Nahrungsergänzungsmittel - Blödsinn oder nicht ? Schneller Weg zu teurem Urin

Steuermann

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Folgenden Artikel habe ich in der FAZ gefunden und möchte ich für Euch weiterverlinken:

Wie wirken Nahrungsergänzungsmittel und wem nutzen sie - außer den Herstellern? Sportverbände werben für fragwürdige Produkte, trotz der potentiellen Begünstigung einer Doping-Mentalität.

Kein Doping, saubere Sachen, wie die fröhlichen Schlucker gerne beteuern: Vitamine, Mineralien, das ganze Programm der Nahrungsergänzungsmittel-Industrie. Ein Milliardenmarkt in der Sportnation Deutschland. Angeblich greift jeder dritte Bundesbürger zu, glaubt trotz der bundesweiten Einführung der Banane und aller Arten von Lebensmitteln in Hülle und Fülle an eine Art Unterernährung in der Republik. Als wäre Gesunderhaltung und Leistungssteigerung über sogenannte Energie-Drinks oder Powerriegel möglich, wie Werbetexte suggerieren.

Der ganze Artikel auf faz.net: Schneller Weg zu teurem Urin
 
Autor des Textes ist schonmal ein Sportredakteur - wenn ich mir seine Vita ansehe, hat er nie Sport selbst leistungsmäßig ausgeübt. Ich finde im Text auch keine eigenen Erfahrungen des Autors mit Nahrungsergänzungsmitteln, die zumindest darauf schließen lassen könnten, dass er tatsächlich Ahnung von der Materie hat und nicht nur irgendwo anders Informationen gesammelt hat. Das ist für mich, wie wenn ein 9-Jähriger mir irgendwas über die Lektionen des Lebens erzählen wöllte. Zudem wird an nicht einer einzigen Stelle erwähnt, wieso genau Nahrungsergänzungsmittel nicht oder schädlich wirken. Warum sollte ich einer reinen These glauben - allein weil der Artikel in der FAZ steht? Oder weil der Autor Sport studiert hat? Gerade von einem studierten Verfasser erwarte ich doch schlüssige Begründungen seiner Thesen.

Wer leistungsmäßig Sport betreibt, versucht alle sich bietenden Möglichkeiten der Verbesserung zu nutzen - und da ist es egal, ob es da um Nahrungsergänzungsmittel geht oder um neueste Trainingsmethoden etc. Die Tatsache allein, dass aus Verbesserungswillen heraus mit der Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln übertrieben wird, rechtfertigt nicht die Aussage, selbige seinen unwirksam oder schädlich. Das Pferd ist nunmal nur so gut wie sein Reiter.

Wer sich nen Kopf darum macht, welche Sache für die eigene Sportart tatsächlich geeignet ist (der Text spricht von Kreatin für Hockeyspieler - und das ist tatsächlich sinnlos - was Kreatin an sich aber nicht sinnlos macht: für Sprinter, Kraftsportler oder Bodybuilder ist es das wirksamste Ergänzungsmittel schlechthin), der wird auch entsprechenden Nutzen davon haben. Ich kann durch die normale Nahrungsaufnahme manchmal einfach nicht meinen Bedarf an gewissen Nährstoffen decken (denke da derzeit vor allem an Zink und Vitamin D und C), und wenn mir dieser Mangel bewusst ist, gibt es doch nix Sinnvolleres, als ihn per Nahrungsergänzungsmittel zu beheben.
 
Sicherlich ist der Text etwas oberflächlich gehalten und auch nicht mit genauen Studienangaben belegt. Allerdings interpretiere ich ihn als Statement gegen die tatsächlich unbedachte Einnahme von NEM. Und auch gegen den künstlich (!) hergestellten Mangel, der in Deutschland herrscht. Und zwar in vielen Köpfen. Nahrungsergänzungsmittel können ihren medizinischen Zweck haben. Beispiele sind die Anreicherung von Salz mit Jod, oder die Empfehlung vom Frauenarzt an jede Frau, die potentiell schwanger werden könnnte, auf eine ausreichende Folsäureeinnahme (auch mittels NEM) zu achten. Ebenfalls einen positiven auf die sportliche Leistungsfähigkeit, siehe das Kreatin in den Sprint und Maximalkraftdisziplinen. Allerdings wird sich auch viel eingeredet. Gerade wenn es um das von DasExperiment genannte Vitamin C geht, ist es fast unmöglich zu wenig aufzunehmen. Es sei denn man macht wirklich eine Diät, die nur aus Magerquark besteht. Jeder, der sich wirklich einigermaßen ausgewogen ernährt, bekommt genug. Und selbst die Fertigprodukt-Jünger sind nicht unterversorgt. Vitamin C = Ascorbinsäure = E300. Also auch in vielen Lebensmitteln enthalten, wo man es nicht vermutet. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Vitaminen.

Dass der Wunsch, bzw. der Gedanke besteht, sich mit NEM viele großartige Verbesserungen in verschiedenen gesundheitlichen, sportlichen und auch optischen Bereichen, zu sichern, zeigt sich auch hier des öfteren. Ob dieser Artikel dazu beiträgt, den Blick auf die verkauften Produkte etwas kritischer zu machen, sei mal dahingestellt. Auch wenn er im Großen und Ganzen meine Meinung widerspiegelt, finde ich ihn etwas zu polar gehalten, was die Komplexität des Themas untergräbt. Was letztendlich dazu führt, dass sich sofortige Kritik meldet :). eigentlich schade, aber eben verbockt.
 
Ich glaube, dass es wichtig ist sich bewusst zu sein, dass mit den NEM alleine nicht viel erreicht werden kann. Viele Menschen kaufen sich diese Preparate und verhoffen sich eine bessere Figur, Kondition und Gesundheit damit zu erlangen. Leider geht es nun mal nicht ohne Training und verbunden damit würde ich die NEM auch nicht negativ einstufen.
 
ICh finde, dass man auch ohne die "Ergänzungen" auskommen muss, wenn man wirklich Sport machen möchte. Das ist meiner Meinung nach eine Art Doping.
 
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