Mythos Zucker - wieviel Kohlenhydrate?

Der Mann ist gut! :winke:

In bezug auf Zucker spreche ich auch lieber von Mono-Sacchariden, entsprechend von Kohlenhydraten von Poly-Sacchariden usw., damit der Zusammenhang gewahrt bleibt.

„Zwei weitere große Metaanalysen und ein systematischer Review zeigen, dass eine Verminderung des Fettanteils der Nahrung auch ohne Begrenzung der Gesamtnahrung eine Gewichtsabnahme bewirkt. Eine gleichzeitige Erhöhung des Ballaststoffgehalts verstärkt diesen Effekt. Ballaststoff- und stärkereiche Lebensmittel haben im Allgemeinen auch einen geringeren glykämischen Index.“

Genau ähnliches habe ich gestern erst schon postuliert – aus eigener praktischer Erfahrung und gestützt auf Artikel bei Fitness.com. Alleine das Volumen von 4 kcal/g zu 9 kcal/g sollte den Zusammenhang verdeutlichen. Wer jemals 100 g Haferflocken aufgelöst in Milch am Stück vertilgt hat, und dergestalt knapp 500 kcal aufgenommen hat, der sollte diese "Pein" einmal mit dem Verspeisen eines Big Mäc vergleichen. Nach 100 g Haferflocken kann und will niemand mehr die kommenden Stunden etwas essen, und das ohne sich vollgefressen oder anderweitig mit Magenbelastungen beschwert zu fühlen.


„Der problembehaftete Umgang mit Süßigkeiten ist durch rigide Vorsätze und schlechtes Gewissen geprägt. Negativ-Botschaften sind zwar im Ernährungswissen des Verbrauchers verankert, jedoch ohne Konsequenzen auf den Konsum geblieben. Süße Speisen wurden zu den konfliktreichsten Lebensmitteln des täglichen Lebens stilisiert und scheinen damit noch erstrebenswerter. Schon bei Kindern zeigt sich, dass die Rationierung von Süßigkeiten den gegenteiligen Effekt auslöst.“

Unabhängig davon erfolgt ein gegenwärtiger Umbruch in der Nahrungsmittelherstellungsindustrie, angestoßen – wieder einmal – im angeblichen Mutterland der Übergewichtigen und des Fast food, aber auch der Fitness-Welle: USA. Dort hat insbesondere Kraft vor dem Hintergrund drohender Schadensersatzklagen eine rigide Umstellung seiner als Pausensnacks getarnten Kalorienbomben angekündigt. Allen voran sollen kleinere Portionen helfen, Eßgewohnheiten zu verändern. Flankiert wird die Maßnahme mit deutlichen Hinweisen auf Verpackungen fettreicher und kalorienhaltiger Produkte. Ebenfalls soll fortan für entsprechend stigmatisierte Produkte keine direkte Werbung in Schulen gemacht werden.

Falls Bedarf besteht, poste ich solche Artikel vornehmlich aus der FAZ hier im Forum. Bislang gab es hierbei aber noch keine Diskussionen, was ich ein wenig bedauere.


@Kurt
Kann man Soft-Drinks, womit man dessen Phänotyp, die Cola, assoziiert, kategorisieren und damit unterscheidungsfähig machen? Ich meine, daß Soft-Drink nicht gleich Soft-Drink ist gerade vor dem Hintergrund der „Light“-Drinks.

LG,

René
 
lieber zeus?
bist du auch ein vertreter des GI und verteufeler des hamburgers? :winke:
die zitate sind doch etwas zensuriert, oder?
seas, uschi

 
Hi!

In Antwort auf:

In bezug auf Zucker spreche ich auch lieber von Mono-Sacchariden, entsprechend von Kohlenhydraten von Poly-Sacchariden usw., damit der Zusammenhang gewahrt bleibt.

Das hat den Nachteil sachlich falsch zu sein.

Bei den Zuckern gibt es sowohl Mono- als auch Di-Saccharide (keine Ahnung, ob auch Oligo-Saccharide als Zucker bezeichnet werden), Kohlenhydrate sind Zucker _und_ Polysaccharide.
Im einzelnen:

Zucker:
Traubenzucker = Glucose = Mono-S.
Fruchtzucker = Fructose = Mono-S.
Galactose = Mono-S.

Rübenzucker = Rohrzucker = Saccharose = Di-S. (glucose+fructose)
Maltose und Lactose = Di-S.

Komplexe Kohlenhydrate:
Stärke = Poly-S.
Cellulose = Poly-S.

Und was die Sättigung von Kohlenhydraten angeht: ich kann den ganzen Tag (über mehrere Tage hinweg) leicht-verdauliche KHs futtern (Nudeln, Milchreis), bei Fetten wird es schon schwieriger. Der Effekt von Haferflocken (und Müsli) ist IMHO eher auf Ballaststoffe zurückzuführen. Bei einer einzelnen Mahlzeit bleibt es natürlich wahr, dass fettiges weniger sättigt.
Dafür liegt es (mir) schwerer im Magen...

Gruß,
Oliver
 
"soft" drinks - "light" drinks

hallo rené,
"soft" drinks sind die zuckerhältigen lomonaden, die wir alle kennen: cola, fanta, sprite usw...
diese gibt es auch in "light"-form, wenn sie statt zucker süßstoff enthalten und somit kalorienfrei bzw. so gut wie kalorienfrei sind (1 kcal/100ml). auch darüber hab ich schon gepostet... (artikelforum und allgemeines forum).
ich begrüße es, wenn du hier informative artikel präsentierst - damit es nicht heißt, wir würden nur "eigene meinungen" abgeben:winke:. ich hab ja auch schon mehrmals wissenschaftliche primärliteratur, sprich papers bzw. deren abstracts präsentiert, klaus deto, aber das wissen einige nicht zu schätzen, weil sie sich damit überfordert fühlen (schon allein der englischen sprache wegen).
es ist aber wichtig, "harte daten", sprich fakten zu präsentieren - plausibel klingende aussagen allein (mit denen so viele pseudoexperten "punkten") sind zuwenig!
gruß, kurt

p.s.: auch zucker sind kohlenhydrate. dazu gehören mono-, di-, oligo- und polysaccharide. "zucker" ist nicht gleich "monosaccharid". der haushaltszucker, die saccharose, ist ein disaccharid. der traubenzucker und der fruchtzucker hingegen sind monosaccharide (glucose bzw. fructose). siehe archiv!
 
Hallo Rene,

dass solche Artikel wenig diskutiert werden, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass sie die Meinung vieler hier im Forum wiedergeben oder einfach so fundiert, sind, dass sie keinen Diskussionsbedarf liefern. Getreu dem Motto: Schweigen kann als Zustimmung gewertet werden. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht gelesen werden oder dass daran kein Interesse besteht. Ich freue mich zum Beispiel immer über solche Hinweise, weil es einfach utopisch ist, sich vorzunehmen, jeden Tag das Internet nach neuen Artikeln zu durchforsten. Deshalb bitte weiter solche Hinweise.

Viele Grüße,

Phil
 
Re: "soft" drinks - "light" drinks

Hi!

Meiner Meinung nach sollte aber, bei aller gerechtfertigten kritischen Betrachtung von Soft-Drinks, der Hinweis angefügt werden, dass Fruchtsäfte auch nicht ohne sind. Cola etwa durch "gesunden" Traubensaft zu ersetzen, wird bei der Reduktion von Zucker nicht zielführend sein.

Gruß,
Oliver
 
stimmt - siehe "Trinken im Sport"...

auf meiner homepage. unverdünnte fruchtsäfte haben einen relativ hohen zuckeranteil (fructose und glucose in unterschiedlichem verhältnis je nach frucht. äpfel z.b. enthalten fast nur fructose, trauben hingegen überwiegend glucose. dieser aspekt ist auch hinsichtlich einer fructosemalabsorption wichtig, siehe meine postings zu diesem thema).
viele checken das nicht und glauben, sie würden ein "diät-getränk" zu sich nehmen, wenn auf dem etikeltt steht "kein zuckerzusatz". damit ist aber nur gemeint, dass kein zusätzlicher zucker zugesetzt ist.
eigentlich braucht man ja nur die augen aufzumachen und die nährstoffanalyse zu lesen, die heute auf so gut wie jedem nahrungsmittel zu finden ist.
gruß, kurt
 
Sag mal Kurt...

...kennst du den Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Kopp vom Diagnostikzentrum Graz?

Ist das nicht der, der in der Kinderchirugie in Graz im Untergeschoß seinen Sitz hat? Oder verwechsel ich jetzt die Namen?

Viele Grüße, Jörg
 
Ich kenne ihn nicht

aber das dürfte er sein, du hast recht. sein leserbrief in der "medical tribune" hat mich regelrecht erschreckt, so viel fachlich fehlerhafte aussagen hat er enthalten (ich sage nur "insulinmythos"...)
bist du eigentlich mediziner?
gruß, kurt
 
Re: Ich kenne ihn nicht

Hallo Kurt,

Ich studiere Medizin und habe mal zwei Monate in der Grazer Kinderchirugie famuliert. Ich habe euch also mal auf die Finger geschaut! :winke:.
Dort hatte ich ihn mal gesehen. Er hat im Erdgeschoß der Chirugie ein Sport-Diagnosezentrum für Jugendliche (wenn ich mich richtig erinnere). Er ist also ein direkter Kollege von dir.
An den Leserbrief erinnere ich mich nur schwach. Da habe ich mich auch schon gefragt, ob es DER ist, oder nicht. Ist ja nicht beruhigend, dass selbst die, die es wissen müßten, fachliche Fehler publizieren.
Gibt es denn keine guten Publikationen über den "Insulinmythos", oder warum passiert sowas?

Grüße, Jörg
 
"Insulinmythos"

da braucht es keine besondere literatur. man muss nur über die physiologie von insulin und die pathophysiologie der insulinresistenz bescheid wissen.
ich habe schon seitenlang darüber gepostet, ist schon über zwei jahre her... (stichworte insulin, hyperinsulinämie, insulinresistenz, metabolisches syndrom, NIDDM, glykämischer index usw.)
jedenfalls befremdet es mich, wenn ein habilitierter kollege den zuckerkonsum für die entstehung des NIDDM verantwortlich macht...
gruß, kurt (kein kinderchirurg:winke:)
 
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