Multo schrieb:
Heute früh ist leider einer unserer beiden Berner Sennenhunde verstorben. Nach nur 7 Jahren.
Dast tut mir leid, Du hast mein aufrichtiges Mitgefühl. Kann mich noch gut dran erinnern, wie beschissen ich mich gefühlt habe, als ich '96 meinen Hund, der mich 15 Jahre begleitet hat, einschläfern lassen musste.
Agent Dark schrieb:
Kurze Zwischenfrage: Was bewegt einen Menschen dazu, sich einen Kampfhund anzulegen?
Kurze Gegenfrage: Was bewegt einen Menschen, sich nicht erstmal zu einem Thema zu informieren, bevor er solche Fragen stellt? Und mit informieren meine ich nicht irgendwelche Schmierenblätter oder dubiose Sensationsnachrichten-Sendungen, sondern Fachbücher! Dann würde so ein Scheiss wie "Kampfhund" nämlich nicht kommen, ist absolut typisches "Blöd"-Zeitungsniveau!
Definier doch bitte mal, was in Deinen Augen "Kampfhund" bedeutet.
Wir haben auch einen Hund (Cocker-Spaniel-Mischling), aber haben nie in Erwägung gezogen, einen Kampfhund zu kaufen!
Geschmäcker sind eben verschieden, ich käm' z.B.
nie auf die Idee, mir 'nen Cocker o.ä. zu kaufen.

Ausserdem gibt's Hunde, die einfach nicht für jeden geeignet sind. Von daher ist's sicherlich besser, wie Ihr Euch entschieden habt. Mir fiele es aber im Traum nicht ein, jemanden zu diskriminieren, nur weil er meinen "Hundegeschmack" nicht teilt und 'nen anderen Hund hält.
Ich wollte schon 'nen Bullterrier, als ich 15, 16 war (nach England-Aufenthalt, die Heimat der Bullterrier), und diese Rasse für 99% der Bundesbürger fast unbekannt war; nur ab und an gab's mal 'ne Meldung aus dem "Millieu". Das Wort "Kampfhund" hat man, soweit ich mich erinnern kann, auch nicht gelesen. Hab' dann aber letztendlich doch nochmal 16 Jahre gewartet, bis ich mir so einen Hund zugelegt habe. Kann also durchaus behaupten, dass ich mir die Sache sehr gut überlegt hab'.
Weshalb tut man sowas? Viele Besitzer geben ihre Kampfhunde wieder ab, weil sie sie nicht halten können! (In dem Tierheim in der Nähe gibt zu über 90% Kampfhunde!!!)!
Falsch! Viele Besitzer müssen Ihre Hunde abgeben, weil sie aufgrund falscher politischer Entscheidungen kriminalisiert werden. In einem Interview haben etliche Politiker auf die Frage, wie sie sich für Ihre Entscheidung zum Thema "Kampfhundliste" informiert haben, "Blöd"-Zeitung & Co und deren Gegenstücke im TV genannt. Dass bei deren einseitiger und meist völlig falscher Berichterstattung nix anständiges bei rumkommen kann, dürfte selbst dem Dümmsten klar sein. Die Meinungen renomierter Hundepsychologen, etc. wurden jedenfalls nicht berücksichtigt. Wie falsch jedoch der "Schnellschuss" nach dem zugegebenermassen tragischen Hamburger Beissunfall war, zeigt die Tatsache, dass schon einige Länder ihre Verordnungen bzgl. "gefährlicher Hunde" wieder gelockert bzw. aufgehoben haben.
Natürlich sind auch Hunde im Tierheim, deren Besitzer - genau wie Du - sich vorher nicht ausreichend über die Haltung eines solchen Tieres informiert haben.

Das ist zwar tragisch, aber kein prinzipelles Problem diskriminerter Rassen; das gibt's "quer durch die Bank" bei so ziemlich jeder Rasse.
Ich sehe ja ein, dass ja man sich einen Kampfhund kauft, wenn man in 100%-ig unter Kontrolle hat, aber wieso nicht einen etwas kleineren, friedlicheren Familienhund! Unser Hund ist 35cm groß/klein, kläfft aber so laut, wenn jemand in die Nähe des Hauses kommt, dass sich kein Einbrecher in die Nähe traut!
Weil eben nicht jeder auf kleine Hunde steht! Und was das Thema Familienhund angeht, wirst Du selten was besseres, als Bullterrier & Co finden! Ich könnt' z.B. wetten, dass mein Hund noch ruhig da steht, während ihm ein kleines Kind am Schwanz zieht, während Deine favorisierten "kleinen Familienhunde" in dieser Situation schon längst zugeschnappt hätten.
Dass Dein "Kläffer" Einbrecher vertreiben kann, glaub' ich Dir gern, doch falls sich einer mal nicht abschrecken liesse, wäre der Bluff vorbei. Bei uns hätte der Einbrecher schlechte Karten, obwohl mein Hund vorher relativ ruhig war.
Meine Großeltern haben in der Eifel ein Ferienhaus! Die Nachberin hat einen riesigen Deutschen Schäferhund, hat ihn allerdings überhaupt nicht unter Kontrolle! Er hört nichtmal auf "Komm", "Sitz" oder "Platz" und hat meinen Hund fast totgebissen!
Ach nee, ein Hund, der nicht auf der Liste steht und trotzdem so böse?

Alleine das sollte Dir schon zu denken geben! Aber zum Thema Schäferhund braucht man eh' nix zu sagen; die haben so 'ne grosse Lobby, die können noch tausende Male zubeissen und es wird doch nix geschehen!
Ich finde, wenn jemand es einfach nicht lassen kann, sich einen Kampfhund zu kaufen, dann soll er eine Prüfung ablegen müssen, dass er den Hund voll unter Kontrolle hat und dieser keine Menschen/Tiere anfällt!
Das ist ein Punkt, bei dem Du meine volle Zustimmung erhältst. Da wir in Bayern schon seit '93 eine dementsprechende Verordnung haben, war mir von vornherein klar, dass ich bzw. mein Hund eine Prüfung ablegen muss. Mein Hund hat durch einen umzugsbedingten Wechsel zu einem anderen zuständigen Ordnungsamt diese Prüfung sogar zweimal mit Bravour absolviert! Die zweite Prüfung fand u.a. auf dem Gelände eines Doggenvereins statt, wo an diesem Tage ca. 20 Doggen die Begleithundeprüfung abgenommen wurde. Während etliche Hunde durchfielen, meinte der Gutachter später, dass mein Hund die Prüfung mit Leichtigkeit bestanden hätte.
v.H.