Nachtrag: Prof. Mangweth

Hannes

Active member
Hi Folks,

hab Prof. Mangweth mein posting zur korrektur geschickt und wieder mit ihr telefoniert. sie stellte nur richtig, dass sie keine psychiaterin sondern psychologin ist. es gab aber ein missverständnis hinsichtlich definition von bodybuilding. ein bodybuilder möchte seinen körper stylen.

ansonsten steht sie hinter dem von mir geschriebenen. ich hab ihre aussagen richtig wiedergegeben und in keiner weise entsprechend meiner persönlichen meinung interpretiert.

gruß, Hannes
 
kompetenz

ob es nun eine klare definition für bodybuilding gibt ändert nichts an den restlichen aussagen. du kennst ja meine definition (jemand, der seinen body buildet). deckt sich auch mit ihrer definition.

was die kompetenz betrifft hat ein psychologe nicht das medizinische wissen um medikamente zu verabreichen. auf dem gebiet der diagnostik sollte ein psychologe dem psychiater um nichts nachstehen. leider kenn ich jetzt nicht ihre zusatzausbildungen. möglicherweise ist sie auch klinische psychologin oder sogar psychotherapeutin. kurt kann das vielleicht beantworten.

möchte noch erwähnen, dass kurt mir den tipp gab mit ihr zu sprechen weil er sie für eine expertin auf diesem gebiet hält. es hat jetzt den anschein als würde kurt sie falsch interpretieren. zumindest sehe ich keine hinweise, dass sie kurts ansichten bestätigen würde.

gruß, Hannes
 
warum dann...

deine kritik auf mein ursprüngliches posting? hättest eigentlich alles bestätigen müssen. bin etwas verwundert.

gruß, Hannes
 
Re: keine Sorge, wir sind uns sehr wohl einig! kT

Hallo Kurt,

(bitte nicht aufregen - ich möchte Dir nicht ans Bein pinkeln, Deine Ansicht ist interessiert mich wirklich.)

Seid ihr euch auch in diesen Punkten einig (ein ja oder nein als Antwort reicht mir völlig:winke:)?

- das leiden ist eher von einem selbst und nicht von anderen zu beurteilen
- diagnostik nur aufgrund eines umfangreichen gesprächs mit fachleuten möglich (nicht anhand von postings)


Gruß

Tabea
 
ja, auch in diesen Punkten

liebe tabea,
zu 1:
welcher zwangskranke hat die einsicht, die diagnose an sich selbst zu stellen und diese zu akzeptieren sowie den "weitblick" auf die konsequenzen?
zu 2:
wie du weißt, arbeiten psychologen auch mit fragebögen usw. ein persönliches gespräch ist zur diagnosestellung prinzipiell nicht notwendig (natürlich im anschluss daran schon zu empfehlen, weil es ja auch um das evaluieren der bereitschaft zu einer therapie geht).
nur zur info: ich habe barbara schon vor längerer zeit einige "typische" postings aus diesem forum (anonym natürlich) gezeigt und sie hat mich bestätigt ich halte sie auch weiterhin mit "praktischen beispielen" auf dem laufenden, und sie ist mir dankbar dafür. ich bin außerdem der einzige sportmediziner, der ihr patienten zuweist, und sie weist mir die ihren zu. es gibt also einen fruchtbaren feedback zwischen uns). in manchen fällen kann man nicht nur aus den zeilen, sondern auch "dazwischen" die klassischen symptome und den leidensdruck eindeutig erkennen, wenn man die entsprechende erfahrung hat. du und all diejenigen, die ihr mir meine qualifikation auf diesem gebiet absprecht, solltet akzeptieren, dass ich diese erfahrung (seit meiner nunmehr fast 10-jährigen tätigkeit in der psychiatrie) neben dem entsprechenden theoretischen background aufweise. man muss nicht psychologie studiert haben, um die diagnose einer zwangsstörung im weitesten sinn sowie einer muskeldysmorphie oder sonstigen körperdysmorphen störung im speziellen diagnostizieren zu können. das habe ich euch schon mehrmals zu erklären versucht, bin aber damit bei dir und gewissen "ungläubigen" auf taube ohren gestoßen. ich habe es sicherlich nicht not, meine qualifikation in einem laienforum rechtfertigen zu müssen.

lg, kurt
 
P.S.: siehe d. link oben bei "Freakshow Muckibude"

ein auszug daraus:

Leiden hinter Muskelbergen

"Es ist ein Zwang für diese Männer, immer weiter an ihren Muskeln zu arbeiten", weiß Mangweth, "und sie leiden fürchterlich darunter." Nur schwer können die Betroffenen über ihr Problem sprechen, weil sie auch seelisch stark sein wollen. Die Partnerin, die ja gerade den super-männlichen Typ gewählt hat, ist meist keine große Hilfe dabei, wenn es darum geht, ihn zum Reden zu bringen. "Das Leiden verbirgt sich hinter Muskelbergen", so sieht es Mangweth.

Bis die Muskelsüchtigen bei ihr in Behandlung sind, haben sie meist einen langen Leidensweg hinter sich. Noch nie sei ein Patient von sich aus mit der Erkenntnis gekommen, er habe ein psychisches Problem, weil er sich für zu schwächlich halte. Der erste, und vielleicht schwierigste Schritt ist es anzuerkennen, dass der Körper fertig und müde ist, dass Beruf, Familie und das ganze soziale Leben unter der Muskelsucht leiden und es so nicht weitergehen kann. "Nur wenn diese Krankheitseinsicht gegeben ist, ist die Chance für einen Ausstieg da", sagt Mangweth. Die Therapie soll helfen, einen anderen Zugang zum Körper zu finden, um ein vernünftiges Bild von diesem aufbauen zu können.


lg, kurt
 
Re: ja, auch in diesen Punkten

natürlich erkennen zwängler ihre zwänge. kenn ja jemand sehr gut. auch in einem forum berichten leute von ihren zwängen. manchmal ist mir nicht klar ob du zwangserkrankungen verstehst.

hoffe du siehst ein, dass es um leidensdruck geht, der doch vom betroffenen erkannt wird. das subjektive empfinden ist entscheidend. nichts anderes wird in fragebögen evaluiert.

gruß, Hannes
 
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