Religionsunterricht oder reine Neuanwerbung?

Duke

du sagst, dass die Religion für die Menschen meistens nichts anderes ist, als eine Kompensation für eine innere Schwäche, um mit der Welt, wie sie ist, klar zukommen.

Jetzt aber mal abgesehen von unserer Welt auf der sich wirklich zum Teil Grausames und Unerklärliches abspielt gibt es natürlich noch einen anderen grossen Grund warum man Gläubig/Angehöriger einer Religion ist.

Die Fragen die wir Menschen nicht beantworten können all das unlogische Zeugs wie z.B. wie alles angefangen hat. Ich meine, als es noch nichts gab, keine Planeten, keine Sterne usw. muss es ja trotzdem einen Raum gegeben haben aber wie ist der entstanden, WER oder WAS hat ihn gemacht? Und wer hat den oder das erschaffen der diesen Raum geschaffen hat usw. ? und irgendwann müsste ja logischerweise dieser Raum zu Ende sein, aber danach muss wieder etwas kommen den Nichts gibt es nicht. Es kann keinen Anfang geben.

Etwas muss es schon immer gegeben haben und genau dass können wir Menschen uns mit unserem Verstand nicht erklären. Was war vor dem Anfang und was war davor und was war davor....es hört nie auf. Und wenn man sich diese Fragen mit der Existenz von Gott beantwortet, hat es nichts mit einer inneren Schwäche zu tun. Es ist von mir aus gesehen, aufgrund dieser extrem unerklärlichen Fragen eine plausieble Antwort.

Verstehst du, diese Fragen sprengen unsere Logik. Es ist darum sehr naheliegend, dass viele Menschen an eine höhere Macht glauben, die unerklärlich ist, aber sie muss vorhanden sein.

Eine weitere Frage die oben schon erwähnt wurde: Was ist nach dem Tod?? Ist alles zu Ende soll das alles gewesen sein?Verständlicherweise für viele unvorstellbar.

Und wegen der Bibel. Sicher gibt es viele Stellen die zumindest auf den Ersten Blick mit unserem heutigen wissenschaftlichen Wissen nicht vereinbar sind. Aber die meisten Sachen könnten durchaus sich so zugetragen haben.

Wir können es uns nicht logisch erklären also glauben wir nicht daran, wir können es nicht mit dem heutigen Wissen vereinbaren also ist es falsch....diese Denkweise bereitet mir mühe. Denn wie oben erwähnt gibt es so Vieles was nicht in unser Denkschema passt, warum massen wir uns an die Wahrheit zu kennen?

Abschliessend will ich einfach noch sagen, nehmt die Religionen ernst, lacht nich darüber denn niemand kann sich anmassen zu sagen was wahr und was falsch ist egal ob es jetzt mit dem heutigen Wissen mit der heutigen Eistellung vereinbar ist. Und informiert euch zuerst über die Religionen. Lest. Bildet dann euer Urteil. Die Bibel könnte durchaus die Wahrheit sein, MÖGLICHERWEISE....und irgendwann stirbt jeder...und was dann wenn es doch wahr gewesen ist? Also, zumindest mal lesen....
 
A

Anzeige

Re: Religionsunterricht oder reine Neuanwerbung?
Bevor ich an ein höheres Wesen, respektive an einen Gott glaube, glaube ich eher daran, dass wir nur Teil eines großangelegten Experimentes von irgendwelchen wahrhaft mächtigen Ausserirdischen sind.
Und die Galaxien sind demnach der Spielraum, auf dem wir "Versuchstiere" für den Spass oder die Forschung anderer herumarten.

Meine Theorie ;) erklärt auch viel eher, wieso es kein Mitgefühl, keine wirklichen Zeichen von oben gibt. Oder würde Gott, der uns doch alle liebt, wirklich mitansehen wie wir uns und die Umwelt zugrunde richten?
Dies erklärt auch viel eher, weshalb sich alles erst entwickeln musste, in einem Experiment müssen die Dinge ja auch erst wachsen.
 
@kleiderschrank

darauf wollte ich in mienem vorletzten post hinaus.
ich kann für mich sagen , dass ich nicht 100%ig an gott in der christlichen fassung glaube.
ich bezweifle , dass lust , faulheit und bemalung der haut(tattoos) und drogenkonsum(im endeffekt meine ich Bedürfnisse und Schwächen) verwerflich sind.
Damit stimme ich nicht überein. Aber ich finde es gut , dass religion noch leuten etwas bedeutet.
Auch wenn das Lesen schwer fällt manchmal. ich finde es interessant und tiefgründiger als alles was man sonst lesen kann(denke da dieter bohlen biographien usw...).

Außerdem die existenzfrage und die frage des nachtodes... sind nunmal unerklärlich. deshalb gibt es für mich eine art gott. wie , warum ,wann er präsent ist kann ich nicht sagen , aber es wird schon einen grund geben.
PS: wenn ich wüsste nach dem tod kommt nichts mehr würde ich kein normales leben mit beruf führen. ich würde morgen meine sachen packen und so viel in der welt rumkommen wollen wie nur möglich und so gut wie jede kultur kenenlernen um so viele impressionen wie möglich zu sammeln um lebenssatt zu sterben.
deshalb würde mich die antwort auf die frage sehr interessieren.
nur viel mehr als ein bisschen bibel hab ich nicht gelesen. aber es wird zeit dafür......
 
Ich weiss durchaus, worauf ihr hinauswollt.

Etwas muss es schon immer gegeben haben und genau dass können wir Menschen uns mit unserem Verstand nicht erklären. Was war vor dem Anfang und was war davor und was war davor....es hört nie auf. Und wenn man sich diese Fragen mit der Existenz von Gott beantwortet, hat es nichts mit einer inneren Schwäche zu tun. Es ist von mir aus gesehen, aufgrund dieser extrem unerklärlichen Fragen eine plausieble Antwort

Du hast durchaus Recht, gewisse Fragen, die wir imstande sind, uns selbst und unserer Welt zu stellen, können leider nicht beantwortet werden, egal, wie wir uns anstrengen, egal wie sehr wir unseren Verstand bemühen.

Letztendlich verhält es sich mit Fragen wie mit dem Universum selber.
Hinter jeder Frage steckt noch eine Frage, und dann noch eine usw.
Jede Erkenntnis führt also zu einer Antwort, die ihrerseits aber wieder neue Fragen aufwirft.

Doch das ganze mit Religion zu beantworten, ist trotzdem nichts weiter als eine innere Schwäche. Das ist meine persönliche Ansicht.
Ich will euch damit nicht kränken, versteht das nicht falsch.

Wer an Gott glaubt, wer denkt, nach dem Leben ginge es wirklich weiter, wer denkt, es gäbe so etwas wie einen heiligen Messiahs ala Jesus, der wünscht sich im Grunde nichts weiter als einen Fixpunkt im Leben, an dem er sich (bildlich gesprochen) festklammern kann und so einen Teil von Stärke bezieht. Aus euren Posts geht das ja ausdrücklich hervor.
Doch dieser Halt im Leben, der Glaube, stellt insoweit nichts anderes dar, als eine Bewältigung der Angst vor den Fragen, zu denen unsere begrenzte Lebensspanne keine Antwort liefern kann.

Wo hat alles seinen Ursprung, was liegt hinter dem letzten Punkt im Universum? Wo endet alles?

Beispiel:
Die heutige Wissenschaft schätzt das Alter des Universums auf über 10 Milliarden Jahre. Versucht euch einmal die Zeitspanne vorzustellen!
Euch fehlt jeglicher Bezug, jeglicher Halt, auch nur irgendwo anzusetzen. Euer Verstand, euer Gefühl, eure Kreativität ist nicht im Stande, eine solche Zeitspanne annähernd zu erfassen, weil sie den Rahmen unserer eigenen Existenz sprengt, da unserer Leben im Vergleich zu dem geschätzen Alter des Universums so unbedeutend, so vergänglich ist, dass wir wahnsinnig werden würden, könnten wir soetwas großes begreifen geschweige denn seinen Sinn verstehen.

Doch da der Mensch wie ausnahmslos alle Lebewesen einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb besitzt, ist die Vorstellung einer solchen astronomischen Größe unvereinbar mit unserem unmittelbaren Leben.
Da unsere Intelligenz uns leider dazu verdammt, immer wieder Fragen nach eben diesen Größen zu stellen und Erkenntnisse zu sammeln, reagiert unser Bewusstsein mit einem Schutzmechnismus, der sich da nennt: Religion!
Deswegen dreht sich in der Bibel und in fast allen Religionen meist alles um die Existenz des Menschen. Um seine Einzigartigkeit, um seine besondere Bedeutung für die Welt und das wir ja doch gar nicht die Wassertropfen im Ozean sind, wie es die Wissenschaft uns sagt.
Die Frage, was wahr und was falsch ist, stellt sich gar nicht.


Obwohl überzeugter Atheist, habe auch ich die Sehnsucht und die Hoffnung, dass ich länger existiere als mein Leben währt, aber anstatt mich in Religionen zu flüchten und die Tatsache zu verdrängen, dass eben eine Religion auch nur etwas Menschengemachtes ist ohne jeden übernatürlichen Bezug - Gott hat nicht den Menschen geschaffen. Der Mensch hat Gott geschaffen Friedrich Nietzsche-, versuche ich einfach die Tatsache zu aktzeptieren, dass ich auf bestimmte Fragen keine Antwort finden kann.

Letztendlich gibt es bei jedem diesen Schutzmechanismus. Religion oder Wissenschaft, Rationalität oder Gleichgültigkeit, Abnabelung oder Unwissenheit.

Deswegen meine Meinung, dass Religion nichts weiter ist, als die anderen eben genannten Punkte: Ein soziokulturelles Phänomen.

PS: Ich hoffe, ihr lest den Text mit gewisser Ernsthaftigkeit, weil es echt schwierig ist, bei son einem Thema seinen Standpunkt klar zu vergegenwärtigen, dass auch andere ihn verstehen ;)
 
@duke

läuft doch im ende auf das selbe hinaus.

ob gott den menschen geschaffen hat oder der mensch den gott.

aber man könnte gegenargumentieren... ist dann folglich also jeder mensch ein gott?

Es stimmt schon , aber im endeffekt ist es nicht wichtig ob es z.b. ein leben nach dem tod gibt , da man solange man seine ängste durch den glauben ausschaltet sich weniger vor dem tod fürchtet.

das meinte ich mit jeder muss seinen eigenen gott finden.

Wenn sich jemand damit abfinden kann , dass sein verwesender körper später blumen und bäumen als lebensgrundlage dient und diese wieder anderen Leben spenden ist das genauso gut.

wenn jemand lebenssatt ist , auch genauso gut, nur man muss sich meistens irgendwo festhalten. ob jetzt an dem schönen leben das man hatte oder an gott oder der wissenschaft ist ja egal.

Und ich finde schwäche einzugestehen nicht schlimm

Ich sag ehrlich , zu wissen dass ich nach der ausbildung arbeite und danach alt bin und sterbe gefällt mir nicht allzu sehr.
 
Original geschrieben von Duke
...
Wenn Muslime sehen, dass ihre Religion in Europa genau die Rechte hat, die auch andere Religionen haben, wenn sie sehen, dass unter gewissen Beschränkungen ihre Religion aktzeptiert und sogar in die Gesellschaft integriert wird, dann wird es den halbwegs vernünftigen Muslimen schwerer fallen, mit dem "heiligen" Krieg mitzuziehen.
...

Nur leider werden die meisten Muslime kaum damit zufrieden sein, wenn ihre Religion nur gleichwertig betrachtet wird.

Meine Meinung: Der Islam ist in seiner Ausübung in den islamistischen Ländern eine äußerst "rückschrittige" Religion. Er hindert einen Staat an der Demokratisierung, behindert den wirtschaftlichen Erfolg und somit den Anstieg der Lebensqualität im betroffenen Land.

Desweiteren bin ich auch dafür, in Deutschland ein wenig an deutschen Traditionen festzuhalten (betrifft auch das Kopftuchverbot) und nicht jeder Minderheit ihren Tempel zu errichten (sinnbildlich gesprochen) und jegliche kulturellen Eigenheiten "einzubürgern" (vgl. Schächten).

Ich kann viel tolerieren, wenn ich mich allerdings als deutscher Staatsbürger in gewissen Fragen hintenan gestellt fühle, damit ja keinem auf die Füße getreten wird, und wenn, dann eher den eigenen Bürgern (ähnl. Zitat Sam), dann ist für mich das Maß voll.

Gruss Multo
 
Ich sehe den Islam nicht als eine rückschrittlche Religion.

Das ist alles Interprätationssache.
Damals wurde auch im Namen der Kirche und mit Berufung auf die Bibel Hexen verbrannt und Nicht-Gläubige gefoltert.
Millionen von Menschen sind wegen dem Christentum unterdrückt, gefoltert und ermordet worden, und trotzdem ist es heute eine friedliche Weltreligion.
 
Ok, "rückschrittig" ist irgendwie das falsche Wort, ich meinte eher "im Mittelalter steckengeblieben".
 
A

Anzeige

Re: Religionsunterricht oder reine Neuanwerbung?
Zurück
Oben