Sporttreiben und Genußfähigkeit

Urmel

New member
Hallo,

manchmal habe ich das Gefühl, daß das Sporttreiben auf Kosten der Genußfähigkeit geht.

Ist das eigentlich bis zu einem gewissen Grad normal oder eher ein Zeichen dafür, daß ich

- noch nicht die für mich richtige Sportart gefunden habe
- noch nicht die für mich richtige Trainingshäufigkeit oder Belastungsintensität gefunden habe
- mit einer falschen inneren Einstellung (evtl. zu große Verbissenheit oder zuviel Zweckdenken) an den Sport herangehe?

Was meint Ihr dazu?

Wie geht es Euch beim Sporttreiben?

(Ich selbst betreibe seit einigen Wochen dreimal pro Woche jeweils 30 Minuten Walking, hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen. Davor war ich über viele Jahre hinweg ein klassisches Couch-Potatoe.)

Urmel
 
würde ich nicht so sagen, wenn ich gut in Form bin durch mein Training kann ich das Leben viel besser geniessen und fühle mich auch viel wohler

Selbst wenn ich mal keine grosse Lust aufs trainieren habe und es trotzdem mache hab ich kein wirkliches Problem damit, ich beschränke mich auch Ernährungsmaessig nur minimal (d.h. ich achte darauf nicht ZWEI Tafeln Schokolade an einem Tag zu Essen :))


Ich persönlich würde das täglich den ganzen Abend faul auf der Couch rumhängen auch nie als geniessen bezeichen, für mich ist das teilnahmsloses langsam vor sich hin sterben
Und ja. ich bin selber anerkanntermassen ein bequemer (Faul hört sich immer so brutal an :winke: ) Typ


Zudem bliebe für mich noch zu klären ob ich Walken schon als Training anerkenne, also bei der Klientel die mir beim Laufen ab und zu begegnet sicher nicht, wer bei 30 Grad nicht mal leicht ins Schwitzen kommt treibt keinen Sport :winke:

Wie äussert sich bei dir denn die verminderte Genussfähigkeit? Schmeckt dir dein Essen usw. nicht mehr so gut? Machen dir deine Hobbies kaum noch Spass?
Oder fühlst du dich in deinem Lebensgenuss davon gestört das du dich motivieren musst?

Gruss
Dirk
 
Abwarten

Nach ein paar Wochen (und dazu noch mit Walken) kannst Du Dir bestimmt noch kein Bild davon machen, was "sport" ist. Besonders bei einem so milden Programm braucht es schon einige Zeit, bis der Körper Dir Feedback gibt. Und der "Spaß" am Training kommt aus den Resultaten, die man damit erzielt, und nicht so sehr von der Ausübung selbst. Wenn man körperlich und gestig erfährt, dass hier etwas Gutes herauskommt, kommt auch das, was man "Spaß" nennt. Ich mag das Wort Spaß im Zusammenhang mit Training nicht, weil es impliziert, man müsse nichts tun (die "Wellness" -Masche). Genießen kann man die Resultate. Das Interesse am Training stellt sich zusammen mit dem Verbessern des körperlichen Zustandes ein. Du kannst nicht erwarten, sofort Resultate zu erleben. Bis dahin kommt es Dir sicher etwas mühsam vor, Deine Übungen zu machen. Sieh es einfach als Zähneputzen: Da tut sich rein äußerlich ja auch nicht viel. Aber tun tust Du es trotzdem.
Kannst ja auch einmal Radfahren, Schwimmen oder sonst etwas ausprobieren. Oder wechsel die Methoden von Sitzung zu Sitzung ab.

Sascha
 
Hallo Dirk,

ich komme aus einer total unsportlichen Familie. Freude am Sport ist mir eigentlich nie so recht vermittelt worden.

Ich sehe das Walken eigentlich als eine Art Pflichtprogramm an, weil ich das Gefühl habe, daß es so bewegungsarm wie bisher (sitze fast den ganzen Tag nur am Computer) nicht weitergehen kann.

Aufgrund dieser langen Phase der Bewegungsarmut in der Vergangenheit fühle ich mich eigentlich auch schon durch das Walken einigermaßen gefordert. Insofern betrachte ich Walking auch als Sport - wenn auch als relativ milden Sport.

Du schreibst:
"Wie äussert sich bei dir denn die verminderte Genussfähigkeit? Schmeckt dir dein Essen usw. nicht mehr so gut? Machen dir deine Hobbies kaum noch Spass?
Oder fühlst du dich in deinem Lebensgenuss davon gestört das du dich motivieren musst?"

Ich würde sagen Letzteres trifft wohl am ehesten zu.

Urmel
 
Je länger Du es machst, desto leichter wird es. Irgendwann geht es fast von selbst und Du wirst zum "Selbstläufer". Und vielleicht kannst Du dem Walken auch angenehme Seiten abgewinnen. Mir geht es zumindest beim Radfahren so, daß ich da Zeit zum Nachdenken habe und schon manches mal den Eindruck hatte, daß mir da besonders gute Einfälle kommen. Weiß nicht, ob es am erhöhten Sauerstoffinput liegt. :)

Frank
 
halloooooooooooo liebe urmel,

also bei mir ist das so das ich seit jetzt mitlerweile 11 jahren fussball im verein spiele(bin jetzt 18) und habe das ziel noch profi zu werden das ist ein grund warum ich das mache
aber der hauptgrund ist so ziemlich weil es spaß macht.
sport sollte in erster linie spaß machen. ausserdem fühlt man sich auch gut wenn man erfolg hat oder wenn man auf seinen trainingserfolge blickt uns sieht das es sich gelohnt hat dafür hart zu trainieren weil man sein ziel erreicht hat. ausserdem hält sport fit du hast ein gutes körpergefühl(auch wenn man manchmal schlapp ist)

und man kann auch wenn man sport treibt süßes oder fettiges essen. vor allem dann wenn man sport treibt kann man ja auch süßes essen weil man ja auch mehr kalorien verbraucht.

mfg



SICH SELBST ZU LIEBEN IST DER BEGINN EINER LEBENSLANGEN ROMANZE!
 
ist alles eine kopffrage.
mach dich nicht verrückt, ich fands früher als kind auch bekloppt, meine bude aufzuräumen.
ist doch mit dem sport genauso - fast zumindest.
ich hab glücklicherweise eine sportart gefunden, die mir spaß macht. irgendwann macht einem dann jegliche art von bewegung spaß.... nur fußball nicht. die spieler sind mir zu weinerlich.

bei mir ist es umgekehrt. ich stehe seit eineinhalb wochen unter sportentzug und werde auch noch weitere 2 wochen aussetzen müssen. resultat: ich bin hibbelig, unausgeglichen, miesmuffelig und ich bekomme pickel, als ob ich wieder 14 wäre...

es braucht eben ein bisschen, um alte gewohnheiten zu brechen. der appetit kommt mit dem essen :winke:

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Hallo Urmel,
das mit der Motivation ist oft schwierig, aber meist wird man doch nach dem Sport durch ein super Gefühl belohnt! Mir hilft es, mir das vor Augen zu halten wenn ich mal keinen Bock hab die Laufschuhe anzuziehen und lieber faul daheim bleiben würde. Meistens funktioniert das und wenn nicht, hilft es sich mit anderen zu verabreden, dann ist es nicht so leicht abzusagen.
Mir geht es jedenfalls tausendmal besser wenn ich regelmäßig Sport mache. Probier doch auch mal was anderes außer walken.
Viel Spaß dabei,
Julia
 
Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall

Hallo Urmel,
Vor kurzem musste ich krankheitsbedingt fast fünf Wochen mit Sport aussetzen und das habe ich dann kaum ausgehalten. Jetzt wo ich wieder sporteln kann, kann ich das Leben wieder vielmehr geniessen.
Als ich noch kleiner war habe ich v.a. Fussball und Eishockey gespielt und bin mit den Inlinern gefahren, da dies einfach am meisten Spass gemacht hat.
Irgendwann habe ich dann den Ausdauersport für mich entdeckt. Den Reiz macht hierbei v.a. das bessere Körpergefühl (man fühlt sich einfach fitter und gesünder) und die Leistungsverbesserungen aus. Aber auch das Training an sich geniesse ich meist. Was gibt es schöneres, als an einem lauhen Sommerabend friedlich durch den Wald zu traben, an einem Frühlingsmorgen mit einem Freund über die Flur zu Radeln oder an einem nebligen Herbsnachmittag mal richtig Vollgas zu geben? Dagegen wäre für mich ein Leben auf der Couch schlicht zu langweilig (und dann erst immer das unterschwellige Gefühl, seinem Körper dabei nur zu schaden).
Klar gibt es auch Tage, wo man sich zum Training überwinden muss, aber ich sehe das einfach so: Regelmässiges Training gehört einfach zu meinem Lebensinhalt und hat viele positive Effekte. Für dieses Positive muss ich halt ab und zu auch Opfer bringen. Und nach dem Training bin ich meist stolz, dass ich es durchgezogen habe und fühle mich richtig erfrischt.
Mit einer Sportart habe ich aber ähnliche Erfahrungen gemacht, wie du: mit dem Schwimmen. Jedesmal, wenn ich schwimmen ging, musste ich mich innerlich überwinden und habe dann nach jeder geschwommenen Länge wieder auf die Uhr geschaut und mich gefreut, wenn es endlich fertig war. Schwimmen war einfach nicht mein Ding.
Also: Finde dein "Ding", zieh es durch und erfahre, wie sich Körpergefühl und Fitness verbessern.

Gruss

Sandro

PS: Tip: Wie wäre es mit Aerobic oder einer ähnlichen Betätigung in einer Gruppe? Da hast du dann menschliche Kontakte und kannst zu feztiger Musik am Feierabend noch ein bisschen Gas geben. Da fällt einem die Bewegung gleich viel leichter.
 
weinerliche Kicker...

Hallo Stefan,

... mag es vielleicht im Profibereich vermehrt geben. Was aber imho daraus resultiert, dass die Spieler von ihren Vereinen völlig verwöhnt und somit "verzogen" werden.
Nach ein paar Grätschen auf unserem vereinseigenen Bezirksklasse Hartplatz, kam es schon mal vor das ich erst Tage später wieder lange Hosen tragen konnte. Geweint hab ich deswegen nie und meine Kollegen soweit ich weiss auch nicht.
Also bitte nicht alle in einen Topf schmeissen.

Gruß
Stefan

ps.: Vielleicht kommst du ja mal zum Probetraining vorbei :)
 
Re: weinerliche Kicker...

naja, alle kicker die ich persönlich kenne, sind heulsusen.
montags kam immer das gejammere über SOOOO eine tiefe schramme, weil irgendjemand SOOOO reingegrätscht ist.
also nach einiger zeit sollte man sich doch daran gewöhnt haben... stell dir nen boxer vor, der weinend in der ecke steht, auf nen anderen zeigt und sagt "der hat mich gehauen!" :winke:

aber na gut, ich kenne zugegebenermaßen nicht alle.

http://www.taekwondo-bammental.de/INF/sig2.gif
 
Luan Krasniqis...

Hallo Stefan,

...der hat sich mal geweigert sich weiter verkloppen zu lassen. Aber er hatte da eher ein mentales Problem und ähnlich ging es auch dem May (weiss nicht mehr ob Thorsten oder Rüdiger).
Aber ich versteh schon was du meinst, zugegeben kenne ich auch ein paar Fußballer die besser beim Minigolf aufgehoben wären :).

Gruß und sonniges Wochenende wünscht

Stefan
 
hach, das wochenende

kann mich leider nicht in die sonne legen mit meiner geschwollenen backe (weisheitszähne).

aber nochmal zum fußball vs- boxen: hast du jemals erlebt, dass ein boxer ne schwalbe macht? oder extravagant hinfällt, während er sich vor schmerzen krümmt - nach 30 sekunden aber wieder fröhlich durch den ring hoppelt;)

http://www.taekwondo-bammental.de/INF/sig2.gif
 
Viele Boxer,

lieber StefanB,

haben schon "Schwalben" produziert!!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif Besonders, wenn hohe Wetten auf den Gegner abgeschlossen wurden!(Natürlich ist das Betrug, aber.......................!!)/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif
Ein klassischer K.O., der nach drei Tagen "verdaut" ist, ist die eine Seite, ein schwerer Kreuzbandriss, Meniskusschaden oder ähnliches die andere. Manchmal bedeutet es auch schon in jungen Jahren das Sportaus!!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gifManchmal versucht halt der Spieler sich selbst zu schützen, besonders wenn ein "blinder" Schiedsrichter allzu viel "Härte" beim Gegenspieler durchgehen läßt, manchmal werden vorsätzlich (ohne Einwirkung des Gegenspielers) Freistöße oder Elfmeter geschunden!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif
Ich find, man sollte "unlautere Mätzchen" lassen, in jeder Sportart!!

Gruß Rainer
 
liebes Urmel..

zum einen glaube ich nicht, dass 3 mal pro Woche 30 Minuten Walking zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen kann :).

Allerdings ist die Frage im Grundsatz schon gerechtfertigt: Ich glaube, etwa die Hälfte der Leute treibt Sport WEIL SIE ES MUSS... und zwar: weil es in tollen Zeitschriften steht, im Fernsehen auf einen draufgedroschen wird usw. Einige sind dann noch dabei weil sie Krankheitsfolgen bekämpfen... das Gros aber hat eigentlich keinen Spass daran und quält sich... was dann genau die Lücke ist in die die Werbung mit tollen Molkedrinks, Vitaminpräperaten bis hin zu den ganzen anderen bösen Mittelchen stösst und den leuten weismacht, wenn sie nur dieses Zeuchs literweise kaufen & saufen dann geht schon alles ganz toll.

Das bei so einem Dauerfeuer die Genussfähigkeit leidet ist doch klar: ich DARF einfach keine Schweinshaxe essen... DA IST JA FETT DRIN... und ich darf auch keine Zigarre rauchen wenn mir danach ist WEIL RAUCHEN IST SCHÄDLICH... und Rotwein soll ja auch garnicht gut sein... von Freunden bekommt man Pickel und nach 21 Uhr aus dem Haus gehen ist gefährlich.

und... und... und !

Ich frage mich ja manchmal, wie nur unsere, in Höhlen lebenden, Vorfahren ohne Powerwalking, Molkedrinks, Vitaminpräperate und "Kraftworks-Kurse" soweit überlebt hat um UNS als Krone der Schöpfung zu produzieren (was alleine schon eine diskussionswürdige These ist).

Logischerweise gibts zu jedem Absatz hier ein "ABER:"
Nur genau dieses "ABER" ist es, was mir meinen Spass am Leben ausmacht... lies mal meine Signatur...
 
Re: hach, das wochenende

Guten Morgen Stefan,

da wünsch ich natürlich gute Besserung, Zahnschmerzen sind ne gemeine Sache. Mir hilft da immer tüchtig Eis von innen (wenn's geht) und aussen.
Erinnern täte ich mich im Boxen spontan nur an eine Schwalbe im ersten Kampf von Rocky vs. Michalchewski. Da zeigte der gute Darius all seine Schauspielkünste und Rocky wurde wegen Nachschlagens disqualifiziert.
Ansonsten schließe ich mich dir und Rainer an, man sollte versuchen fair zu bleiben, auch wenn die Versuchung groß ist.
Mit Fairplay zeigt man den Respekt vor'm Gegner, denn schließlich braucht man diesen nicht nur zum Besiegen ;-), sondern auch zum Spaß haben.

Gruß

Stefan
 
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