Kersham schrieb:
das stimmt wohl. die lebenserwartung war da ja nicht so der hit.
Naja, man kann sich zwar über die Hypothesen (mehr als das ist es nicht - aber auch nicht weniger) der Paleodätschiene streiten, aber der Verweis auf die geringe Lebenserwartung ist kein guter Argumentationspunkt. Die Lebensverhältnisse waren in der Steinzeit nun doch etwas anders, zumal selbst die Paleotheoretiker meinen, dass die Lebenserwartung kein guter Bewertungsfaktor für die Paleodiät sei:
http://www.thepaleodiet.com/articles/Counter Arguments Paper.pdf
Meines Erachtens haben Ströhle und Hahn mit ihrer mittlerweile sicherlich bekannten Kritik ("Was Evolution nicht erklärt") am Paleoansatz recht gut argumentiert (schade, dass dies nicht in internationalen Zeitschriften veröffentlich wurde - mich würde ja interessieren, was die Paleogurus darauf antworten).
Ströhle, Worm und andere:
http://cgi.uni-kassel.de/~dbupress/download_frei.pdf.cgi?3-89958-121-0
Andererseits konnte aber auch deren Argumentation den Paleogedanken nicht völlig aushebeln. Nach meinem Verständnis widerspricht z.B. die "Carnivore-Connection-Hypothese" keineswegs deren theoretischen Ausführungen.
Unabhängig von der Stimmigkeit des "Paleo-Gedankengebäudes" finde ich es aber dennoch interessant, dass der Paleoansatz einige Punke aufweist, die sicher zumindest zu bedenken sind - z.B. Qualität und Verhältnis von Fettsäuren in der Nahrung, Glycemic Load, Proteinmenge, Säure-Basenhaushalt u.ä.
Der Paleoansatz beinhaltet somit zumindest einige Punkte, welche kaum als negativ eingestuft werden können - z.B. solle man viel frisches Obst und Gemüse essen, sowie Nüsse und Fisch und mageres Fleisch. Man solle stark verarbeitete Produkte, Transfettsäuren, Wurst u.ä. meiden.
Wenn mal mal die übermäßige Ängstlichkeit der Paleogurus vor Getreideprodukten und Milch übersieht, klingt das ja gar nicht sooo schlecht. Der Paleoansatz scheint mir zumindest im Rahmen der vielfältigen Low-Carb-Diäten der gesündeste zu sein (mit Sicherheit auch deutlich gesünder als so manche Ernährung eines "Fastfood-Amerikaners").
Was meines Erachtens tatsächlich oft zu Unrecht vernachlässigt wird, ist der "Paleo-Lifestile". Unsere Vorfahren waren körperlich sicherlich deutlich aktiver als der typische Büromensch (wobei dies auch von Leuten wie Cordain natürlich berücksichtigt wird - es wird explizit ein körperliches Training empfohlen, welches aerobe und anaerobe Trainingsarten verbindet).
Ging alles in Richtung 'low carb'
Naja, die Paloediät zielt wohl zumindest auf eine relativ geringe bzw. moderate Kohlehydratmenge (ich glaube bis zu ca. 40% ????) ab. Was mir noch wichtiger erscheint, ist aber die relativ hohe Proteinzufuhr.