die angebliche "Wunderpille" ZYBAN...
... ist nichts anderes als ein "mildes" antidepressivum, das ursprünglich auch als solches entwickelt wurde. bei den ersten klinischen untersuchungen an patienten (ein grosser prozentsatz der patienten mit psychiatrischen erkrankungen raucht, oft sogar sehr viel) fiel auf, dass das rauchverhalten unter einsatz von ZYBAN positiv beeinflusst wurde - die patienten rauchten signifikant weniger.
die erzeugerfirma hat daraufhin sofort reagiert - die "antirauchpille" war geboren (und das antidepressivum zyban gestorben - die pharmaindustrie ist nun mal umsatz- bzw. gewinnorientiert...).
wenn du mich um meine meinung fragst (ich bin auch als internistischer konsiliarius in einem psychiatrischen krankenhaus tätig und kenn mich somit auch in diesen belangen ein bissl aus): es gibt ähnliche präparate, also leichte antidepressiva, die man auf rezept bekommt. zyban muss man nämlich für sündteures geld kaufen, eine "monatsration" kostet, soviel ich weiss, ca. ATS 1300.- (das wären umgerechnet ca. DM 180.-, ich weiss aber nicht, was es in deutschland kostet).
das heisst aber nicht, dass ich es prinzipiell gut heisse, ein antidepressivum zur raucherentwöhnung einzusetzen. aber anscheinend sprechen einige gut darauf an, v.a. weil sie damit "ausgeglichener" sind.
wie schon ina sagte, muss jeder seinen weg finden, vom glimmstengel wegzukommen. ich persönlich glaube, dass der radikale schnitt immer noch der erfolgreichste ist (auch wenn er meist mehrere "anläufe" braucht!), wenngleich er einer beinharten willensstärke, v.a. in der anfangszeit, bedarf. das schrittweise reduzieren ist nur in den wenigsten fällen erfolgreich, weil es eine grosse disziplin erfordert.
oft hilft ein nikotinpflaster oder der nikotininhalator über die erste phase des entzugs hinweg.
das schädliche beim rauchen ist ja nicht das nikotin selbst, sondern die zig rauchinhaltsstoffe, die zu einer "explosion" freier radikale im organismus führen und auch kanzerogen sind.
das mit dem leicht erhöhten grundumsatz durch rauchen stimmt, wenngleich dies nicht der entscheidende grund ist, warum die meisten zunehmen, wenn sie mit dem rauchen aufhören. rauchen wirkt nämlich auch appetitmindernd und das macht sich halt nachher entsprechend bemerkbar (stichwort "energiebilanz"!).
bewusste ernährung in verbindung mit regelmässiger körperlicher aktivität vermag aber eine unerwüschte gewichtszunahme zu verhindern.
gruss, kurt
monika schrieb:
> hallo kurt,
> wie du weisst, habe ich vor kurzem zu rauchen aufgehört. da es mir aber sehr schwer fällt, und ich nun doch hin und wieder zur zigarette greife, wollte ich dich fragen, was von zyban hälst (haupsächlich in verbindnung mit sport). schadet diese medikament mehr als es hilft, hilft es überhaupt? oder ist es besser, schrittweise aufzuhören (hin- und wieder rauchen bis zur gänzlichen entwöhnung).
>
> lg monika