hier nochmal eine schöne Stellungnahme der DGE zum Thema Fatburner (jaja, die veraltete schlechte DGE...:winke
Forschung, Klinik, Praxis
März 2004
Fatburner - Essen Sie sich schlank in 14 Tagen!
Stellungnahme der DGE
Hormone - Glukagon - Insulin - glykämischer Index - Enzyme - Tee
"Fatburner heißt die Wunderwaffe, die die Pfunde purzeln lässt", "essen Sie sich schlank und fröhlich in 14 Tagen", "schlank werden im Schlaf" - derartig vollmundig werben eine ganze Reihe von Diät-Ratgebern für ihr Konzept. Gibt man bei einer Online-Buchhandlung den Begriff "Fatburner" in die Suchmaschine ein, erhält man immerhin 42 Ratgebertitel genannt. Dabei wird unter dem Begriff Fatburner (= Fettverbrenner) alles verstanden, was dem Körperfett im weitesten Sinne zu Leibe rücken kann: Ernährungsratgeber, Diät-Bücher, aber auch Anleitungen für den optimalen Sport-Trainingsaufbau. Was ist dran an den Versprechen? Die DGE nimmt hier die Ernährungsratschläge näher unter die Lupe. Angesichts der Fülle der propagierten Ratschläge von Apfelessig bis Hydroxyzimtsäure, von Pu-Erh-Tee bis Zink musste jedoch eine Auswahl getroffen werden. Hier soll lediglich zu den wichtigsten Aussagen Stellung genommen werden.
Hormone
"Stress hilft gegen den Bauchspeck" (7) oder "Adrenalin mobilisiert die Glycogenreserven in der Leber und steigert die Lipolyse" (2) wird festgestellt. Altbekannter Fakt ist, dass die Catecholamine Noradrenalin und Adrenalin auf biochemischer Ebene die Fettsäurenabgabe durch das Fettgewebe steigern (9). Ähnlich wie die Catecholamine wirken das adrenocorticotrope Hormon (ACTH), das Thyreoid stimulierende Hormon (TSH), das Wachstumshormon (STH) sowie Glukagon. Sie alle werden in den verschiedenen Ratgebern als Fatburner angepriesen. Eine exponierte Stellung erhält in den Fatburner-Ratgebern das Wachstumshormon. "Dem Wachstumshormon haben wir zu verdanken, dass wir im Schlaf abnehmen" (1). "Seit Mitte der 90iger Jahre ist bekannt, dass Übergewichtige in vielen Fällen unter einem Mangel an fettzehrendem Wachstumshormon leiden" (1). Fakt ist, dass in der Literatur die Rede davon ist, dass Kinder mit Wachstumshormonmangel häufig übergewichtig sind (10). Ebenso ist eine Hypothyreose als Ursache einer sekundären Adipositas bekannt (10). Doch dies sind Erkrankungen, die von Ärzten mit entsprechenden Hormongaben behandelt werden.
Welche physiologische Bedeutung das Wachstumshormon nach Abschluss des Längenwachstums hat, ist noch nicht umfassend untersucht. Bekannt ist, dass mit zunehmendem Lebensalter die spontane STH-Sekretion abnimmt. In höherem Lebensalter und auch bei STH-Mangel sind die Proteinsynthese, die fettfreie Körpermasse (lean body mass) und die Knochenmasse reduziert und die Fettmasse gesteigert (10). Bei Übergewicht ist die Sekretion von Wachstumshormon eingeschränkt. Nach Gewichtsabnahme wird wieder mehr Wachstumshormon freigesetzt, so dass die verminderte STH-Produktion bei Übergewicht als Folge und nicht als Ursache der Fettgewebsvermehrung anzusehen ist. In den Ratgebern wird suggeriert, dass über die Ernährungsweise die Sekretion des Wachstumshormons angeregt werden kann: "Das Wachstumshormon benötigt Eiweiß. Wenn nicht genügend Eiweiß mit der Nahrung zugeführt wird, kann das Wachstumshormon nicht arbeiten." (7) "Speziell die Aminosäuren Lysin und Arginin regen das Wachstumshormon an." (4) Es werden eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Käse und Tofu empfohlen (3), kombiniert mit Zitrusfrüchten, "saurem Obst" oder Vitamin C, damit das "Eiweiß im Magen besser vorverdaut und im Darm besser verwertet werden kann".
Die Fakten, die gegen diese Argumentation sprechen:
* Bei der üblichen deutschen Ernährungsweise kommt Eiweißmangel nicht vor. Die Zufuhr von Protein übersteigt in allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern seit viele Jahren deutlich die empfohlenen Werte (11).
* Lysin- und Argininhaltige Lebens mittel sind Milch und Milchprodukte, Eier und Geflügel. Es werden jedoch mehr oder weniger alle eiweißreichen Lebenmittel in den verschiedensten Ratgebern erwähnt.
* Der Nutzen einer erhöhten Zufuhr von Arginin und Lysin ist unbewiesen (12).
Auch die Schilddrüsenhormone sollen alimentär aktiviert werden. "Damit die Schilddrüse "fett fressende" Hormone bilden kann, benötigt sie an erster Stelle Jod" (4). Tatsächlich ist Jod an der Bildung von Schilddrüsenhormonen beteiligt. Ein Jodmangel äußert sich jedoch bevorzugt in Form eines Jodmangel-Strumas, dem altbekannten "Kropf" (10), und nur bei extremen Jodmangel als Hypothyreose (10). Gegen die Empfehlung jodreiche Lebensmittel zu verzehren ist aus ernährungsphysiologischer Sicht nichts einzuwenden. Eine Besserung einer hypothyreosebedingten Adipositas ist dadurch allerdings nicht zu erwarten. Sie gehört in ärztliche Behandlung.
Glukagon, Insulin und glykämischer Index
"Glukagon macht schlank (4)", "Der Super-Fatburner Glukagon (5)", "Das Dickmacherhormon Insulin (5)", "Solange Insulin im Blut schwimmt, können fettabbauende Enzyme und das Fastenhormon Glukagon ihre Wirkung nicht entfalten (6)" - jeder der gesichteten Ratgeber geht mehr oder weniger intensiv auf dieses Thema ein (1-8). Einige Autoren stellen darüber hinaus den glykämischen Index (GI) in den Mittelpunkt ihrer Fatburner-Ratgeber (4-6). Der glykämische Index wird dort umgewandelt in eine so genannte "GLYX-Diät".
Der glykämische Index spielt seit einigen Jahren in der diätetischen Behandlung von Typ-1-Diabetikern eine Rolle. Mit dem GI wird die Wirksamkeit eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutglukosespiegel beschrieben. Der GI von Glucose wurde mit 100 festgesetzt, für Spagetti wird u. a. ein GI von 65 angegeben, für Äpfel u. a. 35. "Richtig und durch experimentelle und epidemiologische Studien bewiesen ist, dass schnell resorbierbare Kohlenhydrate zu einem insgesamt höheren Blutzucker- und -insulinanstieg führen, was bei überkalorischer Ernährung die Fettsynthese und Ablagerung vorrangig im Bauchbereich (Stammfettsucht) fördert. Da die Blutzuckerwirksamkeit jedoch von zahlreichen anderen Faktoren mitbestimmt wird, wie etwa dem Flüssigkeitsgehalt der Nahrung, der Temperatur sowie dem Fett- und Ballaststoffgehalt einer Mahlzeit, ist die Beurteilung des glykämischen Index als alleiniger Faktor der Gewichtsreduktion unsinnig" (13).
Enzyme
Papain, Chymopapain, Lysozym und Lipase aus der Papaya, das Enzym Bromelain aus der Ananas sowie Kiwi-Enzyme werden in einigen Ratgebern als Fatburner empfohlen: "Die Papayaenzyme (…) regen die Fettverdauung enorm an und sorgen so dafür, dass Fett abgebaut wird" (2). "Bromelain ist ein Verdauungsenzym, das Eiweiß spaltet. Die Wirkung von Bromelain ist so stark, dass Menschen, die auf Ananasplantagen arbeiten, Schutzkleidung tragen müssen. Sonst käme es durch den ständigen Kontakt mit dem aggressiven Enzym zu Hautschäden" (3). Der Gedanke, dass Enzyme aus Obst als "Fettkiller" eingesetzt werden können, stammt ursprünglich aus der so genannten "Hollywood-Diät".
Dem ist jedoch einiges entgegenzusetzen:
* Enzyme sind Eiweiße, die bereits im Magen gespalten werden. Sie kommen also in den seltensten Fällen intakt im Körper an. Sie können deshalb nicht in der beschriebenen Form wirken.
* Etwas, was auf die Haut aggressiv wirkt, kann sich im Körper komplett anders verhalten. In diesem Fall kann man nur sagen: Glücklicherweise wird das Enzym im Magen denaturiert und kann somit dem Körper nicht schaden!
* Eiweißspaltende Enzyme wie z. B. Bromelain sind für eine Gewichtsreduktion nicht geeignet, weil - einmal angenommen sie könnten wider Erwarten die Magenpassage überstehen - im güns tigsten Fall eine Unterstützung der Eiweißverdauung im Dünndarm angenommen werden kann. Hiervon ist jedoch keine Wirkung auf die Fettverbrennung oder eine Gewichtsreduktion zu erwarten.
Immerhin haben etliche der Autoren von Fatburner-Ratgebern dies auch erkannt (1, 7). Sie nehmen mittlerweile von dieser Theorie Abstand: "Enzyme helfen nicht, Fett im Körper abzubauen!" (7). In anderen Ratgebern ist diese Theorie überhaupt nicht mehr erwähnt.
Tee
"Schlank werden mit Lapachotee" (3), "den besonderen Pepp bekommt Mate durch sein Koffein" (3), "Pu-Erh-Tee ist wie kein anderer ein Feind unnützen und schädlichen Körperfettes", schrieb der berühmte Arzt und Pharmazeut Zhao Xuemin (1719-1821) (2), so lauten die Anpreisungen der verschiedenen Teesorten. Auch grüner Tee wird empfohlen, wobei immerhin eine neuere wissenschaftliche Studie als Begründung herangezogen wird (8): An 10 gesunden Erwachsenen sei die Fähigkeit "Radikale zu neutralisieren" nachgewiesen worden. Bei den Probanden, die die höhere Teemenge aufgenommen hatten, sei im Blut eine gesteigerte Aktivität von Antioxidanzien nachgewiesen worden. Abgesehen davon, dass mit einer solch kleinen Studie keinerlei gesicherter Nachweis für irgendeine Wirkung geführt werden kann, bleibt in der Argumentation offen, wie Antioxidanzien das Gewicht zum Schmelzen bringen können.
Warum sollen die verschiedenen Teesorten als Fatburner geeignet sein? Als Gründe werden die verschiedensten Inhaltsstoffe jeder Teesorte von Koffein über Vitamin C, B-Vitamine, Mineralstoffe, Gerbsäuren, Bitterstoffe, Flavonoide bis hin zu Saponinen herangezogen. Die Inhaltsstoffe (besonders Koffein) sollen das sympathische Nervensystem aktivieren und Speicherfett mobilisieren, sprich die Lipolyse ankurbeln. Von Koffein ist jedoch nur eine geringe Wirkung auf das Körpergewicht zu erwarten. Vielmehr kommt es bei den Mengen, die für eine Wirkung auf das Körpergewicht benötigt würden, dosisabhängig zu unerwünschten Wirkungen wie Schwitzen, Unruhe oder eine Beschleunigung des Puls (12).
Weitere Nährstoffe, die zur Gewichtsabnahme führen sollen, sind in der Tabelle aufgeführt. Auf Grund der Fülle der in den Ratgebern genannten Nährstoffe können hier nur einige wichtige, exemplarische Beispiele gezeigt werden.
Bewertung
Eine erfolgreiche
Behandlung von
Übergewicht sollte
auf Ernährungs-
umstellung, Bewe-
gungssteigerung und Verhaltensän-
derung basieren.
Übergewicht ist eine chronische Erkrankung, für die genetische Faktoren und eine familiäre Disposition von Bedeutung sind, wenngleich ein moderner Lebensstil mit Bewegungsmangel und falscher Ernährung zunehmend zur Entstehung einer Adipositas beitragen. Betroffene müssen ein lebenslanges Gewichtsmanagement anstreben. Auf die genetischen Ursachen gehen die Ratgeber nicht ein, sondern sie suggerieren, dass eine sog. Crash-Diät das Gewicht senken kann. Crash-Diäten sind jedoch für die Gewichtsabnahme ungeeignet, weil das Körpergewicht nach der Diät wieder in die Hohe geht und ein sog. Jo-Jo-Effekt zu befurchten ist.
Eine erfolgreiche Behandlung von Übergewicht sollte nach den im Jahr 2003 von der Deutschen Adipositasgesellschaft, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung herausgegebenen Leitlinien auf drei Säulen ruhen: Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und Verhaltensänderung (14). Über mehr Bewegung und evtl. sportliche Aktivitäten kann der Energieverbrauch langfristig erhöht werden. Eine Verhaltensänderung soll auf die Ernährungsgewohnheiten wie z. B. Geschwindigkeit des Essens (langsam essen statt schlingen), Überessen aus Langeweile oder Stress etc. abzielen. Viele der analysierten Ratgeber lassen die letzt genannten Gesichtspunkte völlig außer acht. Einige streifen immerhin kurz den Aspekt Bewegung.
Die Ernährungsratgeber zum Thema "Fatburner" betrachten in ihrer theoretischen Begründung überwiegend die biochemische Ebene des Stoffwechsels und versuchen, dies in praktische Lebensmittelratschlage umzusetzen. Deshalb sind Ratschlage wie "Stress hilft gegen Bauchspeck" völlig ungeeignet, denn viele Übergewichtige reagieren auf Stress mit vermehrtem Essen, vorzugsweise mit Süßigkeiten oder fettem Essen (Schokolade). Auch punktuelle Ratschlage wie "HGH-Rezepte" oder "Grüntee-Drinks" helfen nicht gegen Übergewicht. Nur eine Diät, die auf längere Sicht eingehalten werden kann wie z. B. eine fettmoderate, stärkebetonte und ballaststoffreiche Kost, die cirka 500 bis 800 Kalorien pro Tag unter dem tatsachlichen Verbrauch liegt, kann auf Dauer das Körpergewicht senken.
Zusammenfassung der Nährstoffe, die zur Gewichtsabnahme führen sollen Auf Grund der Fülle der in den Ratgebern genannten Nährstoffen können hier nur einige wichtige, exemplarische Beispiele gezeigt werden.
Nährstoffe Zitate aus den Ratgebern Empfehlungen und Begründungen in den Ratgebern Beurteilung
Taurin "Taurin beeinflusst den Fettstoffwechsel durch die Bildung von Gallsäure, die die Fettverdauung fördert (1)", "Taurin sorg dafür, dass die Hirnanhangdrüse ausreichend Hormone - z. B. das Wachstumshormon - produziert, die beim Abspecken helfen (7)" "Je mehr Taurin dem Körper zugeführt wird, desto größer ist die Leistungsfähigkeit dieser Drüse (7)"
Empfohlen weden Krabben, Muscheln, Austern, Fleisch und Leber
Wichtigste Funktionen von Taurin sind die Regulation des Zellvolumens und des Calciumeinstroms in die Zelle (15)
In der Sporternährung wird eine Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit diskutiert
Gewichtssenkende Wirkung nicht belegt (12)
Eine Zufuhr in Form von Supplementen oder über "Energy-Drinks" kann nicht empfohlen werden, solange möglicherweise bestehende Nebenwirkungen nicht zweifelsfrei geklärt sind (15)
Carnitin "Der Biostoff Carnitin steuert unseren Energie- und Fettstoffwechsel - und zwar in die schlanke Richtung" (1) Körper stellt zu wenig her
Empfehlung: Fleisch- und Milchprodukte, besonders Käse, Geflügel, Hammel, Schinken, Lamm
Zum Abnehmen sollte 4facher Tagesbedarf (250-300 mg) erreicht werden
Körper sichert sich seinen Bedarf selbst
Selbst eine Supplementierung von L-Carnitin (3g/d) kann die Körperfettmasse nicht verändern (16)
Cholin "Ohne Cholin würden unsere Nerven ständig bloßliegen" (1),
"Wer seinem Körper genügend Cholin gönnt, kennt keine Figurprobleme" (3) Wird aus Methionin und Serin sowie Folsäure und Vitamin B12 hergestellt
Cholinreiche Lebensmittel und Lebensmittel, die die Ausgangsstoffe beinhalten, werden empfohlen (1-3, 7)
Baustein von Membranlipiden und von Acetylcholin (Neurotransmitter) (17)
Hat wenig mit der Fettverbrennung zu tun
Keine Wirkung auf Körpergewicht bekannt (12)
Chrom Katalysator während des Abnehmens (1), "hält fit und geht gleichzeitig den Fettpölsterchen an den Kragen" (3) kurbelt Fettverbrennung an und verhindert Fetteinlagerungen (3), reguliert Sättigungsgefühl (3)
"... 90 % aller Amerikaner leiden an Chrommangel" (1)
Spurenelement Unterversorgung ist möglch bei hohem Verzehr von chromarmen, hochgereinigten Lebensmitteln (z. B.Weizenmehl, Zucker), die zusätzlich die Chromausscheidung im Urin erhöhen (17)
Mangelsymptome sind, verminderte Glucosetoleranz, Gewichtsverlust und periphere Neuropathie (17)
Versorgung in Deutschland gedeckt (18) Selbst bei geringer Zufuhr wird in USA keine Mangelerscheinung beobachtet (18)
Vitamin C "spaltet Fett auf wie kein anderer Nährstoff (1)", "der Fettburner schlechthin (1)", " dass das Supervitamin auch der schlankmacher Nummer eins ist, wissen nur wenige Menschen (2)", "Genehmigt sich z. B. ein Löwe einen besonders fetten Braten, produziert sein Organismus ganz besonders viel Vitamin C und der Löwe bleibt schlank (3)" "Sie sollten täglich, wenn Sie mit Hilfe von Vitamin C abspecken möchten, etwa 300 Miligramm des Supervitamins aufnehmen (2, 3)", "empfehlenswert sind 3 g (!) Vitamin C täglich (1)"
"Vitamin C schützt die Hormone (7)"
"Übergewichtige Menschen leiden häufig unter einem Vitamin-CMangel (1)"
Wirkt als Antioxidans
Der Mensch kann Vitamin C nicht selbst herstellen
Die Versorgung mit Vitamin C ist in Deutschland knapp über der Zufuhrempfehlung von 100 mg (11, 18)
Wirkung auf Fettverbrennung und Körpergewicht unbewiesen (12)
Magnesium "Magnesium frisst das Fett (7)", "es ist nicht nur ein Glücksmineral, weil es die Glücksübermittler (Neurotranmitter) bindet (4)" "Auf Grund der magnesiumarmen Böden entahlten viele Nahrungsmittel bis zu 40 % weniger als noch vor Jahren (4)" Magnesium ist an der Mineralisierung von Knochen und Zähnen beteiligt und beeinflusst die Nerven- und Muskelreizbarkeit (17)
Hat keine direkte Wirkung auf die Fettverbrennung und ist ungeeignet für die Gewichtsabnahme (12)
Die Theorie der Bodenverarmung ist nicht belegt (19)
Literatur:
1. Braak van H. Fatburner. Heyne Verlag 2000
2. Frangenberg U. Fatburner . Schlank werden beim Essen. Südwest Verlag 2000
3. Frangenberg U. Fatburner. 7. Aufl. Südwest Verlag 2002
4. Knophius H. Fatburner. Gräfe und Unzer Verlag 2002
5. Grillparzer M. Fatburner - so einfach schmilzt das Fett weg. Gräfe und Unzer Verlag 1999
6. Grillparzer M. Glyx-Diät - Abnehmen mit Glücks-Gefühl. Gräfe und Unzer Verlag 2003
7. Lamy J, Zacker C. Fatburner . Nahrungsmittel zum Abnehmen. Midena Verlag Augsburg 1998
8. Shreeve C. Fatburner - Essen Sie sich schlank in 14 Tagen. Egmont Verlagsgesellschaft Köln 2002
9. Löffler G. et al. Physiologische Chemie. 2.Aufl. Springer Verlag 1979
10. Alexander K. et al. (Hrsg.) Thiemes Innere Medizin (TIM). Georg Thieme Verlag Stuttgart 1999
11. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.) Ernährungsbericht 2000. Druckerei Henrich Frankfurt 2000
12. Hauner H. Fatburner - lassen Fett schmelzen? Vortrag auf dem DGE- Journalistenseminar 28..29.01.2003
13. Laube H. Glyx-Fallen . Diäten mit glykämischen Index. Vortrag auf dem DGE Journalistenseminar 28..29.01.2003
14. Adipositas-Leitlinien 2003, http://www.awmf.de/, Abruf vom 29.09.2003
15. DGE-Beratungs-Standard "Taurin in der Sporternährung" 2001
16. Ellrott T et al. L-Carnitin als Supplement wahrend einer 12-wöchigen Formula-Diät führt nicht zu einer Verbesserung der Körperzusammensetzung bei stark Adipösen. Akt Ern Med 27 (2002) 329
17. Schek A. Ernährungslehre kompakt. Umschau Zeitschriftenverlag. 1. Aufl. 1998
18. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (Hrsg.) D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Aufl. Umschau/Braus 2000
19. Stellungnahme der DGE: Einfluss der Intensivnutzung von Boden auf den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln. DGE-Info 11 (1999)
© 2004 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Forschung, Klinik, Praxis
März 2004
Fatburner - Essen Sie sich schlank in 14 Tagen!
Stellungnahme der DGE
Hormone - Glukagon - Insulin - glykämischer Index - Enzyme - Tee
"Fatburner heißt die Wunderwaffe, die die Pfunde purzeln lässt", "essen Sie sich schlank und fröhlich in 14 Tagen", "schlank werden im Schlaf" - derartig vollmundig werben eine ganze Reihe von Diät-Ratgebern für ihr Konzept. Gibt man bei einer Online-Buchhandlung den Begriff "Fatburner" in die Suchmaschine ein, erhält man immerhin 42 Ratgebertitel genannt. Dabei wird unter dem Begriff Fatburner (= Fettverbrenner) alles verstanden, was dem Körperfett im weitesten Sinne zu Leibe rücken kann: Ernährungsratgeber, Diät-Bücher, aber auch Anleitungen für den optimalen Sport-Trainingsaufbau. Was ist dran an den Versprechen? Die DGE nimmt hier die Ernährungsratschläge näher unter die Lupe. Angesichts der Fülle der propagierten Ratschläge von Apfelessig bis Hydroxyzimtsäure, von Pu-Erh-Tee bis Zink musste jedoch eine Auswahl getroffen werden. Hier soll lediglich zu den wichtigsten Aussagen Stellung genommen werden.
Hormone
"Stress hilft gegen den Bauchspeck" (7) oder "Adrenalin mobilisiert die Glycogenreserven in der Leber und steigert die Lipolyse" (2) wird festgestellt. Altbekannter Fakt ist, dass die Catecholamine Noradrenalin und Adrenalin auf biochemischer Ebene die Fettsäurenabgabe durch das Fettgewebe steigern (9). Ähnlich wie die Catecholamine wirken das adrenocorticotrope Hormon (ACTH), das Thyreoid stimulierende Hormon (TSH), das Wachstumshormon (STH) sowie Glukagon. Sie alle werden in den verschiedenen Ratgebern als Fatburner angepriesen. Eine exponierte Stellung erhält in den Fatburner-Ratgebern das Wachstumshormon. "Dem Wachstumshormon haben wir zu verdanken, dass wir im Schlaf abnehmen" (1). "Seit Mitte der 90iger Jahre ist bekannt, dass Übergewichtige in vielen Fällen unter einem Mangel an fettzehrendem Wachstumshormon leiden" (1). Fakt ist, dass in der Literatur die Rede davon ist, dass Kinder mit Wachstumshormonmangel häufig übergewichtig sind (10). Ebenso ist eine Hypothyreose als Ursache einer sekundären Adipositas bekannt (10). Doch dies sind Erkrankungen, die von Ärzten mit entsprechenden Hormongaben behandelt werden.
Welche physiologische Bedeutung das Wachstumshormon nach Abschluss des Längenwachstums hat, ist noch nicht umfassend untersucht. Bekannt ist, dass mit zunehmendem Lebensalter die spontane STH-Sekretion abnimmt. In höherem Lebensalter und auch bei STH-Mangel sind die Proteinsynthese, die fettfreie Körpermasse (lean body mass) und die Knochenmasse reduziert und die Fettmasse gesteigert (10). Bei Übergewicht ist die Sekretion von Wachstumshormon eingeschränkt. Nach Gewichtsabnahme wird wieder mehr Wachstumshormon freigesetzt, so dass die verminderte STH-Produktion bei Übergewicht als Folge und nicht als Ursache der Fettgewebsvermehrung anzusehen ist. In den Ratgebern wird suggeriert, dass über die Ernährungsweise die Sekretion des Wachstumshormons angeregt werden kann: "Das Wachstumshormon benötigt Eiweiß. Wenn nicht genügend Eiweiß mit der Nahrung zugeführt wird, kann das Wachstumshormon nicht arbeiten." (7) "Speziell die Aminosäuren Lysin und Arginin regen das Wachstumshormon an." (4) Es werden eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Käse und Tofu empfohlen (3), kombiniert mit Zitrusfrüchten, "saurem Obst" oder Vitamin C, damit das "Eiweiß im Magen besser vorverdaut und im Darm besser verwertet werden kann".
Die Fakten, die gegen diese Argumentation sprechen:
* Bei der üblichen deutschen Ernährungsweise kommt Eiweißmangel nicht vor. Die Zufuhr von Protein übersteigt in allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern seit viele Jahren deutlich die empfohlenen Werte (11).
* Lysin- und Argininhaltige Lebens mittel sind Milch und Milchprodukte, Eier und Geflügel. Es werden jedoch mehr oder weniger alle eiweißreichen Lebenmittel in den verschiedensten Ratgebern erwähnt.
* Der Nutzen einer erhöhten Zufuhr von Arginin und Lysin ist unbewiesen (12).
Auch die Schilddrüsenhormone sollen alimentär aktiviert werden. "Damit die Schilddrüse "fett fressende" Hormone bilden kann, benötigt sie an erster Stelle Jod" (4). Tatsächlich ist Jod an der Bildung von Schilddrüsenhormonen beteiligt. Ein Jodmangel äußert sich jedoch bevorzugt in Form eines Jodmangel-Strumas, dem altbekannten "Kropf" (10), und nur bei extremen Jodmangel als Hypothyreose (10). Gegen die Empfehlung jodreiche Lebensmittel zu verzehren ist aus ernährungsphysiologischer Sicht nichts einzuwenden. Eine Besserung einer hypothyreosebedingten Adipositas ist dadurch allerdings nicht zu erwarten. Sie gehört in ärztliche Behandlung.
Glukagon, Insulin und glykämischer Index
"Glukagon macht schlank (4)", "Der Super-Fatburner Glukagon (5)", "Das Dickmacherhormon Insulin (5)", "Solange Insulin im Blut schwimmt, können fettabbauende Enzyme und das Fastenhormon Glukagon ihre Wirkung nicht entfalten (6)" - jeder der gesichteten Ratgeber geht mehr oder weniger intensiv auf dieses Thema ein (1-8). Einige Autoren stellen darüber hinaus den glykämischen Index (GI) in den Mittelpunkt ihrer Fatburner-Ratgeber (4-6). Der glykämische Index wird dort umgewandelt in eine so genannte "GLYX-Diät".
Der glykämische Index spielt seit einigen Jahren in der diätetischen Behandlung von Typ-1-Diabetikern eine Rolle. Mit dem GI wird die Wirksamkeit eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutglukosespiegel beschrieben. Der GI von Glucose wurde mit 100 festgesetzt, für Spagetti wird u. a. ein GI von 65 angegeben, für Äpfel u. a. 35. "Richtig und durch experimentelle und epidemiologische Studien bewiesen ist, dass schnell resorbierbare Kohlenhydrate zu einem insgesamt höheren Blutzucker- und -insulinanstieg führen, was bei überkalorischer Ernährung die Fettsynthese und Ablagerung vorrangig im Bauchbereich (Stammfettsucht) fördert. Da die Blutzuckerwirksamkeit jedoch von zahlreichen anderen Faktoren mitbestimmt wird, wie etwa dem Flüssigkeitsgehalt der Nahrung, der Temperatur sowie dem Fett- und Ballaststoffgehalt einer Mahlzeit, ist die Beurteilung des glykämischen Index als alleiniger Faktor der Gewichtsreduktion unsinnig" (13).
Enzyme
Papain, Chymopapain, Lysozym und Lipase aus der Papaya, das Enzym Bromelain aus der Ananas sowie Kiwi-Enzyme werden in einigen Ratgebern als Fatburner empfohlen: "Die Papayaenzyme (…) regen die Fettverdauung enorm an und sorgen so dafür, dass Fett abgebaut wird" (2). "Bromelain ist ein Verdauungsenzym, das Eiweiß spaltet. Die Wirkung von Bromelain ist so stark, dass Menschen, die auf Ananasplantagen arbeiten, Schutzkleidung tragen müssen. Sonst käme es durch den ständigen Kontakt mit dem aggressiven Enzym zu Hautschäden" (3). Der Gedanke, dass Enzyme aus Obst als "Fettkiller" eingesetzt werden können, stammt ursprünglich aus der so genannten "Hollywood-Diät".
Dem ist jedoch einiges entgegenzusetzen:
* Enzyme sind Eiweiße, die bereits im Magen gespalten werden. Sie kommen also in den seltensten Fällen intakt im Körper an. Sie können deshalb nicht in der beschriebenen Form wirken.
* Etwas, was auf die Haut aggressiv wirkt, kann sich im Körper komplett anders verhalten. In diesem Fall kann man nur sagen: Glücklicherweise wird das Enzym im Magen denaturiert und kann somit dem Körper nicht schaden!
* Eiweißspaltende Enzyme wie z. B. Bromelain sind für eine Gewichtsreduktion nicht geeignet, weil - einmal angenommen sie könnten wider Erwarten die Magenpassage überstehen - im güns tigsten Fall eine Unterstützung der Eiweißverdauung im Dünndarm angenommen werden kann. Hiervon ist jedoch keine Wirkung auf die Fettverbrennung oder eine Gewichtsreduktion zu erwarten.
Immerhin haben etliche der Autoren von Fatburner-Ratgebern dies auch erkannt (1, 7). Sie nehmen mittlerweile von dieser Theorie Abstand: "Enzyme helfen nicht, Fett im Körper abzubauen!" (7). In anderen Ratgebern ist diese Theorie überhaupt nicht mehr erwähnt.
Tee
"Schlank werden mit Lapachotee" (3), "den besonderen Pepp bekommt Mate durch sein Koffein" (3), "Pu-Erh-Tee ist wie kein anderer ein Feind unnützen und schädlichen Körperfettes", schrieb der berühmte Arzt und Pharmazeut Zhao Xuemin (1719-1821) (2), so lauten die Anpreisungen der verschiedenen Teesorten. Auch grüner Tee wird empfohlen, wobei immerhin eine neuere wissenschaftliche Studie als Begründung herangezogen wird (8): An 10 gesunden Erwachsenen sei die Fähigkeit "Radikale zu neutralisieren" nachgewiesen worden. Bei den Probanden, die die höhere Teemenge aufgenommen hatten, sei im Blut eine gesteigerte Aktivität von Antioxidanzien nachgewiesen worden. Abgesehen davon, dass mit einer solch kleinen Studie keinerlei gesicherter Nachweis für irgendeine Wirkung geführt werden kann, bleibt in der Argumentation offen, wie Antioxidanzien das Gewicht zum Schmelzen bringen können.
Warum sollen die verschiedenen Teesorten als Fatburner geeignet sein? Als Gründe werden die verschiedensten Inhaltsstoffe jeder Teesorte von Koffein über Vitamin C, B-Vitamine, Mineralstoffe, Gerbsäuren, Bitterstoffe, Flavonoide bis hin zu Saponinen herangezogen. Die Inhaltsstoffe (besonders Koffein) sollen das sympathische Nervensystem aktivieren und Speicherfett mobilisieren, sprich die Lipolyse ankurbeln. Von Koffein ist jedoch nur eine geringe Wirkung auf das Körpergewicht zu erwarten. Vielmehr kommt es bei den Mengen, die für eine Wirkung auf das Körpergewicht benötigt würden, dosisabhängig zu unerwünschten Wirkungen wie Schwitzen, Unruhe oder eine Beschleunigung des Puls (12).
Weitere Nährstoffe, die zur Gewichtsabnahme führen sollen, sind in der Tabelle aufgeführt. Auf Grund der Fülle der in den Ratgebern genannten Nährstoffe können hier nur einige wichtige, exemplarische Beispiele gezeigt werden.
Bewertung
Eine erfolgreiche
Behandlung von
Übergewicht sollte
auf Ernährungs-
umstellung, Bewe-
gungssteigerung und Verhaltensän-
derung basieren.
Übergewicht ist eine chronische Erkrankung, für die genetische Faktoren und eine familiäre Disposition von Bedeutung sind, wenngleich ein moderner Lebensstil mit Bewegungsmangel und falscher Ernährung zunehmend zur Entstehung einer Adipositas beitragen. Betroffene müssen ein lebenslanges Gewichtsmanagement anstreben. Auf die genetischen Ursachen gehen die Ratgeber nicht ein, sondern sie suggerieren, dass eine sog. Crash-Diät das Gewicht senken kann. Crash-Diäten sind jedoch für die Gewichtsabnahme ungeeignet, weil das Körpergewicht nach der Diät wieder in die Hohe geht und ein sog. Jo-Jo-Effekt zu befurchten ist.
Eine erfolgreiche Behandlung von Übergewicht sollte nach den im Jahr 2003 von der Deutschen Adipositasgesellschaft, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung herausgegebenen Leitlinien auf drei Säulen ruhen: Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und Verhaltensänderung (14). Über mehr Bewegung und evtl. sportliche Aktivitäten kann der Energieverbrauch langfristig erhöht werden. Eine Verhaltensänderung soll auf die Ernährungsgewohnheiten wie z. B. Geschwindigkeit des Essens (langsam essen statt schlingen), Überessen aus Langeweile oder Stress etc. abzielen. Viele der analysierten Ratgeber lassen die letzt genannten Gesichtspunkte völlig außer acht. Einige streifen immerhin kurz den Aspekt Bewegung.
Die Ernährungsratgeber zum Thema "Fatburner" betrachten in ihrer theoretischen Begründung überwiegend die biochemische Ebene des Stoffwechsels und versuchen, dies in praktische Lebensmittelratschlage umzusetzen. Deshalb sind Ratschlage wie "Stress hilft gegen Bauchspeck" völlig ungeeignet, denn viele Übergewichtige reagieren auf Stress mit vermehrtem Essen, vorzugsweise mit Süßigkeiten oder fettem Essen (Schokolade). Auch punktuelle Ratschlage wie "HGH-Rezepte" oder "Grüntee-Drinks" helfen nicht gegen Übergewicht. Nur eine Diät, die auf längere Sicht eingehalten werden kann wie z. B. eine fettmoderate, stärkebetonte und ballaststoffreiche Kost, die cirka 500 bis 800 Kalorien pro Tag unter dem tatsachlichen Verbrauch liegt, kann auf Dauer das Körpergewicht senken.
Zusammenfassung der Nährstoffe, die zur Gewichtsabnahme führen sollen Auf Grund der Fülle der in den Ratgebern genannten Nährstoffen können hier nur einige wichtige, exemplarische Beispiele gezeigt werden.
Nährstoffe Zitate aus den Ratgebern Empfehlungen und Begründungen in den Ratgebern Beurteilung
Taurin "Taurin beeinflusst den Fettstoffwechsel durch die Bildung von Gallsäure, die die Fettverdauung fördert (1)", "Taurin sorg dafür, dass die Hirnanhangdrüse ausreichend Hormone - z. B. das Wachstumshormon - produziert, die beim Abspecken helfen (7)" "Je mehr Taurin dem Körper zugeführt wird, desto größer ist die Leistungsfähigkeit dieser Drüse (7)"
Empfohlen weden Krabben, Muscheln, Austern, Fleisch und Leber
Wichtigste Funktionen von Taurin sind die Regulation des Zellvolumens und des Calciumeinstroms in die Zelle (15)
In der Sporternährung wird eine Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit diskutiert
Gewichtssenkende Wirkung nicht belegt (12)
Eine Zufuhr in Form von Supplementen oder über "Energy-Drinks" kann nicht empfohlen werden, solange möglicherweise bestehende Nebenwirkungen nicht zweifelsfrei geklärt sind (15)
Carnitin "Der Biostoff Carnitin steuert unseren Energie- und Fettstoffwechsel - und zwar in die schlanke Richtung" (1) Körper stellt zu wenig her
Empfehlung: Fleisch- und Milchprodukte, besonders Käse, Geflügel, Hammel, Schinken, Lamm
Zum Abnehmen sollte 4facher Tagesbedarf (250-300 mg) erreicht werden
Körper sichert sich seinen Bedarf selbst
Selbst eine Supplementierung von L-Carnitin (3g/d) kann die Körperfettmasse nicht verändern (16)
Cholin "Ohne Cholin würden unsere Nerven ständig bloßliegen" (1),
"Wer seinem Körper genügend Cholin gönnt, kennt keine Figurprobleme" (3) Wird aus Methionin und Serin sowie Folsäure und Vitamin B12 hergestellt
Cholinreiche Lebensmittel und Lebensmittel, die die Ausgangsstoffe beinhalten, werden empfohlen (1-3, 7)
Baustein von Membranlipiden und von Acetylcholin (Neurotransmitter) (17)
Hat wenig mit der Fettverbrennung zu tun
Keine Wirkung auf Körpergewicht bekannt (12)
Chrom Katalysator während des Abnehmens (1), "hält fit und geht gleichzeitig den Fettpölsterchen an den Kragen" (3) kurbelt Fettverbrennung an und verhindert Fetteinlagerungen (3), reguliert Sättigungsgefühl (3)
"... 90 % aller Amerikaner leiden an Chrommangel" (1)
Spurenelement Unterversorgung ist möglch bei hohem Verzehr von chromarmen, hochgereinigten Lebensmitteln (z. B.Weizenmehl, Zucker), die zusätzlich die Chromausscheidung im Urin erhöhen (17)
Mangelsymptome sind, verminderte Glucosetoleranz, Gewichtsverlust und periphere Neuropathie (17)
Versorgung in Deutschland gedeckt (18) Selbst bei geringer Zufuhr wird in USA keine Mangelerscheinung beobachtet (18)
Vitamin C "spaltet Fett auf wie kein anderer Nährstoff (1)", "der Fettburner schlechthin (1)", " dass das Supervitamin auch der schlankmacher Nummer eins ist, wissen nur wenige Menschen (2)", "Genehmigt sich z. B. ein Löwe einen besonders fetten Braten, produziert sein Organismus ganz besonders viel Vitamin C und der Löwe bleibt schlank (3)" "Sie sollten täglich, wenn Sie mit Hilfe von Vitamin C abspecken möchten, etwa 300 Miligramm des Supervitamins aufnehmen (2, 3)", "empfehlenswert sind 3 g (!) Vitamin C täglich (1)"
"Vitamin C schützt die Hormone (7)"
"Übergewichtige Menschen leiden häufig unter einem Vitamin-CMangel (1)"
Wirkt als Antioxidans
Der Mensch kann Vitamin C nicht selbst herstellen
Die Versorgung mit Vitamin C ist in Deutschland knapp über der Zufuhrempfehlung von 100 mg (11, 18)
Wirkung auf Fettverbrennung und Körpergewicht unbewiesen (12)
Magnesium "Magnesium frisst das Fett (7)", "es ist nicht nur ein Glücksmineral, weil es die Glücksübermittler (Neurotranmitter) bindet (4)" "Auf Grund der magnesiumarmen Böden entahlten viele Nahrungsmittel bis zu 40 % weniger als noch vor Jahren (4)" Magnesium ist an der Mineralisierung von Knochen und Zähnen beteiligt und beeinflusst die Nerven- und Muskelreizbarkeit (17)
Hat keine direkte Wirkung auf die Fettverbrennung und ist ungeeignet für die Gewichtsabnahme (12)
Die Theorie der Bodenverarmung ist nicht belegt (19)
Literatur:
1. Braak van H. Fatburner. Heyne Verlag 2000
2. Frangenberg U. Fatburner . Schlank werden beim Essen. Südwest Verlag 2000
3. Frangenberg U. Fatburner. 7. Aufl. Südwest Verlag 2002
4. Knophius H. Fatburner. Gräfe und Unzer Verlag 2002
5. Grillparzer M. Fatburner - so einfach schmilzt das Fett weg. Gräfe und Unzer Verlag 1999
6. Grillparzer M. Glyx-Diät - Abnehmen mit Glücks-Gefühl. Gräfe und Unzer Verlag 2003
7. Lamy J, Zacker C. Fatburner . Nahrungsmittel zum Abnehmen. Midena Verlag Augsburg 1998
8. Shreeve C. Fatburner - Essen Sie sich schlank in 14 Tagen. Egmont Verlagsgesellschaft Köln 2002
9. Löffler G. et al. Physiologische Chemie. 2.Aufl. Springer Verlag 1979
10. Alexander K. et al. (Hrsg.) Thiemes Innere Medizin (TIM). Georg Thieme Verlag Stuttgart 1999
11. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.) Ernährungsbericht 2000. Druckerei Henrich Frankfurt 2000
12. Hauner H. Fatburner - lassen Fett schmelzen? Vortrag auf dem DGE- Journalistenseminar 28..29.01.2003
13. Laube H. Glyx-Fallen . Diäten mit glykämischen Index. Vortrag auf dem DGE Journalistenseminar 28..29.01.2003
14. Adipositas-Leitlinien 2003, http://www.awmf.de/, Abruf vom 29.09.2003
15. DGE-Beratungs-Standard "Taurin in der Sporternährung" 2001
16. Ellrott T et al. L-Carnitin als Supplement wahrend einer 12-wöchigen Formula-Diät führt nicht zu einer Verbesserung der Körperzusammensetzung bei stark Adipösen. Akt Ern Med 27 (2002) 329
17. Schek A. Ernährungslehre kompakt. Umschau Zeitschriftenverlag. 1. Aufl. 1998
18. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (Hrsg.) D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Aufl. Umschau/Braus 2000
19. Stellungnahme der DGE: Einfluss der Intensivnutzung von Boden auf den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln. DGE-Info 11 (1999)
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