hallo daniel!
-sicherlich ist es, wie linda sagte, eine "kopfsache". aber ich selbst hatte -leider- auch magersucht und hab diese erfahrung auch gemacht. -ich wollte ja wieder essen und auch ein wenig zunehmen, aber wenn der körper eben keine nahrung mehr gewohnt ist, dann "weigert" er sich anfangs(!) auch dagegen. ich hatte das gefühl, dass er die nahrung wie einen fremdkörper behandelt...!
allerdings ist auch klar, dass man nicht grad mit festen oder "reizenden" lebensmitteln anfangen kann. wär sicher falsch essiggurken mit nem käsbrot zu essen...?!!
ich selber hab lange naturjoghurt gegessen mit bananen, müsli, apfelstücken...
ist vielleicht nicht grad ausgewogen,-aber besser als NIX allemal...!
gedünstetes gemüse (leichtverdaulich, kein kohl!), käse hab ich nach ner weile gut vertragen und und und.
natürlich wird sie lange von diesen dingen nur kleine happen essen. ist auch gut so, alles andere wäre (find ich zumindest) schlichtweg falsch und hätte auch auf ihre psyche sehr negative auswirkungen! (man darf auch als aussenstehender nicht den fehler machen und meinen, man müsse dazutun, dass die person schnell wieder zunimmt und isst...!
ich selber hab mindestens ein halbes bis dreiviertel jahr gebraucht, bis ich mir selber "etwas mehr" eingestanden hab.
möchte hier an dieser stelle auch bemerken, dass es sehr neg. auf die magersüchtige person wirkt, (speziell anfangs) wenn sie immer wieder zum essen aufgefordert wird. das ist eben so, dass man das in vielerlei hinsicht erst wieder lernen muss-vor allem muss man lernen, das essen, welches man gerade aufgenommen hat auch zu akzeptieren und sich nicht vorwürfe zu machen und dafür wieder erst 2 tage später was zu essen....! es ist absolut nicht einfach, da dies eine psychische krankheit ist.
da muss man als nahestende person, (die ne grosse bedeutung hat!) sích versuchen so gut wie möglich einzufühlen. man muss sich probieren in diese lage zu versetzen, sonst kann man einiges falsch machen und vielleicht sogar die genesung verzögern. -damit mein ich nicht dass man bei allem was die magersüchtige so von sich gibt, zustimmen muss! man muss ihr schon vor augen führen, was wirklichkeit ist! -und: geduld, geduld, geduld!!)
na, ich wollte jetzt eigentlich keinen vortrag halten! musst entschuldigen wenn ich so weit ausgeholt hab.
trotzdem hoff ich, dass du was davon gebrauchen kannst und wünsche deiner bekannten viel glück!
liebs grüssle, annette
ps: noch ne bemerkung zu psychotherapie...: ich selber bin selbst davon weggekommen. war dreimal bei verschiedenen psychotherapeuten...-hab mich dort aber a b s o l u t nicht wohl gefühlt. ich hätt nie über das problem offen reden können-mit nem fremden menschen, der mich ja gar nicht kennt und auch meine umgebung und meine verhältnisse...! mir hats mehr geholfen, bücher zu lesen...! vielleicht hats deshalb bisschen länger gedauert, aber ich hab das leben neu erlernt und selbst e n t d e c k t!!! und ich glaub davon hat man danach viel gewinn.
ob einem da ein psychotherapeut so helfen kann??-wills nicht abschwächen, aber ich persönlich ....halt nicht viel davon...!