Re: im newstelegramm steht...
hallo nils,
"zucker" ist, biochemisch gesehen, ein überbegriff. ich habe über die einzelnen zucker schon informiert. die frage nach der "insulinunabhängigkeit" ist nicht wirklich praxisrelevant, weil fructose niemals isoliert aufgenommen wird, sondern immer zusammen mit glucose und somit immer eine insulin"antwort" erfolgt. so besteht z.b. der "industriezucker", der rohrzucker, also die saccharose, aus glucose und fructose und wird im darm in seine bestandteile gespalten, die dann resorbiert werden. das gleiche gilt für obst, das so gut wie immer beide monosaccharide enthält, in unterschiedlichem verhältnis. außerdem wird die insulinabhängigkeit oft missverstanden: kein zucker braucht insulin zur eigentlichen verstoffwechslung, auch nicht die glucose. gemeint ist, dass glucose die betazellen des pancreas zur insulinausschüttung stimuliert und somit ein prandialer anstieg des blutzuckers einen adäquaten anstieg des insulinspiegels nach sich zieht (über die vier wirkungen von insulin hab ich schon gepostet: 1. aufnahme von glucose in alle körperzellen, 2. glykogenbildung in leber und muskel, 3. aufnahme von aminosäuren ind die zellen, 4. hemmung der lipolyse). alle zucker können ineinanderumgewandelt werden. fructose wird hauptsächlich in der leber umgesetzt, zu einem kleinen teil noch in der darmschleimhaut und der niere.
man darf nicht den fehler machen, die lipolyse mit fettverbrennung gleichzusetzen und das insulin für die speicherung von "de novo"-fett verantwortlich zu machen. thomas und ich haben das schon mehrmals erklärt. überschüssige energie ist einzig und allein das ergebnis einer positiven energiebilanz und keine "schuld" des insulins (auch wenn siggi anderer meinung ist, aber das ist irrelevant).
gruß, kurt