztendlich ist es natürlich auch eine Kostenfrage: in Europa ist
der Zucker vergleichsweise teuer.

Müller: Sie setzen also nicht darauf, dass Süßstoff an sich die Fressbremse bei den
Ferkeln außer Kraft setzt ?

Dr. Mandel: Nein. Denn in einer vernünftigen Schweinemast geht es nicht ums
schnelle "dick werden" der Schweine, sondern um den gesteuerten Aufbau von
fettarmem Fleisch. Wir nutzen Süßstoff nicht als Verursacher von Hunger, sondern
als probates Mittel zur Verbesserung der Schmackhaftigkeit von Futtermischungen.

Kommentar des VFED-Vorsitzenden: Diese Ausführungen zu den tatsächlichen
Beweggründen für den Einsatz von Süßstoffen in der Ferkelaufzucht verdeutlichen,
wie absurd die von den Medien verbreitete Behauptung ist, Süßstoff eigne sich nicht
für Reduktionsdiäten. Sven-David Müller plädiert eindringlich dafür, Diabetiker und
Übergewichtige nicht durch eine verzerrte Interpretation zu verunsichern. Vielmehr
sollte anerkannt werden, dass Süßstoffe den Menschen helfen, eine kalorienarme
Diät schmackhafter und damit akzeptabler zu machen.

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Gruß, Silberdrache
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@All

Und hier noch etwas Interessantes zu Süßstoff und Light-Produkten:

Die Aussage "Finger weg von Light-Produkten" ist zwar richtig, aber nicht, weil Süßstoff dick machen würde.

Zur Erklärung:

Wenn der Körper zur Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels nach Süßem "verlangt", bringen Light-Produkt und Süßstoff gar nichts,
da sie ja nur süß schmecken, aber keinen Zucker (bzw.
kurzkettige Kohlehydrate)
enthalten.

Ein kalorienreduzierter Joghurt mit Süsstoff z.B. befriedigt diesen Bedarf aber mitnichten.
Dann müssen entweder noch mehr Jogurts her, oder etwas
anderes, bis man befriedigt ist.
Genauso sieht es mit fettarmen Produkten aus. Durch die
Beschaffenheit der fettarmen
Produkte wird dem Körper ein fetthaltiger Genuss vorgegaukelt, der dann nicht befriedigt wird.

Auch hier besteht die Gefahr des Weiteressens mit lauter Sachen, die letztendlich nicht das
hergeben, was der Körper sich ersehnt.

Gegen einen halbfetten Quark ist nichts einzuwenden; ein Magerquark ist schon kritischer,
auch wenn er überall als schlankfördernd gepriesen wird. Aber was nützt der magerste
Quark, wenn man danach weiteressen muss, weil einem was
Entscheidendes fehlt?

Auch die halbfette Salami bringt keinen Gewinn, wenn man davon doppelt soviel isst.

Wichtig ist, dass man beobachtet, wie das einzelne Produkt auf einen wirkt.

Da wäre z.B. der Kaffetrinker, der 10 Tassen am Tag trinkt, am liebsten mit je 2 Würfeln Zucker.

Wenn dieser Kaffeetrinker nun stattdessen Süsstoff in seinen Kaffee tut, kann sich das mit
etwas Glück durchaus positiv auf sein Gewicht auswirken; wahrscheinlich weil es ihm mehr
nach Flüssigem und Koffein giert, als nach dem Zucker. Oder er fängt an, täglich ein paar
Schokoladen-Croissants zu essen, weil ihm der Zucker im
Kaffee fehlt.

Im zweiten Fall hat sich der Süsshunger des Kaffeetrinkers nur verlagert - gewonnen ist gar nichts.


Fazit:

Gibt es auch "gute" Light-Produkte?

Die Wirkung der Lightprodukte auf den Einzelnen hängt
vom jeweiligen Typ ab.

Grob könnte man zusammenfassen:

Süssstoffe lassen unbefriedigt, sofern echter
"Süsshunger" vorliegt.
Ansonsten eine brauchbare Alternative. Die Aussage, daß
sie den Appetit noch zusätzlich steigern, stimmt nicht.

Fettarme bzw. Magerprodukte lassen entweder
unbefriedigt oder enthalten immernoch etliches an Fett.

Alkoholarme Biere sind durchaus zu empfehlen. Sie
erleichtern Kopf und Figur im Vergleich zu
vollalkoholischen Bieren.



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Gruß, Silberdrache
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@Der Hasenmann !

Naja wenn das mit Phenylalanin stimmt, dann müsste man auch nach Proteinshakes heißhunger krigen, oder von jeder anderen Proteinreichen Mahlzeit !

Auch die Theorie, dass aspartam schädlich sein soll, ist alles nur auf PKU - Kranke bezogen, da diese die Aminosäure Phenylalanin nicht verstoffwechseln können !

Ich bleib bei meinen Standpunkt, dass es weder schädlich ist Süßstoffe zu konsumieren. Unter vorbehalt normaler Mengen !
Und es steigert auch nicht den Appetit !
In der Schweinemast funktioniert der Appetidanreger, weil schweine eine anderen physiologisches Verhalten haben !
Schweine können auch auf geringen mengen KH Fett machen, was wir menschen nicht können !

Gruß Patrick
 
Hi Zusammen
@ Horsty
Ich wollte dir an dieser Stelle mal virtuell auf die Schulter klopfen.
Ich finde deine Antworten tragen im Gegenteil zu vielen Anderen mal echt dazu bei Wissen zu erweitern.
 
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Re: Süßstoff vs. Zucker
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